[0001] Bei dem Verfahren nach der DE-PS 30 05 746 werden in einer vielstelligen Textilmaschine
die Meßdaten, die an einer Vielzahl von Meßstellen laufend anfallen, von einer zentralen
Datenverarbeitungsanlage erfaßt und bearbeitet. Die Abfragegeschwindigkeit wird dadurch
erhöht, daß zwischen der zentralen Datenverarbeitungsanlage und der Vielzahl der Meßstellen
mehrere dezentrale Datenverarbeitungseinrichtungen vorgesehen sind. Diesen dezentralen
Datenverarbeitungseinrichtungen ist jeweils.nur eine begrenzte Anzahl von Meß- .stellen
zugeordnet. Die dezentralen Datenverarbeit.ungsein- richtungen übernehmen die Abfrage
(Scanner) und die Zwischenspeicherungen der Daten.
[0002] Dies ist zum einen eine aufwendige Lösung. Zum anderen wird bei dieser Lösung zwar
die Abfragegeschwindigkeit und die Abfragefrequenz erhöht. Es bleibt jedoch der Nachteil,
daß lediglich die Augenblickswerte der Messung zu den Abfragezeitpunkten erfaßt werden.
Dadurch werden nur Zufallswerte ermittelt und ausgewertet, die für den Prozeßverlauf
und die erzielte Produktqualität keine zuverlässige Aussage ermöglichen.
[0003] Die Erfindung löst die Aufgabe, bei einer Vielzahl von Meßstellen mit gleichartigen
Meßwerten, die von einer Datenerfassungsanlage in Zeitabständen abgefragt und verarbeitet
werden, eine zeitlich lückenlose Qualitätsüberwachung des Prozesses sicherzustellen.
Hierzu werden innerhalb jedes Abfragezeitraums lediglich die Extremwerte der laufend
anfallenden Meßwerte ermittelt und als Ausgangssignal der Meßstelle bis zur Abfrage
durch die zentrale Datenerfassungsanlage bereitgehalten. Die bereitgehaltenen Signale
werden vorzugsweise nach der Abfrage und Erfassung durch die zentrale Datenverarbeitungsanlage
gelöscht. Durch die Beschränkung auf die Abfrage der zeitlich angefallenen Extremwerte
läßt sich eine zeitlich lückenlose Aussage zur Qualität des durch die Messung überwachten
Prozesses machen.
[0004] Eine weitere Vereinfachung und Beschleunigung der Auswertung der Meßergebnisse erfolgt
dadurch, daß für die zulässigen Meßwerte von vorneherein an jeder Meßstelle eine bestimmte
Bandbreite von zulässigen Meßwerten festgelegt wird, bei deren Überschreiten Fehlersignale
erfolgen.
[0005] In einer bevorzugten Ausführung.der Erfindung ist vorgesehen, daß auch der Mittelwert
der Meßergebnisse ermittelt und zur periodischen Abfrage bereitgestellt wird. Der
Mittelwert der Meßergebnisse hat für sich allein wie auch gemeinsam mit den Extremwerten
einen sehr hohen Aussagewert für die Qualität. Aus diesem Grunde ist bevorzugt vorgesehen,
daß die Extremwerte als Abweichung der Scheitelwerte der Meßwerte von dem Mittelwert
ermittelt werden.
[0006] Wenn bei diesem Verfahren zulässige Bandbreiten für die Fluktuation des Mittelwertes
sowie zulässige Bandbreiten für die auf diese Weise als Abweichung vom Mittelwert
ermittelten Extremwerte andererseits festgelegt werden, läßt sich aus den nur drei
periodisch abgefragten Meßwerten eine sichere, zeitlich lückenlose Qualitätsaussage
gewinnen. Dabei kann der Mittelwert sehr einfach dadurch fortlaufend für die periodische
Abfrage bereitgestellt werden, daß die anfallenden aktuellen Meßwerte über einen Tiefpass-Filter
bereitgestellt werden.
