(19)
(11) EP 0 158 162 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.1985  Patentblatt  1985/42

(21) Anmeldenummer: 85103077.5

(22) Anmeldetag:  16.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B67B 7/44, B67B 7/16, B67B 7/18, B67B 7/20, B25B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.03.1984 DE 3410333

(71) Anmelder: Mertgen, Wolfgang
D-5231 Weroth (DE)

(72) Erfinder:
  • Mertgen, Wolfgang
    D-5231 Weroth (DE)

(74) Vertreter: Hentschel, Peter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwalt Hohenzollernstrasse 21
D-56068 Koblenz
D-56068 Koblenz (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrzweckzange


    (57) Die Erfindng betrifft eine Mehrzweckzange mit zwei gelenkig verbundenen, flachen Zangenschenekeln, die mit Elementen zur Beseitigung des Vakuums in mit Schraubdeckeln verschlossenen Gläsern ausgestattet ist.
    Zur Bildung dieser Elemente weisen die Zangenschenkel (1, 2) im Bereich des Zangenmaules (9) jeweils im wesentlichen in axialer Richtung verlaufende Kanten auf, von denen die eine im Endbereich des einen Schenkels (1) in etwa rechtwinklig zurückspringt, derart, daß ein Absatz (12) und eine nach vorn durchgehende, in etwa rechteckige Aussparung (11) gebildet ist. Das Ende des anderen Schenkels (2) weist eine zur Aussparung (11) hin gerichtete Spitze (14) auf, die so bemessen und angeordnet ist, daß sie die zurückgesetzte Kante der Aussparung (11) des anderen Schenkels (1) in Schließstellung der Zange berührt und mit dem Absatz (12) der Aussparung (11) sowie den parallelen Kanten eine in etwa trapez-oder rechteckförmige öffnung bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrzweckzange mit zwei gelenkig verbundenen, flachen Zangenschenkeln und einem außen an einem Zangenschenkel angeordneten Kronenkorken-Abheber, an den Innenseiten der beiden Zangenhandgriffe angeordneten, einander achssymmetrisch gegenüberliegenden, kreisbogenförmigen, gezackten Randbereichen zum öffnen kleiner Schraubdeckel und mit Elementen zur Beseitigung des Vakuums in mit Schraubdeckeln verschlossenen Gläsern.

    [0002] Eine Mehrzweckzange der eingangs genannten Art ist bspw. aus der DE-OS 26 25 238 bekannt. Bei dieser ist an der Außenseite eines Schenkels eine Vorrichtung zum Abheben von Deckeln, wie bspw. Kronenkorken, angeordnet.

    [0003] Zum öffnen kleiner Schraubkappen sind an den Innenseiten der beiden Handgriffe der bekannten Zange einander achssymmetrisch gegenüberliegende, kreisbogenförmige, gezahnte Randbereiche angeordnet, deren Zähne allerdings sehr klein und dicht nebeneinander liegen, so daß diese die abzudrehenden Schraubverschlüsse bei Betätigen der Zange nur unvollkommen festhalten.

    [0004] Der Hauptzweck der bekannten Zange liegt im wesentlichen jedoch darin, das Lösen von Schraubdeckeln bei Gläsern zu erleichtern, in deren Innern ein Vakuum herrscht.

    [0005] Bei der vorbeschriebenen Zange sind die beiden Zangenschenkel beidseitig mit einer Anzahl jeweils im Winkelabstand voneinander angeordneten Vorsprüngen versehen, die in Umfangsrichtung stärker gekrümmt sind als der Schraubdeckel, so daß beim Ansetzen der Zange an den Schraubdeckel diese jeweils nur mit zwei Endkanten zur Anlage kommen. Beim Betätigen der Zange wirken die Endkanten eines jeden Vorsprungs als Keile und erzeugen jeweils örtliche Eindellungen des Deckelumfangs, die ein Eindringen der Außenluft in das Glasinnere und damit einen Ausgleich des Vakuums bewirken. Danach kann durch Weiterdrehen der Zange der Schraubdeckel leicht gelöst werden.

    [0006] Zur Erzeugung der Verformungen im Schraubdeckel müssen mit der bekannten Zange und dem Glas gegensinnige Drehbewegungen durchgeführt werden, welche zumindest in der Phase bis zum Ausgleich des Vakuums relativ viel Kraft erfordern. Darüber hinaus sind die für das öffnen der Schraubdeckel an der Zange vorgesehenen Elemente aufwendig in Form, Anordnung und Zahl. So müssen bei der bekannten Zange für verschiedene Deckeldurchmesser mindestens zwei Sätze von jeweils drei Vorsprüngen im Abstand zueinander koaxial angeordnet werden, was eine große Ausdehnung der Zange in ihrem mittleren Bereich und eine Verlagerung der Gelenkverbindung der Zangenschenkel an das den Zangenhandgriffen gegenüberliegende Ende der Zange erfordert.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrzweckzange der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach konstruiert ist und mühelos und wirksam zu handhaben ist.

