Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Überlastungsschutzvorrichtung für
ein Hebezeug, insbesondere einen Ladekran nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es
ist schon eine solche Überlastungsschutzvorrichtung aus der DE-AS 21 54 63J bekannt,
bei der ein mehrgliedriger Auslegerarm mehrere Hydromotoren aufweist, die von hydraulischen
Wegeventilen ansteuerbar sind. In jedem Wegeventil ist dem Steuerschieber ein Verstellkolben
zugeordnet, die bei zu hohem Lastmoment am Ladekran über ein druckgesteuertes Sicherheitsventil
mit Druckmittel beaufschlagbar sind. Auf diese Weise werden bei Kranüberlastung das
Lastmoment vergrößernde Bewegungen der hydraulischen Antriebe gesperrt. Dagegen können
das Lastmoment verringernde Bewegungen mit den hydraulischen Antrieben weiterhin gesteuert
werden. Von Nachteil bei dieser Überlastungsschutzvorrichtung ist nun, daß an jedem
Wegeventil zusätzliche Verstellkolben notwendig werden, was den Bauaufwand erhöht
und auch eine kompakte Bauweise der hydraulischen Wegeventile ungünstig beeinflußt.
Fernerhin sind bei dieser Bauweise für jeden Steuerschieber zwei Dichtringe erforderlich,
welche die zugehörigen Arbeitskammern nach außen hin abdichten und deren Reibung beim
Betätigen der Steuerschieber überwunden werden muß. Ferner kann es von Nachteil sein,
daß beim Ansprechen des Sicherheitsventils der die Lastmomentbegrenzung steuernde
Druckraum in einem Hebenzylinder über das Sicherheitsventil mit allen Verstellkolben
an den Wegeventilen verbunden wird. Dies erhöht die Gefahr von Lecköl und kann unter
Umständen bereits zu einer das Lastmoment erhöhenden Bewegung des Auslegerarms führen.
Da die Verstellkolben hierbei einem relativ hohen Druck ausgesetzt werden, müssen
sie mit entsprechendem Aufwand ausgeführt werden.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Überlastungsschutzvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie bei einfacherer Bauweise
ein höheres Maß an Sicherheit aufweist. So entfallen aufwendige Verstellkolben an
den Steuerschiebern der Wegeventile, wodurch die Überlastungsschutzvorrichtung billiger
baut. Zusätzlich entfällt an jedem Steuerschieber eines jeden Wegeventils ein Dichtring,
wodurch die am Steuerschieber auftretende Reibung sinkt und dieser mit geringeren
Kräften betätigt werden kann. Vor allem aber arbeitet die Überlastungssehutzvorrichtung
sicherer, weil der für die Lastmomentbegrenzung maßgebliche Druck in einem Druckraum
des Hebenzylinders beim Schalten des Sicherheitsventiles nicht weitergeleitet wird,
sondern auf das Druckmittelvolumen zwischen Hebenzylinder, zugeordnetem Wegeventil
und Sicherheitsventil begrenzt ist. Zum Rückstellen eines Steuerschiebers bzw. zu
dessen Blockieren in einer Mittelstellung wird vielmehr das von der Pumpe kommende
Druckmittel verwendet, so daß die Gefahr einer lastmomenterhöhenden Bewegung am Hebezeug
infolge einer Druckweiterleitung durch das Sicherheitsventil erheblieh verringert
ist. Der Pumpenstrom stellt ein großes Druckmittelvolumen zur Rückstellung eines oder
mehrerer Steuerschieber zur Verfügung, so daß dieser Rückstellvorgang schnell ablaufen
kann, dabei genügt ein Druckvon wenigen bar, wie er bereits von einem Neutralumlaufkanal
verursacht wird. Ferner läßt sich die Überlastungsschutzvorrichtung bei bereits vorhandenen
Bauelementen mit relativ geringem Mehraufwand realisieren.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Überlastungsschutzvorrichtung
möglich. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich gemäß Anspruch 2, wodurch
die einfache, billige und kompakte Bauweise der Überlastungsschutzvorrichtung noch
gesteigert wird. Weitere vorteilhafte Maßnahmen ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur J eine hydraulische Überlastungsschutzvorrichtung
für einen Ladekran in vereinfachter Darstellung, Figur 2 einen Längsschnitt durch
ein in Figur 1 verwendetes Wegeventil und Figur 3 einen Teilschnitt durch eine andere
Ausführungsform des Wegeventils zur Steuerung der Überlastungsschutzvorrichtung nach
Figur J.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Die Figur 1 zeigt eine hydraulische Überlastungsschutzvorrichtung 10 für einen Ladekran,
von dem in vereinfachter Weise ein mehrgliedriger Auslegerarm 11 dargestellt ist.