[0007] Bis hierher ist nach der Erfindung vorgesehen, die Meßwerte als Analogsignale zu
speichern und für die periodische Abfrage bereitzustellen. Es ist weiterhin jedoch
auch vorgesehen, die Meßwerte in digitalisierter Form bereitzustellen, woraus sich
für die Weiterverarbeitung Vorteile ergeben.
[0008] Dies geschieht dadurch, daß der Meßbereich in Meßstufen unterteilt wird, daß für
jede Meßstufe, die von den laufend anfallenden Meßwerten einer Stelle erreicht oder
überschritten wird, ein bleibendes Ausgangssignal erzeugt wird, und daß die anstehenden
Ausgangssignale in vorgegebenen Zeitabständen durch die zentrale Datenerfassungsanlage
abgefragt und erfaßt werden.
[0009] Mit diesem Verfahren kann man zwar auch nicht den zeitlichen Verlauf der Meßgrößen
erfassen. Es läßt sich jedoch erfassen, welche Meßgrößen im Abfragezeitraum aufgetreten
sind. Dadurch lassen sich die im Abfragezeitraum vorgekommenen Extremwerte des gemessenen
Parameters erfassen. Dies erlaubt eine Aussage über den Meßwertverlauf im Abfragezeitraum.
Die zu übertragende Datenmenge kann reduziert werden, wenn man nur die Extremwerte
speichert und bei der Abfrage erfaßt.
[0010] Vorteilhafterweise werden die Ausgangssignale nach Abfrage und Erfassung durch die
zentrale Datenverarbeitung wieder gelöscht. Hiernach können weitere Aufschlüsse über
den Meßdatenverlauf und die Qualität des Prozesses dadurch gewonnen werden, daß die
Meßdaten mehrerer aufeinanderfolgender Abfragezeiträume ausgewertet werden. Die Länge
der Abfragezeiträume kann sehr kurz gewählt werden, da die Meßdaten bereits digitalisiert
anstehen. Durch Verkürzung der Abfragezeiträume wird die Extremüberwachung und -auswertung
praktisch einer zeitlich lückenlosen Uberwachung und Auswertung gleichwertig. Trotzdem
bleibt die Abfrage- (Scanning-)--frequenz hinter derjenigen zurück, die nach den bisherigen
Methoden der lückenlosen Meßdatenerfassung notwendig sind. Im folgenden wird die Erfindung
anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0011] Fig. 1 zeigt einen zeitlich lückenlosen Meßschrieb eines Meßwertes, z.B. der Fadenspannung
eines laufenden Fadens 1 in einer Textilmaschine. Ein Teil einer derartigen Textilmaschine
ist in Fig. 3 dargestellt.
[0012] In Fig. 3 sind schematisch vier gleiche Bearbeitungsstellen einer
Yielstelligen Textilmaschine mit den Fäden 1 gezeigt. Jeder Faden 1 wird durch Galette
2 in eine Streckzone gefördert, darin über eine Heizung 3 geführt und durch die Galette
4 wieder abgezogen. Mit 5 ist ein Fadenzugkraft-(Fadenspannungs-) -messer bezeichnet.
In einer Aufspuleinrichtung wird jeder Faden mittels Treibwalze 6 zu einer Spule 7
aufgewickelt. Jeder Meßwertgeber 5 besteht aus dem Meßfühler 8 und einer Komparatorschaltung
9, die im einzelnen in Fig. 4 dargestellt ist. Hierzu später.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Meßwert der Fadenzugkraft wird sich ohne Störung des Prozesses
in gewissen Grenzen halten. Idealerweise wäre der Meßwert konstant. Schwankungen und
insbesondere auch zeitlich kurze Schwankungen kommen jedoch vor.
