[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrzweckzange mit zwei gelenkig verbundenen, flachen
Zangenschenkeln und einem außen an einem Zangenschenkel angeordneten Kronenkorken-Abheber,
an den Innenseiten der beiden Zangenhandgriffe angeordneten, einander achssymmetrisch
gegenüberliegenden, kreisbogenförmigen, gezackten Randbereichen zum öffnen kleiner
Schraubdeckel und mit Elementen zur Beseitigung des Vakuums in mit Schraubdeckeln
verschlossenen Gläsern.
[0002] Eine Mehrzweckzange der eingangs genannten Art ist bspw. aus der DE-OS 26 25 238
bekannt. Bei dieser ist an der Außenseite eines Schenkels eine Vorrichtung zum Abheben
von Deckeln, wie bspw. Kronenkorken, angeordnet.
[0003] Zum öffnen kleiner Schraubkappen sind an den Innenseiten der beiden Handgriffe der
bekannten Zange einander achssymmetrisch gegenüberliegende, kreisbogenförmige, gezahnte
Randbereiche angeordnet, deren Zähne allerdings sehr klein und dicht nebeneinander
liegen, so daß diese die abzudrehenden Schraubverschlüsse bei Betätigen der Zange
nur unvollkommen festhalten.
[0004] Der Hauptzweck der bekannten Zange liegt im wesentlichen jedoch darin, das Lösen
von Schraubdeckeln bei Gläsern zu erleichtern, in deren Innern ein Vakuum herrscht.
[0005] Bei der vorbeschriebenen Zange sind die beiden Zangenschenkel beidseitig mit einer
Anzahl jeweils im Winkelabstand voneinander angeordneten Vorsprüngen versehen, die
in Umfangsrichtung stärker gekrümmt sind als der Schraubdeckel, so daß beim Ansetzen
der Zange an den Schraubdeckel diese jeweils nur mit zwei Endkanten zur Anlage kommen.
Beim Betätigen der Zange wirken die Endkanten eines jeden Vorsprungs als Keile und
erzeugen jeweils örtliche Eindellungen des Deckelumfangs, die ein Eindringen der Außenluft
in das Glasinnere und damit einen Ausgleich des Vakuums bewirken. Danach kann durch
Weiterdrehen der Zange der Schraubdeckel leicht gelöst werden.
[0006] Zur Erzeugung der Verformungen im Schraubdeckel müssen mit der bekannten Zange und
dem Glas gegensinnige Drehbewegungen durchgeführt werden, welche zumindest in der
Phase bis zum Ausgleich des Vakuums relativ viel Kraft erfordern. Darüber hinaus sind
die für das öffnen der Schraubdeckel an der Zange vorgesehenen Elemente aufwendig
in Form, Anordnung und Zahl. So müssen bei der bekannten Zange für verschiedene Deckeldurchmesser
mindestens zwei Sätze von jeweils drei Vorsprüngen im Abstand zueinander koaxial angeordnet
werden, was eine große Ausdehnung der Zange in ihrem mittleren Bereich und eine Verlagerung
der Gelenkverbindung der Zangenschenkel an das den Zangenhandgriffen gegenüberliegende
Ende der Zange erfordert.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrzweckzange der eingangs genannten
Art zu schaffen, die einfach konstruiert ist und mühelos und wirksam zu handhaben
ist.
[0008] Diese Aufgabe wird nach Patentanspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Bildung der Elemente für die Beseitigung des Vakuums in Schraubdeckelgläsern die Zangenschenkel
im Bereich des Zangenmaules jeweils im wesentlichen in axialer Richtung verlaufende
Kanten aufweisen, von denen die eine im Endbereich des einen Schenkels in etwa rechtwinklig
zurückspringt, derart, daß ein Absatz und eine nach vorne durchgehende, in etwa rechteckige
Aussparung gebildet ist, daß ferner das Ende des anderen Schenkels eine zur Aussparung
hin gerichtete Spitze aufweist, die so bemessen und angeordnet ist, daß sie die zurückgesetzte
Kante der Aussparung des anderen Schenkels in Schließstellung der Zange berührt und
mit dem Absatz der Aussparung sowie den parallelen Kanten eine in etwa trapez- oder
rechteckförmige Öffnung bildet.
[0009] Die erfindungsgemäße Anordnung ist für Schraubdeckel aller Durchmesser anwendbar.
