[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasstrahl-Rohrdüse für einen Verschlussantrieb und Munitionstransport
einer automatischen Rohrwaffe nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE-B 1 288 958 ist es bekannt, für einen selbsttätigen Antrieb einer Rohrwaffe
eine Gasentnahmeleitung innerhalb des Waffenrohres schräg anzuordnen.
[0003] Desweiteren ist es aus der Praxis der Wehrtechnik bekannt, dass eine Rohrdüse, entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine durchgehende Innenbohrung aufweist, die
ausserhalb der Rohrdüse in einer wie vorbeschrieben schräg im Waffenrohrmantel oder
in einem separaten oder integrierten Rohrring des Waffenrohres angeordneten Bohrung
mündet. Als Verschluss der von der Aussenseite des Waffenrohres angebrachten schrägen
Bohrung werden zur Umlenkung des Gasdruckes abzudichtende Stopfen oder aufgeschrumpfte
Buchsen eingesetzt. Beim Durchströmen des Gases können unter Dauerbelastung an der
Umlenkstelle derartige Schäden durch Gaserosion auftreten, dass eine ausreichende
Abdichtung durch den Stopfen oder den Rohrring nicht mehr gewährleistet ist und Funktionsstörungen
der Rohrwaffe nicht zu vermeiden sind. Eine notwendige Instandsetzung lässt sich dabei
aufgrund der nur unter grossem Aufwand auswechselbaren Teile nicht schnell durchführen.
[0004] Aus der US-A 3 893 370 ist es bekannt, Probleme, die durch Gaserosion bei Gasentnahmeleitungen
an den abzudichtenden Stellen zwischen dem äusseren Waffenrohrmantel und einem Antriebszylinder
entstehen, durch den Einsatz von beispielsweise kegeligen Federbuchsen zu lösen. Derartige
Mittel sind geeignet, eine gerade Durchgangsbohrung zwischen den Stossfugen zweier
zu verbindender Teile gegen Erosion zu schützen, nicht jedoch einen Weg aufzuzeigen,
durch Erosion angegriffene Umlenkstellen einer Gasentnahmeleitung mit einfachen Mitteln
auszuwechseln. Desweiteren müssen an der Aussenfläche des Antriebszylinders angeordnete
Blindbohrungen hier ebenfalls durch Stopfen und eine zusätzliche Kugeldichtung geschlossen
werden.
[0005] Aus der DE-B 1 453 933 ist es bekannt, als Rohrdüsen ausgebildete Abdichtkolben einzusetzen,
die gegen Verdrehung mit einem Sicherungsstift gesichert werden müssen. Dieser Sicherungsstift
greift jedoch in eine Längsnut des Abdichtkolbens ein, weil letzterer zur Abdichtung
sich längsverschieben muss. Für eine starre axiale Befestigung einer Rohrdüse ist
diese Sicherung deshalb nicht geeignet.
[0006] Aus der DE-B 1 453 934 ist es ferner bekannt, derartige buchsenförmige Abdichtkolben
mit einer Bohrung zu versehen, die im Durchmesser grösser als die ankommende und kleiner
als die abführende Gasentnahmeleitung dimensioniert ist. Dadurch soll eine Dichtwirkung
des Abdichtkolbens, nicht jedoch ein Ausgleich für Fertigungstoleranzen zur Gewährleistung
eines freien Durchganges, insbesondere einer schräg angeordneten Gasentnahmeleitung
gegenüber einem ebenfalls schräg verlaufenden Düseneingang erzielt werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannte Gasstrahl-Rohrdüse
derartig auszubilden, dass die genannten Nachteile vermieden werden und eine leicht
auswechselbare Umlenk- und Abdichtvorrichtung des aus der schrägen Gasentnahmebohrung
abzuführenden Gasstrahles geschaffen wird.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Vorteilhafte
Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0009] Die Gasstrahl-Rohrdüse zeichnet sich erfindungsgemäss besonders vorteilhaft dadurch
aus, dass die Gasstrahlumlenkung innerhalb der Rohrdüse erfolgt, wobei evtl. auftretende
Erosionsschäden innerhalb der Rohrdüse durch einen einfachen Austausch der Rohrdüse
schnell behoben werden können. Durch die schräge Anordnung der Gasentnahmebohrung
und optimale Abstimmung des Durchmessers der Verbindungsleitung der Rohrdüse gegenüber
der Gasentnahmebohrung wird die Rohrdüse nach aussen selbsttätig abgedichtet, so dass
weitere Mittel zur Abdichtung entbehrlich sind. Durch die Anbringung einerseits selbst
zentrierender und andererseits auf dem Waffenrohr federnd einrastender Sicherungsmittel
ist die Rohrdüse weiter vorteilhaft in ihrer Einbaulage gegen Verdrehung und gegen
Herausfallen gesichert.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der dargestellten Figuren
im einzelnen beschrieben.
