[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Messerkopf für Kutter, bestehend aus mehreren,
gegebenenfalls zusammen mit Zwischenscheiben als Paket axial verspannten, auf einer
profilierten Welle gesteckten und durch Formschluß mit der Welle drehfest auf ihr
gehaltenen Sichel- messern, sowie mehreren, auf der Welle exzentrisch angeordneten
und zusammen mit den Sichelmessern im Paket verspannten, scheibenförmigen Ausgleichsgewichten.
[0002] Aus Sichelmessern aufgebaute Messerköpfe verursachen in Kuttern erhebliche, dynamische
Unwuchten, die sowohl der Laufruhe der Maschine als auch der Lebensdauer der Messerwellenlagerung
abträglich sind, sofern sie unausgewuchtet zum Einsatz kommen. Aus diesem Grunde sollten
die Messerköpfe vor ihrem Einsatz grundsätzlich ausgewuchtet.
[0003] Nach einem bekannten Verfahren wird jedes einzelne Sichelmesser mit einem Kontergewicht
versehen, so daß der Massenschwerpunkt dieses Messers beim späteren Zusammenbau des
Messerpaketes in der Drehachse liegt. Auf diese
Art und Weise läßt sich ein befriedigend ausgewuchteter Messerkopf aufbauen. Nachteilig
ist jedoch, daß der
Mes- serkopf durch die einem jedem Sichelmesser zugeordneten Zusatzgewichte schwer
wird und damit gefährlich zu handhaben ist. Außerdem ist es aufwendig, die Zusatzgewichte
an jedem Messer anzubringen.
[0004] Bei einem anderen Messerkopf (DE-OS 2 653 335) ist an Stelle des von einem jeden
Sichelmesser getragenen Zusatzgewichtes jedem Sichelmesser ein scheibenförmiger, einstellbarer
Auswuchtring zugeordnet. Bei zwei diametral gegenüberliegend angeordneten Sichelmessern
sind also zwei verdrehbare Stellringe auf der Messerwelle angeordnet. Auch in diesem
Fall erhöhen die einem jeden Sichelmesser zugeordneten Stellringe das Gewicht des
Messerkopfes erheblich. Da die Ausgleichsringe unmittelbar übereinander, also praktisch
in einer Ebene,angeordnet sind, läßt sich mit ihnen auch nur die statische Unwucht
kompensieren. Es ist aber bekannt, daß ohne Kompensation der dynamischen Unwucht ein
Kutter nicht laufruhig zu bekommen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Messerkopf für Kutter zu schaffen,
der einfach im Aufbau, leicht im Gewicht und dynamisch ausgewuchtet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Messerkopf der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß nur in zwei axial versetzten, zu beiden Seiten der Messerpaketmitte
liegenden Ebenen jeweils ein Ausgleichsgewicht mit festgelegtem Massenschwerpunkt
formschlüssig angeordnet ist, wobei jedes Ausgleichsgewicht bezüglich seiner Masse,
seines Massenschwerpunktes sowie dessen Winkellage auf die in seiner Ebene wirksame,
resultierende Unwucht des Messerpaketes abgestimmt ist.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Messerkopf wird die dynamische Unwucht des Messerpaketes
mit nur zwei Ausgleichsgewichten beseitigt. Das bedeutet, daß das Gesamtgewicht des
Messerkopfes durch die Ausgleichsgewichte nicht wesentlich erhöht wird. Durch Feststellen
der einzelnen Messergewichte, ihrer Schwerpunktslage und ihrer Position im Messerkopf
läßt sich rechnerisch das Unwuchtmoment in den Ebenen bestimmen, in denen die Ausgleichsgewichte
positioniert werden. Deshalb ist es möglich, von vornherein Winkellage und Größe des
Ausgleichsgewichtes festzulegen. Der Benutzer des Kutters kann deshalb den Messerkopf
komplettieren, ohne daß danach der gesamte Messerkopf auf einem Auswuchtgerät ausgemessen
werden muß.