Die Spitze der Zange wird bei Gebrauch mit leichtem Druck unter den Rand des Schraubdeckels
getrieben und wirkt als Keil, der eine Verbindung des Glasinneren mit der Außenluft
herbeiführt und so das Vakuum ausgleicht. Hierbei stützt sich der andere Zangenschenkel
mit seiner Aussparung oben auf dem Schraubdeckel auf und wirkt so als Gegenlager.
Nach Herstellung des Druckausgleichs, was mühelos und ohne irgendeine Hebelbewegung
herbeigeführt wird, kann der Deckel leicht abgeschraubt werden.
[0010] Der von der Spitze des einen Zangenschenkels begrenzte Aussparungsbereich im anderen
Zangenschenkel, der in Ruheposition der Zangenschenkel eine rechteckige oder trapezförmige
Form besitzt, dient dazu, daß genügend Platz vorhanden ist, damit ein Wegdrücken des
Deckels nach außen beim Eintreiben der Zangenspitze unter den Deckelrand möglich ist.
[0011] Vorteilhaft ist nach Patentanspruch 2 weiterhin, daß die Spitze flach ausgebildet
ist und in ihrem Endbereich eine Schräge aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß beim
Eindringen der Spitze zwischen Deckelrand und Glasgewinde letzteres nicht beschädigt
wird.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist nach Patentanspruch 3 vorgesehen,
daß auf der Rückseite des Zangenschenkels mit der Aussparung die Aussparung in Form
eines Kronenkorken-Abhebers angeordnet ist.
[0013] Infolge der Anordnung des Kronenkorken-Abhebers aussen an einem vorderen Zangenschenkel
wird ein langer Hebelarm erhalten, welcher ein besonders müheloses Abheben des Kronenkorkens
ermöglicht.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht nach Patentanspruch
4 darin, daß der Zangenschenkel mit der Aussparung vorn in eine schraubenzieherartigen
breiten Spitze ausläuft.
[0015] Diese Spitze kann bspw. als Schraubenzieher eingesetzt werden. Sie eignet sich gleichzeitig
aber auch zum öffnen von Behälterdeckeln, bspw. bei Farbdosen oder zum öffnen von
Einmachgläsern.
[0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind nach Patentanspruch 5
auf den achssymmetrisch einander gegenüberliegenden kreisbogenförmigen Randbereichen
an den beiden Zangenhandgriffen zum öffnen kleiner Schraubdeckel in gleichen Abständen
voneinander entfernt einzelne, stark ausgeprägte Zähne angeordnet.
[0017] Durch diese Anordnung wird ein Abrutschen der Abschraubvorrichtung von einem bspw.
als Flaschenverschluß dienenden Schraubdeckel vermieden. Die starken und kräftig ausgebildeten
Zähne können sich in das Material des Flaschenverschlusses eingraben und haben so
einen sicheren Halt beim Abdrehen des Schraubdeckels.
[0018] Vorteilhaft ist nach Patentanspruch 6 weiterhin, daß die Handgriffe der Zange einen
Kunststoffüberzug aufweisen. Hierdurch wird ein Abrutschen der Hand von den Zangengriffen
vermieden.
[0019] Die erfindungsgemäße Zange zeichnet sich darüber hinaus durch eine klare einfache
Form aus. Diese ist aus nur zwei Teilen zusammengesetzt, welche sich kostengünstig
in einem Arbeitsgang herstellen lassen.
[0020] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 - die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Mehrzweckzange mit geöffneten Zangenschenkeln,
Fig. 2 - die Seitenansicht der Zange,
Fig. 3 - eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Zange mit geschlossenen Zangenschenkeln
und
Fig. 4 - einen Teilschnitt durch ein mit Schraubdeckel verschlossenes Glas mit angesetzter,
erfindungsgemäßer Zange in Teilansicht, kurz vor Eindrücken der Spitze unter den Deckelrand.
[0021] Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Mehrzweckzange
besteht aus zwei flachen, einstückigen Schenkeln 1 und 2, die mittels einer Niete
3 o. dgl. gelenkig miteinander verbunden sind. Die beiden Zangenhandgriffe 4 und 5
tragen Kunststoffüberzüge 6.
