[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung zur Abdichtung der zwischen dem feststehenden
Gehäuse und dem umlaufenden Läufer einer Verdrängermaschine für kompressible Medien
gebildeten axialen Spalte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bekannte Verdrängermaschinen für kompressible Medien weisen wenigstens eine in einem
feststehenden Gehäuse angeordnete, nach Art eines spiralförmig verlaufenden Schlitzes
ausgebildete Verdrängerkammer sowie jeweils einen jeder Verdrängerkammer.zugeordneten
und in diese eingreifenden, ebenfalls spiralförmig ausgebildeten Verdrängerkörper
auf, der auf einem gegenüber dem Gehäuse exzentrisch antreibbaren scheibenförmigen
Läufer gehalten ist. Zur Abdichtung der zwischen dem feststehenden Gehäuse und dem
umlaufenden Läufer gebildeten axialen Spalte sind spiralförmige Dichtleisten vorgesehen,
die jeweils am stirnseitigen Rand des einen Bauteils gehalten und gegen eine an der
Stirnseite des anderen Bauteils angeordnete Dichtfläche gepreßt sind. Wie beispielsweise
aus der US-PS 4 192 152 bekannt ist, sind diese Dichtleisten dabei axial federnd in
Längsnuten an den Stirnseiten der spiralförmigen Bauteile genalten. Zur Überbrückung
der bei der Herstellung der einzelnen Bauteile auftretenden Bearbeitungstoleranzen
muß ein genügend großer Federjeg vorgesehen werden, damit über die gesamte Betriebszeit
eine gleichmäßig wirkende axiale Spaltabdichtung gewährleistet ist.
[0003] Bei der bekannten Dichtung wird die Federwirkung durch ein im Grund der Längsnut
angeordnetes elastomeres, schnurförmiges Element gebildet. Derartige Rundschnüre haben
jedoch die Tendenz, sich nach einiger Zeit zu setzen, so daß dann die elastische Federwirkung
nicht mehr gegeben ist.
[0004] Bei anderen bekannten Ausführungen wird anstelle solcher elastomerer Rundschnüre
der Einbau von metallischen Federn in Wellenform oder dgl. vorgesehen. Hierbei muß
jedoch sichergestellt werden, daß die Dichtleiste über ihre gesamte Länge möglichst
gleichmäßig federnd belastet wird und daß die Charakteristik dieser Federn so eingestellt
ist, daß sie nur in einem ersten Bereich elastisch sind, dann aber von einem bestimmten
Federweg ab auf Block gehen, um ein Anlaufen des einen Bauteils an dem anderen mit
Sicherheit auszuschließen.
[0005] Der Einbau derartiger besonderer Federelemente, seien es nun elastomere Rundschnüre
oder Metallfedern, ist insgesamt jedoch relativ aufwendig und erfordert große Aufmerksamkeit
bei der Montage.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine Dichtung für
eine Verdrängermaschine für kompressible Medien zu schaffen, die die Nachteile der
bekannten Ausführungen nach Möglichkeit vermeidet und die ohne die Verwendung besonderer
Federelemente auskommt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale
gelöst. Erfindungsgemäß wird also die erforderliche Elastizität der Dichtleiste allein
durch die Formgebung der Dichtleiste erreicht, indem beispielsweise deren Querschnitt
gezielt so ausgebildet ist, daß er sich unter der Einwirkung der beim Einbau erzeugten
Axialbelastung elastisch verformt. Insbesondere durch Anbringung stirnseitigen Verjüngungen
sowie von Ausnehmungen an der Stirnseite und/oder an den Längsseiten des Querschnitts
der Dichtleiste läßt sich unter Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften und unter
Beachtung der zulässigen Flächenpressung eine gewünschte, vorteilhafte Federkennlinie
des Dichtelements einstellen. Durch Verwendung derartiger Dichtleisten, deren Federeigenschaften
durch ihre Form- bzw. Querschnittsgestaltung bestimmt werden, kann die Montage durch
Wegfall zusätzlicher besonderer Federelemente wesentlich erleichtert werden. Da die
erfindungsgemäße Dichtleistenausbildung bereits bei der Herstellung der Dichtleisten
berücksichtigt wird, braucht auch keine nachträgliche Bearbeitung vorgenommen zu werden.
[0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der einzelnen
Unteransprüche.
[0009] In der Zeichnung sind beispielhafte Ausführungen verschiedener Dichtleisten gemäß
der Erfindung dargestellt, die für den Einsatz bei einer Verdrängermaschine für kompressible
Medien geeignet sind. Dabei sind in den Figuren der Zeichnung jeweils gleiche oder
vergleichbare Bauteile mit gleichen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren Strichen
versehenen Bezugszeichen angegeben.