Der Auslegerarm 11 besteht aus drei Auslegerarmteilen, nämlich einer an einem Traggestell
12 angeordneten Kransäule 13, einem an der Kransäule schwenkbar gelagerten Innenarm
14 sowie einem an letzterem (14) schwenkbar gelagerten Außenarm 15. Mit einem am Traggestell
12 angelenkten Hubzylinder 16 ist der Innenarm 14 heb- und senkbar, während der Außenarm
15 mit Hilfe eines zwischen den beiden Armen 14, 15 angelenkten, doppeltvirkenden
Schwenkzylinders 17 verstellbar ist.
[0006] Zur Steuerung der beiden Hydrozylinder 16, 17 ist eine hydraulische Steuereinrichtung
18 vorgesehen, die ein dem Hubzylinder 16 zugeordnetes, erstes Wegeventil 19 sowie
ein dem Schwenkzylinder 17 zugeordnetes, zweites Wegeventil 21 aufweist. Das erste
Wegeventil 19, auf das im folgenden näher eingegangen wird, hat einen Steuerschieber
22, der von einer doppeltwirkenden Rückholeinrichtung 23 in einer Mittelstellung 24
zentriert ist und von einer Handbetätigungseinrichtung 25 nach beiden Seiten hin in
eine Hebenstellung 26 sowie eine Senkenstellung 27 auslenkbar ist. Das erste Wegeventil
19 hat einen Zulaufanschluß 28, der in an sich bekannter Weise durch ein Rückschlagventil
29 abgesichert ist und über eine Zulaufleitung 31 mit dem Ausgang einer Pumpe 32
»Verbindung hat, welche Druckmittel aus einem Tank 33 saugt. Ein Rücklaufanschluß 34
ist über eine Rücklaufleitung 35 zum Tank 33 entlastet. Ein mit B bezeichneter Motoranschluß
36 des ersten Wegeventils 19 hat über eine Verbraucherleitung 37 mit einem Druckraum
38 des einfachwirkend ausgebildetn Hubzylinders 16 Verbindung. Ferner ist der Steuerschieber
22 des ersten Wegeventils 19 in einen Neutralumlaufkanal 39 geschaltet, der stromaufwärts
vom ersten Wegevertil 19 von der Zulaufleitung 31 abzweigt, vom Steuerschieber 22
beeinflußbar und zur Rücklaufleitung 35 geführt ist.
[0007] Die Steuereinrichtung 18 weist ferner ein verstellbares, druckgesteuertes Sicherheitsventil
41 auf, das als 3/2-Schaltventil ausgebildet ist. Das Sicherheitsventil 41 hat einen
Eingang 42, der parallel zur Zulaufleitung 31 an den Ausgang der Pumpe 32 angeschlossen
ist. Ein Ausgang 43 des Sicherheitsventils 41 ist über eine Ablaufleitung 44 zum Tank
33 entlastet. Von einem Arbeitsanschluß 45 des Sicherheitsventils 41 führt eine Steuerleitung
46 über eine Drossel 47 in eine Steuerkammer 48 des ersten Wegeventils 19. Ferner
weist das Sicherheitsventil einen Steueranschluß 49 auf, der über eine Steuerdruckleitung
51 mit dem Druckraum 38 des Hubzylinders in Verbindung steht. Das Sicherheitsventil
41 entlastet in einer federzentrierten Grundstellung 52 seinen Arbeitsanschluß 45
zum Tank 33 und blockiert den Eingang 42. Bei ausreichendem Druck im Steueranschluß
49 ist es in eine Schaltstellung 53 auslenkbar, in welcher der Eingang 42 mit dem
Arbeitsanschluß 45 verbunden und der Ausgang 43 blockiert wird.
[0008] Von der Steuerleitung 46 zweigt im Bereich zwischen der Drossel 47 und der Steuerkammer
48 eine Steuerverbindung 54 ab, die in steuerbarer Weise über den Steuerschieber 22
des ersten Wegeventils 19 geführt ist und stromabwärts von letzterem zur Rücklaufleitung
35 führt. Während diese Steuerverbindung 54 in der Mittelstellung 24 sowie in der
Hebenstellung 26 offen ist, wird sie in der Senkenstellung 27 unterbrochen.
[0009] Das zur Steuerung des Schwenkzylinders 17 dienende zweite Wegeventil 21 unterscheidet
sich vom ersten Wegeventil 19 vor allem dadurch, daß es entsprechend der doppeltwirkenden
Funktion des Schwenkzylinders 17 auch doppeltwirkend ausgebildet ist. Gleiche Bauelemente
am zweiten Wegeventil 21 werden mit gleichen Bezugszeichen versehen wie beim ersten
Wegeventil 19, jedoch mit dem Index '. Beim zweiten Wegeventil 21 ist der mit B bezeichnete
Motoranschluß 36' über eine erste Arbeitsleitung 55 mit dem ringförmigen Kolbenstangenraum
56 im Schwenkzylinder 17 verbunden, während der zugehörige Zylinderraum 57 im Schwenkzylinder
17 über eine zweite Arbeitsleitung 58 mit dem mit A bezeichneten Motoranschluß 59
im zweiten Wegeventil 21 Verbindung hat. Entsprechend der doppeltwirkenden Funktion
des zweiten Wegeventils 21 ist der Neutralumlaufkanal 39 in beiden Arbeitsstellungen
26', 27' unterbrochen, wobei die zugehörigen Arbeitsanschlüsse durch Parallelstellung
bzw. Kreuzstellung miteinander verbunden sind. Beim Steuerschieber 22' ist dagegen
die Steuerung der Steuerverbindung 54' in gleicher Weise ausgebildet, wie beim Steuerschieber
22 für die einfachwirkende Funktion.
[0010] Die Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch das erste Wegeventil 19 nach Figur 1 in
einer konstruktiven Ausführungsform. Dabei sind gleiche Teile wie in Figur 1 auch
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Das erste Wegeventil 19 hat ein Gehäuse 61, bei
dem entsprechend der einfachwirkenden Funktion der Motoranschluß A durch eine Schraube
62 verschlossen ist. Am Gehäuse 61 ist auf der der Handbetätigung 25 gegenüberliegenden
Seite ein Gehäusedeckel 63 dicht am Gehäuse 61 angebaut. Dieser Gehäusedeckel 63 begrenzt
zusammen mit dem Gehäuse 61 die Steuerkammer 48, in welche der Steuerschieber 22 mit
seinem äußeren Kolbenabschnitt 64 hineinragt. In der Steuerkammer 48 ist zudem die
doppeltwirkende Rückholeinrichtung 23 für den Steuerschieber 22 angeordnet. Ferner
ist im Gehäusedeckel 63 die der Steuerkammer 48 vorgeschaltete Drossel 47 angeordnet.
Die Steuerkammer 48 ist im Gehäuse 61 lediglich durch einen Steg 65 von einer Rücklaufkammer
66 getrennt, wodurch die Steuerverbindung 54 im ersten Wegeventil 19 ausgebildet ist.
Am äußeren Kolbenabschnitt 64 ist durch eine Abflachung 67 eine Steuerkante 68 ausgebildet,
die abhängig von der Stellung des Steuerschiebers 22 diese Steuerverbindung 54 auf-
oder zusteuert, wie dies Figur 1 näher zeigt.
[0011] Die Wirkungsweise der hydraulischen Überlastungsschutzvorrichtung 10 wird wie folgt
erläutert, wobei sowohl auf Figur 1 wie auch auf Figur 2 Bezug genommen wird.
[0012] Der für die Lastmomentbegrenzung maßgebliche Druck im Druckraum 38 des Hubzylinders
16 wird am Sicherheitsventil 41 auf einen vorgegebenen, zulässigen Höchstwert eingestellt.
Solange dieser Druckwert nicht überschritten wird, befindet sich das Sicherheitsventil
41 in seiner federzentrierten Grundstellung 52, wodurch die Steuerleitung 46 zum Tank
33 entlastet ist. Zugleich ist der Eingang 42 blockiert.
[0013] Solange keines der Wegeventile 19, 21 betätigt wird, kann das von der Pumpe 32 geförderte
Druckmittel über den in den jeweiligen Mittelstellungen 24, 24' offenen Neutralumlaufkanal
39 zur Rücklaufleitung 35 und zurück zum Tank 33 strömen. Zum Heben des Innenarms
14 wird der Steuerschieber 22 im ersten Wegeventil 19 in seine Hebenstellung 26 gebracht,
während er zum Senken des Innenarms 14 in seine Senkenstellung 27 ausgelenkt wird.
Gleichzeitig mit dem Innenarm oder auch unabhängig davon kann der Außenarm 15 mit
Hilfe des zweiten Wegeventils 21 verschwenkt werden. Durch Auslenkung in Hebenstellung
26' fließt Druckmittel in den Zylinderraum 57 und hebt den Lasthaken an. Umgekehrt
wird in Senkenstellung 27' der Außenarm 15 gesenkt.
[0014] Wird nun am Ladekran während des Verladens das zulässige Lastmoment erreicht oder
gar überschritten infolge einer zu großen Last am Lasthaken oder durch lastmomenterhöhende
Bewegungen des Auslegerarms, so führt dies zu einem entsprechend hohen Druck im Druckraum
38 des Hubzylinders 16. Dieser Druck wirkt über die Steuerdruckleitung 51 auf das
Sicherheitsventil 41 und schaltet dieses bei Überschreiten des zulässigen Wertes in
seine Schaltstellung 53, wodurch dessen Eingang 42 mit dem Arbeitsanschluß 45 verbunden
wird. Von der Pumpe 32 kann nun parallel zur Druckmittelversorgung für die Wegeventile
19, 21 ein Druckmittelstrom über das Sicherheitsventil L1 in die Steuerleitung 46
strömen.
[0015] Es sei nun angenommen, daß sich der Steuerschieber 22 in einer das Lastmoment am
Auslegerarm 11 erhöhenden Senkenstellung 27 befindet, wobei die Steuerkante 68 des
in das Gehäuse 61 hineingedrückten Steuerschiebers 22 die Steuerverbindung 54 unterbricht.
Der in der Steuerleitung 46 herrschende Druck baut sich über die Drossel 47 auch in
der Steuerkammer 48 auf und wirkt dort auf die volle Stirnfläche des Steuerschiebers
22. Da diese Druckfläche relativ groß ist, genügt auch ein relativ schwacher Druck
in der Steuerkammer 48, um den Steuerschieber 22 aus seiner Senkenstellung 27 in die
Mittelstellung 24 zurückzuschieben, wonach die Steuerkante 68 die Steuerverbindung
54 öffnet. Damit kann sich der in der Steuerkammer 48 herrschende Druck zum Tank 33
abbauen, da der aufgesteuerte Querschnitt dorthin größer ist als der freie Durchflußquerschnitt
der Drossel 47. Der Steuerschieber 22 bleibt daher in seiner Mittelstellung zentriert,
wobei die Steuerkante 68 nach Art eines hydraulischen Anschlags funktioniert. Infolge
der relativ großen Stirnfläche des Kolbenabschnitts 64 genügt zum Rückstellen des
Steuerschiebers 22 ein Druckniveau von wenigen bar, wie es bei der hydraulischen Steuereinrichtung
18 bereits durch den Neutralumlaufkanal 39 verursacht wird.
