[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasstrahl-Rohrdüse für einen Verschlußantrieb und Munitionsantrieb
einer automatischen Rohrwaffe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartig bekannte Rohrdüsen enthalten eine durchgehende Innenbohrung, die außerhalb
der Rohrdüse in einer schräg im Waffenrohrmantel oder in einem separaten oder integrierten
Rohrring des Waffenrohres angeordneten Bohrung mündet. Als Verschluß der schrägen
Bohrung werden zur Umlenkung des Gasdruckes abzudichtende Stopfen oder aufgeschrumpfte
Buchsen eingesetzt. Beim Durchströmen des Gases können unter Dauerbelastung an der
Umlenkstelle derartige Schäden durch Gaserosion auftreten, daß eine ausreichende Abdichtung
durch den Stopfen oder den Rohrring nicht mehr gewährleistet ist und Funktionsstörungen
der Rohrwaffe nicht zu vermeiden sind. Eine notwendige Instandsetzung läßt sich dabei
aufgrund der nur unter großem Aufwand auswechselbaren Teile nicht schnell durchführen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist ea, die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannte Gasstrahl-Rohrdüse
derartig auszubilden, daß die genannten Nachteile vermieden werden und eine leicht
auswechselbare Umlenk- und Abdichtvorrichtung des aus der schrägen Gasentnahmebohrung
abzuführenden Gasstrahles geschaffen wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Vorteilhafte
Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Die Gasstrahl-Rohrdüse zeichnet sich erfindungsgemäß besonders vorteilhaft dadurch
aus, daß die Gasstrahlumlenkung innerhalb der Rohrdüse erfolgt, wobei evtl. auftretende
Erosionsschäden innerhalb der Rohrdüse durch einen einfachen Austausch der Rohrdüse
schnell behoben werden können. Durch die schräge Anordnung der Gasentnahmebohrung'und
optimale Abstimmung des Durchmessers der Verbindungsleitung der Rohrdüse gegenüber
der Gasentnahmebohrung wird die Rohrdüse nach außen selbsttätig abgedichtet, so daß
weitere Mittel zur Abdichtung entbehrlich sind. Durch die Anbringung einerseits selbst
zentrierender und andererseits auf dem Waffenrohr federnd einrastender Sicherungsmittel
ist die Rohrdüse weiter vorteilhaft in ihrer Einbaulage gegen Verdrehung und gegen
Herausfallen gesichert.
[0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der dargestellten Figuren
im einzelnen beschrieben.
[0007] Es zeigt:
Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Anordnung der Gasstrahl-Rohrdüse
in einer Bohrung des Waffenrohrringes;
Fig. 2 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Gasstrahl-Rohrdüse;
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III - III in Fig. 2;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. l.
[0008] In Fig. 1 ist ein Waffenrohr 10 dargestellt, das auf seinem Umfang einen mit dem
Rohrmantel integrierten Rohrring aufweist. Innerhalb einer im Rohrring 9 einseitig
offenen und parallel zur Waffenrohrachse 28 verlaufenden zylindrischen Bohrung 8 ist
eine Rohrdüse 3 zur Umlenkung eines über eine schräge Gasentnahmebohrung 2 aus dem
Innenraum 29 des Waffenrohres 10 abgezweigten Gases angeordnet. Die Rohrdüse ist ebenfalls
zylindrisch ausgeführt und liegt mit nur geringem Spiel an der Wandung der Bohrung
8 an, wobei die Rohrdüse bis zu einem Ansatz 22 in die Bohrung hineingeschoben werden
kann. Die von außen in den Rohrring 9 eingebrachte Gasentnahmebohrung 2 ist durch
die Bohrung 8 in einen äußeren 15 und einen innerren Bohrungsabschnitt 16 aufgeteilt.
