[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine an einem Rolladen vorgesehene Sperreinrichtung
der durch den Patentanspruch 1 angegebenen Gattung.
[0002] Bei einer aus dem DE-GM 69 29 903 für sog. Mini-Rolläden bekannten Sperreinrichtung
dieser Art ist das freie Ende der Bügelfeder direkt mit der mittigen Hohlkammer des
obersten Rolladenstabes vernietet, so daß dessen durch eine Hakenleiste gebildete
freie Endkante bei einem unbefugten Hochschieben des Rolladens von außen in ein nach
unten offenes Haltemaul einer mit der Dicke des obersten Rolladenstabes übereinstimmenden
öffnungsweite eines L- oder U-förmigen Profilstabes vorgeschoben werden kann, mittels
welchem ein den Mini-Rolladen abdeckender Blechkasten an einem Fensterrahmen verschraubt
wird. Bei dieser bekannten Sperreinrichtung bildet somit der Befestigungsniet für
das freie Ende der Bügelfeder das maßgebliche Druckübertragungsglied für deren Eigenspannung,
unter welcher die Hakenleiste des obersten Rolladenstabes ein Einfädeln in das Haltemaul
dieses einen Anschlag bildenden Profilstabes erfährt, wenn der Rolladen von außen
unbefugt hochgeschoben werden sollte. Wenn der Rolladen andererseits in befugter Weise
durch eine über eine Gurtscheibe mit Aufziehgurt bewirkte Drehung der Wickelwalze
hoch gezogen wird, dann wird dabei die Eigenspannung der Bügelfeder an ihrem Befestigungsniet
für eine Auslenkung des obersten Rolladenstabes gegen die Wickelwalze übersetzt.
[0003] Wenn dieses Prinzip einer der Einbruchsicherung dienenden Sperreinrichtung auf größerflächige
und daher ein entsprechend größeres Eigengewicht aufweisende Rolläden übertragen wird,
dann besteht dabei die Gefahr eines Ausbrechens des für die Bügelfeder vorgesehenen
Befestigungsnietes. Diese Gefahr tritt insbesondere dann entsprechend verstärkt auf,
wenn unter Berücksichtigung des vielfachen Herablassens und Hochziehens des Rolladens
die einzelnen, meistens nur lose miteinander verhakten Rolladenstäbe in den seitlichen
Führungsschienen verklemmen sollten. Bei einer dabei gleichzeitig mit mehreren Bügelfedern
verwirklichten ausschließlichen Aufhängung des Rolladens an der Wikkelwalze ergibt
deren Befestigungsprinzip andererseits den Nachteil, daß ungleich große Spannlängen
der Bügelfedern zwischen ihrer Befestigung an der Wickelwalze und der Befestigung
an dem obersten Rolladenstab als Folge von axialen Fluchtungsfehlern bei der Montage
das Einfädeln der Hakenleiste in das Haltemaul ihres als Anschlag vorgesehenen Profilstabes
erschweren können. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß das Vernieten der Bügelfedern
mit der mittigen Hohlkammer des obersten Rolladenstabes eine Anlage des gekrümmten
Endabschnittes der Bügelfedern an dessen Innenwand erfordert, so daß damit bei einem
unbefugten Hochschieben des Rolladens von außen anfänglich eine entsprechend gekrümmte
Führungsbahn für die Hakenleiste des obersten Rolladenstabes erhalten wird, die diesen
Einfädelungsvorgang bei einer als weiterer Unsicherheitsfaktor noch hinzu kommenden
ungenauen Befestigung des Profilstabes an dem Fensterrahmen mit einem praktizierten
Spiel von einigen Zentimetern ablaufen läßt. Diese wenigen Zentimeter können aber
in der Übertragung auf den bei herabgelassenem Rolladen untersten Rolladenstab bereits
für eine Einbruchmöglichkeit ausreichen, weil dann ein Einbruchwerkzeug unter den
untersten Rolladenstab vorgeschoben werden kann.