[0014] Es ist ersichtlich, daß ein derartiges analoges Meßwertsignal nur dann lückenlos
erfaßt werden kann, wenn eine zeitlich kontinuierliche Abfrage erfolgt. Bei einer
Vielzahl von Meßstellen, wie sie insbesondere in der Textilindustrie bei Maschinen
zur Verarbeitung oder Erzeugung einer Vielzahl von Fäden vorkommen, erfordert die
zeitlich lückenlose Erfassung und zentrale Verarbeitung jedoch nicht nur eine große
Rechnerkapazität, sondern darüberhinaus auch einen kaum durchführbaren Aufwand an
Verkabelung und Schaltung. Daher werden üblicherweise die Meßstellen seriell hintereinander
abgefragt. Da für jede Abfrage eine gewisse Zeit erforderlich ist, ergibt sich aus
dieser seriellen Abfrage, daß eine zeitlich lückenlose Erfassung des Meßwertes nicht
möglich ist, daß vielmehr für die Abfrage eines Meßwertes eine Mindestzeit, die nicht
zuletzt auch durch die erforderliche Analog-Digitalwandlung bestimmt wird, erforderlich
ist. Eine genügend scharfe Auflösung des Meßwertes durch kleine Scanning-Zeiten wird
also nur dadurch möglich, daß die Anzahl der an einen Rechner angeschlossenen Meßstellen
begrenzt wird. Auch hierdurch lassen sich jedoch kurzzeitige Schwankungen nicht erfassen,
auch wenn solche Schwankungen evtl. von technologischer Bedeutung sind.
[0015] Nach der Erfindung wird zunächst eine gewisse Bandbreite von Meßwerten festgelegt,
die überhaupt vorkommen bzw. die überhaupt erfaßt werden sollen. Diese Bandbreite
ist in Fig. 1 durch gestrichelte Linien dargestellt. Diese Bandbreite von Meßwerten
ist in der Anmeldung als Meßbereich definiert.
[0016] In dem Ausführungsbeispiel ist dieser Meßbereich in die Meßstufen I, II, III ...
VIII unterteilt, die jeweils gleich groß sind.
[0017] Anhand der Fig. 2 wird erläutert, wie diese zeitlich lückenlos anfallenden Meßwerte
erfindungsgemäß umgeformt werden und in welcher Form diese Meßwerte in zeitlich vorgegebenen
Intervallen ST1, ST2, ST3 zur Abfrage bereitgestellt werden.
[0018] Erfindungsgemäß wird jedem Meßbereich I bis VIII ein definiertes digitales Ausgangssignal
AI bis AVIII zugeordnet. Ein Ausgangssignal A I bis A VIII wird aufgerufen, wenn und
sobald der aktuelle Meßwert die entsprechende Meßstufe durchfährt. Weiterhin werden
die Ausgangssignale A I bis A VIII, soweit sie aufgerufen worden sind, gespeichert.
Die aufgerufenen Ausgangssignale stehen daher zur Abfrage ständig bereit. In dem Zeitabstand
T1 sind sämtliche Ausgangssignale A II bis A VIII angefallen. Diese Ausgangssignale
sind gespeichert und stehen daher zur Abfrage im Abfragezeitpunkt ST1 bereit. Hieraus
ist zu ersehen, daß im Abfragezeitraum sehr große Meßwertschwankungen aufgetreten
sind. Noch größer ist die Schwankungsbreite im Abfragezeitraum T2, während im Abfragezeitraum
T3 eine wesentlich geringere Schwankung erfolgt ist.
