[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von dauerfixierten Knautschplissee-Faltenmustern
in Stoffbahnen mit einem beheizbaren Knautschrohr, an dessen einem Ende ein oszillierend
antreibbares Einpreßorgan vorgesehen ist, mit welchem die zu einem Strang geformte
Stoffbahn partieweise aufeinanderfolgend in das Knautschrohr geschoben, zusammengepreßt
und schließlich am gegenüberliegenden Ende herausgepreßt wird, sowie ein Verfahren
zur Behandlung der Stoffbahnen im Anschluß an die Erzeugung der Knautschplisseefalten.
[0002] Röcke und Kleider aus plissierten, d.h. mit einem dauerfixierten Faltenmuster versehenen
Stoffen, sind fester Bestandteil der Damenmode, wobei eine maschinelle Herstellung
von Falten in Stoffbahnen bisher überwiegend in Form des sogenannten Maschinenplissees
erfolgte, bei dem in einer Plissiermaschine mit sogenannten Faltenmessern sich quer
über die Stoffbahn erstreckende, parallele Falten gleicher Breite eingefaltet und
diese Falten in einem Kalander mit wenigstens einer beheizten Walze durch Wärmeeinwirkung
dauerfixiert werden. In einzelnen Stoffzuschnitten, z.B. Rockzuschnitten für glockig
aufspringende weite Damenröcke, wurden auch Faltenmuster in Form von Sonnenplissee
und - in neuerer Zeit - auch in Form des sogenannten Kunstplissee erzeugt, indem die
Zuschnitte zwischen entsprechend dem Faltenmuster vorgefalzte Plissierformen aus steifem
Karton von Hand eingelegt und anschließend zusammengespannt werden, die dann in sogenannten
Dämpfschränken oder Autoklaven durch Einwirkung von Heißdampf und anschließender Trocknung
dauerfixiert werden.
[0003] Neben der Erzeugung regelmäßiger Falten in Stoffbahnen ist auch die kontinuierliche
Herstellung von sogenanntem Knitterplissee in Stoffbahnen bekannt (DE-OS 31 45 404),
bei welchem die ursprünglich glatte Stoffbahn zu einem schlauchförmigen Strang geformt
und der Strang dann unter Durchmesserverringerung durch eine langgestreckte rohrförmige
Düse relativ geringen Durchmessers hindurchgezogen wird, in welcher gleichzeitig Heißdampf
auf den Stoffbahn-Strang zur Einwirkung gebracht wird. Nach Durchlaufen der Düse wird
der Stoffbahn-Strang aufgefaltet, auseinandergezogen und ge trockntet, wobei das in
der Düse erzeugte Knitterfaltenmuster fixiert wird. Auf diese Weise hergestellte Knitterfaltenmuster
weisen unregelmäßig breite und lange, jedoch überwiegend in Stoffbahn-Längsrichtung
orientierte Falten auf. Schließlich sind auch bereits Vorrichtungen zur Erzeugung
von Knautschplissee-Faltenmustern in Stoffbahnen bekannt geworden (US-PS 3 987 519;
DE-OS 29 32 495), bei welchen die Stoffbahn - anstatt durch eine Knitterdüse gezogen
- in ein Knautschrohr gestopft, zusammengepreßt und die dabei entstehenden Falten
durch Einwirkung von Heißdampf und anschließende Trocknung fixiert werden. Das auf
diese Weise erzeugte Knautschplissee-Faltenmuster unterscheidet sich vom zuvor erwähnten
Knitterfaltenmuster dadurch, daß die erzeugten Falten keine überwiegende Richtung
der Orientierung ihrer Falten aufweisen, sondern völlig regellos verlaufen. Bei den
bekannten Vorrichtungen ist das den Stoffbahn-Strang in das Knautschrohr einpressende
Organ entweder ein mit Drahtbürsten mit gegen die Einpreßrichtung geneigten Drahtborsten
versehener, oszillierend angetriebener Ring, der mit entsprechenden Drahtbürsten am
eintrittsseitigen Ende des Knautschrohrs zusammenwirkt (US-PS 3 987 519) bzw. ein
ebenfalls oszillierend hin- und herbewegter Preßring, wobei das Zurückziehen der Stoffbahn
aus dem Knauischrohr beim Rückhub des Preßrings durch dann am Stoffbahn-Strang angelegte
Klemmbacken verhindert wird (DE-OS 29 32 495). Der Vorschub des Stoffbahn-Strangs
in das Knautschrohr mittels Drahtbürsten verbietet sich aber bei dünnen und empfindlichen,
feinfädigen Stoffen, welche durch die Drahtborsten perforiert und möglicherweise sogar
beschädigt werden können. Andererseits stellt das Erfordernis des mit dem Hub des
Preßrings synchronisierten Antriebs der Klemmbacken eine Komplizierung der Vorrichtung
dar. In beiden Fällen ist die Verdichtung des Stoffbahn- Strangs im Knautschrohr und
somit auch die Schärfe der sich bildenden Knautschfalten von der Reibung zwischen
der Innenwand des Knautschrohrs und dem Stoffbahn-pfropfen abhängt. Bei sich ändernden
Reibungsverhältnissen zwischen dem Stoffbahn-Pfropfen und dem Knautschrohr infolge
unterschiedlicher Stoffbahn-Materialien ändert sich also auch die Schärfe des Faltenmusters,
ohne daß eine Beeinflussung möglich wäre.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung
von dauerfixierten Knautschplissee-Faltenmustern in Stoffbahnen mit hoher Leistung
zu schaffen, welche die Verarbeitung der unterschiedlichsten Stoffe ermöglicht, ohne
daß Beschädigungen durch den Stopfvorgang oder - vor allem bei dickeren Stoffen -
undeutliche Faltenmuster zu befürchten sind.
[0005] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß dem Eintrittsende des Knautschrohrs ein Strang-Zuführrohr mit
im Vergleich zum Dur chmesser des Knautschrohrs verkleinertem Durchmesser vorgeschaltet
ist, welches einen geradlinigen, etwa mittig fluchtend zum Knautschrohr ausgerichteten
Endabschnitt aufweist, der über einen gekrümmten Übergangsabschnitt in einen zum Endabschnitt
geneigten Einführabschnitt übergeht, daß das Einpreßorgan ein durch eine Öffnung in
der Wandung des gekrümmten Übergangsabschnitts in den Endabschnitt eintretender Stößel
ist, und daß der Endabschnitt des Strang-Zuführrohrs wenigstens eine, vorzugsweise
mehrere Durchgangsbohrung(en) aufweist, welche außen an eine Unterdruckquelle angeschlossen
ist bzw. sind. Der Stoffbahn- Strang wird beim Zurückziehen des Stößels also durch
die Ansaugwirkung des an den Durchgangsbohrungen anliegenden Vakuums gegen Zurückziehen
gehalten, wobei durch Verringerung des Vakuums auch bei sehr empfindlichen Stoffen
eine Beschädigung mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
[0006] Der Anschluß der Durchgangsbohrung(en) an die Unterdruckquelle erfolgt vorzugsweise
dadurch, daß der Endabschnitt des Strang-Zuführrohrs in dem mit der Durchgangsbohrung
bzw. den Durchgangsbohrungen versehenen Bereich von einer im wesentlichen geschlossenen
Kammer umgeben ist, die ihrerseits über eine entsprechende Leitung an die Unterdruckquelle
anschließbar ist.
[0007] Der zwischen der Außenwandung des Strang-Zuführrohrs und der Innenwandung des eintrittsseitigen
Endes des Knautschrohrs bestehende Zwischenraum ist vorzugsweise durch eine Ringwand
dicht verschlossen, welche einerseits das Strang-Zuführrohr im Knautschrohr zentriert
und andererseits den Zutritt von Umgebungsluft ins Knautschrohr bzw. den Austritt
von gegebenenfalls ins Knautschrohr eingebrachtem Dampf verhindert.
[0008] In vorteilhafter Weit erbildung der Erfindung ist das austrittsseitige Ende des Knautschrohrs
durch einen verschwenkbar angelenkten Deckel verschließbar, welcher federnd in die
das austrittsseitige Ende des Knautschrohrs verschließende Stellung vorgespannt ist,
wobei die Vorspannung des den Deckel in die Schließstellung drängenden Federorgan
vorzugsweise veränderbar ist, um den Öffnungswiderstand, welchen der Deckel dem Austritt
des im Knautschrohr zusammengepreßt befindlichen Teil des Stoffbahn-Strangs beim kontinuierlichen
Nachpressen von noch nicht behandeltem Stoffbahnmaterial entgegensetzt, in Abhängigkeit
vom jeweils zu behandelnden Material bzw. der Schärfe der zu erzeugenden Knautschfalten
einstellen zu können.
[0009] Von Vorteil ist es dabei, wenn das den Deckel in die Schließstellung vorspannende
Federorgan ein Gasfeder-Element ist, dessen Federkraft durch Beaufschlagung mit Druckluft
bzw. Entlüftung in der gewünschten Weise veränderbar ist.
[0010] In einem bevorzugten AuLsführungsbeispiel der Erfindung weist die Vorrichtung wenigstens
einen in an sich bekannter Weise ins Innere des Knautschrohrs mündenden, an einer
Heißdampfquelle anschließbaren Heißdampf-Einlaß auf.
[0011] Dabei kann der Heißdampf-Einlaß von einer oder mehreren Dur chgangsbohrung(en) in
der den Zwr schernraum zwischen dem Strang-Zuführrohr und dem Knautschrohrs verschließenden
Ringwand gebildet werden, wobei dann an die Dur chgangs- bohrung(en) je eine mit einer
Heißdampfquelle verbindbare Leitung angeschlossen ist.
[0012] Alternativ kann der Heißdampf-Einlaß auch von einer oder mehreren Durchgangsbohrung(en)
in der Wandung des Knautschrohrs selbst gebildet werden.
[0013] Um das Knautschrohr zu beheizen, können auf seiner Außenwand elektrische Widerstands-Heizelemente
angeordnet sein, wobei zur Vermeidung von Überhitzungen zweckmäßig in die elektrische
Zuleitung zu den Widerstandsheizelementer ein die Wandungstemperatur des Knautschrohrs
abtastender und vorzugsweise verstellbarer Thermostatschalter eingeschaltet ist.
[0014] Alternativ kann auf der Außenwandung des Knautschrohrs auch eine mit einem flüssigen,
gasförmigen oder dampfförmigen Heizmedium durchströmbare Rohrschlange angeordnet sein,
welche die über das Heizmedium zugeführte Wärme auf die Wandung des Knautschrohrs
überträgt.
[0015] Eine weitere Möglichkeit der Beheizung des Knautschrohrs besteht darin, daß das Knautschrohr
wenigstens über einen Teil seiner Längserstreckung von einem Mantelrohr konzentrisch
umgeben ist, dessen lichter Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Knautschrohrs
ist, wobei die an den stirnseitigen Enden zwischen der Außenfläche des Knautschrohrs
und der Innenfläche des Mantelrohrs bestehenden ringförmigen Zwischenräume durch Ringwände
dicht verschlossen sind und so zwischen dem Knautsch- und dem Mantelrohr eine Heizkammer
gebildet ist, die einen Einlaß und einen Auslaß für ein flüssiges, gas- oder dampfförmiges
Heizmedium aufweist.
[0016] Wenn für die Beheizung des Knautschrohrs Heißdampf verwendet wird, der zusätzlich
auch zur Einwirkung auf das Stoffbahn-Material gebracht werden soll, kann der Auslaß
auch von einer oder mehreren Durchgangsbohrung(en) in dem vom Mantelrohr umgebenen
Teil des Knautschrohrs gebildet werden. Der zunächst zur Beheizung des Knautschrohrs
eingespeiste Heißdampf tritt dann ins Innere des Knautschrohrs aus.
[0017] Bei einer Beheizung des Knautschrohrs mit unter Überdruck stehendem Heißdampf und
anschließender Behandlung des Stoffbahn-Materials mit dem Heißdampf in der vorstehend
angedeuteten Weise, empfiehlt es sich, der Durchgangsbohrung bzw. den Durchgangsbohrungen
eine Drosseleinrichtung vorzuschalten, in welcher der unter Überdruck in die Heizkammer
einführte Heißdampf vor dem Überströmen ins Innere des Knautschrohrs entspannt wird.
Auf diese Weise kann der Überdruck des Heißdampfs in der Heizkammer und somit auch
seine Temperatur in der Heizkammer oberhalb von 100°C gehalten werden.
[0018] Dabei ist zwischen der Durchgangsbohrung bzw. den Durchgangsbohrungen und der Drosseleinrichtung
in der Heizkammer zweckmäßig eine Rohrschlange eingeschaltet, durch deren Wandung
hindurch der in der Drosseleinrichtung entspannte und zur Durchgangsbohrung strömende
Dampf von dem in die Heizkammer eingeführten unter Überdruck stehenden Heißdampf nacherwärmt
wird. Durch diese Nacherwärmung wird beim Drosselvorgang aus dem Dampf kondensierendes
Wasser wieder in Dampfform überführt, wodurch Verfärbungen oder Flecken vermieden
werden, die bei empfindlichen Stoffen bei Einwirkung von Kondenswasser entstehen könnten,
[0019] Um das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelte Stoffbahn-Material für die
Weiterverarbeitung vorzubereiten, wird der geknautschte und abgekühlte Stoffbahn-
Strang wieder kontinuierlich zu einer Stoffbahn aufgefaltet, durch Aufblasen erhitzter
Luft getrocknet und so das erzeugte Faltenmuster fixiert, worauf die Stoffbahn wieder
zu einer Rolle aufgewickelt wird.
[0020] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Anlage zur kontinuierlichen Herstellung
von dauerfixierten Knautschplissee-Faltenmustern in ursprünglich glatten Stoffbahnen
Fig. 2 einen Längsmittelschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer die eigentliche
Knautsch-Station der in Fig. 1 gezeigten Anlage darstellenden Vorrichtung; und
Fig. 3 einen Längsmittelschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels der die Knautsch-Station
bildenden Vorrichtung.
[0021] Die in Figur 1 gezeigte in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichne Anlage weist an ihrem
rechten Ende ein Gestell 12 zur drehbaren Halterung einer zu einer Rolle 14 aufgewickelten
glatten Stoffbahn 16 auf. Die Stoffbann 16 wird von einem dem Gestell 12 benachbart
angeordneten Gestell 18 mit motorisch angetriebenen Walzen abgezogen und dann der
den Gegenstand der Erfindung bildenden Knautsch-Station 20 zugeführt, in welcher die
Stoffbahn 16 zunächst zu einem Strang zusammengenommen, der Strang dann in Transportrichtung
zusammengepreßt und vorzugsweise unter Durchströmung mit HeiBdampf erwärmt wird, wodurch
die beim Zusammenpressen gebildeten unregelmäßigen Falten scharfkantig ausgebildet
werden. Nach dem Austritt aus der Knautsch-Station 20 wird der noch heiße und gegebenenfalls
etwas feuchte geknautschte Stoffbahn-Strang 16 in einem Zwischenspeicher 22 abgelegt,
wo er bereits etwas abkühlen und die Feuchtigkeit ausdampfen kann. Durch ein weiteres
Gestell 24 mit motorisch angetriebenen Walzen wird die immer noch strangförmige geknautschte
Stoffbahn aus dem Zwischenspeicher 22 abgezogen und einer nur schematisch dargestellten
Auffaltstation 26 zugeführt, in welcher der Strang in Querrichtung geöffnet und auseinandergefaltet
wird, ohne daß hierbei die Bruchkanten der bei der Knautschbehandlung erzeugten Falten
vollständig ausgezogen werden. Durch Aufblasen erhitzter Luft auf die auseinandergefaltete
Stoffbahn 16 wird diese vollständig durchgetrocknet und durchläuft dann eine Kühlstrecke
28, bevor sie - nunmehr mit einem unregelmäßigen Muster aus Knautschfaltenkanten versehen
- in einem Gestell 30 zu einer Rolle 32 aufgewickelt wird.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel des inneren Aufbaus der den eigentlichen Knautsch-Arbeitsgang,
d.h. das Zusammenpressen der zuvor bereits zu einem Strang zusammengenommenen Stoffbahn
und die Eärme- und ggf. Dampfbehandlung ausführenden Vorrichtung 34 in der Knautsch-Station
20 ist in Fig. 2 dargestellt. Die Vorrichtung 34 weist ein langgestrecktes, auf seiner
Außenseite durch eine Wicklung aus elektrischen Widerstands-Heizelementen 36 beheizbares
zylindrisches Knautschrohr 38 auf, welches zweckmäßig aus rostfreiem Stahl hergestellt
ist. Am linken austrittsseitigen Ende des Knautschrohrs 38 ist ein ebenfalls beheizbarer
metallischer Deckel 40 derart schwenkbar angelenkt, daß er von der dargestellten geschlossenen
Stellung in eine den Austritt des Knautschrohrs 38 freigebende Stellung hochschwenkbar
ist. Durch eine im dargestellten Fall als Gasfeder-Element 42 dargestellte Feder wird
der Deckel 40 mit einer gewissen - und durch Änderung des Gasdrucks im Federelement
42 veränderbaren - Vorspannung auf das Knautschrohrende gedrückt.
[0023] Eintrittsseitig ist dem Knautschrohr 38 ein Strang-Zuführrohr 44 vorgeschaltet, welches
einen etwa mittig fluchtend in das einlaßseitige Ende des Knautschrohrs 38 eingeführten
und dort gehaltenen geradlinigen Endabschnizt 46 aufweist, der über einen gekrümmten
Übergangsabschnitt 48 in einen zum Endabschnitz 46 schräg ausgerichteten Einführabschnitt
50 übergeht. Durch eine Öffnung in der Wandung des Übergangsabschnitts 48 ist das
Vorderende eines etwa mittig in den Endabschnitt 46 eintretenden Stößels 52 längsverschieblich
hindurchgeführt, der durch eine (nicht gezeigte) beispielsweise von einer pneumatischen
Kolben-Zylinder-Einheit gebildete Antriebsvorrichtung oszillierend antreibbar ist.
Der Endabschnitt 46 ist über einen Teil seiner Länge von einem bis auf einen Anschlußstutzen
54 allseits abgedichteten Gehäuse 56 umgeben, welches also auf der Außenwandung des
Endabschnitts 46 eine Kammer 58 bildet, die über den Anschlußstutzen 54 an eine Vakuumquelle
anschließbar ist. Innerhalb des Gehäuses 56 sind im Endabschnitt 46 des Strang-Zufübrrohrs
44 mehrere Durchgangsbohrungen 60 vorgesehen, über welche das in der Kammer 58 erzeugte
Vakuum auf den im Strang-Zuführrohr 44 befindlichen Stoffbahn- Strang einwirkt. Dieses
Vakuum hat das Bestreben, den Stoffbahn-Strang an die Innenwandung des Endabschnitts
46 anzusaugen, wodurch der oszillierende Stößel 52 aus dem Endabschnitt 46 zurückgezogen
werden kann, ohne gleichzeitig den Stoffbahn-Strang zurückzuziehen. Beim Vorschieben
des Stößels 52 reicht der Unterdruck dagegen nicht aus und der über den Einführabschnitt
50 eintretende Stoffbahn-Strang wird zwangsläufig ins Innere des Knautschrohrs 38
vorgeschoben und dort zusammengepreßt und verdichtet.
[0024] Der zwischen der Außenwandung des in das Knautschrohr 38 eintretenden Endes des Zuführrohr-Endabschnitts
46 und der Innenwandung des Knautschrohrs 38 bestehende ringförmige Zwischenraum ist
durch eine eingeschweißte Ringwand 62 verschlossen. In einer Durchgangsbohrung 64
in dieser Ringwand 62 mündet das Ende einer Druckleitung 66, über welche von einer
Heißdampfquelle aus unter Überdruck stehender überhitzter Heißdampf HD zugeführt und
ins Innere des Knautschrohrs 38 eingeblasen werden kann. Um zu verhindern, daß der
in das Knautschrohr 38 eingeblasene Heißdampf sich im Anfahrzustand oder nach Außerbetriebnahme
der Vorrichtung im Krautschrohrinnern kondensiert und möglicherweise dann zu Fleckenbildung
in einer zu bearbeitenden Stoffbahn führt, sind entlang der tiefsten Mantellinie des
Knautschrohrs 38 eine Anzahl von Bohrungen 68 vorgesehen, welche in einen äußeren
Kondensat-Abfuhrkanal 70 münden, aus dem das Kondensat über ein Kondensatventil 72
abgeführt werden kann. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß während des Betriebs der
Vorrichtung 34 infolge der Beheizung des Knautschrohrs 38 eine Kondensatbildung nicht
zu befürchten ist.
[0025] Anstelle der beschriebenen elektrischen Beheizung durch zweckmäßig über einen einstellbaren
Thermostatschalter gesteuerte Widerstandsheizelemente, kann die Beheizung des Knautschrohrs
auch durch flüssige, gasförmige oder dampfförmige Heizmedien erfolgen. Die widerstandsheizelemente
36 sind dann als durch eine auf der Außenwandung des Knautschrohrs 38 angeordnete,
von erhitztem Wärmeträgeröl, erhitzter Luft oder Heißdampf durchströmte Rohrschlange
ersetzt zu denken.
[0026] gezeigt In Figur 3 ist ein AusrÜhrungsceispiel/, in welchem die Beheizung des Knautschrohrs
38 mittels des Heißdampfs HD erfolgt, der dann auch zur Behandlung des in das Änautschrohr
38 eingepreßten Stoffbahn-Strangs dient. Zu diesem Zweck ist das Knautschrohr 38 von
einem Mantelrohr 74 konzentrisch umgeben, dessen lichter Innendurchmesser größer als
der Außendurchmesser des Knautschrohrs 38 ist. Die an den stirnseitigen Enden zwischen
der Außenfläche des Knautschrohrs 38 und der Innenfläche des Mantelrohrs 74 bestehenden
ringförmigen Zwischenräume sind durch Ringwände oder Flansche 76, 78 dicht verschlossen,
wodurch zwischen dem Knautschrohr 38 und dem Mantelrohr 74 eine Heizkammer 80 gebildet
ist, die über eine Bohrung 82 im Flansch 78 mit Heißdampf HD beschickbar ist. Der
beispielsweise mit einer Temperatur von 160°C und einem Druck von 6 bar in die Heizkammer
80 eintretende Heißdampf durchströmt die Heizkammer und tritt dann in den Einlaß eines
auf der Innenseite des Flanschs 76 innerhalb der Heizkammer 80 vorgesehenen Drosselventils
84 ein, dessen Auslaß an eine in einer Vielzahl von Windungen um das Knautschrohr
38 herumgeführte Rohrschlange 86 angeschlossen ist, deren anderes Ende in eine Durchgangsbohrung
88 in der Wandung des Knautschrohrs mündet. Die Drosselwirkung des Drosselventils
84 ist durch eine Bohrung 90 im Flansch 76 hindurch von außen einstellbar, so daß
also der in der Heizkammer 80 herrschende Dampfdruck und somit auch die Temperatur
des Dampfs in der Heizkammer 80 über die Einstellung des Drosselventils 84 beeinflußbar
ist. In dem die Rohrschlange 86 nach dem Austritt aus dem Drosselventil 84 strömenden
Dampf ist der Druck dagegen bereits weitgehend entspannt, so daß sich seine Temperatur
erniedrigt und er seine relative Feuchtigkeit erhöht.
[0027] Durch den Nacherwämungseffek des Dampfs beim Durchströmen der Rohrschlange 86 wird
aber das Entstehen von Kondensat während des Betriebs der Vorrichtung verhindert.
[0028] Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen
der beschriebenen Ausftihrungsbeiapiele verwirklichbar sind, die sich einerseits -
wie bereits erwähnt - auf die Art und Weise der Beheizung und die Wahl des Heizmediums
und andererseits auf die Anzahl und Anordnung der Heißdampf-Einlässe in das Knautschrohr
beziehen können.
l. Vorrichtung zur Herstellung von dauerfixierten Knautschplissee-Faltenmustern in
Stoffbahnen mit einem beheizbaren Knautschrohr, an dessen einem Ende ein oszillierend
antreibbares Einpreßorgan vorgesehen ist, mit welchem die zu einem Strang geformte
Stoffbahn partieweise aufeinanderfolgend in das Knautschrohr geschoben, zusammengepreßt
und schließlich am gegenüberliegenden Ende herausgepreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Eintrittsende des Knautschrohrs (38) ein Strang-Zuführrohr (44) mit im Vergleich
zum Durchmesser des Knautschrohrs (38) verkleinertem Durchmesser vorgeschaltet ist,
welches einen geradlinigen, etwa mittig fluchtend zum Knautschrohr (38) ausgerichteten
Endabschnitt (46) aufweist, der über einen gekrümmten Übergangsabschnitt (48) in einen
zum Endabschnitt (46) geneigten Einführabschnitt (50) übergeht, daß das Einpreßorgan
ein durch eine Öffnung in der Wandung des gekrümmten Übergangsabschnitts (48) in den
Endabschnitt (46) eintretender Stößel (52) ist, und daß der Endabschnitt (46) des
Strang-Zuführrohrs (44) wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Durchgangsbohrung(en)
(60) aufweist, welche außen an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist bzw. sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt (46)
des Strang-Zuführrohrs (44) in dem mit der Durchgangsbohrung bzw. den Durchgangsbohrungen
(60) versehenen Bereich von einer im wesentlichen geschlossenen Kammer (58) umgeben
ist, welche an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen der
Außenwandung des Strang-Zuführrohrs (44) und der Innenwandung des eintrittsseitigen
Endes des Knautschrohrs (38) bestehende Zwischenraum durch eine Ringwand (62) dicht
verschlossen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das austrittsseitige
Ende des Knautschrohrs (38) durch einen verschwenkbar angelenkten Deckel (40) verschließbar
ist, welcher federnd in die das austrittseitige Ende des Knautschrohrs (38) verschließende
Stellung vorgespannt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung des den
Deckel (40) in die Schließstellung drängenden Federorgans (42) veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das den Deckel
(40) in die Schließstellung vorspannende Federorgan ein Glasfeder-Element (42) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(40) beheizbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch wenigstens einen
ins Innere des Knautschrohrs (38) mündenden, an eine Heißdampfquelle anschließbaren
Heißdampf-Einlaß (64; 88).
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißdampf-Einlaß
von einer oder mehreren Durchgangsbohrung(en) (64) in der den Zwischenraum zwischen
dem Strang-Zuführrohr (44) und dem Knautschrohr (38) verschließenden Ringwand (62)
gebildet wird, und daß an die Durchgangsbohrung(en) (64) je eine mit einer Heißdampfquelle
verbindbare Leitung (66) angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Heißdampf-Einlaß
von einer oder mehreren Durchgangsbohrung(en) (88) in der Wandung des Knautschrohrs
(38) selbst gebildet wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Knautschrohr (38) durch auf seiner Außenwandung angeordnete elektrische Widerstands-Heizelemente
(36) beheizt ist,.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die elektrische Zuleitung
zu den Widerstands-Heizelementen (36) ein die Wandungstemperatur des Knautschrohrs
(38) abtastender Thermostatschalter eingeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Außenwandung des Knautschrohrs (38) eine mit einem flüssigen, gasförmigen oder
dampfförmigen Heizmedium durchströmbare Rohrschlange angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Knautschrohr (38) wenigstens über einen Teil seiner Längserstreckung von einem Mantelrohr
(74) konzentrisch umgeben ist, dessen lichter Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser
des Knautschrohrs (38) ist, wobei die an den stirnseitigen Enden zwischen der Außenfläche
des Knautschrohrs (38) und der Innenfläche des Mantelrohrs (74) bestehenden ringförmigen
Zwischenräume durch Ringwände (Flansche 76; 78) dicht verschlossen sind und so zwischen
dem Knautsch-und dem Mantelrohr eine Heizkammer (80) gebildet ist, die einen Einlaß
(82) und einen Auslaß (88) für ein flüssiges, gas- oder dampfförmiges Heizmedium aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß von einer
oder mehreren Bohrung(en) (88) in dem vom Mantelrohr (74) umgebenen Teil des Knautschrohrs
(38) gebildet wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15 für eine Beheizung mit unter Überdruck stehendem
Heißdampf (HD), dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgangsbohrung (88) bzw. den Durchgangsbohrungen
eine Drosseleinrichtung (84) vorgeschaltet ist, in welcher der unter Überdruck in
die Heizkammer (80) eingeführte Heißdampf (HD) vor dem Überströmen ins Innere des
Knautschrohrs (38) entspannt wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Durchgangsbohrung
(88) bzw. den Durchgangsbohrungen und der Drosseleinrichtung (84) in der Heizkammer
(80) eine Rohrschlange (86) eingeschaltet ist, durch deren Wandung hindurch der in
der Drosseleinrichtung (84) entspannte und zur Durchgangsbohrung (88) strömende Dampf
von dem in die Heizkammer (80) eingeführten unter Überdruck stehenden Heißdampf (HD)
nacherwärmt wird.
18. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von dauerfixierten Knautschplissee-Faltenmustern
in Stoffbahnen, bei welchem die Stoffbahn von einer Rolle abgewickelt und strangförmig
zusammengefaßt in ein Stauchrohr eingeführt wird, in welchem sie unter gleichzeitiger
Zufuhr von Dampf zusammengepreßt, erwärmt und durch das Knautschrohr hindurchgedrückt
wird, worauf die aus dem Knautschrohr austretende geknautschte Stoffbahn abgekühlt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der geknautschte Stoffbahn-Strang wieder kontinuierlich
zu einer Stoffbahn aufgefaltet, durch Aufblasen erhitzter Luft getrocknet und so das
erzeugte Faltenmuster fixiert wird, worauf die Stoffbahn wieder zu einer Rolle aufgewickelt
wird.