[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schaltbare Kurzschlusssteck-Vorrichtung gemäss
dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In vielen elektronischen Geräten der Leit- und Datentechnik werden Abschaltungen,
Umschaltungen oder Programmierungen von Schaltungsteilen mit Printschaltern unterschiedlichster
Bauart realisiert. Die Printschalter sind regelmässig auf dem Bauelemententräger (Leiterplatte)
durch Löten befestigt. Die Adaption für die automatischen Prüfungen komplexer Funktionen
erfolgt bei grösseren Stückzahlen mittels Nadeladapter von der Lötseite her. Werden
Geräte mit kleinerer Stückzahl produziert, kommt eine Nadeladaption aus wirtschaftlichen
Gründen wegen der hohen Initialkosten nicht in Frage. Deshalb wird heute eine Lösung
mit Setzen von Einzelstiften in einem vorgeschriebenen Abstand (Rastermass) bevorzugt,
die nach der Adaption zwecks Prüfung mit Kurzschlusssteckern überbrückt werden.
[0003] Mit steigender Integration der Technik wird eine höhere Packungsdichte der Bauelemente
auf Leiterplatten gefordert, was gegen das Setzen von Einzelstiften für vorhandene
Stecker spricht, da sie einen Parkplatz für die meisten Steckkombinationen verlangt.
Zudem ist die Verlierbarkeit, die fehlerbehaftete Kombinationsmöglichkeit und das
teilweise unmögliche Umstecken nach dem Zusammenbau der Geräte wegen des geringen
Abstandes gestapelter Leiterplatten als nachteilig anzusehen.
[0004] Eine mögliche Lösung des Problems könnte in der Verwendung von sogenannten Programmierschaltern
in Dual-in-Line Bauform liegen. Sie werden in der Literatur häufig mit DIP-Schalter
oder Programmierschalter bezeichnet. Diese bekannten DIP-Schalter weisen in der Regel
zwei bis acht Schaltelemente auf, die in einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefasst
und an Lötstifte in DIL-Anordnung geführt sind. Die Zuverlässigkeit solcher DIP-Schalter
lässt jedoch zu wünschen übrig. Die Verbindung mit den Leiterbahnen und Bauelementen
erfolgt meist durch Löten in die Leiterplatte, seltener durch Einstecken in DIL-Sockel,
wie sie auch für integrierte Schaltkreise im DIL-Gehäuse verwendet werden, weil die
zulässige Bauhöhe auf dem Bauelementeträger überschritten und die Kontaktsicherheit
beeinträchtigt wird. Im Falle eingelöteter Schalter sind die Anschlusskontakte meist
von der Bauelementeseite nicht zugänglich, so dass Prüf- oder Programmieradapter nur
von der Lötseite her adaptiert werden können.
[0005] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe
zugrunde, eine schaltbare Kurzschlusssteck-Vorrichtung zu schaffen, welcher geringen
Platzbedarf, insbesondere hinsichtlich Bauhöhe, gute Kontaktgabe und Prüfmöglichkeiten
aufweist.
[0006] Die Erfindung vereinigt die Vorteile des einlötbaren Prüfschalters mit der Steckbarkeit
des klassischen Kurzschlusssteckers ohne deren Unzulänglichkeiten aufzuweisen.
[0007] Folgende technische und wirtschaftliche Vorteile sind dabei besonders hervorzuheben:
- wirtschaftlichere Konstruktion der Leiterplatten durch Wegfall des Parkplatzes
- wahlweises Aneinanderreihen zu Gruppen im Abstand von 2,5 oder 2,54 mm
- Umschaltung anstelle Umsteckung der Kurzschluss-Stecker, dadurch entfällt die Verlierbarkeit
- rationelle Prüfung durch Gruppenadaptierung der Stifte in Kleinserien
- Kontrollierbarkeit nach dem Verlöten der Stifte auf Kapillarwirkung
- nachträgliches Programmieren bei mehrteiligen Geräten ohne Demontage
- einfache schematische Darstellung
- bessere Handhabung bei Reparaturarbeiten durch Abnahme des Steckers vor einer erneuten
Adaptierung zur Prüfung
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0009] In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine schaltbare Kurzschlusssteck-Vorrichtung im zusammengesteckten
Zustand,
; Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Kurzschlusssteck-Vorrichtung nach Fig. 1 längs
deren Linie AA.