[0019] Die in einem Zeitraum Tl, T2, T3, ... gespeicherten Werte können nun von einem zentralen
Rechner zum Zeitpunkt ST1, ST2 abgerufen und anschließend gelöscht werden. Es wird
damit zwar in Kauf genommen, daß keine zeitlich lückenlose Erfassung des Meßwertverlaufs
erfolgt. Es können jedoch die Extremwerte zeitlich lückenlos erfaßt werden. Insbesondere
durch Verkleinerung der Abfragezeiten Tl, T2, T3, ... kann eine weitgehende Aufschlüsselung
des Meßwertverlaufs z.B. auf periodische Meßwertschwankungen, zeitlichen Verlauf der
Meßwertstreuung, zeitlichen Trend der Extremwerte usw. erfolgen. Auch hierbei sind
die Abfragezeiten Tl, T2, T3 wesentlich größer als die Abfragezeiten, die bei den
bisher geübten Verfahren notwendig sind, um mit hinreichender Zuverlässigkeit die
Extremwerte des analog anfallenden Meßwerts erfassen zu können. Es wird zudem der-Nachteil
vermieden, daß lediglich die im Abfragezeitpunkt zufällig anfallenden Meßdaten abgefragt
werden oder aufwendige Zwischendaten-Verarbeitungsanlagen vorhanden sein müssen, die
ihrerseits aber auch wiederum in bestimmten Zeitabständen und zu bestimmten Zeitpunkten
eine Abfrage durchführen können und daher insbesondere die extremen Meßwerte und die
Meßwertspitzen nur zufällig und daher mit nur geringer Aussagekraft erfassen können.
Zur Aufteilung des Meßbereiches in Meßstufen ist eine Komparatorschaltung (Fig. 4)
als besonders vorteilhaft vorgesehen. Durch sie wird jeder Meßwert einer festgelegten
Stufenfolge von Vergleichswerten zugeordnet und ein der jeweiligen Meßstufe zugeordnetes
Ausgangsignal erzeugt, wenn Meßwert und die jeweilige Stufe des Vergleichssignals
das Vergleichskriterium erfüllen, z.B. gleich sind.
[0020] Jede Komparatorschaltung besteht aus acht Komparatoren 10, die mit ihrem einen.Eingang
11 an in Serie geschaltete Widerstände 12 angeschlossen sind. Der zweite Eingang 13
wird mit dem Ausgangssignal des Meßfühlers 8 beaufschlagt.
[0021] Die Komparatoren sind so konstruiert, daß sie ein Ausgangssignal A I bis A VIII abgeben,
sobald der Wert auf Eingang 13 den Spannungswert auf Eingang 11 erreicht. Wenn jeder
Widerstand 12 so dimensioniert ist, daß er jeweils eine Meßstufe repräsentiert, entspricht
jedes Ausgangssignal A I bis A VIII jeweils einer Meßstufe I bis VIII.
[0022] Die Schaltung kann auch so gewählt werden, daß sich die Meßstufen geringfügig überlappen.
Dabei kann z.B. durch gegenseitige Verriegelung der Meßstufen verhindert werden, daß
für einen Meßwert, der im Uberlappungsbereich zweier Stufen liegt, die Signale beider
Meßstufen gespeichert werden. Es wird in jedem Falle nur der jeweils höchste Wert
gespeichert. Hierzu sind die Komparatoren mit einer im einzelnen nicht dargestellten
Schaltlogik verbunden, durch die die Ausgangssignale A I bis A VII gelöscht werden,
sobald das nächst höhere Signal aufgerufen wird.
[0023] Wie in Fig. 3 und Fig. 4 weiterhin dargestellt, wird jede Komparatorschaltung mit
einer Speichereinrichtung 14 verbunden, in der der jeweilige Ausgangswert A I bis
A VIII gespeichert wird. Am Anfang des Speichers stehen daher die Ausgangssignale
A I bis A VIII, soweit sie in einer Abfrageperiode aufgerufen wurden, an und werden
einem Parallel-/ Serienwandler 15 aufgegeben. Die Funktion des Parallel-/ Serienwandlers
ist es, die parallel und gleichzeitig anstehenden Signale A I bis A VIII in eine Impulskette
umzuwandeln, die über eine einzige Leitung 16 dem Rechner 17 zugefüuhrt werden kann.
[0024] Die Abfragezeitpunkte werden durch den Rechner 17 (Fig. 3) vorgegeben. Zu jedem Abfragezeitpunkt
gibt der Rechner über einen angeschlossenen Parallel-/Serienwandler 18 eine kodierte
Signalkette evtl. zur Adressierung über Leitung 19 aus, durch die jeweils einer der
Speicher 14 angesprochen und die gespeicherten Ausgangssignale A I bis A VIII einer
Meßstelle abgefragt werden. Nach erfolgtem Datenabruf über Leitung 16 gibt der Rechner
über Leitung 19 ein auf den einzelnen Speicher kodiertes Löschsignal aus, so daß die
gespeicherten Ausgangssignale dieser Meßstelle gelöscht und für den folgenden Abfragezeitraum
frei werden.