    [0008] Diese Aufgabe wird nach Patentanspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Bildung der Elemente für die Beseitigung des Vakuums in Schraubdeckelgläsern die Zangenschenkel im Bereich des Zangenmaules jeweils im wesentlichen in axialer Richtung verlaufende Kanten aufweisen, von denen die eine im Endbereich des einen Schenkels in etwa rechtwinklig zurückspringt, derart, daß ein Absatz und eine nach vorne durchgehende, in etwa rechteckige Aussparung gebildet ist, daß ferner das Ende des anderen Schenkels eine zur Aussparung hin gerichtete Spitze aufweist, die so bemessen und angeordnet ist, daß sie die zurückgesetzte Kante der Aussparung des anderen Schenkels in Schließstellung der Zange berührt und mit dem Absatz der Aussparung sowie den parallelen Kanten eine in etwa trapez- oder rechteckförmige Öffnung bildet.

    [0009] Die erfindungsgemäße Anordnung ist für Schraubdeckel aller Durchmesser anwendbar. Die Spitze der Zange wird bei Gebrauch mit leichtem Druck unter den Rand des Schraubdeckels getrieben und wirkt als Keil, der eine Verbindung des Glasinneren mit der Außenluft herbeiführt und so das Vakuum ausgleicht. Hierbei stützt sich der andere Zangenschenkel mit seiner Aussparung oben auf dem Schraubdeckel auf und wirkt so als Gegenlager. Nach Herstellung des Druckausgleichs, was mühelos und ohne irgendeine Hebelbewegung herbeigeführt wird, kann der Deckel leicht abgeschraubt werden.

    [0010] Der von der Spitze des einen Zangenschenkels begrenzte Aussparungsbereich im anderen Zangenschenkel, der in Ruheposition der Zangenschenkel eine rechteckige oder trapezförmige Form besitzt, dient dazu, daß genügend Platz vorhanden ist, damit ein Wegdrücken des Deckels nach außen beim Eintreiben der Zangenspitze unter den Deckelrand möglich ist.

    [0011] Vorteilhaft ist nach Patentanspruch 2 weiterhin, daß die Spitze flach ausgebildet ist und in ihrem Endbereich eine Schräge aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß beim Eindringen der Spitze zwischen Deckelrand und Glasgewinde letzteres nicht beschädigt wird.

    [0012] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist nach Patentanspruch 3 vorgesehen, daß auf der Rückseite des Zangenschenkels mit der Aussparung die Aussparung in Form eines Kronenkorken-Abhebers angeordnet ist.

    [0013] Infolge der Anordnung des Kronenkorken-Abhebers aussen an einem vorderen Zangenschenkel wird ein langer Hebelarm erhalten, welcher ein besonders müheloses Abheben des Kronenkorkens ermöglicht.

    [0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht nach Patentanspruch 4 darin, daß der Zangenschenkel mit der Aussparung vorn in eine schraubenzieherartigen breiten Spitze ausläuft.

    [0015] Diese Spitze kann bspw. als Schraubenzieher eingesetzt werden. Sie eignet sich gleichzeitig aber auch zum öffnen von Behälterdeckeln, bspw. bei Farbdosen oder zum öffnen von Einmachgläsern.

    [0016] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind nach Patentanspruch 5 auf den achssymmetrisch einander gegenüberliegenden kreisbogenförmigen Randbereichen an den beiden Zangenhandgriffen zum öffnen kleiner Schraubdeckel in gleichen Abständen voneinander entfernt einzelne, stark ausgeprägte Zähne angeordnet.

    [0017] Durch diese Anordnung wird ein Abrutschen der Abschraubvorrichtung von einem bspw. als Flaschenverschluß dienenden Schraubdeckel vermieden. Die starken und kräftig ausgebildeten Zähne können sich in das Material des Flaschenverschlusses eingraben und haben so einen sicheren Halt beim Abdrehen des Schraubdeckels.

    [0018] Vorteilhaft ist nach Patentanspruch 6 weiterhin, daß die Handgriffe der Zange einen Kunststoffüberzug aufweisen. Hierdurch wird ein Abrutschen der Hand von den Zangengriffen vermieden.

    [0019] Die erfindungsgemäße Zange zeichnet sich darüber hinaus durch eine klare einfache Form aus. Diese ist aus nur zwei Teilen zusammengesetzt, welche sich kostengünstig in einem Arbeitsgang herstellen lassen.

    [0020] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 - die Draufsicht auf die erfindungsgemäße Mehrzweckzange mit geöffneten Zangenschenkeln,

    Fig. 2 - die Seitenansicht der Zange,

    Fig. 3 - eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Zange mit geschlossenen Zangenschenkeln und

    Fig. 4 - einen Teilschnitt durch ein mit Schraubdeckel verschlossenes Glas mit angesetzter, erfindungsgemäßer Zange in Teilansicht, kurz vor Eindrücken der Spitze unter den Deckelrand.