[0011] Es zeigt:
Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Anordnung der Gasstrahl-Rohrdüse
in einer Bohrung des Waffenrohrringes;
Fig. 2 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Gasstrahl-Rohrdüse;
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie 111-111 in Fig. 2;
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie 'IV-IV in Fig. 1.
[0012] In Fig. 1 ist ein Waffenrohr 10 dargestellt, das auf seinem Umfang einen mit dem
Rohrmantel integrierten Rohrring aufweist. Innerhalb einer im Rohrring 9 einseitig
offenen und parallel zur Waffenrohrachse 28 verlaufenden zylindrischen Bohrung 8 ist
eine Rohrdüse 3 zur Umlenkung eines über eine schräge Gasentnahmebohrung 2 aus dem
Innenraum 29 des Waffenrohres 10 abgezweigten Gases angeordnet. Die Rohrdüse ist ebenfalls
zylindrisch ausgeführt und liegt mit nur geringem Spiel an der Wandung der Bohrung
8 an, wobei die Rohrdüse bis zu einem Ansatz 22 in die Bohrung hineingeschoben werden
kann. Die von aussen in den Rohrring 9 eingebrachte Gasentnahmebohrung 2 ist durch
die Bohrung 8 in
[0013] einen äusseren 15 und einen inneren Bohrungsabschnitt 16 aufgeteilt.
[0014] Zur Umlenkung des Gasstrahles enthält die Rohrdüse 3 im Bereich ihres zylindrischen
Mantels 5 eine der Austrittsöffnung 30 des unteren Bohrungsabschnittes 16 gegenüberliegende
schräge Verbindungsleitung 4. Die Verbindungsleitung 4 ist in dem Längenbereich zwischen
der Eintrittsöffnung 18 auf dem Mantel 5 und der Schnittstelle 20 mit einer parallel
zur Achse 17 der Rohrdüse 3 verlaufenden Innenbohrung 1 angeordnet, wobei die Verbindungsleitung
4 gegenüber der Innenbohrung 1 unter einem Neigungswinkel a < 90°, vorzugsweise a
< 60°, schräg angeordnet ist und gegenüber dem Durchmesser d
3 der Innenbohrung 1 einen grösseren Durchmesser d
1 aufweist. Die Innenbohrung 1 beginnt an der Schnittfläche 20 und hat ihren Austritt
an der Stirnseite 21 des Ansatzes 22. Die Innenbohrung 1 ist unterhalb der Achse 17
angeordnet, wodurch sich vorteilhaft ein relativ gross verbleibender Querschnitt zwischen
der Verbindungsleitung 4 und dem Bohrungsabschnitt 15 ergibt.
[0015] Der Durchmesser d
1 der Verbindungsleitung 4 ist gegenüber dem Durchmesser d
2 der Gasentnahmebohrung 2 derartig grösser ausgeführt, dass unter Berücksichtigung
aller fertigungsbedingten Toleranzen der Bohrung 2, 4 und befestigungsbedingten Verschiebungen
der Rohrdüse 3 der Austrittsquerschnitt der Entnahmebohrung 2 von dem Eintrittsquerschnitt
der Verbindungsleitung 4 überdeckt wird.
[0016] Die Gasentnahmebohrung 2 ist derartig schräg in dem Rohrring 9 angeordnet, dass der
den Mantel 5 der Rohrdüse 3 angrenzende Querschnitt 13 des äusseren Bohrungsabschnitts
15 dem in die Verbindungsleitung 4 einmündenden Querschnitt 14 des inneren Bohrungsabschnittes
16 nicht überlappend senkrecht zur Achse 17 der Bohrung 8 gegenüberliegt. Diese Anordnung
gestattet es, ohne Einsatz zusätzlicher Dichtungsmittel und Verschraubungen, den äusseren
Bohrungsabschnitt 15 durch die Rohrdüse 3 abzudichten. Verstärkt wird diese Abdichtung
durch den an der Schnittstelle 20 auftretenden Staudruck, der einerseits durch die
Umlenkung des Gasstromes in die Richtung 19 (Fig.2) und andererseits durch den gegenüber
dem Durchmesser d
1 der Verbindungsleitung 4 reduzierten Durchmesser d
3 der Innenbohrung 1 hervorgerufen wird.