[0016] Befindet sich der Steuerschieber 22 im ersten Wegeventil 19 in seiner Mittelstellung
24, so kann er von einer Bedienungsperson mit Hilfe der Handbetätigungseinrichtung
25 nicht erneut in eine lastmomenterhöhende Senkenstellung 27 gebracht werden, solange
die Lastmomentgrenze überschritten ist, da ein in der Steuerkammer 48 sich erneut
aufbauender Gegendruck eine solche Steuerbewegung verhindern würde.
[0017] Hat das Sicherheitsventil 41 zur Begrenzung des Lastmoments angesprochen, so fließt
über die Steuerleitung 46 auch parallel zum ersten Wegeventil 19 Druckmittel zum zweiten
Wegeventil 21. Befindet sich der Steuerschieber 22' zusätzlich in einer lastmomenterhöhenden
Senkenstellung 27', so ist auch hier die Steuerverbindung 54' unterbrochen. In gleicher
Weise wie beim ersten Wegeventil 19 wird deshalb auch der Steuerschieber 22' im zweiten
Wegeventil 21 aus seiner Senkenstellung 27' in seine Mittelstellung 24' zurückgestellt,
wodurch die lastmomenterhöhende Bewegung des Außenarms 15 beendet wird. Befindet sich
der Steuerschieber 22' beim Ansprechen des Sicherheitsventils 41 bereits in seiner
Mittelstellung 24', so wird die als hydraulischer Anschlag arbeitende Steuerkante
68' verhindern, daß eine Bedienungsperson den Steuerschieber in die lastmomenterhöhende
Senkenstellung 27' auslenken kann.
[0018] Es ist somit sichergestellt, daß bei Überschreitung des zulässigen Lastmoments der
Auslegerarm 11 keine Lastmoment erhöhenden Bewegungen ausführen kann, insbesondere
der Innenarm 14 und der Außenarm 15 aus der in Figur 1 gezeichneten Lage noch weiter
gesenkt werden können. Umgekehrt können das Lastmoment verringernde Bewegungen des
Auslegerarms 11 weiterhin gesteuert werden. So kann selbst bei angesprochenem Sicherheitsventil
41 der Steuerschieber 22 im Wegeventil 19 in seine Hebenstellung 26 gebracht werden,
um den Innenarm 14 entgegen dem Uhrzeigersinn zu verschwenken. Ebenso kann der Steuerschieber
22' in seine Hebenstellung 26' verstellt werden, um den Außenarm 15 im gleichen Drehsinne
zu verschwenken, wobei das Lastmoment verringert wird.
[0019] Die Figur 3 zeigt einen teilweisen Längsschnitt durch ein drittes Wegeventil 70,
das sich von demjenigen nach Figur 2 wie folgt unterscheidet, wobei für gleiche Teile
gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Das dritte Wegeventil 70 hat einen anderen
Steuerschieber 71, an dem entsprechend der doppeltwirkenden Funktion des Wegeventils
70 zwei zusätzliche Steuerkanten 72 zur Steuerung des mit A bezeichneten Motoranschlusses
59 sowie eine zusätzliche Steuerkante 73 zur Steuerung des Neutralumlaufkanals 39
angeordnet sind. Vor allem aber ist am Steuerschieber 71 die der Steuerverbindung
54 zugeordnete Steuerkante 74 nun so angeordnet, daß sie in der gezeichneten Mittelstellung
des Steuerschiebers 71 die zugeordnete Steuerverbindung 54 sperrt. Auf diese Weise
ist der hydraulische Anschlag durch die Steuerkante 74 so ausgebildet, daß ein in
das Gehäuse hineingedrückter Steuerschieber 71 bei ansprechendem Sicherheitsventil
41 durch den in der Steuerkammer 48 sich aufbauenden Druck aus der gedrückten Arbeitsstellung
heraus über seine Mittelstellung hinaus in seine gezogene Arbeitsstellung verschoben
wird, wonach erst die Steuerkante 74 die Steuerkammer 48 zur Rücklaufkammer 66 entlastet.
