(19)
(11) EP 0 158 792 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.1985  Patentblatt  1985/43

(21) Anmeldenummer: 85102003.2

(22) Anmeldetag:  23.02.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02F 3/40, E02F 3/42, E02F 3/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 30.03.1984 DE 3411866

(71) Anmelder: Friedrich Wilh. Schwing GmbH
D-44653 Herne (DE)

(72) Erfinder:
  • Güthoff, Wilfred
    D-5810 Witten (DE)

(74) Vertreter: Herrmann-Trentepohl, Werner, Dipl.-Ing. et al
Schaeferstrasse 18
44623 Herne
44623 Herne (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Löffelbagger


    (57) Bei einem Löffelbagger, dessen Arbeitsausrüstung an den Löffelstiel mit einem Betriebsgelenk angeschlossen ist, dessen Buchse an der Arbeitsausrüstung, z.B. an den Boden eines Löffels (8) befestigt ist und dessen Antrieb aus je einem an einer Seite des Gelenkzapfens befestigten Arbeitszylinder (23) besteht, ist erfindungsgemäß vorgesehen daß die Betriebsgelenkbuchse auf einer wenigstens einseitig beweglichen Zange befestigt ist, deren Zangengelenkachse mit der Achse des Betriebsgelenkes zusammenfällt und deren beweglicher Zangenschenkel (29) außen mit einem der beiden Arbeitszylinder verbunden und innen als Greifer gegen den anderen Zangenchenkel zum Erfassen von an der jeweiligen Arbeitsausrüstung für die Befestigung der Buchse des Betriebsgelenkes vorgesehenen Anschlüssen (56, 57, 58, 59) ausgebildet ist, welche mit einer in der Greiflage der Zangenschenkel wirksamen Verriegelung zusammenwirken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Löffelbagger gemäß dem Oberbegriff des Anspruches l.

    [0002] Der erfindungsgemäße Löffelbagger ist demgemäß ein Eingefäßbagger, dessen Grabgefäß vorzugsweise als Tieflöffel ausgebildet ist, der sich gegen einen anderen Tieflöffel auswechseln läßt. Der erfindungsgemäße Bagger kann darüberhinaus als Universalbagger ausgeführt werden, um wahlweise außer mit verschiedenen Löffeln auch mit weiteren Arbeitsausrüstungen, z.B. einer Ramme oder einer ähnlichen Einrichtung ausgestattet zu werden. Vorzugsweise wird die Erfindung jedoch an einem Exaktbagger verwirklicht, der eine Geradführung seines Tieflöffels in der Schürfebene aufweist; deswegen wird die Erfindung im folgenden anhand eines solchen Baggers näher beschrieben.

    [0003] Bei Löffelbaggern sitzt der Löffelstiel meistens an der Spitze des häufig noch einmal unterteilten Auslegers, wobei die Teile über Betriebsgelenke mit quer zur senkrechten Schwenkebene des Auslegers verlaufenden Gelenkachsen aneinander angeschlossen sind, sowie über doppelt wirkende Arbeitszylinder betätigt werden, deren Antrieb in der Regel hydraulisch ist. Hierbei ist das Grabwerkzeug einerseits mit einem Betriebsgelenk an die Spitze des Löffelstieles angeschlossen und weist einen eigenen Arbeitszylinder auf, der bei den Exaktbaggern an den Ausleger angeschlossen ist. Die Schwenkbewegung eines als Grabwerkzeug dienenden Tieflöffels um die Achse des am Ende des Löffelstieles sitzenden Betriebsgelenkes dient zum Füllen und Entleeren des Löffels und funktioniert außerdem zur Einstellung des Schnittwinkels der Löffelschneide bzw. der daran befestigten Reißzähne.

    [0004] Die Kinematik eines derartigen Löffelbaggers bedingt, daß die quer zum Ausleger verlaufende Ebene des Löffels bzw. die Löffelschneide parallel zur Standebene des Baggers verläuft, sofern keine Korrekturmöglichkeit eingebaut ist. Obwohl es grundsätzlich möglich ist, das Raupen- oder Räderfahrwerk des Baggers gegenüber dem Oberwagen verschwenkbar einzurichten, oder ein Korrekturgelenk in den Ausleger einzubauen, um die Schnittebene des Baggers unabhängig von der Standebene des Unterwagens einstellen zu können, hat sich der Einbau eines Korrekturgelenkes mit in der senkrechten Schwenkebene des Auslegers liegender Gelenkachse zwischen Löffel und Löffelstiel als optimal herausgestellt. Der Antrieb des Gelenkes ist dabei auf die beiden Arbeitszylinder aufgeteilt, welche an je einer Seite des Gelenkzapfens angeordnet sind. Diese auch bei anderen Betriebsgelenken häufige Anordnung der Arbeitszylinder ermöglicht die Aufteilung der Schwenkkräfte auf beide Arbeitszylinder, die dadurch vergleichsweise geringere Abmessungen erhalten und hat außerdem den Vorteil einer geringeren Lagerbelastung im Betriebsgelenk. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf das Betriebsgelenk, welches sich unmittelbar an den Löffel anschließt und damit vorzugsweise auf das beschriebene Ko.rrekturgelenk zur Veränderung der Schürfebene gegenüber der Standebene des Baggerunterwagens, welches vorzugsweise an den beschriebenen Exaktbaggern vorgesehen wird.

    [0005] Mit dem Einbau unterschiedlicher Grabgefäße läßt sich die Baggerleistung optimieren. Bei lockeren, leichten Böden kann ein großvolumiger Löffel die besten Arbeitsergebnisse bringen, während im felsigen Grund ein kleinerer, dafür aber widerstandsfähigerer Löffel erforderlich wird. Wegen der guten Führungseigenschaften eignen sich insbesondere die Exaktbagger zum Anlegen von Gräben. Dafür verwendet man zweckmäßig einen Löffel, dessen Profil dem Grabenprofil entspricht. Benutzt man den Bagger zum Planieren, dann sind besonders breite und meistens flache Löffel günstig. Selbst wenn ein solcher Bagger nicht mit weiteren Arbeitsausrüstungen ausgestattet ist, muß doch allein wegen der unterschiedlichen Löffel die Arbeitsausrüstung häufiger gewechselt werden. Dann hängt die Optimierung der Leistung des Baggers von dem rechtzeitigen Wechsel der Arbeitsausrüstung und damit davon ab, daß der Wechsel schnell und ohne besonderen Kraftaufwand möglichst allein von dem Baggerführer durchgeführt werden kann.

    [0006] Wenn man zu diesem Zweck Bauteile der Baggermechanik entsprechend einrichtet, indem z.B. der Bolzen des Betriebsgelenkes geteilt und hydraulisch zur Freigabe bzw. zum Erfassen der Gelenkbuchse betätigbar ausgebildet wird, dann ergibt sich ein zusätzlicher hydraulischer Antrieb, welcher schwer in die hydraulische Versorgung und Steuerung des Baggers einzubeziehen ist. Außerdem wird das Betriebsgelenk nicht unwesentlich kompliziert und der Wechsel der Arbeitsausrüstung für den Baggerführer schwierig.. Wenn man dagegen für den Wechsel der Arbeitsausrüstung zwischen Löffel und Betriebsgelenk den Einbau einer mechanischen Kupplung vorsieht, deren Teile.man durch Schwenken des Baggerauslegers zusammenbringt oder voneinander löst, dann muß eine hydraulische Kupplungsverriegelung in die Hydraulik des Baggers integriert werden, wenn der Baggerführer den Wechsel der Arbeitsausrüstung allein vornehmen soll. Das bereitet praktisch die gleichen Schwierigkeiten wie ein zusätzlicher hydraulischer Antrieb. Die Kupplungsmechanik setzt außerdem voraus, daß jede Arbeitsausrüstung mit einer Kupplungshälfte ausgerüstet wird, was verhältnismäßig aufwendiger als die Teilung des Gelenkbolzens ist.

    [0007] Die Erfindung geht von dem ihr vorzugsweises Anwendungsgebiet bildenden Exaktbagger aus (DE-OS 28 51 942), weil bei diesem Löffelbagger das an den Löffel anschließende Betriebsgelenk ein Korrekturgelenk im oben erläuterten Sinn darstellt, welches von zwei Arbeitszylindern betätigt wird. Wenn hierbei die Arbeitsausrüstung gewechselt werden soll, muß das Betriebsgelenk demontiert werden, um nach Lösen der Kolbenstangen der Arbeitszylinder von den Konsolen des Löffels den Löffelstiel für den Wechsel freizumachen. Ebenso aufwendig ist die Montage des Löffels oder einer anderen Arbeitsausrüstung, welche gegen den demontierten Löffel ausgetauscht werden soll.

    [0008] Die Anwendung bekannter Mechaniken zum einfacheren Wechsel der Arbeitsausrüstung eines solchen Baggers scheitert bereits daran, daß diese die Höhe des Betriebsgelenkes über dem Grabwerkzeug so stark verändern, daß die Geradführung des Tieflöffels verlorengeht, die bei den Exaktbaggern durch die Abstimmung verschiedener Lenkerparallelogramme erzielt wird, in die Teile des Auslegers und der an einen Schwenkhebel des Löffels angelenkte Arbeitszylinder einbezogen sind. Im übrigen würden bei einem Exaktbagger auch die oben geschilderten übrigen Nachteile dieser Mechaniken besonders stark ins Gewicht fallen.

    [0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wechsel der Arbeitsausrüstung an einem Löffelbagger zu ermöglichen und dabei die dazu erforderliche Mechanik und deren Antriebe einfach und so aufzubauen, daß sie die Geradführung eines Exaktbaggers der als bekannt vorausgesetzten Art nicht stören und bei anderen Löffelbaggern die Beibehaltung der hydraulischen Antriebe ohne wesentliche Änderung der hydraulischen Anlage mit nur geringfügig geänderten Befestigungsmitteln für die Arbeitsausrüstung zu ermöglichen, wobei an der ausgewechselten Arbeitsausrüstung nur wenige und geringwertige Teile verbleiben.

    [0010] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand ihrer Unteransprüche.

    [0011] Gemäß der Erfindung werden die zum Antrieb des Betriebsgelenkes, d.h. für die Korrektur des Löfels erforderlichen beiden Arbeitszylinder für die Betätigung einer Mechanik verwendet, welche ständig an der Löffelstielspitze verbleibt und das gesamte Betriebsgelenk umfaßt; indem erfindungsgemäß diese Mechanik als Zange ausgebildet wird, kann sie die für den Anschluß des Betriebsgelenkes an den Löffel bzw. eine andere Arbeitsausrüstung ohnehin notwendigen Anschlüsse ergreifen, welche als einzige, allerdings besonders einfache Bauteile an der Arbeitsausrüstung verbleiben; die Verriegelung wird dann nur noch für die Zangenschenkel benötigt und zwar für die Zeit der Benutzung der betreffenden Arbeitsausrüstung am Bagger.

    [0012] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie durch die Integration des Zangengelenkes in das Betriebsgelenk die Höhe des Gelenkanschlusses der Arbeitsausrüstung praktisch nicht verändert und dadurch bei den Exaktbaggern die Geradführungdes Löffels nicht vorzeitig entarten läßt bzw. völlig aufhebt. Da man erfindungsgemäß die Arbeitszylinder für die Zangenbetätigung benutzt, braucht man weder die hydraulische Steuerung des Baggers, noch die hydraulische Anlage zur Versorgung der verschiedenen Arbeitszylinder zu verändern und erreicht dennoch, daß der Baggerführer vom Bagger aus die Zange betätigen und den Wechsel der Arbeitsausrüstung durchführen kann. Da mit wenigstens einem Arbeitszylinder des Betriebsgelenkes die Zange auch geschlossen gehalten werden kann, läßt sich die Verriegelung ohne Nachteil mechanisch verwirklichen und kann deswegen u.a. aus einer einfachen Bolzenanordung bestehen.

    [0013] Mit den Merkmalen des Anspruches 2 läßt sich dem Baggerführer die Ausrichtung der Zange und deren Betätigung erleichtern, weil durch die Sperrung des Betriebsgelenkes mit einem Arbeitszylinder der diesem zugeordnete Zangenschenkel festgehalten und die Greifbewegung nur mit dem anderen Zangenschenkel ausgeführt wird.

    [0014] Mit den Merkmalen des Anspruches 3 ergibt sich eine besonders flach bauende Gesamtanordnung, bei der sich die Höhe der geschlossenen Zangenschenkel auf die Dicke der Montageplatte reduziert, die für die Geradführung eines Exaktbaggers unerheblich ist. Außerdem werden hierbei die an der betreffenden Arbeitsausrüstung verbleibenden Anschlüsse auf einfache Vorsprünge, z.B. auf Bolzen mit plattenförmigen Köpfen reduziert.

    [0015] Mit den Merkmalen des Anspruches 4 läßt sich auf besonders einfache Weise das Scharnier der Montageplatte mit dem Betriebsgelenk vereinigen, wobei die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 5 eine günstige Aufteilung der Kräfte auf die Buchse des Betriebsgelenkes ergibt.

    [0016] Wenn der Baggerführer den Ausleger und den Löffelstiel derart einknickt, daß er die Arbeitsausrüstung unmittelbar im Blickfeld hat, kann er in der Regel ohne weiteres, d.h. ohne besondere Hilfsmittel den beweglichen Zangenschenkel in die Anschlüsse der zu wechselnden Arbeitsausrüstung einspuren. Das ist jedoch in der Praxis nicht immer möglich. Häufig befindet sich die Arbeitsausrüstung in größerer Entfernung von der Kabine des Baggers und muß durch Strecken des Auslegers erreicht werden.

    [0017] Mit den Merkmalen des Anspruches 6 wird die Montage der auszuwechselnden Arbeitsausrüstung wesentlich erleichtert, weil der Baggerführer beim Schwenken des Oberwagens zur Vorbereitung des Greifens die Führungsleiste als Anhalt für das Erreichen der Ausgangsstellung der Zange benutzen kann, die für das fehlerlose Einspuren des beweglichen Zangenschenkels erreicht werden muß.

    [0018] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des Erfindungsgegenstandes anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung die Erfindung anhand ihrer Anwendung an einen Exaktbagger,

    Fig. 2 in abgebrochener Darstellung das vordere Ende des Exaktbaggers nach Fig. l,

    Fig. 3 eine Montageplatte gemäß der Erfindung in Stirnansicht,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf den Gegenstand der Fig. 3,

    Fig. 5 oben den Gegenstand der Fig. 3 in Seitenansicht und unten einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4,

    Fig. 6 schematisch die Arbeitszylinder und deren Schaltung bzw. Steuerung,

    Fig. 7 in perspektivischer Darstellung eine erste Phase beim Montieren eines Tieflöffels,

    Fig. 8 in ebenfalls perspektivischer Darstellung eine weitere Phase der Montage,

    Fig. 9 die geschlossene Zange, mit der die Montage des Tieflöffels durchgeführt wird und

    Fig. 10 den fertig montierten Tieflöffel nach Abschluß des Wechsels.



    [0019] Der Unterwagen 1 des Löffelbaggers 2 ruht auf zwei Raupen 3 bzw. 4. Der um einen Königszapfen auf dem Unterwagen 1 schwenkbare Oberwagen 5 trägt die üblichen Aufbauten, darunter auch eine Fahrerkabine 6, welche die Beobachtung des Arbeitszwerkzeuges 7 ermöglicht und von der aus der Bagger gesteuert wird. Das aus einem Tieflöffel 8 bestehende Grabwerkzeug der Arbeitsausrüstung 7 ist über ein Betriebsgelenk 9 an ein Oberteil 10 angeschlossen, welches in der Fig. 2 näher dargestellt ist. Das Oberteil 10 sitzt an einem Betriebsgelenk 11, welches an der Spitze des Löffelstiels 12 angeordnet ist. Ein Schwenkhebel 13 ist an über einen Lenker 13' das Oberteil 10 angelenkt und über einen Lenker 14 an die Kolbenstange eines Arbeitszylinders 15 angelenkt, der seinerseits an der Spitze 16 des Auslegers 17 befestigt ist. Der Lenker 14 stützt sich über eine Doppelschwinge 18 auf dem Löffelstiel 12 ab.

    [0020] Der Ausleger ist seinerseits in einer auf dem Oberwagen 5 angelenkten Schwinge 19 und ein Auslegerendstück 20 unterteilt. Zu seiner Betätigung dient ein Doppelzylinder-Schubekolbengetriebe, das allgemein mit 22 bezeichnet ist. Der Löffelstiel wird mit einem Arbeitszylinder 21 geschwenkt.