[0010] In einem Gehäuse 1 aus flammhemmendem Polyester, das aus zwei symmetrischen Hälften
2, 3 mit der Trennstelle 4. besteht, sind zwei federnde Kontakte 5, 6 aus Messung
oder Berylliumkupfer mit Kontaktfedern 7, 8 verschiebungesicher angeordnet. Am einen
Ende laufen die Kontakte in Kontaktzungen 9, 10 aus, die aufeinanderzu gebogen sind
und am Ende je eine buckelförmige Auswölbung 11, 12 versehen sind. In der oberen Stirnfläche
13 des Gehäuses 1 ist ein in Nuten 14, 15 geführter Schieber 16 parallel zur oberen
Stirnfläche 13 verschieblich angeordnet. Auf der dem Gehäuseinnern zugewandten Fläche
des Schiebers 16 ist eine Kontaktplatte 17 eingelegt, deren Länge so bemessen ist,
dass in der einen Endstellung 1 des Schiebers beide Kontaktzungen 9, 10 elektrisch
miteinander verbunden sind, während in der anderen Endstellung 0 die genannten Teile
elektrisch voneinander getrennt sind. Damit der Schieber in beiden Endstellungen 0,
1 einrastet, ist die dem Gehäuseinnern zugewandte Fläche der Kontaktplatte mit entsprechenden
Vertiefungen 18, 19 versehen.
[0011] Die untere Stirnfläche des Gehäuses weist zwei Bohrungen 20, 21 auf, die sich nach
aussen kegelförmig erweitern. Die Kontakte 5, 6 samt den Kontaktfedern 7, 8 bilden
somit in Verbindung mit dem beschriebenen Gehäuse paarig angeordnete Buchsen.
[0012] In den Bauelementeträger, z.B. eine Leiterplatte 22 sind zwei Stifte 23, 24 im Abstand
der beiden Bohrungen 20, 21 vorzugsweise im üblichen Rastermass, z.B, einem ganzzahligen
Vielfachen von 1/10 Zoll eingelötet, welche an den beiden Kontaktfedern 7, 8 federnd
anliegen, wodurch (im zusammengesteckten Zustand) die elektrische Verbindung zwischen
den Kontaktzungen 9, 10 und Leiterbahnen 25, 26 auf der Lötseite der Leiterplatte
22 hergestellt ist.
[0013] Analog zu den DIP-Schaltern können beliebige Programmier-Stecker aneinandergereiht
werden, wobei benachbarte Kontaktpaare einen im Rastermass 1/10" liegenden Abstand
aufweisen. Die maschinell in die Leiterplatte 22 gesetzten und verlöteten Stifte 23,
24 werden nach der kompletten Bestückung für die automatische Prüfung gruppenweise
adaptiert und nach abgeschlossener Prüfung mit den Programmier-Steckern bestückt.
Je nach schematischer Darstellung und Bestückungsdruck auf dem Bauelemententräger
wird der Schieber 16 in die vorgeschriebene Stellung 0 oder I gebracht. Der Stecker
kann nachträglich in der Anlagenprüfung oder vom Kunden selbst ohne Demontage des
Gerätes bei Bedarf um- oder zugeschaltet werden.
1. Schaltbare Kurzschlusssteck-Vorrichtung mit zwei paarig angeordneten Kontakten
(5, 6), welche mit entsprechend angeordneten Kontaktstellen (23, 24) auf einen Bauelementeträger
(22) zusammenwirken, und je Kontaktpaar ein Schaltelement (16) zum wahlweisen Kurzschliessen
der genannten Kontakte aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte als Buchsen
und die Kontaktstellen auf dem Bauelementeträger (22) als Stifte (23, 24) ausgebildet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchsen durch paarweise
angeordnete Kontakte (5, 6) mit Kontaktfedern (7, 8) gebildet sind, die - in einem
gemeinsamen Gehäuse (1) untergebracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte (5,
6) an einem Ende in Kontaktzungen (9, 10) auslaufen, welche die festen Kontakte des
Schaltelementes bilden, dessen beweglicher Kontaktteil (16) an der oberen Stirnfläche
(13) des Gehäuses geführt ist.