[0009] Zur Umlenkung des Gasstrahles enthält die Rohrdüse 3 im Bereich ihres zylindrischen
Mantels 5 eine der Austrittsöffnung 30 des unteren Bohrungsabschnittes 16 gegenüberliegende
schräge Verbindungsleitung 4-. Die Verbindungsleitung 4 ist in dem Längenbereich zwischen
der Eintrittsöffnung 18 auf dem Mantel 5 und der Schnittstelle 20 mit einer parallel
zur Achse 17 der Rohrdüse 3 verlaufenden Innenbohrung 1 angeordnet, wobei die Verbindungsleitung
4 gegenüber der Innenbohrrung 1 unter einem Neigungswinkel α<90°, vorzugsweise α<60°,
schräg angeordnet ist und gegenüber dem Durchmesser d
3 der Innenbohrung 1 einen größeren Durchmesser d
1 aufweist. Die Innenbohrung 1 beginnt an der Schnittfläche 20 und hat ihren Austritt
an der Stirnseite 21 des Ansatzes 22. Die Innenbohrung 1 ist unterhalb der Achse 17
angeordnet, wodurch sich vorteihaft ein relativ groß verbleibender Querschnitt zwischen
der Verbindungsleitung 4 und dem Bohrungsabschnitt 15 ergibt.
[0010] Der Durchmesser d
1 der Verbindungsleitung 4 ist gegenüber dem Durchmesser d
2 der Gasentnahmebohrung 2 derartig größer ausgeführt, daß unter Berücksichtigung aller
fertigungsbedingten Toleranzen der Bohrung 2, 4 und befestigungsbedingten Verschiebungen
der Rohrdüse 3 der Austritttsquerschnitt der Entnahmebohrung 2 von dem Eintrittsquerschnitt
der Verbindungsleitung 4 überdeckt wird.
[0011] Die Gasentnahmebohrung 2 ist derartig schräg in dem Rohrring 9 angeordnet, daß der
den Mantel 5 der Rohrdüse 3 angrenzende Querschnitt 13 des äußeren Bohrungsabschnitts
15 dem in die Verbindungsleitung 4 einmündenden Querschnitt 14 des inneren Bohrungsabschnittes
16 nicht überlappend senkrecht zur Achse 17 der Bohrung 8 gegenüberliegt. Diese Anordnung
gestattet es, ohne Einsatz zusätzlicher Dichtungsmittel und Verschraubungen, den äußeren
Bohrungsabschnitt 15 durch die Rohrdüse 3 abzudichten. Verstärkt wird diese Abdichtung
durch den an der Schnittstelle 20 auftretenden Staudruck, der einerseits durch die
Umlenkung des Gasstromes in die Richtung 19 (Fig. 2) und andererseits durch den gegenüber
dem Durchmesser d
1 der Verbindungsleitung 4 reduzierten Durchmesser d
3 der Innenbohrung 1 hervorgerufen wird
[0012] Entsprechend der Fig. 2, 3 und 4 ist der an der Stirnseite 21 der Rohrdüse 3 angeordnete
Ansatz 22 zylindrisch und längsseitig mehrfach segmentartig abgeschrägt ausgeführt,
wobei dessen untere Segmentfläche 23 als Sicherungsmittel 6 eine dem Außendurchmesser
des Waffenrohres 10 angepaßte kreisförmige Krümmung 24 aufweist.
[0013] Zur Aufnahme des nachfedernden Sicherheitselementes 11 enthält der Ansatz 22 eine
kreisförmig umlaufende Rille 25, die im unteren, dem Waffenrohr 10 benachbarten Bereich
26, von der Kreisform abweichend, horizontal und gerade ausgeführt ist. Als Sicherheitselement
11 ist ein runder Federdraht derartig ausgebildet, daß er in dem Bereich 26 elastisch
nachfedern und in die Nute 12 des Waffenrohres 10 einrasten kann.
[0014] Zur besseren Lösbarkeit der Rohrdüse 3 aus der Bohrung 8 ist die Nute 12 des Waffenrohres
10 an der vom Bohrring 9 abgewandten Seite mit einer umlaufenden Schräge 27 ausgestattet.
[0015] Die in der Fig. 1 dargestellte Anordnung läßt sich in vorteilhafter, jedoch nicht
dargestellter Weise auch mehrfach auf dem Umfang des Waffenrohres 10 anordnen.