[0025] Als bevorzugt wird ferner vorgeschlagen, daß nicht der gesamte Erfassungsbereich
des Meßwertgebers und ebenso nicht der gesamte Bereich der vorkommenden Meßwerte ausgewertet
wird, sondern aus den vorkommenden Meßwerten eine Bandbreite von Meßwerten ausgewählt
wird, die repräsentativ ist für einen ordnungsgemäßen Betrieb. Durch diese Beschränkung
des durch die Erfindung erfaßten Meßbereiches werden außerhalb des Betriebsbereiches
gelegene Meßwerte von vorneherein aus der Auswertung ausgeschieden und hierdurch -
ohne Beschränkung der Aussagegenauigkeit - eine weitere Vereinfachung bzw. - bei gleichem
Einsatz technischer Mittel - eine Verfeinerung der Aussagegenauigkeit innerhalb des
ausgewählten Meßbereiches erzielt.
[0026] Fig. 5 erläutert das erfindungsgemäße Meßverfahren bei Bereitstellung von analogen
Ausgangssignalen an jeder Meßstelle. Die Abszisse ist eine allen Diagrammen gemeinsame
Zeitachse. Auf der Zeitachse sind einige Abfragezeiträume mit Sl - S4 bezeichnet.
Die Ordinate des Diagramms I zeigt beispielhaft einen möglichen Verlauf der Meßspannung
U eines Meßfühlers. Die Meßspannung repräsentiert die aktuellen, laufend erfaßten
Meßwerte. Das Diagramm II zeigt auf der Ordinate.den Mittelwert U
mitt
el der Meßspannung. Erfindungsgemäß wird dieser Mittelwert dadurch erzeugt, daß der
Meßwert über einen Tiefpass-Filter geleitet wird. Das Diagramm III stellt in seinem
zeitlichen Verlauf die Bildung, Bereitstellung und Abfrage des Maximalwertes U
max dar.
[0027] Das Diagramm IV zeigt in gleicher Weise den zeitlichen Verlauf, die Bildung, Bereitstellung
und Abfrage des Minimalwertes U
min der Meßspannung. Die Meßspannung wird in den Diagrammen II und IV jeweils auf eine
Referenzspannung bezogen. Hierfür kommt insbesondere die Spannung Null oder der Mittelwert
in Betracht. Auf die Extremwertbildung und -bereitstellung wird im folgenden näher
eingegangen:
Zum Beispiel ist im Abfragezeitraum S3 die Meßspannung zunächst in einem Zeitraum
a im wesentlichen konstant und gleich dem Mittelwert. Daher entsprechen auch die Extremwerte
Umax und Umin in diesem Zeitraum dem Mittelwert. Im folgenden Zeitabschnitt b ergibt sich jedoch
eine sprungartige und kurzzeitige Erhöhung der Meßspannung U, wie Diagramm I zeigt.
Wegen der Kurzzeitigkeit dieses Extremwertes zeigt diese Schwankung auf den Mittelwert
keinen Einfluß. Der Maximalwert Umax folgt jedoch der Meßwerterhöhung bis zu dem Extremwert und nimmt sodann diesen Extremwert
an. Dieser Extremwert bleibt, wie das Diagramm III zeigt, sodann während des Abfragezeitraums
53 stehen und wird am Ende des Abfragezeitraums von der zentralen Datenerfassungsanlage
abgefragt und sodann wieder gelöscht, so daß der an der Meßstelle bereitgehaltene
Wert wieder auf den Referenzwert zurückfällt.