[0010] So ist mit 1 jeweils ein spiralförmiger Verdrängerkörper einer als Spiralkompressor
ausgebildeten Verdrängermaschine angedeutet, der an seiner axialen Stirnseite eine
in Längsrichtung verlaufende Nut 4 zur Aufnahme einer Dichtleiste 3 aufweist, die
federnd gegen die Dichtfläche 5 eines feststehenden Gehäuses, beispielsweise am Grund
einer Verdrängerkammer, gepreßt wird. Die Dichtleiste 3, die bei der Ausführung nach
den Figuren 1, 2, 4, 5 und 6 im wesentlichen einen rechteckförmigen und bei der Ausführung
nach der Figur 3 einen T-förmigen Grundquerschnitt aufweist, soll nun erfindungsgemäß
eine solche Form- bzw. Querschnittsgestaltung aufweisen, daß sie sich bei axialer
Belastung, die hier zum Zwecke der Anpressung der Dichtleiste 3 an die Dichtfläche
5 beim Einbau aufgebracht wird,innerhalb bestimmter Grenzen elastisch verformen kann.
[0011] Die Federeigenschaft der Dichtleiste 3 wird dabei durch eine gezielte Formgebung
erreicht. Dazu werden beispielsweise gemäß der Ausführung nach der Figur 1 der Zeichnung
an einer der Stirnseiten der Dichtleiste 3, hier an der in dem Grund der Nut 4 des
Läufers 1 liegenden Stirnseite, Ausnehmungen 6 angebracht, so daß in diesem Bereich
der unter Axialbelastung stehende Querschnitt wesentlich verringert wird. Diese Querschnittsverringerung
führt zu einer Erhöhung der Spannungen im Bauteil, so daß sich das Bauteil elastisch
verformt.
[0012] Die Ausnehmungen müssen so festgelegt werden, daß unter Berücksichtigung der Materialeigenschaften
der Dichtleiste, die vorzugsweise aus einem gefüllten Kunststoff mit guten Trockenlaufeigenschaften,
beispielsweise aus einer Mischung aus Teflon und Bronze, bestehen kann, die plastische
Dehnungsgrenze des Materials nicht überschritten wird, so daß die Verformung im elastischen
Bereich bleibt. Zum anderen muß der durch die elastische Verformung gegebene Federweg
so groß sein, daß auch unter Berücksichtigung der bei der Herstellung des Läufers
1 und des Gehäuses 2 gegebenen Fertigungstoleranzen, die die Breite des axialen Spaltes
"s" zwischen dem Läufer 1 und dem Gehäuse 2 verändern, immer eine ausreichende Anpressung
der Dichtleiste 3 an die Dichtfläche 5 eingehalten wird. Der Federweg der Dichtleiste
darf dagegen nicht so groß werden, daß die Spaltbreite "s" zu 0 wird.
[0013] Bei der Ausführung nach der Figur 2 wird die gewünschte Elastizität der Dichtleiste
3' durch Ausnehmungen 7 an den Längsseiten des Dichtleistenquerschnitts erreicht,
wobei die Ausnehmungen jeweils an beiden Längsseiten und sich einander gegenüberliegend
angeordnet sind. Die Ausnehmungen 7 sind hier halbkreisförmig gewählt, können aber
auch jede andere Form aufweisen.
[0014] In der Figur 3 ist die Dichtleiste 3" im Querschnitt T-förmig ausgebildet, so daß
sie mit einer relativ breiten Anlagefläche an der Dichtfläche 5 des Gehäuses 2 anliegt.
An den in die Läufernut 4 hineinragenden Längsseiten des Dichtleistenquerschnitts
sind, ähnlich wie bei der Ausführung nach der Figur 2, Ausnehmungen 8 vorgesehen,
die hier dreieckförmig ausgebildet, aber nicht unmittelbar einander gegenüberliegend,
sondern gegeneinander versetzt angeordnet sind.
[0015] Bei der Ausführung nach der Figur 4 wird die elastische Verformbarkeit der Dichtleiste
3" in axialer Richtung durch einen in Form einer haken- oder lippenförmigen Querschnittsverjüngung
9 gebildeten Biegeabschnitt erreicht, der hier wiederum an der der Dichtfläche 5 abgewandten
Stirnseite der Dichtleiste angebracht ist, im Prinzip aber auch an der gegenüberliegenden
Seite vorgesehen sein kann. Bei Aufbringen der axialen Belastung wid der Biegeabschnitt
9 durchgebogen, wobei die Dichtleiste 3"' tiefer in die Nut 4 des Läufers 1 eintaucht.