[0008] Da während des Betriebes die Sichelmesser in der Regel nachgeschliffen werden und
es dann erforderlich ist, sie radial bis zur Schüsselward des Kutters gegenüber ihrer
Position im Neuzustand zu verstellen, geht die volle Kompensation der dynamischen
Unwucht verloren. Dieser Gegebenheit kann von vornherein dadurch Rechnung getragen
werden, daß im Neuzustand eine gewisse dynamische Unwucht in Kauf genommen wird und
die volle Kompensation erst nach mehrmaligem Nachschleifen und damit Gewichtsverminderung
der einzelnen Sichelmesser erreicht wird und am Ende der Lebensdauer der Sichelmesser
wieder eine gewisse dynamische Unwucht in Kauf genommen wird. Die Inkaufnahme der
geringen dynamischen Unwucht während der Lebensdauer der Sichelmesser kann nach einer
Ausgestaltung der Erfindung aber dadurch vermieden werden, daß die Ausgleichsgewichte
eine oder mehrere lösbare Zusatzmassen tragen. Die Zusatzmassen können in Ausnehmungen,
insbesondere Bohrungen der Ausgleichsgewichte gehalten sein. Durch Entfernen der Zusatzmassen
kann eine Gewichtsverminderung der Sichelmesser, bedingt durch Abschleifen, kompensiert
werden. Sind z.B. drei Ausnehmungen vorhanden, wird nach dem ersten oder zweiten Abschleifen
aus der mittleren Ausnehmung das Zusatzgewicht entfernt, nach weiterem Abschleifen
werden die beiden äußeren Zusatzgewichte entfernt und das-mittlere Zusatzgewicht wieder
eingebaut und am Ende der Lebensdauer wird dann auch das dritte Gewicht entfernt.
In jedem Fall kann eine nicht geschulte Bedienungsperson den Messerkopf in einem dynamisch
ausgewuchteten Zustand halten.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0010] Im einzelnen zeigen
Fig. 1 einen Messerkopf in explosionsartiger Darstellung und
Fig. 2 ein scheibenförmiges Ausgleichsgewicht in Aufsicht.
[0011] Der Messerkopf besteht aus einer profilierten Welle mit Anschlagflansch 1, einem
ersten scheibenförmigen Ausgleichsgewicht 2, vier Sichelmessern 3, 3.1, 3.2, 3.3,
mit dazwischen angeordneten Distanzscheiben 4, 4.1, 4.2, die in ihrer axialen Dicke
dem scheibenförmigen Ausgleichsgewicht 2 entsprechen können, einem zweiten scheibenförmigen
Ausgleichsgewicht 5 und einer Mutter 6. Die scheibenförmigen Ausgleichsgewichte 2,
5 sitzen formschlüssig drehfest unf radial unverschieblich auf der Welle. Die Sichelmesser
3, 3.1, 3.2, 3.3 weisen Langlocher 7, 7.1, 7.2, 7.3 auf, so daß sie zwar drehfest
auf der Welle gehalten sind, aber entsprechend ihrem Abnutzungsgrad verstellbar sind.
[0012] Der Massenschwerpunkt der auf beiden Seiten des Paketes außen angeordneten, scheibenförmigen
Ausgleichsgewichte liegt exzentrisch. Seine Winkellage richtet sich nach dem in den
Ebenen wirksamen resultierenden Unwuchtendes Messersatzes. Da sich auch mit der Abnutzung
der sichelförmigen Messer 3, 3.1, 3.2, 3.3, die Richtung der Unwuchten nicht wesentlich
ändert, kann die einmal festgelegte Winkellage des Massenschwerpunktes erhalten bleiben.
Zum Ausgleich der geringer werdenden Masse können die in den Ausnehmungen sitzenden
Zusatzmassen 8, 8.1, 8.2 entfernt werden. Auf diese Art und Weise läßt sich während
der gesamten Lebensdauer des Messersatzes der Messerkopf im dynamisch ausgewuchteten
Zustand halten.
1. Messerkopf für Kutter, bestehend aus mehreren, gegebenenfalls zusammen mit Zwischenscheiben
als Paket axial verspannten, auf einer Profilwelle gesteckten und durch Formschluß
mit der Welle drehfest auf ihr gehaltenen Sichel-messern, sowie mehreren, auf der
Welle exzentrisch angeordneten und zusammen mit den Sichelmessern im Paket verspannten,
scheibenförmigen Ausgleichsgewichten,
dadurch gekennzeichnet ,
daß nur in zwei axial versetzten, zu beiden Seiten der Messerpaketmitte liegenden
Ebenen jeweils ein Ausgleichsgewicht (2,5) mit festgelegtem Massenschwerpunkt formschlüssig
angeordnet ist, wobei jedes Ausgleichsgewicht bezüglich seiner Kasse, seines Massenschwerpunktes
sowie dessen Winkellage auf die in seiner Ebene wirksame, resultierende Unwucht des
Messerpektes (3,3.1,3.2,3.3) abgestimmt ist.
2. Messerkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die beiden Ausgleichsgewichte (2,5) auf den Außenseiten des Messerpaketes (3,
3.1, 3.2,3.3) angeordnet sind.
3. Messerkopf nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Sichelmesser mit Langlöchern radial
verstellbar auf der Profilwelle angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet , daß die Ausgleichsgewichte (2,5) eine oder mehrere lösbare
Zusatzmassen (8, 8.1, 8.2) tragen.
4. Messerkopf nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Zusatzmassen (8, 8.1, 8.2) in Ausnehmungen, insbesondere Bohrungen der Ausgleichsgewichte
(2,5) gehalten sind.