[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Tintenlöschstift mit einer Löschspitze zum Auftragen
der Löschflüssigkeit und einer Vorrichtung zur Nachbehandlung der mit Löschflüssigkeit
benetzten Stelle.
[0002] Tintenlöschstifte werden verwendet, um beispielsweise beim Schreiben mit einem Füllhalter
Schreibfehler durch Löschen und anschließendes Überschreiben korrigieren zu können.
[0003] Es sind zwei verschiedene Ausführungen von Tintenlöschstiften bekannt. Eine Ausführung
verwendet zum Löschen eine Flüssigkeit, die nur mit einer Spezialtinte überschrieben
werden kann. Der Löschstift weist hierzu neben der Löschspitze eine Schreibspitze
auf, mit der die Spezialtinte aufgetragen werden kann. Bei der anderen bekannten Ausführung
wird zum Löschen eine Flüssigkeit verwendet, die ein anschließendes Überschreiben
mit normaler Schreibtinte gestattet. Um ein Auslaufen der Schrift bei Überschreiben
zu vermeiden, ist dabei der Löschstift mit einem saugfähigen Tupfer versehen, mit
dem die mit Löschflüssigkeit benetzte Stelle durch Abtupfen getrocknet werden kann.
Beide bekannten Tintenlöschstifte haben den Nachteil, daß das Papier durch das Auftragen
der Löschflüssigkeit aufquillt und an Festigkeit verliert, so daß es beim anschließenden
Überschreiben durch die Schreibspitze beschädigt wird. Dies hat zur Folge, daß der
Korrekturauftrag etwas verläuft, so daß er in der Strichbreite von der Originalschrift
abweicht und die Korrektur erkennbar wird. Aufgabe der Erfindung ist es, einen Tintenlöschstift
der eingangs genannten Art zu schaffen, der diese Nachteile vermeidet und eine unsichtbare
Korrektur ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tintenlöschstift eine Glättvorrichtung
zur Nachbehandlung der mit Löschflüssigkeit benetzten Stelle aufweist. Mit dieser
Glättvorrichtung kann die aufgequollene Oberfläche des Papiers nach dem Löschen in
ihren Urzustand zurückgestellt und erneut verdichtet werden. Weiterhin wird erreicht,
daß die aufgebrachte Löschflüssigkeit in das Umfeld der Korrekturstelle gepreßt und
dadurch auf eine größere Verdunstungsfläche verteilt wird, wodurch das Abtrocknen
der Löschflüssigkeit beschleunigt wird. Die Papieroberfläche erhält durch das Glätten
wieder eine ausreichende Festigkeit, so daß es beim Überschreiben nicht mehr beschädigt
und ein Verlaufen der Korrekturschrift vermieden wird.
[0005] Die Glättvorrichtung kann erfinoongsgemäß aus einer gewölbten, glatten Fläche bestehen.
Hierdurch läßt sich auf einfache Weise ein Verdichten der Papieroberfläche ohne eine
Beschädigung erzielen. Zweckmäßig ist es, wenn die gewölbte Fläche der Glättvorrichtung
einen Bereich mit starker Krümmung und einen Bereich mit geringer Krümmung aufweist.
Hierdurch läßt sich je nach Größe des Korrekturbereichs das Glätten der Papieroberfläche
schnell und genau durchführen. Außerdem wird durch den Bereich mit geringer Krümmung
ein zu hoher Preßdruck bei größeren und entsprechend stärker mit Löschflüssigkeit
benetzten Korrekturstellen vermieden. Flächenbereiche unterschiedlicher Krümmung können
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung durch eine ebene Kreisfläche mit gerundeten
Rändern gebildet werden.
[0006] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Glättvorrichtung wird erfindungsgemäß
auch durch eine unter 45° zur Längsachse des Tintenlöschstifts geneigte Zylinderfläche
und eine in die Zylinderfläche übergehende Kugelfläche von gleicher oder annähernd
gleicher Krümmung erreicht. Während mit der Kugelfläche eine Punktglättung möglich
ist, kann mit der Zylinderfläche auf einfache Weise eine Flächenglättung vorgenommen
werden. Durch die geneigte Anordnung der Zylinderfläche wird eine günstige Handhaltung
des Tintenlöschstifts beim Glätten ermöglicht.
[0007] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Glättvorrichtung aus einem
elastisch verformbaren, gebogenen Arm bestehen. Hierbei ergibt sich je nach Druck
auf die Schreibunterlage eine unterschiedliche Verformung des Arms und damit eine
Einstellung der gewünschten Glättbreite. Außerdem wird durch die elastische Verformbarkeit
des Arms eine Überbeanspruchung des Papiers durch zu hohen Preßdruck vermieden.
[0008] Die Glättvorrichtung kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung- eine Lupe
aufweisen, mit der der Glättbereich des Papiers vergrößert sichtbar gemacht wird.
Eine besonders einfache Ausgestaltung kann dabei darin bestehen, daß eine gewölbte
Fläche der Lupe die Glättvorrichtung bildet. Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
kann die Glättvorrichtung auch durch eine tonnenförmige Rolle gebildet werden. Diese
Ausgestaltung ermöglicht eine besonders papierschonende Glättung und eignet sich für
weiche,saugfähige Papiere.