Die maximale Eintauchtiefe, die in jedem Fall kleiner sein muß als die Spaltbreite
s, um ein direktes Anlaufen der Stirnseite des Läufers 1 an der Dichtfläche 5 des
Gehäuses 2 zu verhindern, wird dabei dann erreicht, wenn der Biegeabschnitt 9 an der
beispielsweise schräg verlaufenden Anlagefläche 10 zur Anlage kommt. Um ein mögliches
Verklemmen der Dichtleiste in der Nut 4 auszuschließen, müssen die Abmessungen des
haken-oder lippenförmigen Biegeabschnitts 9 so gewählt sein, daß dieser auch bei maximaler
Axialbelastung nicht gegen die Seitenwände der Nut 4 stößt.
[0016] In den Figuren 5 und 6 ist ein weiteres Beispiel der Erfindung gezeigt, wobei die
Figur 5 einen Querschnitt und die Figur 6 eine Seitenansicht der Dichtleiste 3'
v zeigen. Diese Dichtleiste 3'
v weist an ihrer der Dichtfläche 5 abgewandten und in die Nut 4 eintauchenden Stirnseite
eine Vielzahl von in Längsrichtung hintereinanderliegenden Biegeabschnitten 11 auf,
die die Form von schuppenförmigen Lamellen besitzen, die durch bei einem Schälvorgang
erzeugte axiale und über die Nutbreite durchgehende Einschnitte 12 entstanden sind.
Diese Lamellen 11 weichen bei axialer Belastung quer aus und ergeben so ebenfalls
eine Federwirkung, deren Charakteristik durch Breite und Querschnitt der Lamellen
11 sowie durch die Tiefe und Breite der Einschnitte 12 bestimmt wird. Die Stirnseite
dieser Lamellen kann übrigens, wie Figur 5 zeigt, abgerundet sein.
[0017] In allen Fällen ist die Form- bzw. Querschnittsgestaltung der Dichtleisten so gewählt
bzw. bemessen, daß unter Zugrundelegung einer zulässigen Flächenpressung und unter
Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften der Dichtleiste eine elastische Verformbarkeit
erreicht wird, die ohne in den plastischen Bereich zu gelangen, zumindest auch die
bei der Herstellung der Bauteile zu berücksichtigenden Fertigungstoleranzen ausgleicht.
Diese Ausnehmungen können unmittelbar bei der Herstellung der Dichtleisten in Strangform
berücksichtigt oder durch einen einfachen Bearbeitungsvorgang hergestellt werden und
erfordern damit keinen besonderen und zusätzlichen Aufwand. Durch die mit Hilfe dieser
Ausnehmungen erreichte Eigenelastizität der Dichtleisten werden jedoch zusätzliche,
federnde Bauteile, die die Dichtleiste unter axiale Spannung setzen, entbehrlich gemacht
und die Montage der Dichtleisten wesentlich vereinfacht.
1. Dichtung zur Abdichtung der zwischen dem feststehenden Gehäuse und dem umlaufenden
Läufer einer Verdrängermaschine für kompressible Medien gebildeten axialen Spalte
mit jeweils an den stirnseitigen Rändern des einen Bauteils in axialen Nuten gehaltenen
und axial federnd gegen an den Stirnseiten des anderen Bauteils angeordnete Dichtflächen
gepreßten Dichtleisten, gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung der Dichtleisten
(3), daß unter einer durch den Einbau bedingten axialen Anpreßbelastung eine elastische
Verformung innerhalb eines vorgegebenen Weges erreichbar ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Dichtleiste
(3) in dem der axialen Anpreßbelastung ausgesetzten Bereich Ausnehmungen (6; 7; 8)
aufweist.
3. Dichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Ausnehnung
(6) an wenigstens einer Stirnseite des Dichtleistenquerschnitts vorgesehen ist.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Ausnehmung (7; 8) an wenigstens einer Längsseite des Dichtleistenquerschnitts
vorgesehen ist.
5. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Längsseiten des
Dichtleistenquerschnitts Ausnehmungen (7, 8) vorgesehen sind.
6. Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (7) einander
gegenüberliegend angeordnet sind.
7. Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (8) zueinander
versetzt angeordnet sind.
8. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Stirnseite
der Dichtleiste ('''; 3") wenigstens ein bei axialer Belastung quer ausweichender
Biegeabschnitt (9; 11) vorgesehen ist.
9. Dichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeabschnitt (9) als
stirnseitige hakenförmige Querschnittsverjüngung der Dichtleiste (3"') ausgebildet
ist.
10. Dichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegeabschnitt (9) derart
ausgebildet und bemessen ist, daß er auch bei maximaler Axialbelastung der Dichtleiste
nicht an den Seitenwänden der die Dichtleiste (3"') aufnehmenden Nut (4) zur klemmenden
Anlage kommt.
11. Dichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von in Längsrichtung
der Dichtleiste (3") hintereinanderliegenden lamellenartigen Biegeabschnitten (11)
durch axiale, über die Nutbreite durchgehende Einschnitte (12) an der der Dichtfläche
(5) abgewandten Stirnseite der Dichtleiste gebildet sind.