[0022] Zur Beseitigung des Vakuums in Gläsern 7 mit Schraubdeckeln 8 besitzt einer der Zangenschenkel
1 im Bereich des Zangenmaules 9 an seiner in axialer Richtung verlaufenden Innenkante
10 eine Aussparung 11, die durch rechtwinkliges Zurückspringen der einen Kante 10
geschaffen ist, wobei ein Absatz 12 gebildet ist, während am vorderen Ende des anderen,
kürzeren Schenkels 2 die in axialer Richtung verlaufende Innenkante 13 in eine einwärts
gebogene Spitze 14 endet. Die Höhe dieser Spitze 14 entspricht in etwa der Tiefe der
Aussparung 11 am gegenüberliegenden Zangenschenkel 1. Der Absatz 12 der Aussparung
11 des Schenkels 1 ist gegenüber der Spitze 14 des anderen Schenkels 2 zurückgesetzt,
so daß zwischen Spitze 14 und Absatz 12 in Schließstellung der Zange eine in etwa
trapez- oder rechteckförmige öffnung 15 freibleibt.
[0023] Im Endbereich der Spitze 14 ist eine zum Zangenmaul 9 hin gerichtete Schräge 16 angeordnet.
[0024] Auf der Rückseite des Zangenschenkels 1 ist in dessen vorderem Bereich eine Aussparung
17 in Form eines Kronenkorken-Abziehers angeordnet. Nach vorn zu läuft der Zangenschenkel
1 in einer schraubenzieherartigen breiten Spitze 18 aus.
[0025] An den Innenseiten der beiden Zangenhandgriffe 4 und 5 sind einander achssymmetrisch
gegenüberliegend kreisbogenförmige Randbereiche 19 und 20 zum öffnen kleiner Schraubdeckel
aller Art vorgesehen. Die Randbereiche 19 und 20 sind mit einzelnen starken und kräftigen
Zähnen 21 bestückt.
[0026] Alle in der Beschreibung und/oder den Zeichnungen dargestellten Einzel- und Kombinationsmerkmale
werden als erfindungswesentlich angesehen.
1. Mehrzweckzange mit zwei gelenkig verbundenen, flachen Zangenschenkeln und einem
außen an einem Zangenschenkel angeordneten Kronenkorken-Abheber, an den Innenseiten
der beiden Zangenhandgriffe angeordneten, einander achssymmetrisch gegenüberliegenden,
kreisbogenförmigen, gezackten Randbereichen zum Öffnen kleiner Schraubdeckel und mit
Elementen zur Beseitigung des Vakuums in mit Schraubdeckeln verschlossenen Gläsern,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Elemente für die Beseitigung des Vakuums
in Schraubdeckelgläsern die Zangenschenkel (1, 2)im Bereich des Zangenmaules (9) jeweils
im wesentlichen in axialer Richtung verlaufende Kanten (10 bzw. 13) aufweisen, von
denen die eine (10) im Endbereich des einen Schenkels (1) in etwa rechtwinklig zurückspringt,
derart, daß ein Absatz (12) und eine nach vorne durchgehende, in etwa rechteckige
Aussparung (11) gebildet ist, daß ferner das Ende des anderen Schenkels (2) eine zur
Aussparung (11) hin gerichtete Spitze (14) aufweist, die so bemessen und angeordnet
ist, daß sie die zurückgesetzte Kante der Aussparung (11) des anderen Schenkels (1)
in Schließstellung der Zange berührt und mit dem Absatz (12) der Aussparung (11) sowie
den parallelen Kanten eine in etwa trapez- oder rechteckförmige öffnung (15) bildet.
2. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (14)
flach ausgebildet ist und in ihrem Endbereich eine Schräge (16) aufweist.
3. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite
des Zangenschenkels (1) mit der Aussparung (11) die Aussparung (17) in Form eines
Kronenkorken-Abhebers angeordnet ist.
4. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zangenschenkel
(1) mit der Aussparung (11) vorn in eine schraubenzieherartige breite Spitze (18)
ausläuft.
5. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
achssymmetrisch einander gegenüberliegenden kreisbogenförmigen Randbereichen (19,
20) an den beiden Zangenhandgriffen (4, 5) zum öffnen kleiner Schraubdeckel in gleichen
Abständen voneinander entfernt einzelne stark ausgeprägte Zähne (21) angeordnet sind.
6. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe
(4, 5) der Zange einen Kunststoffüberzug (6) aufweisen.