[0009] Zweckmäßig ist die Glättvorrichtung an dem der Löschspitze entgegengesetzten Ende
des Tintenlöschstifts angeordnet. Diese Ausgestaltung eignet sich besonders für Tintenlöschstifte,
die ein Überschreiben mit normaler Schreibtinte ermöglichen. Die Glättvorrichtung
kann dabei vorteilhaft an einem in das hohle Ende des Tintenlöschstifts eingesetzten
Stopfen ausgebildet sein, um eine einfache Herstellung zu ermöglichen. Der
Tintenlöschstift kann erfindungsgemäß auf einfache Weise mit zwei unterschiedlichen
Glättvorrichtungen ausgerüstet werden, indem der Stopfen an beiden Enden verschieden
ausgestaltete Glättvorrichtungen trägt und wahlweise mit seinem einen oder seinem
anderen Ende in das hohle Ende des Tintenlöschstifts einsetzbar ist.
[0010] Bei Tintenlöschstiften, die an einem Ende eine Löschspitze und am anderen Ende eine
Schreibspitze aufweisen, kann die Glättvorrichtung zweckmäßig am Boden einer Löschspitze
oder die Schreibspitze verschließenden Kappe angeordnet sein.
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigen
Fig. 1.1 und 1.2 zwei Gebrauchsstellungen einer Glättvorrichtung für Flächen- und
Punktglättung,
Fig. 2 eine Vorrichtung für Punktglättung,
Fig. 3 eine Vorrichtung für Flächenglättung,
Fig. 4.1 und 4.2 eine als umsteckbarer Stopfen ausgebildete Glättvorrichtung,
Fig. 5.1 und 5.2 eine elastisch verformbare Glättvorrichtung in zwei Gebrauchsstellungen,
Fig. 6.1 und 6.2 als Lupe ausgebildete Glättvorrichtungen und
Fig. 7 eine Glättvorrichtung mit Rolle.
[0012] Bei allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Glättvorrichtung
an dem der Löschspitze entgegengesetzten Ende eines Tintenlöschstifts 1 befestigt.
[0013] In den Fig. l.l, 1.2 besteht die Glättvorrichtung aus einem zylindrischen Stopfen
2, der an seiner Stirnseite eine kugelige Fläche 3 und eine zylindrische Fläche 4
aufweist, die stufenlos ineinander übergehen. Beide Flächen 3,4 haben den gleichen
Krümmungsradius. Die Fläche 4 ist derart geneigt zur Längsachse des Tintenlöschstifts
1 angeordnet, daß ihre Krümmungsachse etwa in einem Winkel von 45° zur Längsachse
des Tintenlöschstifts verläuft. Hierdurch kann bei gewohnter Handhaltung die Fläche
4 mit einer Mantellinie auf die Papieroberfläche 5 aufgelegt und ein breiter Flächenabschnitt
des Papiers geglättet werden (Fig.l.l), wie es zum-Beispiel bei der Korrektur von
Wörtern erforderlich ist. Ist nur eine kleine Stelle auf dem Papier auszubessern,
so kann mit der kugeligen Fläche 3 eine auf einen Punkt begrenzte Glättung der Papieroberfläche
4 vorgenommen werden (Fig.l.2), zum Beispiel zur Korrektur von einzelnen Buchstaben.
[0014] In einer besonders einfachen Ausgestaltung, Fig. 2, besteht die Glättvorrichtung
aus einem kegelstumpfförmigen Stopfen 6 mit einer kugeligen Kuppe 7. Die Kuppe 7 ist
in erster Linie zur Punktglättung gedacht, kann aber auch zum Glätten kleinerer Flächen
verwendet werden.
[0015] Soll die Glättvorrichtung in erster Linie zum Glätten von Flächen vorgesehen sein,
so ist ein kegelstumpfförmiger Stopfen 8 mit einer ebenen Stirnfläche 9 mit gerundeten
Rändern 10 besonders zweckmäßig, Fig. 3. Dabei kann mit den Rändern 10 auch eine annähernd
punktförmige Glättung erzielt werden.
[0016] Flächen- und Punktglättung lassen sich auch vorteilhaft mit einer durch einen umsteckbaren
Stopfen 11 gebildeten Glättvorrichtung erzielen, an dessen beiden Enden jeweils ein
gebogener, kegelstumpfförmiger Arm 12,13 mit kugeliger Endkuppe ausgebildet ist, Fig.
4.1, 4.2. Der in seinem Mittelteil zylindrische Stopfen 11 kann wahlweise mit dem
Arm 12 oder mit dem Arm 13 in das hohle Ende des Tintenlöschstifts 1 eingesteckt werden.
Über einen Ringbund 14 ist der Stopfen 11 dabei an der Stirnfläche des tintenlöschstifts
1 abgestützt. Ragt der Stopfen 11 mit dem Arm 12 aus dem Tintenlöschstift 1 hervor,
so kann auf einfache weise eine Fläche geglättet werden. Ragt der Arm 13 hervor, so
läßt sich besonders günstig eine Punktglättung ausführen.