[0017] Entsprechend der Fig. 2, 3 und 4 ist der an der Stirnseite 21 der Rohrdüse 3 angeordnete
Ansatz 22 zylindrisch und längsseitig mehrfach segmentartig abgeschrägt ausgeführt,
wobei dessen untere Segmentfläche 23 als Sicherungsmittel 6 zur Lagefixierung der
Verbindungsleitung 4 in Umfangsrichtung 7 eine dem Aussendurchmesser des Waffenrohres
10 angepasste kreisförmige Krümmung 24 aufweist.
[0018] Zur Aufnahme des nachfedernden Sicherheitselementes 11 enthält der Ansatz 22 eine
kreisförmig umlaufende Rille 25, die im unteren, dem Waffenrohr 10 benachbarten Bereich
26, von der Kreisform abweichend horizontal und gerade ausgeführt ist. Als Sicherheitselement
11 ist ein runder Federdraht derartig ausgebildet, dass er in dem Bereich 26 elastisch
nachfedern und in die Nute 12 des Waffenrohres 10 einrasten kann.
[0019] Zur besseren Lösbarkeit der Rohrdüse 3 aus der Bohrung 8 ist die Nute 12 des Waffenrohres
10 an der vom Bohrring 9 abgewandten Seite mit einer umlaufenden Schräge 27 ausgestattet.
[0020] Die in der Fig. 1 dargestellte Anordnung lässt sich in vorteilhafter, jedoch nicht
dargestellter Weise auch mehrfach auf dem Umfang des Waffenrohres 10 anordnen.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Innenbohrung
2 Gasentnahmebohrung
3 Rohrdüse
4 Verbindungsleitung
5 Mantel
6 Sicherungsmittel
7 Umfangsrichtung
8 Bohrung
9 Rohrring
10 Waffenrohr
11 Sicherheitselement
12 Nute
13 Querschnitt
14 Querschnitt
15 Bohrungsabschnitt
16 Bohrungsabschnitt
17 Achse
18 Eintrittsöffnung
19 Richtung
20 Schnittfläche
21 Stirnseite
22 Ansatz
23 Segmentfläche
24 Krümmung
25 Rille
26 Bereich
27 Schräge
28 Waffenrohrachse
29 Innenraum
30 Austrittsöffnung
d1 Durchmesser
d2 Durchmesser
d3 Durchmesser
a Neigungswinkel
1. Gasstrahl-Rohrdüse (3) für einen Verschlussantrieb und Munitionstransport einer
automatischen Rohrwaffe, die innerhalb einer parallel zur Waffenrohrachse (28) angeordneten
zylindrischen Bohrung (8) eines Rohrringes (9) angeordnet ist und eine axial parallel
verlaufende Innenbohrung (1) enthält, die mit einer schräg von aussen in das Waffenrohr
(10) eingebrachten und in den Waffenrohrinnenraum (29) reichenden Gasentnahmebohrung
(2) in Verbindung steht, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Rohrdüse (3)
weist im Bereich ihres zylindrischen Mantels (5) eine von der Gasentnahmebohrung (2)
schräg zur Innenbohrung (1) reichende Verbindungsleitung (4) auf, die von der Eintrittsöffnung
(18) bis zu der von der Innenbohrung (1) gebildeten Schnittfläche (20) gegenüber dem
Durchmesser d3 der Innenbohrung (1) einen grösseren Durchmesser d1 aufweist, wobei die Schnittfläche (20) auch Umlenkstelle des durchströmenden Gasstrahles
innerhalb der Rohrdüse (3) ist und der Gasstrahl unter einem Neigungswinkel a < 90°,
entsprechend der Neigung der Verbindungsleitung (4) gegenüber der Innenbohrung (1),
umlenkbar ist; b) zur Lagefixierung der Verbindungsleitung (4) in Umfangsrichtung
(7) enthält die Rohrdüse (3) Sicherungsmittel (6); c) an der Rohrdüse (3) ist weiter
ein nachfederndes Sicherheitselement (11) angeordnet, das in Sicherstellung in einer
Nute (12) des Waffenrohres (10) eingerastet ist und ein Herausfallen der Rohrdüse
(3) aus der Bohrung (8) verhindert.