[0004] Die durch die Patentansprüche gekennzeichnete Erfindung löst die Aufgabe, eine an
einem Rolladen vorgesehene Sperreinrichtung der angegebenen Gattung derart auszubilden,
daß in der Anwendung auf größerflächige und daher auch ein entsprechend größeres Eigengewicht
aufweisende Rolläden ein größerer Sicherheitsfaktor für ein unbefugtes Hochschieben
des Rolladens von außen in Zusammenwirken der Bügelfeder mit dem für die freie Endkante
des obersten Rolladenstabes vorgesehenen Anschlag erhalten wird.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile liegen im wesentlichen darin, daß durch
die Integrierung des Verbindungsstabes ein in der Schwerachse des obersten Rolladenstabes
wirksames Druckübertragungsglied erhalten wird, auf welches bei herabgelassenem Rolladen
die Eigenspannungen aller für seine Aufhängung vorgesehener Bügelfedern konzentriert
sind. Weil der Verbindungsstab dabei gleichzeitig in bezug auf den Anschlag ein unter
dieser Eigenspannung aller Bügelfedern stehendes Widerlager bildet, wird damit andererseits
die Außenwand des obersten Rolladenstabes mit dieser auf den Verbindungsstab konzentrierten
Spannung gegen die Innenseite der Außenwand des Rolladenkastens angedrückt, wobei
ein Teil dieser Druckkraft dann auch eine Übertragung auf die mit dem Anschlag in
Eingriff befindliche freie Endkante des obersten Rolladenstabes erfährt. Wenn daher
unbefugt versucht werden sollte, den herabgelassenen Rolladen von außen hochzuschieben,
dann erweist sich das mit dem Verbindungsstab gebildete Widerlager derart stark, daß
der Rolladen nicht einmal um wenige Zentimeter bewegt werden kann.
[0006] Die erfindungsgemäße Sperreinrichtung ergibt außerdem unabhängig davon eine äußerst
einfache und weitgehend fehlerfreie Montagemöglichkeit, wie viele Bügelfedern für
eine ggf. mittels zusätzlicher Gurtbänder verwirklichte Aufhängung des Rolladens an
der Wickelwalze vorgesehen werden, weil die Innenwand des obersten Rolladenstabes
für eine Freilegung des Verbindungsstabes an dessen mittiger Hohlkammer leicht ausgeschnitten
werden kann und es keine Schwierigkeiten bereitet, dann an der durch den Ausschnitt
freigelegten Teillänge des in die mittige Hohlkammer eingesteckten Verbindungsstabes
die zugeordnete Bügelfeder zu befestigen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Sperreinrichtung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
Figur 1 einen Querschnitt eines über einem Fensterstock eingebauten Rolladenkastens
mit der für den Rolladen vorgesehnen Sperreinrichtung,
Figur 2 eine Draufsicht auf eine Teillänge des obersten Rolladenstabes und
Figur 3 eine Seitenansicht der in Figur 2 gezeigten Einzelheit.
[0008] Der in Figur 1 in seiner Einbaulage unter dem tragenden Sturz der Maueröffnung eines
Fensters dargestellte Rolladenkasten weist eine Ausbildung gemäß der DE-PS 32 23 880
auf und besteht daher aus einem U-förmigen ersten Kastenteil 1 und einem L-förmigen
zweiten Kastenteil 2, die beide aus mit mineralischem Bindemittel, insbesondere Zement,
gebundener Holzwolle (Holzspäne) bestehen. Die beiden Kastenteile 1,2 sind an dem
eine Innenwand 3 des Rolladenkastens bildenden einen Flansch des U-förmigen Kastenteils
1 und an dem kurzen Schenkel des L-förmigen Kastenteils 2 miteinander verklebt und
mit einer gekrümmten wärmedämmenden Auskleidung 4 aus Schaumkunststoff, insbesondere
geschäumtem Polyurethan, versehen, die sichelförmig so ausgeführt ist, daß der Hohlraum
des Rolladenkastens eine Rundung aufweist, die sich in einer deckenseitigen Rundung
5 des U-förmigen Kastenteils 1 fortsetzt. Der den Boden des Rolladenkastens bildende
längere Schenkel des L-förmigen Kastenteils 2 weist eine Anordnung oberhalb eines
Fensterstockes 6 auf. An dem Fensterstock 6 ist eine Profilleiste 7 befestigt, die
im Zusammenwirken mit der durch den anderen Flansch des U-förmigen Kastenteils 1 gebildeten
Außenwand 8 einen Durchtrittsschlitz 9 einengt, über welchen die oberen Enden von
seitlichen Führungsschienen 10 in den Hohlraum des Rolladenkastens vorstehen.