[0028] Im Abfragezeitraum von S3 zeigen sich im Anschluß an den Zeitabschnitt b einige negative
Abweichungen vom Mittelwert und insbesondere der sprungartige und kurzzeitige Abfall
der Meßspannung bei c. Wie das Diagramm IV zeigt, folgt auch die Minimalwertspeicherung
U
mi
n dieser negativen Abweichung des aktuellen Meßwerts U vom Mittelwert, wobei jeweils
der niedrigste Wert gespeichert und zur Abfrage am Ende des Abfragezeitraums S3 bereitgehalten
wird.
[0029] Am Ende des Abfragezeitraums S3 stehen mithin die den Verlauf des Abfragezeitraums
repräsentierenden Werte des Mittelwerts sowie die maximalen positiven und negativen
Abweichungen hiervon zur Abfrage und Auswertung durch die zentrale Datenerfassungsanlage
bereit. Alternativ hierzu können neben dem Mittelwert die absoluten Extremwerte bereitgestellt
werden.
[0030] Auf diese Art und Weise kann z.B. die Fadenspannung in einer Textilmaschine mit einer
Vielzahl von Bearbeitungsstellen für je einen zu bearbeitenden Faden laufend ermittelt,
in jedem Abfragezeitraum als Maximal-, Minimal- und Mittelwert bereitgestellt, von
der zentralen Datenerfassungsanlage über einen Scanner von Bearbeitungsstelle zu Bearbeitungsstelle
in Zeitabständen abgefragt und zu einer Qualitätsaussage ausgewertet werden. In Abhängigkeit
von den Abfragewerten U
mitt
el, U
max und U
mi
n können dabei Fehleralarmsignale erzeugt werden. Hierzu wird zum einen für die mittlere
Fadenspannung, repräsentiert durch die Ausgangsspannung U
mittel eine bestimmte Bandbreite vorgegeben. Wenn der aktuell ermittelte Mittelwert diese
Bandbreite von zulässigen Fadenspannungen verläßt, wird ein Fehleralarmsignal gegeben
und z.B. die betroffene Bearbeitungsstelle stillgesetzt oder für diese Bearbeitungsstelle
ein Fehler signalisiert. Ebenso wird für den Maximalwert als Abweichung vom Mittelwert
eine bestimmte Bandbreite vorgegeben und ebenso für den Minimalwert als Abweichung
vom Mittelwert. Dabei können diese Bandbreiten unterschiedlich groß sein.
[0031] Fig. 6 zeigt ein Prinzipschaltbild zur Bereitstellung der analogen Extremwerte und
des analogen Mittelwerts an jeder Meßstelle. Der Meßwert, z.B. - wie in Fig. 3 - die
Fadenzugkraft einer Meßstelle, wird durch den Sensor 5 laufend erfaßt. Mit 14 ist
ein Speicher bezeichnet, der jeder Meßstelle zugeordnet ist. In dem Speicher werden
die Meßwerte verstärkt und zu dem Maximalwert U
max, dem Mittelwert Umitt
el und dem Minimalwert U
mi
n verarbeitet und zur Abfrage bereitgehalten. Hierzu weist der Speicher 14 zunächst
einen Verstärker 20 zur Verstärkung des Meßsignals auf. In einem Scheltelwertmesser
21 erfolgt sodann die Bildung des Maximalwertes als Abweichung vom Mittelwert und
in dem invertierten Scheitelwertmesser 22 die Bildung des Minimalwerts als Abweichung
vom Mittelwert. Mit 23 ist ein Tiefpass-Filter zur Erzeugung des Mittelwerts dargestellt.
Die sonstigen elektronischen Einrichtungen des Speichers sind nicht bezeichnet. Am
Ausgang des Speichers werden dementsprechend der Maximalwert der Meßwerte pro Abfragezeitraum,
der laufende Mittelwert und der Minimalwert der Meßwerte pro Abfragezeitraum bereitgestellt.
Diese Werte werden einer Schalteinrichtung, einem sog. "Scanner" 31 aufgegeben. Seine
Funktion ist es, die parallel und gleichzeitig anstehenden Signale nacheinander über
einen Analog-Digital-Wandler 32 (A/D-Wandler) und Leitung 16 dem Rechner 17 zuzuführen.
