(19)
(11) EP 0 158 200 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.1985  Patentblatt  1985/42

(21) Anmeldenummer: 85103452.0

(22) Anmeldetag:  23.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24D 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.04.1984 DE 3413598

(71) Anmelder: REICH Spezialmaschinen GmbH
72622 Nürtingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Dettelbach, Alfred
    D-7000 Stuttgart 50 (DE)
  • Seyfang, Rolf
    D-7441 Neckartailfingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Profilschleifscheibe


    (57) Zum Schleifen von häufig wechselnden Profilen wird ein gerader, in einer Schäumvorrichtung hergestellter Schleifkörper in einzelne Segmente 7' aufgeteilt und um einen zylindrischen Nabenkörper 1 gelegt, wobei ein regelmäßiges Vieleck mit kleinen Seitenlängen entsteht.
    Bei einem Profilwechsel muß nicht mehr die ganze Scheibe, sondern nur der segmentförmige Schleifkörper 7 gewechselt werden, so daß auch Klein- und Mitelbetriebe in der Lage sind, selbst Profilschleifscheiben preiswert herzustellen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Profilschleifscheibe gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.

    [0002] Zum Schleifen profilierter Leisten und zum Schleifen von profilierten Seitenflächen an Platten, insbesondere wenn diese Seitenfläche nicht in einer geraden Linie verläuft, sondern eine konkave Linie aufweist,werden Schleifscheiben verwendet, in_deren Umfang ein konturengetreues Gegenprofil zum schleifenden Profil eingearbeitet ist.

    [0003] Bekannte Profilschleifscheiben, bei denen das Schleifmaterial fest eingebunden ist, sind im allgemeinen nur für geringe Spanabnahme geeignet. Größere Zustellungen bedingen einen hohen Scheibenverschleiß und bei Nadelhölzern werden weiche Jahresringe zu stark abgetragen, so daß eine Profiländerung die Folge ist.

    [0004] Profilschleifscheiben, deren Schleifmittel als Schleifgewebe auf einen Kunststoffkörper aufgebracht ist, sind sehr kostenaufwendige Werkzeuge. Für die Herstellung der Kunststoffringe muß zunächst eine Form angefertigt werden, mit der dann die Ringe wiederholt hergestellt werden können. Diese Ringe müssen dann mit Hilfe von Klebstoff mit dem Schleifgewebe in Form von schmalen Streifen überzogen werden. Wenn sich dann durch Nachschleifen der Fräswerk- zeuge das Profil leicht ändert, stimmen die Kunststoffringe die mit der ursprünglichen Form hergestellt werden, nicht mehr genau mit dem Profil überein.

    [0005] profilschleifscheiben, die aus einem elastischen Grundkörper bestehen, sind bei der Herstellung lohnaufwendige Werkzeuge. Der Benutzer muß zuerst sein zu schleifendes Profil mit Schleifleinwand bekleben, mit Hilfe dieses beklebten Profils arbeitet er dann in den Grundkörper das Gegenprofil ein, welches er dann ebenfalls wieder mit Schleifleinwandstreifen auskleben muß. Ist die Leinwand stumpf, müssen zuerst die verbrauchten Streifen abgelöst und dann wieder neue aufgeklebt werden. Nachteilig bei diesem Verfahren ist weiter, daß für jedes Profil ein separater Grundkörper nötig ist.

    [0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines einfachen und preiswerten Verfahrens zur Herstellung einer Profilschleifscheibe für häufig wechselnde Profile und einer nach diesem Verfahren hergestellten Profilschleifscheibe. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeich- nenden Teil der Ansprüche 1 und 2 aufgegebenen Merkmale gelöst.

    [0007] Die vorliegende Erfindung macht es möglich, auch häufig wechselnde Profile in geringen Mengen wirt- schaftlich und gleichzeitig sehr profilgenau zu schleifen. Bei einem Profilwechsel muß nicht die ganze Scheibe, sondern nur der segmentförmige Schleifkörper gewechselt werden. Durch Einsatz eines PUR-Schaumes als Schleifkörpermaterial wird die Scheibe druckelastisch und erreicht eine hohe Schlelfqualität.

    [0008] Bei der erfindungsgemäß fächerartigen Anordnung der Schleifelemente wird ein Selbstreinigungseffekt der Schleiffläche erzielt, wodurch eine wesentliche Erhöhung der Standzeit gegenüber geschlossenen Scheiben erreicht wird. Gleichzeitig tritt durch die fächerartige Anordnung der Schleifsegmente ein Ventilatoreffekt auf, wodurch Werkstück und Schleifscheibe wesentlich weniger erwärmt werden, was insbesondere beim Schleifen von Profilen mit hohem Stirnholzanteil die Tendenz zum Brennen entscheidend vermindert.