[0009] Der Rolladenkasten weist eine in seitlichen Lagern gelagerte Wickelwalze 11 auf,
an welcher das eine Ende 12 einer Bügelfeder 13 befestigt ist. Die Bügelfeder 13 ist
gemeinsam mit weiteren, längs der Achse der Wickelwalze 11 in Abständen von beispielsweise
50 cm befestigten und dabei mit einer Breite von beispielsweise 2 cm aus Federstahl
gleich ausgebildeten Bügelfedern zur Aufhängung eines Rolladens 14 vorgesehen, der
aus miteinander verhakten Hohlkammer-Profilstäben zusammengesetzt ist und durch die
Führungsschienen 10 seitlicht geführt wird. Bei einer Drehung der Wickelwalze 11 ist
Uhrzeigergegensinn unter Vermittlung einer an ihr befestigten Gurtscheibe (nicht dargestellt)
und eines üblichen Rolladengurtes kann somit der Rolladen 14 unter Vermittlung der
Bügelfedern 13 vollständig auf die Wickelwalze 11 aufgewickelt werden, wodurch ein
mit der Kreislinie 15 verdeutlichter Wickeldurchmesser für den Rolladen erhalten wird,
bezüglich welchem die auch unter Einbeziehung der Auskleidung 4 erhaltene deckenseitige
Rundung 5 des Rolladenkastens im wesentlichen konzentrisch ausgebildet ist.
[0010] Mit der Bügelfeder 13 wird gleichzeitig eine Sperreinrichtung gebildet, die zur Einbruchsicherung
ein unbefugtes Hochschieben des Rolladens 14 von außen verhindert. Die Sperreinrichtung
umfaßt dafür einen Stab 16, der in die mittige Hohlkammer 17 des obersten Rolladenstabes
18 mithin achsgleich mit dessen Schwerachse lose oder alternativ auch satt eingesteckt
ist. Der mit dem Rolladenstab 18 eine im wesentlichen übereinstimmende Länge aufweisende
Stab 16 ist an der Bügelfeder 13 durch einen Ausschnitt 19 der Innenwand 20 des Rolladenstabes
18 freigelegt, so daß an dieser Stelle das freie Ende 21 der Bügelfeder 13 an dem
Stab 16 beispielsweise mit der Ausbildung einer Lasche befestigt werden kann, die
über den Aussschnitt 19 für eine Umschlingung der durch ihn freigelegten Teillänge
des Stabes 16 und eine Befestigung ihres freien Endes durch eine Punktverschweißung
22 eingefädelt wird. Wenn der mithin für alle Bügelfedern gemeinsam vorgesehene Verbindungsstab
16 aus Metall besteht, dann kann dafür alternativ auch eine direkte Anschweißung der
Bügelfedern bei einer entsprechenden Vorkehrung gegen eine Beschädigungsgefahr des
Rolladenstabes vorgesehen werden, die andererseits mit dieser daher bevorzugten Punktverschweißung
einer Laschenausbildung der Bügelfedern weniger kritisch ist.
