[0001] Die Erfindung betrifft neue 3,4-Di-[hydro]-isochinolinderivate einschließlich ihrer
Säureadditionssalze, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende
Arzneimittel, insbesondere mit krampflösenden, schmerzstillenden, sedativ-hypnotischen,
die Magensäuresekretion hemmenden und die Dauer des Alkoholschlafes verkürzenden Wirkungen.
[0002] Aus dem Schrifttum sind zahlreiche pharmazeutisch wirksame Verbindungen mit einem
Isochinolingerüst als Grundstruktur bekannt (zum Beispiel Ehrhart-Ruschig, Arzneimittel;
S. Ebel, Synthetische Arzneimittel, Verlag Chemie). Verbindungen mit Isochinolinstruktur,
die in der 1-Stellung durch einen Cyclohexylring substituiert sind, sind jedoch im
Schrifttum noch nicht beschrieben worden und somit natürlich auch nicht eine pharmazeutische
Wirkung derartiger Verbindungen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue 3,4-Di--[hydro]-isochinolinderivate
mit überlegenen pharmakologischen, insbesondere krampflösenden, schmerzstillenden,
sedativ-hypnotischen, die Magensäuresekretion hemmenden und die Dauer des Alkoholschlafes
verkürzenden, Wirkungen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende
Arzneimittel zu schaffen.
[0004] Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung erreicht.
[0005] Gegenstand der Erfindung sind 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel

worin
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxygruppen beziehungsweise Alkoxyreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) stehen und entweder
X Sauerstoff bedeutet und
Z einen Rest der Formel

oder einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R3 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) steht, darstellt
oder einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R4 für Wasserstoff oder eine Hydroxygruppe steht, bedeutet und einen Rest der Formel

einen Rest der Formel

oder einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R3 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) steht, darstellt,
sowie ihre Säureadditionssalze.
[0006] Die Alkylreste, für die R
3 stehen kann, beziehungsweise welche in dem beziehungsweise den Alkoxyrest(en), für
den beziehungsweise die R
1 und/oder R
2 stehen kann beziehungsweise können, vorliegen können, sind gesättigt und können geradkettig
oder verzweigt sein. Beispiele sind Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, Isopentyl-, n-Hexyl- und Isohexylreste.
[0007] Vorzugsweise ist beziehungsweise sind der beziehungsweise die Alkoxyrest(e), für
welche[n] R
1 und/oder R
2 stehen kann beziehungsweise können, [ein] solche[r] mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder
2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en). Dabei sind ganz besonders bevorzugt beide
von R
1 und R
2 gleich.
[0008] Es ist auch bevorzugt, daß der Alkylrest, für welchen R
3 stehen kann, ein solcher mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, Kohlenstoffatom(en)
ist.
[0009] Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind 1-[4'-(Oxo)-cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]--isochinolin,
1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(oxo)}-cyclohex-1'--yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[{3'-(Äthoxycarbonyl)-4'-(oxo)}-cyclohex-1'-yl]-3,4-di--[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[{3'-(Cyano)-4'--(imino)}-cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]--isochinolin,
1-[Cyclohex-1'-yl-4'-(oxim)]-3,4-di-[hydro]--6,7-di-[methoxy]-isochinolin und 1-[-{3'-(Methoxycarbonyl)--4'-(imino)}-cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxyj-isochinolin
sowie ihre Hydrochloride.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
a) zur Herstellung von 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]--isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für Sauerstoff steht und Z einen Rest der allgemeinen Formel
III, in welcher R3 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) darstellt, bedeutet sowie R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie oben haben, 4-[3',4'-Di-(hydro)--(2'H)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-di-[carbonsäure]-derivate
der allgemeinen Formel

worin R1 , R2 und R3 dieselben Bedeutungen wie oben haben, in Gegenwart von Alkalimetallen, Alkalimetallalkoholaten
oder Alkalimetallamiden cyclisiert werden oder
b) zur Herstellung von 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]--isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für einen Rest der allgemeinen Formel IV, in welcher R4 Wasserstoff bedeutet, steht und Z einen Rest der Formel V darstellt, sowie R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie oben haben, 4-[3',4'-Di--(hydro)-(2'H)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-di--[carbonsäurenitril]-derivate
der allgemeinen Formel

worin R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie oben haben, in Gegenwart von Alkalimetallen, Alkalimetallalkoholaten
oder Alkalimetallamiden cyclisiert werden,
worauf
gegebenenfalls nach der Variante a) erhaltene 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I, bei welchen Z, X, R1, R2 und R3 die bei der Variante a) angegebenen Bedeutungen haben, zu den entsprechenden 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivaten
der allgemeinen Formel I, bei welchen Z für einen Rest der allgemeinen Formel III,
in welcher R3 Wasserstoff bedeutet, steht oder einen Rest der Formel II darstellt, hydrolysiert
und/oder decarboxyliert werden und/oder
gegebenenfalls gegebenenfalls erhaltene 1-[Cyclohexyl]--3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I, bei welchen X für Sauerstoff steht und Z, R1 , R2 und R3 dieselben Bedeutungen wie oben haben, durch Umsetzen mit Hydroxylamin beziehungsweise
Ammoniak zu den entsprechenden 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivaten
der allgemeinen Formel I, bei welchen X einen Rest der allgemeinen Formel IV bedeutet,
umgesetzt werden und/oder
gegebenenfalls in 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I der beziehungsweise die Substituenten, für welche[n] R1 und/oder R2 steht beziehungsweise stehen, zu [einem] anderen Substituenten, welche[n] R1 und/oder R2 bedeuten kann, umgesetzt werden und/oder
gegebenenfalls die erhaltenen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivate der
allgemeinen Formel I in Säureadditionssalze überführt werden beziehungsweise gegebenenfalls
die erhaltenen Säureadditionsalze der 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I in die freien 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I oder in andere Säureadditionssalze überführt werden.
[0011] Diejenigen der als Ausgangsstoffe benötigten Verbindungen VI und VII, in denen R1
und R
2 für Wasserstoff stehen, sind bekannt (S.G. Agalyan, L.A. Nersesyun, Zs. A. Hanamiryan:
Arm. Chim. Zsurn. 20, 45 /1967/), und zum Beispiel aus den entsprechenden 1-Methyl-isochinolinderivaten
herstellbar. Die als R
1 und R
2 andere Gruppen enthaltenden Verbindungen der allgemeinen Formeln VI und VII können
auf literaturbekannte Weise hergestellt werden.
[0012] Ausgehend von Verbindungen der allgemeinen Formel VI können die als X ein Sauerstoffatom,
als Z eine Gruppe der allgemeinen Formel CH-COOR3 mit R
3 = Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen enthaltenden Verbindungen der allgemeinen
Formel I [Variante a)] unter den Bedingungen der Claisen-Kondensation hergestellt
werden. Dazu werden die Diester der allgemeinen Formel VI in Gegenwart eines Alkalimetalls,
Alkalimetallalkoholates oder Alkalimetallamids unter Abspaltung von Alkohol zu den
entsprechenden Verbindungen der allgemeinen Formel I cyclisiert. Zur Esterkondensation
wird vorzugsweise Natriummethylat oder -äthylat eingesetzt, jedoch verläuft die Reaktion
auch in Gegenwart von metallischem Natrium oder Natriumamid. Die Umsetzung wird in
Gegenwart eines hinsichtlich der Reak- tanten inerten, vorzugsweise aromatischen organischen
Lösungsmittels, zum Beispiel Benzol oder Toluol, bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
am Siedepunkt des Reaktionsgemisches vorgenommen.
[0013] Die Variante b) ist, was die Reaktionsbedingungen anbetrifft,der Variante a) völlig
analog, d.h. man verwendet auch hier ein Alkalimetall, dessen Alkoholat oder Amid,
vorzugsweise Natrium, Natriumäthylat oder -methylat ojer Natriumamid, insbesondere
jedoch Natriummethylat oder -äthylat. Als Lösungsmittel wird auch hier ein hinsichtlich
der Reaktanten inertes, vorzugsweise organisches aromatisches,
[0014] Lösungsmittel, zum Beispiel Benzol oder Toluol, gewählt, und die Reaktion wird bei
erhöhter Temperatur, zweckmäßig bei Rückflußtemperatur, vorgenommen.
[0015] Die gemäß Variante a) erhaltenen Ketoester (R
3 = Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen) können durch Hydrolyse, vorzugsweise unter
alkalischen Bedingungen, zu den entsprechenden Ketocarbonsäuren umgesetzt werden.
Die Ketoester beziehungsweise die entsprechenden Ketosauren können unter den üblichen
Bedingungen, durch Erwärmen decarboxyliert werden. Auf diese Weise werden diejenigen
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) erhalten, in denen Z für einen Rest der Formel
II steht.
[0016] Verbindungen der allgemeinen Formel I , in denen X Sauerstoffatom bedeutet, können
durch allgemein bekannte Oxoreagenzien zu den entsprechenden, an Stelle von X eine
andere Gruppe enthaltenden Verbindungen umgesetzt werden. Zum Beispiel sind aus den
Oxoverbindungen durch Umsetzen mit Hydroxylamin die entsprechenden Oximverbindungen,
durch Umsetzen mit Ammoniak die entsprechenden Iminverbindungen erhältlich.
[0017] In den Verbindungen der allgemeinen Formel I. können die Substituenten R
1 und/oder R
2 gewünschtenfalls zu anderen, unter die bereits weiter oben gegebene Definition fallenden
Substituenten umgesetzt werden. Aus den als R1 und/oder R
2 eine Alkoxygruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen enthaltenden Verbindungen der allgemeinen
Formel I können durch Desalkylierung die entsprechenden, als R1 und/oder R
2 eine Hydroxylgruppe enthaltenden Verbindungen hergestellt werden. Die Desalkylierung
wird in an sich bekannter Weise, zum Beispiel durch Erwärmen mit Brom- oder Jodwasserstoff
oder durch Zusatz von wasserfreiem Aluminiumchlorid vorgenommen. Umgekehrt können
auch aus den als R
1 und/oder R
2 eine Hydroxylgruppe enthaltenden Verbindungen der allgemeinen Formel I die entsprechenden
Alkoxyderivate hergestellt werden. Methyliert wird bevorzugt mit Diazomethan oder
Dimethylsulfat, zum Einbringen höherer Alkylgruppen ist die Williamson-Synthese unter
Verwendung von Alkyljodiden geeignet.
[0018] Aus den Verbindungen der allgemeinen Formel I können durch Umsetzen mit geeigneten
Säuren Säureadditionssalze gebildet werden. Die Salzbildung wird in einem organischen
Lösungsmittel, zum Beispiel einem aliphatischen Alkohol mit 1-6 Kohlenstoffatomen,
vorgenommen, indem man die Verbindung der allgemeinen Formel I auflöst und zu der
Lösung so lange die entsprechende Säure oder deren mit einem Lösungsmittel bereitete
Lösung gibt, bis das Gemisch schwach sauer reagiert. Das ausgefallene Säureadditionssalz
wird in geeigneter Weise, zum Beispiel durch Filtrieren, abgetrennt.
[0019] Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I und ihre Säureadditionssalze
können gewünschtenfalls einer weiteren Reinigung, zum Beispiel durch Umkristallisieren,
unterzogen werden. Das zum Umkristallisieren eingesetzte Lösungsmittel wird in Abhängigkeit
von der Löslichkeit und den Kristallisationseigenschaften des zu kristallisierenden
Stoffes gewählt.
[0020] Ferner sind erfindungsgemäß Arzneimittel, welche 1 oder mehr erfindungsgemäße Verbindung(en)
als Wirkstoff(e), zweckmäßigerweise zusammen mit 1 oder mehr üblichen pharmazeutischen
Träger-, Streck- und/oder Hilfsstoff(en), enthalten, vorgesehen. Die erfindungsgemäßen
1-[Cyclohexyl]-3,4--di-[hydro]-isochinolinderivate haben nämlich wertvolle pharmakologische,
insbesondere krampflösende, schmerzstillende, sedativ-hypnotische, die Magensäuresekretion
hemmende und di
E Dauer des Alkoholschlafes verkürzende, Wirkungen.
[0021] Die Wirkstoffe der allgemeinen Formel I und ihre physiologisch verträglichen Säureadditionssalze
können mit den in der Arzneimittelherstellung üblichen, zur parenteralen oder enteralen
Applikation geeigneten, nichttoxischen festen um oder flüssigen . Trägerstoffen und/oder
Hilfsstoffen vermischt und zu Arzneimittelpräparaten formuliert werden. Als Trägerstoffe
finden zum Beispiel Wasser, Gelatine, Lactose, Stärke, Pektin, Magnesiumstearat, Stearinsäure,
Talk Pflanzenöle (wie Erdnußöl und/oder Olivenöl) Verwendung. Die Wirkstoffe werden
zu den üblichen Darreichungsformen formuliert, zum Beispiel festen Präparaten (abgerundeten
oder eckigen Tabletten, Dragees, Kapseln, z.B. Hartgelatinekapseln, Pillen, Zäpfchen)
oder flüssigen Präparaten (mit Öl oder Wasser bereiteten Lösungen, Suspensionen, Emulsionen,
Sirupen, Weichgelatinekapseln, mit Öl oder Wasser bereiteten injizierbaren Lösungen
oder Suspensionen). Die Menge des festen Trägerstoffes kann in einem weiten Bereich
variieren, eine Darreichungseinheit enthält vorzugsweise etwa 25 mg bis 1 g Trägerstoff.
Die Präparate können gegebenenfalls die üblichen Hilfsstoffe, zum Beispiel Konservierungs-,
Stabilisierungs-, Netz- und Emulgiermittel, Salze zum Einstellen des osmotischen Druckes,
Puffer. Geruchs- und Geschmacksstoffe enthalten. Die Präparate können weitere pharmazeutisch
wertvolle, bekannte Verbindungen enthalten, ohne daß dadurch eine synergistische Wirkung
einträte. Die Präparate werden vorzugsweise in Darreichungseinheiten formuliert, die
der gewünschten Applikationsform entsprechen. Die Arzneimittelpräparate werden mittels
der dafür üblichen Verfahren hergestellt, zum Beispiel durch Sieben, Mischen, Granulieren
und Pressen der Komponenten oder durch Auflösen. Die Präparate können ferner weiteren,
in der Arzneimittelindustrie üblichen Arbeitsgängen unterzogen, zum Beispiel sterilisiert
werden.
[0022] Für die im folgenden geschilderten pharmakologischen Tests wurden CFLP-Mäuse (LATI)
beiderlei Geschlechts und mit einem Gewicht von 18-22 g, ferner Han. Wistar-Ratten
mit einem Gewicht von 160-180 g verwendet. Die zu testenden Substanzen wurden peroral
in Dosen von 30 mg/kg in Form einer 5% Tween® 80 enthaltenden Suspension eine Stunde
vor Versuchsbeginn verabreicht.
Testmethoden
1. Metrazolkrampf (MET) (an Mäusen)
[0023] Nach der Vorbehandlung wurden den Tieren 125 mg/kg Pentylentetrazol subkutan appliziert.
Als geschützt wurden diejenigen Tiere betrachtet, die überlebten und bei denen der
tonische Extensorkrampfanfall unterblieb. Die Beobachtungsdauer betrug eine Stunde
(Everett, L.M. und Richards, R.K.: J. Pharmacol. Exp. Ther. 81, 402, 1944).
2. Schmerzstillende Wirkung (FCS) (an mäusen)
[0024] Eine Stunde nach der Vorbehandlung wurde den Tieren als Schmerzreiz 0,6 %ige Essigsäure
intraperitoneal injiziert (0,3 ml). Die Häufigkeit des Writhing-Syndroms wurde 30
Minuten lang registriert. Die durch die Behandlung auftretende Veränderung wurde zu
den Durchschnittswerten der Kontrolle in Beziehung gesetzt und der Unterschied in
Prozent ausgedruckt (Koster, R. et al., J. Pharmacol. Exp. Ther. 72, 74 /1941/).
3. Akute Alkoholvergiftung (ETA)
[0025] Eine Stunde nach der Vorbehandlung wurden die Tiere mit Äthylalkohol in einer Dosis
von 3,5 g/kg intraperitoneal behandelt. Die Schlafzeit der Tiere wurde registriert,
die Durchschnittsschlafdauer der einzelnen Gruppen wurde mit der Schlafzeit der Kontrolle
verglichen und der Unterschied in Prozent ausgedrückt.
[0026] Die Ergebnisse der pharmakologischen Untersuchungen sind in der Tabelle I angegeben.
Folgende Verbindungen wurden verwendet:
Verbindung A: 1-[4'-(Oxo)-cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin
Verbindung B: 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(oxo)}-cyclohex-1'--yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin

[0027] Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß beide Verbindungen die alkoholische Schlafdauer
beträchtlich abkürzen. Die Verbindung B zeigt darüber hinaus eine bedeutende krampfhemmende
Wirkung, während die Verbindung A schmerzstillend wirkt.
[0028] Die erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate, der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für Sauerstoff oder einen Rest der Formel IV, in welcher R
4 Wasserstoff bedeutet, steht und X einen Rest der allgemeinen Formel III darstellt
sowie R
1 und R
2 unabhängig voneinander für Hydroxygruppen beziehungweise Alkoxyreste mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen stehen, sind auch Zwischenprodukte zur Herstellung der in der gleichzeitig
eingereichten der ungarischen Patentanmeldung vom 11. April 1984 mit dem Aktenzeichen
Nr. 1394/84 entsprechenden europäischen Patentanmeldung derselben Anmelderin beschriebenen
neuen 1-[2'-(substituierten)-5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin--6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivate
[beziehungsweise als 4'-(Hydroxy)-Tautomere] beziehungsweise 1-[2'-(substituierten)-3',4',5',6',7',8'-Hexa--(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[substituierten]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel

beziehungsweise

worin
R1 und R2 unabhängig voneinander für Hydroxygruppen beziehungsweise Alkoxyreste mit 1 bis 6
Kohlenstoffatom(en) stehen und
R5 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en), einen, gegebenenfalls substituierten,
Phenylrest, einen, gegebenenfalls substituierten, Alkylphenylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff-
.atom(en) im Alkylteil oder einen, gegebenenfalls substituiertenjheterocyclischen Rest bedeutet,
sowie ihrer Säureadditionssalze und quaternären Salze.
[0029] Die Eigenschaften der genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I sind die Ursache für die überlegenen pharmakologischen Wirkungen
der aus ihnen herstellbaren Produkte 1-[2'-(substituierten)-5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)--chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydrol-6,7-di-[substituierten]--isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII beziehungsweise Säureadditionssalze beziehungsweise quaternären
Salze derselben.
[0030] Die erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für Sauerstoff oder einen Rest der Formel IV, in welcher R
4 Wasserstoff bedeutet, steht und X einen Rest der allgemeinen Formel III darstellt
sowie R
1 und R
2 unabhängig voneinander für Hydroxygruppen beziehungsweise Alkoxyreste mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen stehen, können in der Weise in die 1-[2'--(substituierten)-5' ,6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)--chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII beziehungsweise ihre Säureadditionssalze und quaternären
Salze überführt werden, daß die ersteren, gegebenenfalls nach ihrem Überführen in
[andere] reaktionsfähige Derivate, mit Amidinen der allgemeinen Formel

worin R
5 die oben angegebenen Bedeutungen hat, oder mit Salzen derselben mit anorganischen
oder organischen Säuren in einem basischen Medium kondensiert werden,
worauf
gegebenenfalls in den erhaltenen 1-[2'-(substituierten)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinasolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivaten
der allgemeinen Formel VIII der beziehungsweise die Substituenten, für welche[n] R1 und/oder R2 und/oder R5 steht beziehungsweise stehen, zu [einem] anderen Substituenten, welche[n] R1 und/oder R2 und/oder R5 bedeuten kann beziehungsweise können, umgesetzt wird beziehungsweise werden und/oder
gegebenenfalls die erhaltenen 1-[2'-(substituierten)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII in Säureadditionssalze oder quaternäre Salze überführt
werden und/oder gegebenenfalls die erhaltenen Säureadditionssalze der 1-[2'-(substituierten)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-5'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII in die freien 1-[2'-(substituierten)-5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-china-
zolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierten]-isochinolinderivate der allgemeinen
Formel VIII oder in andere Säureadditionssalze oder quaternäre Salze überführt werden.
Dabei werden vorteilhaft zur Herstellung des basischen Mediums Alkalimetallhydroxyde,
-carbonate und/oder -alkoholate verwendet.
[0031] Vorteilhafte 1-[2'-(substituierte)-5',6',7',8'--Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]--6,7-di-[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, sind solche, bei welchen der beziehungsweise
die Alkoxyrest(e) und/oder Alkylrest(e), für welche[n] R
1 und/oder R
2 und/oder R
5 stehen kann beziehungsweise können, [ein] solche[r] mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder
2, Kohlenstoffatom(en) ist beziehungsweise sind.
[0032] Ferner sind vorteilhafte 1-[2'-(substituierte)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, solche, bei welchen der Alkylphenylrest,
für welchen R
5 stehen kann, ein solcher mit 1 oder 2, insbesondere 1, Kohlenstoffatom(en) im Alkylteil
ist.
[0033] Weiterhin sind vorteilhafte 1-[2'-(substituierte)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, solche, bei welchen der beziehungsweise
die Substituent(en), durch welche[n] der Phenylrest oder Alkylphenylrest, für den
R
5 stehen kann, substituiert sein kann, 1 oder mehr Halogenatom(e), wie Chlor-, Fluor-,
Brom- und/oder Jodatom(e), insbesondere Chloratom(e), Alkoxyrest(e) mit 1 bis 6, insbesondere
1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en), Alkylrest(e) mit
1 bis 6, insbesondere 1 bis 4, ganz besonders 1 oder 2, vor allem 1, Kohlenstoffatom(en)
und/oder Trihalogenmethylrest(e), insbesondere Trifluor- methylrest(e) ist beziehungsweise
sind.
[0034] Außerdem sind vorteilhafte 1-[2'-(substituierte)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, solche, bei welchen der heterocyclische
Rest, für den R
5 stehen kann, 5 bis 7-gliedrig, insbesondere 5- oder 6-gliedrig, ganz besonders 6-gliedrig,
ist und als Heteroatom(e) 1 oder mehr Stickstoff-, Sauerstoff- und/oder Schwefelatom(e)
aufweist, vor allem ein Pyridyl-, Piperidinyl-, Morpholinyl-, Piperazinyl-, 1,2,5,6-Tetrahydropyridinyl-
oder Pyrroli- dinylrest, ist.
[0035] Ferner sind vorteilhafte 1-[2'-(substituierte)--5',6',7',8'-Tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, solche, bei welchen der beziehungsweise
die Substituent(en), durch welche[n] der heterocyclische Rest, für den R
5 stehen kann, substituiert sein kann, 1 oder mehr, Alkylrest(e) mit 1 bis 4, insbesondere
1 oder 2, ganz besonders 1, Kohlenstoffatom(en), gegebenenfalls durch 1 oder mehr
Halogenatom(e), wie Chlor-, Fluor-, Brom- und/oder Jodatom(e), insbesondere Chloratom(e),
substituierte[r], Phenylrest(e), Hydroxygruppe(n), Carbamoylrest(e) und/oder weitere[r],
vorteilhaft 5- bis 7-gliedrige[r], insbesondere 5- oder 6-gliedrige[r], ganz besonders
6-gliedrige[r], und als Heteroatom(e) 1 oder mehr Stickstoff-, Sauerstoff- und/oder
Schwefelatom(e) aufweisende[r], heterocyclischer Rest, vor allem [ein] Pyridyl-, Piperidinyl-,
Morpholinyl-, Piperazinyl-, 1,2,5,6-Tetrahydropyridinyl- oder Pyrrolidinylrest, ist
beziehungsweise sind.
[0036] Bevorzugte 1-(2'-(substituierte)-5',6',7',8'-Tetra--(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[substituierte]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel VIII, in welche die genannten erfindungsgemäßen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I überführt werden können, sind 1-[2'-(Piperidin-1"--yl)-5',6',7',8'-tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'--yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[2'--(4''-{p-<Chlor>-phenyl}-4''-{hydroxy}-piperidin-1''-yl)--5',6' 7',8'-tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(4"--{Piperidin-1''-yl}-4''-{carbamoyl}-piperidin-1''-yl)--5',6',7',8'-tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(3'',4'',5''-Tri-{methoxy}-phenyl)-5',6',7',8'- --tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7--di-[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(1'',2'',5'',6''-Tetra--{hydro}-4''-{phenyl}-pyrid-1''-yl)-5',6',7',8'-tetra--(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(4''-{2"'-<Chlor>-phenyl}--piperazin-1''-yl)-5',6',7',8'-tetra-(hydro)-4'-(oxo)--chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(3"-<Methyl>-phenyl)-5',6',7',8'-tetra--(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin,
1-[2'-(Pyrid-3''-yl)-5',6',7',8'--tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7--di-[methoxy]-isochinolin
und 1-[2'-(Pyrrolidin-1''-yl)--5',6',7',8'-tetra-(hydro)-4'-(oxo)-chinazolin-6'-yl)]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
[beziehungsweise jeweils als 4'-(Hydroxy)-Tautomer] sowie ihre Säureadditionssalze
und quaternären Salze. Auch in den obigen Verbindungen ist der Ausdruck "-5',6',7',8'-tetra-(hydro)-"
als wahlweise auch "-3',4',5',6',7',8'-hexa-(hydro)-" umfassend zu verstehen, da die
obigen Verbindungen tautomer (Keto/Enol--Tautomerie) sind.
[0037] Die Erfindung wird an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1
1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(oxo)}-cyclohex--1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]--isochinolin
beziehungsweise 1-[{3'-(Äthoxy- carbonyl)-4'-(oxo)}-cyclohex-1'-yl]-3,4--di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
[0038] Das wie unten beschrieben erhaltene Öl von 4-[3
1,4'-Di--(hydro)-(2'H)-6',7'-di-(methoxy)-isochinolin-1'-yl]-heptan--1,7-dicarbonsäure-dimethylester
wird in 500 ml Toluol gelöst. Die Lösung wird zu in einem Kolben von 1 Liter Volumen
befindlichem, zur Trockne eingedampftem Natriumnethylat gegeben, das aus 30 g Natrium
hergestellt wurde. Das Natriummethylat wird im Rotationsverdampfer unter schwachem
Erwärmen gelöst. Noch während des Lösungsvorganges beginnt sich das Natriumsalz abzuscheiden.
Parallel dazu wird das Gerät langsam unter verminderten Druck gesetzt und ein Teil
des Lösungsmittels bei etwa 30 mm Hg abdestilliert. Das fehlende Toluol wird ersetzt.
Dann wird das Gemisch auf dem Ölbad 3 Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Abdestillieren
und erneuter Zusatz des Lösungsmittels werden wiederholt, anschließend wird weitere
6 Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Dann wird das Toluol zum großen Teil abdestilliert.
Nach dem Abkühlen wird das Gemisch mit 25 %iger Salzsäure angesäuert, wodurch das
Produkt in Lösung geht. In einem Scheidetrichter werden die Phasen voneinander getrennt.
Die wäßrige Phase wird mit Aktivkohle geklärt, dann filtriert und mit gesättigter
Kaliumcarbonatlösung alkalisch gemacht. Die ausgefallenen Kristalle werden aus der
gekühlten Lösung abfiltriert, nit wenig Wasser und dann mit Ather gewaschen und schließlich
getrocknet. Ausbeute: 76 g (91%).
[0039] In analoger Weise kann auch das 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)--4'-(oxo)}-cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[äthoxy]--isochinolin
beziehungsweise 1-[{3'-(Äthoxycarbonyl)-4'-(oxo)}--cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-di-[äthoxy]-isochinolin
hergestellt werden.
[0040] Zur Herstellung der Hydrochloride wird die jeweilige Base in absolutem Athanol gelöst
und mit der wasserfreien äthanolischen Lösung eines eineinhalbfachen Überschusses
von Chlerwasserstoffgas versetzt. Die Lösung wird eingedampft, der Rückstand in wenig
absolutem Athanol gelöst und das Hydrochlorid durch Zusatz von Ather ausgefällt.
[0041] Die physikalischen Daten der gemäß Beispiel 1 hergestellten Verbindungen sind in
der Tabelle 1 zusammengestellt.
[0042] Der als Ausgangssubstanz verwendete 4-[3',4'-Di-(hydro)--(2'H)-6',7'-di-(methoxy)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7--dicarbonsäure-dimethyl-
beziehungsweise-diäthylester ist wie folgt beschrieben erhalten worden.
4-[3',4'-Di-(hydro)-(2'H)-6',7'-di-(methoxy)--isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-dicarbonsäure-dimethyl-
beziehungsweise-diäthylester [Verbindungen der allgemeinen Formel VI]
[0043] 82 g (0,4 Mol) 1-(Methyl)-3,4-di-(hydro)-6,7-di-(methoxy)--isochinolin werden in
100 ml Benzol gelöst. Die Lösung wird mit 160 g (etwa 1,6.Mol) Methyl- beziehungsweise
Äthylacrylat versetzt und dann etwa 24 Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Das Voranschreiten
der Additionsreaktion wird dünnschichtchromatographisch verfolgt. -Der Überschuß des
Acrylats und das Benzol werden abdestilliert. Das zurückbleibende braune Öl kann ohne
weitere Reinigung für die nachfolgende Umsetzung verwendet werden.
[0044] In analoger Weise können auch 4-[3',4'-Di-(hydro)-(2'H)--6',7'-di-(äthoxy)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-dicarbon-
säuredimethyl- und -diäthylester hergestellt werden.
[0045]

Beispiel 2
1-[4'-(Oxo)-cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin
[0046] 16,7 g (0,05 Mol) 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(oxo)}--cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,'7-di-[methoxy]-isochinolin
werden in 100 ml 4 n Salzsäure gelöst. Die Lösung wird eine Stunde lang, bis zur Beendigung
der Kohlendioxydentwicklung, schwach am Sieden gehalten. Dann wird die Lösung zur
Trockne eingedampft, der Rückstand in Wasser gelöst. die Lösung mit Ammoniumhydroxyd
alkalisch gemacht, die ausgefallenen Kristalle abgesaugt und aus Ather umkristallisiert.
Ausbeute: 74 %, Schmp.: 10
3-105 °C. Elementaranalyse für C
17H
21NO
3 ( M = 287,36) berechnet. %: C 71,05, H 7,36, N 4,87; gefunden, %: C 70.82, H 7,29,
N 4,90.
[0047] Aus der Verbindung wird mit einem Überschuß an methanolischer Salzsäure das Hydrochlorid
bereitet, das bei 207-208 °C schmilzt (Methanol/Aceton). Elementaranalyse für C
17H
22NO
3Cl (M = 323,87) berechnet, %: C 63,05, H 6,84, N 4,32, Cl 10,34; gefunden, %: C 62,67,
H 6.21, N 4,45, Cl 10,53.
Beispiel 3
1-[{3'-(Cyano)-4'-(imino)}-cyclohex-1'-yl-]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
[0048] 12,4 g (0,04 Mol) des wie unten beschrieben hergestellten Dinitrils werden in 200
ml Toluol gelöst. Die Lösung wird mit 5,4 g (0,1 Mol) Natriummethylat versetzt und
dann etwa 50 Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Der Verlauf der Reaktion wird dünnschichtchromatographisch
verfolgt. Nach Beendigung der Umsetzung wird das abgekühlte Reaktionsoemisch mit verdünnter
Salzsäure angesäuert, und die wäfrige Phase wird abgetrennnt. Die wäßrige Phase wird
dann mit Sodalösung alkalisch gemacht und mit Chloroform mehrmals extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen werden über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
dann im Vakuum eingedampft. Aus dem öligen Rückstand wird mit äthanolischer Salzsäure
das Hydrochlorid hergestellt und dann aus Athanol umkristallisiert. Ausbeute: etwa
30 %, Schnp.: ab 255 °C unter Zersetzung.
[0049] Das als Ausgangssubstanz verwendete 4-[3',4'-Di-(hydro)--(2'H)-6',7'-di-(methoxy)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-di-
carbonsäurenitril ist wie folgt beschrieben erhalten worden.
4-[3',4'-Di-(hydro)-(2'H)-6',7'-di-(methoxy)--isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-dicarbonsäure-
nitril [Verbindung der allgemeinen Formel VI]
[0050] 23,3 g (0,1 Mol) 1-(Methyl)-3,4-di-(hydro)-6,7-di-(methoxy)--isochinolin werden in
einem Gemisch aus 100 ml Benzol und 26,5 ml (0,04 Mol) Acrylnitril etwa 50 Stunden
lang' unter Rückfluß gekocht. Der Reaktionsverlauf wird dünnschichtchromatographisch
verfolgt. Nach Beendigung der Umsetzung werden Acrylnitril und Benzol abdestilliert,
und der Rück-. stand wird aus Methanol umkristallisiert. Nach nochmaligem Kristallisieren
liegt der Schmelzpunkt bei 106 °C. Das Hydrochlorid wird mit äthanolischer Salzsäure
hergestellt und aus Äthanol umkristallisiert. Schmelzpunkt: 168-169 °C Ausbeute: etwa
60 %.
Beispiel 4
1-[Cyclohex-1'-yl-4'-(oxim)]-3,4-di-[hydro]--6,7-di-[methoxy]-isochinolin
[0051] 0,5 g 1-[4'-(Oxo)-cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin (X = 0,
Z = CH
2-) und 0,5 g Hydroxylaminhydrochlorid werden in 5 ml Äthanol suspendiert. Die Suspension
wird mit 0,5 ml Pyridin versetzt und dann 60 Minuten lang unter Rückfluß gekocht.
Dann wird das Reaktionsgemisch eingedampft, mit Wasser verdünnt und gekühlt. Die ausgefallenen
Kristalle werden abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Die Titelverbindung schmilzt
bei 192 °C. Ausbeute: 51 %. Elementaranalyse:
[0052]

Beispiel 5
1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(imino)}-cyclohex--1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
[0053] 6,68 g (0,02 Mol) 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(oxo)}- cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
werden unter leichtem Erwärmen in 100 ml 28 %igem anmoniakalischem Methanol gelöst.
Die Lösung wird bei Raumtemperatur zwei Tage lang stehengelassen und dann im Wasserstrahlvakuum
(30 mm Hg) auf die Hälfte ihres Volumens eingeengt. Die beim Kühlen ausfallenden Kristalle
werden abfiltriert. Man erhält die Titelverbindung in einer Menge von 5,5 g (80 %).
Schmp.: 111-115°C. Elementaranalyse für C
19H
23N
2O
4 (M = 343,40) berechnet, %: C 66,45, H 6,75, N 8,50; gefunden, %: C 66,15, H 6,92,
N 8,26.
1.) 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate der allgemeinen Formel

worin
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Hydroxygruppen beziehungsweise Alkoxyreste
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) stehen und entweder
X Sauerstoff bedeutet und
Z einen Rest der Formel

oder einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R3 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) steht, darstellt
oder
X einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R4 für Wasserstoff oder eine Hydroxygruppe steht bedeutet und
Z einen Rest der Formel

einen Rest der Formel

oder einen Rest der allgemeinen Formel

in welchletzterer R3 für Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) steht, darstellt,
sowie ihre Säureadditionssalze.
1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der beziehungsweise die Alkoxyrest(e), für welche[n] R1 und/oder R2 stehen kann beziehungsweise können, [ein] solche[r] mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder
2, Kohlenstoffatom(en) ist beziehungsweise sind.
1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Alkylrest, für welchen R3 stehen kann, ein solcher mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2, Kohlenstoffatom(en)
ist.
1-[4'-(Oxo)-cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di--[methoxy]-isochinolin, 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'--(oxo)}-cyclohex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]--isochinolin,
1-[{3'-(Äthoxycarbonyl)-4'-(oxo)}-cyclo- hex-1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[{3'-(Cyano)-4'-(imino)}-cyclohex-1'-yl]--3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin,
1-[Cyclohex-1'-yl-4'--(oxim)]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin und 1-[{3'-(Methoxycarbonyl)-4'-(imino)}-cyclohex--1'-yl]-3,4-di-[hydro]-6,7-di-[methoxy]-isochinolin
sowie ihre Hydrochloride.
Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) zur Herstellung von 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für Sauerstoff steht und Z einen Rest der allgemeinen Formel
III, in welcher R3 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatom(en) darstellt, bedeutet. sowie R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie im Anspruch 1 oder 2 haben, 4-[3',4'-Di-(hydro)--(2'H)-isochinolin-1'-yl]-heptan-1,7-di--[carbonsäure]-derivate
der allgemeinen Formel

worin R1 , R2 und R3 dieselben Bedeutungen wie in den Ansprüchen 1 bis 3 haben, in Gegenwart von Alkalimetallen,
Alkalimetallalkoholaten oder Alkalimetallamiden cyclisiert oder
b) zur Herstellung von 1-[Cyclohexylj-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I, bei welchen X für einen Rest der allgemeinen Formel IV, in welcher R4 Wasserstoff bedeutet, steht und Z einen Rest der Formel V darstellt sowie R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie im Anspruch 1 oder 2 haben, 4-[3',4'-Di-(hydro)-(2'H)-isochinolin-1'-yl]--heptan-1,7-di-[carbonsäurenitril]-derivate
der allgemeinen Formel

worin R1 und R2 dieselben Bedeutungen wie im Anspruch 1 oder 2 haben, in Gegenwart von Alkalimetallen,
Alkalimetallalkoholaten oder Alkalimetallamiden cyclisiert,
worauf man
gegebenenfalls nach der Variante a) erhaltene 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I, bei welchen Z, X, R1 , R2 und R3 die bei der Variante a) angegebenen Bedeutungen haben, zu den entsprechenden 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivaten
der allgemeinen Formel I, bei welchen Z für einen Rest der allgemeinen Formel III,
in welcher R3 Wasserstoff bedeutet, steht oder einen Rest der Formel II darstellt, hydrolysiert
und/oder decarboxyliert und/oder
gegebenenfalls gegebenenfalls erhaltene 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I, bei welchen X für Sauerstoff steht und Z, R1 , R2 und R3 dieselben Bedeutungen wie in den Ansprüchen 1 bis 3 haben, durch Umsetzen mit Hydroxylamin
beziehungsweise Ammoniak zu den entsprechenden 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivaten
der allgemeinen Formel I, bei welchen X einen Rest der allgemeinen Formel IV bedeutet,
umsetzt und/oder
gegebenenfalls in 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivaten der allgemeinen
Formel I den beziehungsweise die Substituenten, für welche[n] R1 und/oder R2 steht beziehungsweise stehen, zu [einem] anderen Substituenten, welche[n] R1 und/oder R2 bedeuten kann, umsetzt und/oder
gegebenenfalls die erhaltenen 1-[Cyclohexyl]-3,4-di--[hydro]-isochinolinderivate der
allgemeinen Formel I in Säureadditionssalze überführt beziehungsweise gegebenenfalls
die erhaltenen Säureadditionssalze der 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I in die freien 1-[Cyclohexyl]-3,4-di-[hydro]-isochinolinderivate
der allgemeinen Formel I oder in andere Säureadditionssalze überführt.
6.) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 oder mehr Verbindung(en)
nach Anspruch 1 bis 4 als Wirkstoff(en), zweckmäßigerweise zusammen mit 1 oder mehr
üblichen pharmazeutischen Träger-, Streck-und/oder Hilfsstoff(en).