Wie bereits beschrieben, werden durch den Rechner 17 die Abfragezeitpunkte vorgegeben.
Zu jedem Abfragezeitpunkt gibt der Rechner eine kodierte Signalkette eventuell zur
Adressierung über Leitung 19 aus, durch die jeweils eine Meßstelle mit ihrem Speicher
14 angesprochen und die gespeicherten Ausgangssignale abgefragt werden. Nach erfolgtem
Datenabruf über Leitung 16 gibt der Rechner über Leitung 19 ein auf den einzelnen
Speicher kodiertes Löschsignal aus, so daß die gespeicherten Maximal- bzw. Minimalwerte
gelöscht werden. Der Mittelwert bleibt stehen. Weiterhin kann über die Leitung 19
auch eine Fehleralarmsignaleinrichtung 24 angesprochen werden.
[0032] Die für diese Schaltung verwandten Scheitelwertmesser und Tiefpass-Filter sind bekannt.
Die Scheitelwertmesser werden anhand des vereinfachten Schaltbildes nach Fig. 7 noch
einmal erläutert. Der Scheitelwertmesser zur Ermittlung des Maximalwerts weist insbesondere
die Diode 25 und den Kondensator 26 auf. Der Kondensator liegt an einem Potential
von 0 V. Für den Meßwert U ist eine Spannung von 0 bis 10 V zugelassen. Da die Diode
25 eine Stromrichtung sperrt, wird der Kondensator 26 bis zu dem Maximalwert, der
in der Abfragezeit erreicht wird, aufgeladen, so daß dieser Maximalwert gespeichert
wird und als Ausgangssignal des Abfragezeitraums stehenbleibt.
[0033] Mit 27 ist ein Schalter bezeichnet, durch den der Kondensator 26 kurzgeschlossen
wird. Schalter 27 wird über Leitung 19 angesteuert, wenn nach der Abfrage der Maximalwert
U
max gelöscht werden kann.
[0034] Der invertierte Scheitelwertbildner 22 weist die Diode 28 auf sowie den Kondensator
29. Die Durchflußrichtung der Diode 28 ist jedoch umgekehrt. Der Kondensator dagegen
liegt an einer Spannung von 15 V, die höher ist als die höchste vorkommenden Meßspannung,
die zuvor mit 10 V angegeben worden ist. Das bedeutet, daß jede Verminderung des Meßwerts
an dem Kondensator 29 als vergrößertes und bleibendes Spannungsgefälle erscheint,
das als Minimalwert U
mi
n am Ausgang des Speichers stehenbleibt. Mit 30 ist wiederum ein Schalter bezeichnet,
durch den der Kondensator kurzgeschlossen und damit über Leitung 19 ein Löschsignal
gegeben werden kann.
[0035] Der Tiefpass-Filter 23 besteht im wesentlichen aus Widerständen und Kondensatoren,
die bekannt sind.
[0036] Es sollte erwähnt werden, daß die Schaltung nach Fig. 7 von der Beschreibung der
Fig. 6 und dem in Fig. 6 gezeigten Flußdiagramm insofern abweicht, als hier die Extremwerte
durch ihre absoluten Werte dargestellt werden. Um eine Übereinstimmung zwischen den
Figuren 6 und 7 zu erlangen, besteht auch die Möglichkeit, die Meßwerte im Speicher
14 so zu verarbeiten, daß die Extremwerte den Differenzwert der gemessenen Extremwerte
und deren Mittelwert darstellen. Dies kann auf zweierlei Art erreicht werden: Zum
einen kann zwischen Punkt 38 und Spannungsfolger 33 sowie zwischen Punkt 38 und Spannungsfolger
34 ein Element geschaltet werden, das die Differenz zwischen dem aktuellen Meßwert
und dem Mittelwert U
mitt
el ermittelt. Ein derartiger Differentialverstärker ist in Fig. 8 mit 39 angegeben.