Auf diese Weise wird eine lastmomenterhöhende Bewegung am Auslegerarm 11 unmittelbar
in eine lastmomentsenkende Bewegung übergeführt.
[0020] Selbstverständlich sind in der gezeigten Überlastungsschutzvorrichtung Änderungen
möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So kann der Druck in der Steuerleitung
46 durch ein zusätzliches Druckminderventil begrenzt werden.
1. Hydraulische Überlastungsschutzvorrichtung für ein Hebezeug, insbesondere Ladekran,
mit wenigstens zwei die Ausladung eines Auslegerarms verändernden Auslegerarmteilen,
die relativ zueinander schwenkbar gelagert sind und von denen wenigstens eines mit
Hilfe eines Hydromotors heb- und senkbar ist, welcher von einem Wegeventil gesteuert
wird, das mindestens einen Druckraum im Hydromotor in einer Mittelstellung absperrt
und in einer Heben- und einer Senkenstellung wahlweise mit einem Zulauf bzw. einem
Rücklauf verbindet und mit einem federzentrierten Sicherheitsventil, das vom Druck
in einem für die Lastmomentbegrenzung maßgeblichen Druckraum gesteuert wird und eine
vom Sicherheitsventil zu einer Steuerkammer führende, hydraulische Steuerleitung so
verbindet, daß durch deren Druckbeaufschlagung eine das Lastmoment vergrößernde Bewegung
des Steuerschiebers im Wegeventil gesperrt bzw. bei zu hohem Lastmoment ein ausgelenkter
Steuerschieber in Richtung seiner Mittelstellung verstellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherheitsventil (41) parallel an die den Hydromotor (16) mit Druckmittel
versorgende Druckmittelquelle (32) angeschlossen ist und bei Überschreiten des vorgegebenen
Lastmoments die Druckmittelquelle (32) mit der Steuerleitung (46) verbindet, daß in
die Steuerleitung (46) zwischen Steuerkammer (48) und Sicherheitsventil (41) eine
Drossel (47) geschaltet ist und daß der Steuerschieber (22) in eine von der Steuerkammer
(48) zum Rücklauf (33) führende Steuerverbindung (54) geschaltet ist, die er zumindest
in einer das Lastmoment vergrößernden Arbeitsstellung (27) unterbricht.
2. Überlastungsschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerschieber (22) des Wegeventils (19) mit einem stirnseitigen Ende (64) in eine
Steuerkammer (48) ragt, neben der im Gehäuse (61) des Wegeventils (19) eine Rücklaufkammer
(66) ausgebildet ist und daß die zwischen diesen beiden Kammern (48, 66) verlaufende
Steuerverbindung (54) von einer Steuerkante (68) am Steuerschieber (22) steuerbar
ist.
3. Überlastungsschutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerkante (68) einerseits und andererseits die Eandbetätigungseinrichtung (25) des
Wegeventils (19) einander entgegengesetzten Enden des Steuerschiebers (22) zugeordnet
sind.
4. Überlastungsschutzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkammer (48) von einem Gehäusedeckel (63) begrenzt wird und eine doppeltwirkende
Rückholeinrichtung (23) des Steuerschiebers (22) aufnimmt.
5. Überlastungsschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkante (68) die Steuerverbindung (54) frühestens in Mittelstellung (24) und insbesondere erst in der anderen, das Lastmoment senkenden Arbeitsstellung öffnet.
6. Überlastungsschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherheitsventil (41) parallel zu einem über das Wegeventil (19, 21) geführten
Neutralumlaufkanal (39) an eine Pumpe (32) angeschlossen ist.
7. Überlastungssehutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkante (68) durch eine Abflachung (67) am äußeren Kolbenabschnitt (64)
des Steuerschiebers (22) ausgebildet ist.
8. Überlastungsschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (11) von mehreren Hydromotoren (16, 17) betätigbar ist und die
zugeordneten Wegeventile (19, 21) mit ihren Steuerverbindungen (54) parallel an die
Steuerleitung (46) angeschlossen sind.