[0017] Eine Glättvorrichtung mit einem elastisch verformbaren, gebogenen Arm 15 ist in den
Fig. 5.1, 5.2 gezeigt. Der Arm 15 hat einen runden Querschnitt und eine kugelige Endkuppe.
Wird nur ein geringer Druck auf die Schreibunterlage ausgeübt, so ist die Verformung
des Arms 15 minimal und erlaubt eine Punktglättung mit Hilfe der Endkuppe. Wird der
Druck auf die Schreibunterlage erhöht, so biegt sich der Arm 15 um und legt sich mit
einem Teil seiner Länge auf die Papieroberfläche auf, so daß eine Flächenglättung
möglich ist.
[0018] Die Glättvorrichtung kann auch, wie in Fig. 6.1, 6.2 gezeigt, mit einer Lupe 16 ausgerüstet
sein. Die Lupe 16 kann an dem dünneren Ende eines kegelstumpfförmigen Stopfens 17
angeordnet sein, der in seiner Mantelfläche eine Aussparung 18 aufweist, die den Blick
zur Rückseite der Lupe 16 freigibt. Stopfen 17 und Lupe 16 bestehen aus einem Stück
und sind aus einem transparenten Kunststoff gespritzt. Zum Glätten wird die Lupe 16
mit ihrer gewölbten Oberfläche auf der Papieroberfläche 5 hin- und herbewegt. Dabei
wird die Korrekturstelle durch die Lupe vergrößert sichtbar gemacht.
[0019] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel, Fig. 6.2, weist ein Stopfen 19 einen gebogenen
Arm 20 auf, der an seinem verjüngten Ende die Lupe 16 trägt. Die Lupe 16 ist exzentrisch
und etwas geneigt zur Mittelachse des Tintenlöschstifts 1 angeordnet, so daß sie bei
dem gewohnten Halten des Tintenlöschstifts 1 etwa parallel zur Papieroberfläche 5
liegt und dem Blick frei zugänglich ist.
[0020] Fig. 7 zeigt eine Glättvorrichtung mit einer tonnenförmigen Rolle 21, die in einer
am Tintenlöschstift befestigten Gabel 22 drehbar gelagert ist. Zum Glätten und Verdichten
der Papieroberfläche wird die Rolle 21 auf der Papieroberfläche abgewälzt.
[0021] Die Flächen der beschriebenen Glättvorrichtungen, die über das Papier gleiten sind
besonders glatt ausgeführt, um eine Beschädigung der Papieroberfläche zu vermeiden.
Dies wird durch die Verwendung eines Kunststoffs zur Herstellung der Glättvorrichtungen
erreicht, der eine besonders glatte Oberfläche bildet. Zusätzlich können die Gleitflächen
noch durch einen Poliervorgang geglättet werden.
1. Tintenlöschstift mit einer Löschspitze zum Auftragen der Löschflüssigkeit und einer
Vorrichtung zur Nachbehandlung der mit Löschflüssigkeit benetzten Stelle, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tintenlöschstift (1) eine Glättvorrichtung aufweist.
2. Tintenlöschstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glättvorrichtung
aus einer gewölbten, glatten Fläche besteht.
3. Tintenlöschstift nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gewölbte Fläche
der Glättvorrichtung einen Bereich mit starker Krümmung und einen Bereich mit geringer
Krümmung aufweist.
4. Tintenlöschstift nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvorrichtung durch eine ebene Kreisfläche (9) mit gerundeten Rändern (10)
gebildet ist.
5. Tintenlöschstift nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvprrichtung durch eine unter etwa 45° zur Längsachse des Tintenlöschstifts
(1) geneigte Zylinderfläche (4) und eine in die Zylinderfläche übergehende Kugelfläche
(3) von gleicher oder annähernd gleicher Krümmung gebildet ist.
6. Tintenlöschstift nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvorrichtung aus einem elastisch verformbaren, gebogenen Arm (15) besteht.
7. Tintenlöschstift nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvorrichtung eine Lupe (16) aufweist.
8. Tintenlöschstift nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine gewölbte Fläche
der Lupe (16) die Glättvorrichtung bildet.
9. Tintenlöschstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glättvorrichtung
aus einer tonnenförmigen, drehbar gelagerten Rolle (21) besteht.
10. Tintenlöschstift nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvorrichtung an dem der Löschspitze entgegengesetzten Ende des Tintenlöschstifts
(1) angeordnet ist.
11. Tintenlöschstift nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Glättvorrichtung
an einem in das hohle Ende des Tintenlöschstifts (1) eingesetzten Stopfen.(_2,6,8,11,
17) ausgebildet ist.
12. Tintenlöschstift nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (11) an
seinen beiden Enden verschieden ausgestaltete Glättvorrichtungen (12,13) trägt und
wahlweise mit dem einen oder dem anderen Ende in den Tintenlöschstift (1) einsetzbar
ist.
13. Tintenlöschstift nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glättvorrichtung am Boden einer die Löschspitze oder eine Schreibspitze verschliessenden
Kappe angeordnet ist.