Zum anderen können die Spannungsfolger 35 und 36 in Fig. 7 durch einen Differentialverstärker
ersetzt werden, der an den Ausgang des Differentialverstärkers 37 angeschlossen ist
und die Extremwerte U
max und U
mi
n so verarbeitet, daß sie die Differenz zwischen den absoluten Extremwerten und dem
Mittelwert darstellen.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0037]
1 Faden
2 Galette
3 Heizung
4 Galette
5 Meßwertgeber, Fadenzugkraftmesser
6 Treibwalze
7 Aufwicklung
8 Meßfühler
9 Komparatorschaltung
10 Komparator
11 Eingang
12 Widerstand
13 Eingang
14 Speicher
15 Parallel-/Serienwandler
16 Leitung
17 Rechner
18 Parallel-/Serienwandler
19 Leitung
20 Verstärker
21 Scheitelwertmesser
22 Scheitelwertmesser
23 Tiefpaßfilter
24 Fehlersignaleinrichtung
25 Diode
26 Kondensator
27 Schulter
28 Diode
29 Kondensator
30 Schalter
31 Scanner
32 Analog/Digital-Wandler
33 Spannungsfolger (Voltage Follower)
34 Spannungsfolger
35 Spannungsfolger
36 Spannungsfolger
37 Spannungsfolger
38 Punkt
39 Differenzverstärker
1. Verfahren zur zentralen Erfassung der Meßwerte einer Vielzahl von Meßstellen bei
in Zeitabständen wiederkehrender Übermittlung der an jeder Meßstelle anfallenden Daten
an eine zentrale Datenerfassungs- und/oder Datenverarbeitungsanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb jedes Zeitabstandes die Maximalwerte und Minimalwerte der laufenden Meßwerte
ermittelt und jeweils als Ausgangssignal gespeichert werden, und daß die gespeicherten
Ausgangssignale in den vorgegebenen kurzen Zeitabständen durch die zentrale Datenerfassungsanlage
abgefragt und erfaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gespeicherten Ausgangssignale nach der Abfrage und Erfassung durch die zentrale
Datenverarbeitungsanlage gelöscht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus den vorkommenden Meßwerten oder dem Erfassungsbereich des Meßwertgebers eine begrenzte
Bandbreite von Meßwerten als Meßbereich ausgewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das überschreiten des ausgewählten Meßbereichs als Fehler signalisiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß.
aus den Meßwerten laufend ein Mittelwert gebildet, gespeichert und abgefragt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Extremwerte durch Vergleich mit dem Mittelwert gebildet werden und vorzugsweise,
daß ein Fehlersignal gegeben wird, wenn die auf diese Weise gebildeten Extremwerte
eine als höchst zulässig vorgegebene Abweichung überschreiten.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die innerhalb eines Abfragezeitraums vorkommenden Extremwerte als größte Abweichung
der Meßwerte vom Mittelwert ermittelt und gespeichert sowie abgefragt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Mittelwert fortlaufend aus den aktuell gemessenen Daten und unabhängig von den
Abfragezeiträumen ermittelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Mittelwert dadurch gebildet wird, daß die laufend anfallenden aktuellen Meßwerte
über einen Tiefpass-Filter gegeben werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Extremwerte durch Scheitelwertmessung der aktuellen Meßwerte ermittelt werden.
11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche;
dadurch gekennzeichnet, daß
der gesamte Meßbereich jeder Meßstelle in Meßstufen (I bis VIII) unterteilt wird,
daß an jeder Meßstelle für Meßstufen, die von den anfallenden Meßwerten einer Stelle
überreicht oder überschritten werden, jeweils ein Ausgangssignal (AI bis AVIII) erzeugt
und gespeichert und zur Abfrage bereitgehalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Stufen zunehmende Referenzwerte jeweils einem Komparator zugeführt und darin mit
dem Meßwert verglichen werden,
und daß der jeweilige Komparator ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Meßwert den Referenzwert
zumindest annähernd erreicht oder überschreitet.