    [0021] Das in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Mehrzweckzange besteht aus zwei flachen, einstückigen Schenkeln 1 und 2, die mittels einer Niete 3 o. dgl. gelenkig miteinander verbunden sind. Die beiden Zangenhandgriffe 4 und 5 tragen Kunststoffüberzüge 6.

    [0022] Zur Beseitigung des Vakuums in Gläsern 7 mit Schraubdeckeln 8 besitzt einer der Zangenschenkel 1 im Bereich des Zangenmaules 9 an seiner in axialer Richtung verlaufenden Innenkante 10 eine Aussparung 11, die durch rechtwinkliges Zurückspringen der einen Kante 10 geschaffen ist, wobei ein Absatz 12 gebildet ist, während am vorderen Ende des anderen, kürzeren Schenkels 2 die in axialer Richtung verlaufende Innenkante 13 in eine einwärts gebogene Spitze 14 endet. Die Höhe dieser Spitze 14 entspricht in etwa der Tiefe der Aussparung 11 am gegenüberliegenden Zangenschenkel 1. Der Absatz 12 der Aussparung 11 des Schenkels 1 ist gegenüber der Spitze 14 des anderen Schenkels 2 zurückgesetzt, so daß zwischen Spitze 14 und Absatz 12 in Schließstellung der Zange eine in etwa trapez- oder rechteckförmige öffnung 15 freibleibt.

    [0023] Im Endbereich der Spitze 14 ist eine zum Zangenmaul 9 hin gerichtete Schräge 16 angeordnet.

    [0024] Auf der Rückseite des Zangenschenkels 1 ist in dessen vorderem Bereich eine Aussparung 17 in Form eines Kronenkorken-Abziehers angeordnet. Nach vorn zu läuft der Zangenschenkel 1 in einer schraubenzieherartigen breiten Spitze 18 aus.

    [0025] An den Innenseiten der beiden Zangenhandgriffe 4 und 5 sind einander achssymmetrisch gegenüberliegend kreisbogenförmige Randbereiche 19 und 20 zum öffnen kleiner Schraubdeckel aller Art vorgesehen. Die Randbereiche 19 und 20 sind mit einzelnen starken und kräftigen Zähnen 21 bestückt.

    [0026] Alle in der Beschreibung und/oder den Zeichnungen dargestellten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.


    Ansprüche

    1. Mehrzweckzange mit zwei gelenkig verbundenen, flachen Zangenschenkeln und einem außen an einem Zangenschenkel angeordneten Kronenkorken-Abheber, an den Innenseiten der beiden Zangenhandgriffe angeordneten, einander achssymmetrisch gegenüberliegenden, kreisbogenförmigen, gezackten Randbereichen zum Öffnen kleiner Schraubdeckel und mit Elementen zur Beseitigung des Vakuums in mit Schraubdeckeln verschlossenen Gläsern, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Elemente für die Beseitigung des Vakuums in Schraubdeckelgläsern die Zangenschenkel (1, 2)im Bereich des Zangenmaules (9) jeweils im wesentlichen in axialer Richtung verlaufende Kanten (10 bzw. 13) aufweisen, von denen die eine (10) im Endbereich des einen Schenkels (1) in etwa rechtwinklig zurückspringt, derart, daß ein Absatz (12) und eine nach vorne durchgehende, in etwa rechteckige Aussparung (11) gebildet ist, daß ferner das Ende des anderen Schenkels (2) eine zur Aussparung (11) hin gerichtete Spitze (14) aufweist, die so bemessen und angeordnet ist, daß sie die zurückgesetzte Kante der Aussparung (11) des anderen Schenkels (1) in Schließstellung der Zange berührt und mit dem Absatz (12) der Aussparung (11) sowie den parallelen Kanten eine in etwa trapez- oder rechteckförmige öffnung (15) bildet.
     
    2. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (14) flach ausgebildet ist und in ihrem Endbereich eine Schräge (16) aufweist.
     
    3. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite des Zangenschenkels (1) mit der Aussparung (11) die Aussparung (17) in Form eines Kronenkorken-Abhebers angeordnet ist.
     
    4. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zangenschenkel (1) mit der Aussparung (11) vorn in eine schraubenzieherartige breite Spitze (18) ausläuft.
     
    5. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den achssymmetrisch einander gegenüberliegenden kreisbogenförmigen Randbereichen (19, 20) an den beiden Zangenhandgriffen (4, 5) zum öffnen kleiner Schraubdeckel in gleichen Abständen voneinander entfernt einzelne stark ausgeprägte Zähne (21) angeordnet sind.
     
    6. Mehrzweckzange nach Patentanspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe (4, 5) der Zange einen Kunststoffüberzug (6) aufweisen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht