[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Granatwerfer mit einem Waffenrohr, das gegebenenfalls
über einen Kugelzapfen in einer Bodenplatte beweglich gelagert ist.
[0002] Bei sämtlichen Waffen ist es erforderlich, daß das Visier, welches mit dem Waffenrohr
eine lagefixierte Stellung einnimmt, horizontal ausgerichtet wird, wobei im Sprachgebrauch
vereinfacht ausgedrückt wird, daß die Waffe nicht verkantet werden darf. Würde eine
Verkantung eintreten, so wäre die Anzeige der Visiereinrichtung oder der Visieroptik
falsch, da diese auf die Einwirkung der Schwerkraft auf das Geschoß ausgerichtet ist.
Zu diesem Zweck weisen jene Waffensysteme, die zur Inbetriebnahme ortsfest angeordnet
werden müssen, die Möglichkeit auf, das Geschütz waagrecht aufzustellen. Bei Waffensystemen,
die weniger aufwendig sind, z.B. bei Granatwerfern kann ein sogenannter Verkantungstrieb
vorgesehen werden, welcher es ermöglicht, nicht das gesamte System,bezogen auf die
Optik, waagrecht einzustellen, sondern lediglich für eine Verkantungskorrektur der
Optik Sorge trägt. Derartige Verkantungstriebe müssen einerseits relativ hohe Beschleunigungen
ertragen, womit die Tragfähigkeit, z.B. der einzelnen Schnecken, bzw. Gewindegänge,
sehr hoch sein muß, und anderseits soll eine möglichst feine Einstellung erreichbar
sein. Die Tragfähigkeit eines Gewindes oder einer Schnecke ist umso größer, je größer
das Gewinde ausgeführt werden kann, hingegen ist die Einstellgenauigkeit umso größer
je feiner das Gewinde ist. Diese Eigenschaften widersprechen somit einander, wobei
weiters noch zu berücksichtigen ist, daß ein Geschütz so rasch wie möglich in Betriebsstellung
zu bringen ist, sodaß ein weiterer Parameter zu berücksichtigen ist.
[0003] Aus der EU-A 2 61.443 wird ein Granatwerfer mit einem asymmetrischen Zweibein bekannt,
der ein Werferrohr mit einer darin beweglichen Bodenplatte aufweist, wobei das Zweibein
einen Höhenrichttrieb mit Spindel und Handkurbel aufweist, welcher in einem der Beine
angeordnet und die Spindel darin absenkbar ist. Der Höhenrichttrieb trägt einen Tragarm,
in welchem ein Seitenrichttrieb mit Getriebe und Handkurbel gelagert ist, wobei der
Verkantungsrichttrieb sowohl im Tragarm als auch im Seitenrichttrieb beweglich gelagert
ist. Eine derartige Anordnung erlaubt einen hohen Bedienungskomfort, da der Tragarm
seitlich von der Höhenrichtspindel herausragt, wodurch anderseits ein höherer Platzbedarf
für das Zweibein gegeben ist.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Granatwerfer zu schaffen, dessen Zweibein
so ausgebildet ist, daß dasselbe nur einen relativ geringen Platzbedarf aufweist,
wobei gleichzeitig eine rasche und besonders genaue Einstellmöglichkeit des-Verkantungsrichttriebes
gegeben sein soll.
[0005] Der erfindungsgemäße Granatwerfer mit einem Waffenrohr, das gegebenenfalls über einen
Kugelzapfen in einer Bodenplatte beweglich gelagert ist, einem vorzugsweise symmetrischen
Zweibein, welches einen Höhenrichttrieb trägt, der an seinem zum Waffen-rohr gerichteten
Ende ein Lager für den Seitenrichttrieb und den Verkantungsrichttrieb trägt und das
Waffenrohr gegebenenfalls über Stoßdämpfer und Stoßdämpferträger im Seitenrichttrieb
gehalten ist, wobei der Seitenrichttrieb und der Verkantungsrichttrieb im Lager gehalten
sind und der Verkantungsrichttrieb mit dem Seitenrichttrieb, gelenkig verbunden ist,
besteht im wesentlichen darin, daß der Verkantungsrichttrieb mit dem Lager verbunden,
insbesondere in Wirkrichtung des Höhenrichttriebes drehfest festlegbar ist,und mit
dem Seitenrichttrieb über einen in diesem und/oder im Verkantungsrichttrieb gelenkig
gelagerten Distanzstück verbunden ist. Mit einer derartigen Vorrichtung ist sichergestellt,
daß die Kraftübertragung vom Seitenrichttrieb auf den Höhenrichttrieb so erfolgt,
daß nur eine relativ geringe Beanspruchung des Verkantungsrichttriebes auftreten kann,
womit dieser besonders genau einstellbar ausgebildet werden kann.
[0006] Ein besonders einfacher und damit genauer Granatwerfer ergibt sich dann, wenn der
Verkantungsrichttrieb mit dem Lager verschraubt, insbesondere starr verbunden ist.
[0007] Ist der Verkantungsrichttrieb am Lager angelenkt und das Distanzstück mit dem Seitenrichttrieb
oder dem Verkantungsrichttrieb drehfest festlegbar, insbesondere starr verbunden,
wobei das Distanzstück im jeweils anderen Trieb angelenkt ist, so können die Anlenkstellen
besonders klein und damit gewichtsersparend dimensioniert werden, wobei gleichzeitig
das Spiel besonders gering zu halten ist.
[0008] Trägt das Lager den Triebteil des Höhenrichttriebes, so weist die Kurbel des Höhenrichttriebes
immer eine konstante Entfernung zur Richtoptik auf, wodurch Bedienungsfehler besonders
leicht vermieden werden können.
[0009] Sind die Handkurbeln für den Höhenrichttrieb und den Verkantungsrichttrieb auf einer
Seite des Zweibeins angeordnet, so kann mit ein und derselben Hand nacheinander der
Höhenrichttrieb und sodann der Verkantungsrichttrieb bedient werden, wodurch eine
besonders leichte Korrektur erreichbar ist.
[0010] Ist der Seitenrichttrieb oberhalb des Verkantungsrichttriebes im Lager schwenkbar
gelagert, so kann das Distanzstück größer gehalten werden, wodurch ein größerer Einstellbereich
für den Verkantungsrichttrieb gegeben ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung, in welcher ein Granatwerfer
mit Zweibein und Bodenplatte dargestellt ist, näher erläutert.
[0012] Das Waffenrohr 1 ist über einen Kugelzapfen 2 in der Bodenplatte 3 gelagert. Am dem
Kugelzapfen entgegengesetzten Endbereich des Waffenrohres ist dasselbe über einen
Stoßdämpferträger 4 und Stoßdämpfer 5 und einer nicht dargestellten Schelle im Seitenrichttrieb
6 gelagert. Der Seitenrichttrieb 6 weist ein Joch 7 auf, in dem eine Spindel 8, die
über ein Handrad 9 bewegt werden kann, gelagert ist. Auf der Spindel ist der Stoßdämpferträger
4 über diese querverschieblich gelagert. Das Joch ist im Lager 10 über einen Bolzen
11 schwenkbar gelagert. Das Lager 10 trägt weiters eine Spindel 12 des Verkantungsrichttriebes,
die mit dem Lager 10 starr verbunden ist. Auf der Spindel ist eine Handkurbel 13 drehbar
gelagert, auf welcher über eine Schelle 14 das Distanzstück 15 angelenkt ist. Das
Distanzstück 15 ist weiters im äußersten Bereich des Joches 7angelenkt. Das Lager
10 trägt weiters den Triebteil 16 des Höhenrichttriebes. Die Spindel 17 des Höhenrichttriebes
kann in die Hülse 18 des Zweibeines 19 abgesenkt werden. Das Zweibein 19 weist ein
Verbindungsstück 20 auf, in dem die Beine 21 und 22 gelagert sind. Die Beine können
über eine Kette (nicht dargestellt) miteinander verbunden sein, sodaß es zu keinem
zu weiten Verspreizen derselben kommen kann.
[0013] Die Funktion des Zweibeines ist nun folgendermaßen. Zuerst wird über den Höhenrichttrieb
16, 17, 18 das Granatwerferrohr in die geeignete Höhenlage gebracht, wonach über den
Seitenrichttrieb 6 die richtige Seitenlage eingestellt wird. Sodann wird der Verkantungsrichttrieb
betätigt, damit die Richtoptik bzw. die Halterung derselben z.B. der Stoßdämpferträger
in eine horizontale Lage gebracht werden kann. Das Distanzstück 15 ist über einen
Bolzen 23 im Joch 7 und über einen Bolzen 24 in der Schelle der Handkurbel 13 gelagert.
Wird nun die Handkurbel 13 so betätigt, daß sich dieselbe zum Lager 10 nähert, so
wird die Entfernung der Bolzen 23 und 24 in Wirkrichtung des Höhenrichttriebes (welche
durch den Pfeil a dargestellt ist) verändert, in diesem Fall vergrößert, womit die
Neigung des Jochs zur Wirkrichtung des Höhenrichttriebes verändert wird. Wie leicht
erkennbar, weist eine derartige Konstruktion den Vorteil auf, daß die Kraftübertragung
vom Joch zum Lager hauptsächlich direkt erfolgt und nur ein geringer Teil der Kraft
über das Distanzstück und den Höhenrichttrieb wieder in das Lager eingeleitet werden
muß.
[0014] Ist der Verkantungsrichttrieb 12, 13, 14 im Lager 10 in Wirkrichtung a beweglich
gelagert und das Distanzstück 15 entweder im Joch 7 des Seitenrichttriebes stärr und
in diesem Fall mit dem Verkantungsrichttrieb beweglich verbunden bzw. mit dem Verkantungsrichttrieb
starr und mit dem Seitenrichttrieb beweglich verbunden, so kann auch eine Ausrichtung
des Rohres erfolgen.
1. Granatwerfer mit einem Waffenrohr (1), das gegebenenfalls über einen Kugelzapfen
(2) in einer Bodenplatte (3) beweglich gelagert ist, einem vorzugsweise symmetrischen
Zweibein (19), das einen Höhenrichttrieb (16, 17, 18) trägt, der an seinem zum Waffenrohr
(1) gerichteten Ende ein Lager (10) für den Seitenrichttrieb (6) und den Verkantungsrichttrieb
(12, 13, 14) trägt, wobei das Waffenrohr (1) gegebenenfalls über Stoßdämpfer (5) und
Stoßdämpferträger (4) im Seitenrichttrieb (6) gehalten ist und der Seitenrichttrieb
(6) und der Verkantungsrichttrieb (12, 13, 14) im Lager (10) gehalten sind, wobei
der Verkantungsrichttrieb (12, 13, 14) mit dem Seitenrichttrieb (6) gelenkig verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Verkantungsrichttrieb (12, 13, 14) mit dem Lager
(10) verbunden, insbesondere in Wirkrichtung (a) des Höhenrichttriebes (16, 17, 18)
drehfest festlegbar ist und mit dem Seitenrichttrieb (6) über einen in diesem und/
oder im Verkantungsrichttrieb (12, 13, 14) gelenkig gelagerten Distanzstück (15) verbunden
ist.
2. Granatwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verkantungsrichttrieb
(12, 13, 14) mit dem Lager (10) verschraubt, insbesondere starr verbunden ist.
3. Granatwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verkantungsrichttrieb
(12, 13, 14) am Lager (10) angelenkt ist und das Distanzstück (15) mit dem Seitenrichttrieb
(6) oder dem Verkantungsrichttrieb (12, 13, 14) drehfest festlegbar, insbesondere
starr verbunden ist, wobei das Distanzstück (15) im jeweils anderen Trieb angelenkt
ist.
4. Granatwerfer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (10)
den Triebteil (16) des Höhenrichttriebes (16, 17, 18) trägt.
5. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Handkurbeln für den Höhenrichttrieb (16) und den Verkantungsrichttrieb (13) auf einer
Seite des Zweibeins (19) angeordnet sind.
6. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Seitenrichttrieb (6) oberhalb des Verkantungsrichttriebes (12, 13, 14) im Lager (10)
schwenkbar gelagert ist.