[0011] Die Sperreinrichtung umfaßt weiterhin einen Anschlag, der durch eine im wesentlichen
im Übergang zu der dekkenseitigen Rundung 5 des Rolladenkastens vorgesehene, an der
Innenseite seiner Außenwand 8 verlaufende Anschlagschulter 23 oder eine alternativ
an der gleichen Stelle befestigte Anschlagleiste gebildet wird. Mit dieser Anschlagschulter
23 ist bei vollständig herabgelassenem Rolladen 14 die durch eine Hakenleiste 24 gebildete
freie Endkante des obersten Rolladenstabes 18 in Eingriff gehalten, indem dafür dessen
mit einer Dichtungsleiste 25 versehene Außenwand 26 unter Vermittlung des Verbindungsstabes
16 durch die Eigenspannung der Bügelfedern 13 gegen die Innenseite der Außenwand 8
des Rolladenkastens angedrückt wird. Die auf den Verbindungsstab 16 konzentrierte
Eigenspannung aller Bügelfedern 13 erfährt mithin in der Schwerachse des obersten
Rolladenstabes 18 über die an der Dichtungsleiste 25 zur Übertragung kommende Druckkraft
eine Verteilung an die in der Abschirmebene des Rolladens 14 mit der Anschlagschulter
23 in Eingriff gehaltene Hakenleiste 24, so daß es in der Ableitbarkeit auch aus der
zeichnerischen Darstellung gemäß Figur 1 bei vollständig herabgelassenem Rolladen
14 nicht möglich ist, den Rolladen von außen auch nur um wenige Zentimeter unbefugt
hochzuschieben. Gleichzeitig mit dieser somit äußerst großen Einbruchsicherung des
Rolladens 14 wird außerdem an der Dichtungsleiste 25 eine zusätzliche Abdichtung für
den Durchtrittsschlitz 9 erhalten. Wenn andererseits die Wickelwalze 11 für ein befugtes
Hochziehen des Rolladens 14 im Uhrzeigergegensinn gedreht wird, dann wird dabei die
Eingriffstellung der Hakenleiste 24 mit der Anschlagschulter 23 durch das über den
Verbindungsstab 16 entgegen der Eigenspannung der Bügelfedern 18 vermittelte Anziehen
des obersten Rolladenstabes 18 gegen die Wickelwalze 11 aufgehoben, so daß dann die
Sperreinrichtung nicht mehr wirksam ist.
[0012] Die Anschlagschulter 23 kann bereits bei der Fertigung des Rolladenkastens bereit
gestellt werden, indem dafür eine für den U-förmigen Kastenteil 1 verwendete Preßform
entsprechend ausgebildet wird. Alternativ ist es stattdessen auch möglich, diese Anschlagschulter
23 ausser mit einer Anschlagleiste entsprechend dem bereits erfolgten Hinweis auch
mit der Auskleidung 4 auszubilden, die dafür dann nur entsprechend weitergeführt werden
muß.
1. Sperreinrichtung an einem in seitlichen Führungsschienen (10) geführten und an
der Wickelwalze (11) eines Rolladenkastens (1,2) aufgehängten Rolladen (14), der aus
Hohlkammer-Profilstäben zusammengesetzt ist, von denen die freie Endkante (24) des
obersten Rolladenstabes (18) zur Einbruchsicherung des Rolladens (14) gegen ein unbefugtes
Hochschieben von außen durch wenigstens eine an der Wickelwalze (11) befestigte und
mit dessen mittiger Hohlkammer (17) verbundene Bügelfeder (13) gegen einen in der
Abschirmebene des Rolladens (14) wirksamen Anschlag (23) andrückbar ist, dadurch gekennzeichnet
, daß die Bügelfeder (13) an einem in die mittige Hohlkammer (17) des obersten Rolladenstabes
(18) achsgleich mit dessen Schwerachse lose oder satt eingesteckten, mit dem obersten
Rolladenstab (18) eine im wesentlichen übereinstimmende Länge aufweisenden und über
einen Ausschnitt (19) seiner Innenwand (20) freigelegten Verbindungsstab (16) befestigt
ist, und daß der Anschlag durch eine im wesentlichen im Übergang zu einer deckenseitigen
Rundung (5) des Rolladenkastens (1,2) vorgesehene, an der Innenseite seiner Außenwand
(6) verlaufende Anschlagschulter (23) oder eine Anschlagleiste gebildet ist.
2. Sperreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Bügelfeder (13)
mittels einer über den Ausschnitt (19) einfädelbaren Lasche an dem Verbindungsstab
(16) befestigt ist.
3. Sperreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Anschlagschulter
(23) an einer wärmedämmenden Auskleidung (4) aus geschäumtem Polyurethan od.dgl. ausgebildet
ist.
4. Sperreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß
an der Außenwand (26) des obersten Rolladenstabes (18) eine im Bereich der Anschlagschulter
(23) mit der Innenseite der Außenwand (8) des Rolladenkastens (1,2) zusammenwirkende
Dichtungsleiste (25) befestigt ist.