2. Gasstrahl-Rohrdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser
d1 der geneigt in der Rohrdüse (3) angeordneten Verbindungsleitung (4) derartig grösser
als der Durchmesser d2 der schräg im Waffenrohr (10) angeordneten Gasentnahmebohrung (2) ist, dass unter
Berücksichtigung aller fertigungsbedingten Toleranzen der Bohrungen (2, 4) und befestigungsbedingten
Verschiebungen der Rohrdüse (3) der Austrittsquerschnitt der Entnahmebohrung (2) von
dem Eintrittsquerschnitt der Verbindungsleitung (4) überdeckt wird.
1. Gas jet pipe nozzle (3) for a breech drive and ammunition transport system of an
automatic barrel weapon and situated inside a cylindrical boring 8 parallel to the
barrel axis (28) of a barrel ring (9) and containing an internal boring (1) which
extends in an axially parallel direction and which is connected to a gas extraction
boring (2) provided obliquely in the barrel (10) from the exterior and extending into
the interior space (29) of the barrel characterised by the following features:
a) the pipe nozzle (3) is provided, in the zone of the cylindrical casing (5), with
a connecting pipe (4) which extends obliquely from the gas extraction boring (2) to
the inner boring (1), while the interface (20) formed from the inlet aperture (18)
to the inner boring (1) has a greater diameter (d1) than the diameter (d3) of the inner boring (1), the interface (20) also being the deviating point for the
gas jet being capable of deviation, at an angle of inclination (a) of below 90°, in
accordance with the inclination of the connecting pipe (4) with respect to the inner
boring (1);
b) the nozzle (3) has securing means (6) serving to fix the position of the connecting
pipe (4) in the peripheral direction (7);
c) the nozzle (3) also bears a resilient safety element (11) which, in the safe position,
is engaged in a groove (12) of the barrel (10) of the weapon and prevents the nozzle
(3) from falling out of the boring (8).
2. Gas jet in accordance with Claim 1, characterised by the fact that the diameter
(d1) of the connecting pipe (4) provided in the nozzle (3) exceeds the diameter (dz) of the gas extraction boring (2) provided obliquely in the barrel (10) of the weapon
to a sufficient extent to ensure that taking into account all the manufacturing tolerances
of the borings (2, 4) and the displacements undergone by the nozzle (3) in the securing
operation the outlet cross section of the extraction boring (2) is covered by the
inlet cross section of the connecting pipe (4).
1. Tube de tuyère à jet de gaz (3) pour l'opération de la culasse et le transport
de la munition d'une arme automatique à canon, qui est placé à l'intérieur d'un alésage
cylindrique (8) d'un anneau tubulaire (9) monté parallèlement à l'axe (28) du canon
de l'arme et qui comprend un alésage interne s'étendant parallèlement et axialement,
qui est en liaison avec un alésage d'échappement de gaz (2) constitué de l'extérieur
en oblique dans le canon (10) de l'arme et parvenant jusqu'à l'âme (29) du canon de
l'arme, caractérisé par les caractéristiques suivantes:
a) le tube de tuyère (3) comprend dans la région de son enveloppe cylindrique (5)
une conduite de liaison (4) disposée en oblique entre l'alésage d'échappement de gaz
(2) et l'alésage interne (1), qui présente un diamètre (d1) plus important que le diamètre (d3) de l'alésage interne (1) entre l'ouverture d'entrée (18) et la surface d'intersection
(20) formée avec l'alésage interne (20), la surface d'intersection (20) constituant
également la position de renvoi du jet de gaz qui circule à l'intérieur du tube de
tuyère (3) et le jet de gaz pouvant être dévié en formant un angle d'inclinaison <
90° correspondant à l'inclinaison de la conduite de liaison (4) par rapport à l'alésage
interne (20);
b) le tube de tuyère (3) comprend un moyen de fixation (6) pour maintenir la conduite
de liaison (4) fixée en position en direction périphérique (7);
c) sur le tube de tuyère (3) est en outre monté un élément de retenue élastique (11)
qui s'enclenche en position de retenue dans une rainure (12) du canon (10) de l'arme
et empêche le tube de tuyère (3) de tomber hors de l'alésage (8).
2. Tube de tuyère à jet de gaz selon la revendication 1, caractérisé en ce que le
diamètre (d,) de la conduite de liaison (4) constituée de façon inclinée dans le tube
de tuyère (3) est plus important que le diamètre (d2) de l'alésage d'échappement de gaz (2) constitué en oblique dans le canon (10) de
l'arme de manière que la section de sortie de l'alésage d'échappement (2) soit recou-
vert par la section d'entrée de la conduite de liaison (4) en tenant de toutes les
tolérances des alésages (2, 4) qui sont déterminées par la fabrication et des déplacements
du tube de tuyère (3) qui sont déterminés par la fabrication.