Bezugszeichenliste
[0016]
1 Innenbohrung
2 Gasentnahmebohrung
3 Rohrdüse
4 Verbindungsleitung
5 Mantel
6 Sicherungsmittel
7 Umfangsrichtung
8 Bohrung
9 Rohrring
10 Waffenrohr
11 Sicherheitselement
12 Nute
13 Querschnitt
14 Querschnitt
15 Bohrungsabschnitt
16 Bohrungsabschnitt
17 Achse
18 Eintrittsöffnung
19 Richtung
20 Schnittfläche
21 Stirnseite
22 Ansatz
23 Segmentfläche
24 Krümmung
25 Rille
26 Bereich
27 Schräge
28 Waffenrohrachse
29 Innenraum
30 Austrittsöffnung
d1Durchmesser
d2Durchmesser
d 3Durchmesser
α Neigungswinkel
l. Gasstrahl-Rohrdüse für einen Verschlußantrieb und Munitionstransport einer automatischen
Rohrwaffe, die innerhalb einer parallel zur Waffenrohrachse angeordneten zylindrischen
Bohrung eines Rohrringes angeordnet ist und eine axial parallel verlaufende Innenbohrung
enthält, die mit einer schräg von außen in das Waffenrohr eingebrachten und in den
Waffenrohrinnenraum reichenden Gasentnahmebohrung in Verbindung steht, gekennzeich-
net durch folgende Merkmale:
a) die Rohrdüse (3) weist im Bereich ihres zylindrischen Mantels (5) eine von der
Gasentnahmebohrung (2) schräg zur Innenbohrung (1) reichende Verbindungsleitung (4)
auf, die von der Eintrittsöffnung (18) bis zu der von der Innenbohrung (1) gebildeten
Schnittfläche (20) gegenüber dem Durchmesser d3 der Innenbohrung (1) einen größeren Durchmesser d1 aufweist, wobei die Schnittfläche (20) auch Umlenkstelle des durchströmenden Gasstrahls
innerhalb der Rohrdüse (3) ist und der Gasstrahl unter einem Neigungswinkel α<90°,
entsprechend der Neigung der Verbindungsleitung (4) gegenüber der Innenbohrung (1),
umlenkbar ist;
b) zur Lagefixierung der Verbindungsleitung (4) in Umfangsrichtung (7) enthält die
Rohrdüse (3) Sicherungsmittel (6);
c) an der Rohrdüse (3) ist weiter ein nachfederndes Sicherheitselement (11) angeordnet,
das in Sicherstellung in einer Nute (12) des Waffenrohres (10) eingerastet ist und
ein Herausfallen der Rohrdüse (3) aus der Bohrung (8) verhindert.
2. Gasstrahl-Rohrdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
d1 der Verbindungsleitung (4) derartig größer als der Durchmesser d2 der Gasentnahmebohrung (2) ist, daß unter Berücksichtigung aller fertigungsbedingten
Toleranzen der Bohrungen (2, 4) und befestigungsbedingten Verschiebungen der Rohrdüse
(3) der Austrittsquerschnitt der Entnahmebohrung (2) von dem Eintrittsquerschnitt
der Verbindungsleitung (4) überdeckt wird.
3. Gasstrahl-Rohrdüse nach Anspruch 1 und 2, da- durch gekennzeichnet , daß die Gasentnahmebohrung
(2) derartig schräg in einem mit dem Waffenrohr (10) integrierten Rohrring (9) angeordnet
ist, daß der den Mantel (5) der Rohrdüse (3) angrenzende Querschnitt (13) des äußeren
Bohrungsabschnittes (15) dem in die Verbindungsleitung (4) einmündenden Querschnitt
(14) des inneren Bohrungsabschnittes (16) nicht überlappend senkrecht zur Achse 17
der Bohrung (8) gegenüberliegt.
4) Gasstrahl-Rohrdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrdüse (3) an der Stirnseite (21) einen längsseitig mehrfach segmentartig abgeschrägten
zylindrischen Ansatz (22) enthält, dessen untere Segmentfläche (23) als Sicherungsmittel
(6) eine dem Außendurchmesser des Waffenrohres (10) angepaßte kreisförmige Krümmung
(24) aufweist.
5) Gasstrahl-Rohrdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) der Ansatz (22) enthält eine kreisförmig umlaufende Rille (25) zur Aufnahme des
nachfedernden Sicherheitselementes (11), wobei die Rille(25)in dem unteren, dem Waffenrohr
(10) benachbarten Bereich (26) horizontal und gerade ausgearbeitet ist;
b) als Sicherheitselement (11) ist ein runder Federdraht derartig ausgebildet, daß
er in dem Bereich (26) elastisch nachfedern und in die Nute (12) des Waffenrohrs (10)
einrasten kann;
c) die Nute 12 des Waffenrohres (10) enthält an der vom Rohrring (9) abgewandten Seite
eine umlaufende Schräge (27), mittels derer das eingerastete Sicherheitselement (11)
aus der Sicherstellung lösbar ist.