    [0009] Aus der DE-OS 31 44077 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffschleifkörpern bekannt, bei dem die Schleifleinwand in Form des Gegenprofils fest eingebunden ist.

    [0010] Nach diesem Verfahren wird ein Schleifschuh in gerader Form hergestellt, auf dessen Rücken ein flexibles Band eingebunden ist. Dieser Schuh wird nun von der Schleifmittelseite her in Querrichtung zu einzelnen Schleifsegmenten aufgeteilt, die aber durch das eingelegte Rückenband miteinander flexibel verbunden bleiben.

    [0011] Dieser segmentförmige Schleifkörper wird dann um einen zylindrischen Nabenkörper gelegt, wobei ein regelmäßiges Vieleck mit kleinen Seitenlängen entsteht, dessen Rotationskörper zum eigentlichen Schleifkörper wird. Festgehalten wird der segmentförmige Schleifkörper durch zwei Spanndeckel, die oben und unten auf den Nabenkörper aufgesetzt werden und gleichzeitig auch die einzelnen Segmente in ihrer Lage fixieren.

    [0012] Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben:

    [0013] Es zeigen:

    Fig. 1 Mittelschnitt durch eine Profilschleifscheibe mit eingesetztem Segmentschleifkörper.

    Fig. 2 Schnitt nach Linie II - II in Fig. 1.

    Fig. 3 Spanndeckel 4 aus Fig. 1 von der Seite.

    Fig. 4 Schleifschuh in noch gerader Form beim Aufteilen in Segmente.

    Fig. 5 Aufbau eines einzelnen Schleifsegmentes.

    Fig. 6 Werkstück perspektivisch.



    [0014] Der Nabenkörper 1 der Profilschleifscheibe besitzt je nach Maschinentyp und Werkzeugspindel unterschiedlich austauschbare Zentrierbuchsen 2 und 3, um auf jeder Maschine einsetzbar zu sein. Auf der unteren Seite des Nabenkörpers ist ein Spanndeckel 4 mit angebracht, auf der Oberseite ist der zweite Spanndeckel 5 mit Hilfe einer Spannmutter 6 befestigt, diese zwei Spanndeckel fixieren den Segmentschleifkörper 7 um den zylindrischen Nabenkörper.

    [0015] In Fig. 2 sieht man die fächerartige Anordnung der einzelnen Schleifsegmente 7', diese Stellung der einzelnen Segmente wird durch Nuten 8, die in die Spanndeckel 4 und 5 eingearbeitet sind, vorgegeben, dargestellt in Fig. 3.

    [0016] In der Figur wird ein gerader Schleifschuh 9 dargestellt, wie er in einer nicht näher beschriebenen Schäumeinrichtung hergestellt wird. Dieser gerade Schuh wird durch Auftrennen in Einzelsegmente 7' insoweit unterteilt, daß dieselben durch das enthaltene Rückenband 10 flexibel miteinander verbunden bleiben.

    [0017] Der Aufbau eines einzelnen Schleifsegmentes 7' ist in Fig. 5 dargestellt. Es besteht aus dem eigentlichen Kunststoffkörper 11 und dem auf der Profilseite fest verbundenen Schleifmittels 12 sowie einem flexiblen Rückenband 10. Das Schleifsegment 7' weist dabei das genaue Gegenprofil zum Profil 13 von Werkstück 14 auf (Fig. 6).


    Ansprüche

    1) Verfahren zur Herstellung einer Profilschleifscheibe gekennzeichnet durch die Merkmale:

    a) Ein in seiner Profilkontur geradlinig verlaufend hergestellter Schleifkörper (9) wird in Einzelsegmente (7') unterteilt,

    b) diese Einzelsegmente (7') werden um einen zylindrischen Nabenkörper (1) angeordnet und fixiert, sodaß ein Rotationsschleifkörper entsteht.


     
    2) Profilschleifscheibe gemäß Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifkörper (7) ein elastisches Rückenband (10) aufweist, das die Segmente (7') des Schleifkörpers (7) miteinander verbindet.
     
    3) Profilschleifscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifkörper (7) zwischen zwei Spanndeckeln (4 und 5) befestigbar ist, wobei die Schleifsegmente (7') in Nuten (8) der Spanndeckel (4 und 5) eingreifen.
     




    Zeichnung