    [0021] Das Oberteil 10 dient gemäß der Darstellung der Fig. 2 zur Verlagerung der beiden Arbeitszylinder 23, 24, die zusammen den Antrieb des Betriebsgelenkes 9 bilden, das zwischen dem die Arbeitsausrüstung 7 bildenden Tieflöffel 8 und dem Löffelstiel angeordnet ist. Das Betriebsgelenk besteht aus dem im Oberteil 10 gelagerten Gelenkzapfen 25 und der Gelenkbuchse, welche allgemein mit 26 bezeichnet ist und weiter unten näher erläutert wird. Die Gelenkbuchse ist auf einer Montageplatte 27 angeordnet, welche ihrerseits mit dem oberen ebenen Abschnitt 28 des Bodens des Tieflöffels 8 verbunden ist.

    [0022] Die Einzelheiten der Montageplatte sind aus der Darstellung der Fig. 3 bis 5 ersichtlich. Nach Fig. 4 ist die Montageplatte durch ein Scharnier spiegelsymmetrisch auf zwei Zangenschenkel 29, 30 aufgeteilt. Die Zangenschenkel weisen auf ihrer Oberseite 31 bzw. 32 die aus zwei parallelen Gabelschenkeln 33, 34 bzw. 35, 36 bestehenden Anschlußkonsolen 37, 38 (Fig. 6) auf, welche die Montageplatte 27 mit den Kolbenstangen 39, 40 der Kolben 41, 42 in den Arbeitszylindern 23, 24 verbinden. Auf den Oberseiten 31, 32 der Zangenschenkel 29, 30 befinden sich ferner die Teile je einer Hälfte 43, 44 der Gelenkbuchse 26. Beide Gelenkhälften sind identisch ausgebildet. Sie bestehen aus einer auf zwei Gabelzinken 45, 46 aufgeteilten Konsole, die auf der Oberseite 31 des Zangenschenkels 29 angebracht sind und einer weiteren Konsole 47, welche auf der Oberseite 32 des Zangenschenkels 30 angeordnet ist. Die entsprechenden Teile der Hälfte 44 sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, die jedoch zur Unterscheidung Indexstriche tragen. In den Konsolen 46 bis 47 bzw. 46' bis 47' befinden sich ausgefluchtete Aussparungen, durch die der Zapfen 25 des Betriebsgelenkes 9 eingeführt werden kann. Dieser Zapfen bildet dann gleichzeitig den Gelenkzapfen eines Scharniers, um das die Zangenschenkel 29 und 30 geschwenkt werden können. Die geometrische Achse 48 des Betriebsgelenkes 9 fällt daher mit der Achse des Zangenscharniers zusammen.

    [0023] Die inneren Scharnierkanten 49, 50 der Zangenschenkel 29, 30 sind mit halbrunden Aussparungen 51 bis 54 versehen. Je zwei gegenüberliegende Aussparungen 51, 52 bzw. 53, 54 wirken mit je einem aus der Oberseite 55 des Löffelbodens 28 senkrecht nach oben vorstehenden Bolzen 56, 57 bzw. der im Grundriß rechteckigen Platten 58, 59 zusammen, welche die Bolzenköpfe bilden. Die Unterseite der Bolzenköpfe ist wie bei 60 in Fig. 5 dargestellt, konvex gekrümmt, um das spielfreie Erfassen der von den Bolzen 57 bis 59 gebildeten Anschlüsse mit den Zangenschenkeln 29, 30 zu ermöglichen.

    [0024] Wie sich insbesondere aus der Fig. 7 ergibt, ist an der dem Baggerführer in der Kabine 6 zugewandten Stirnseite 61 des Löffels 8 eine Führungsleiste 9 angeordnet. Deren Funktion wird im Zusammenhang mit der Wirkungsweise der Zangenschenkel 29, 30 näher erläutert.

    [0025] Wie sich aus der Darstellung der Fig. 6 ergibt, ist in die Zuleitung 62 des Arbeitszylinders 24 ein 2/2-Wegeventil 63 eingebaut, das mit einem Handtaster 64 betätigt werden kann. Die Zuleitung 62 wird ebenso wie die Zuleitung 65 für den Arbeitszylinder 23 mit einem 2/3-Wegeventil 66 gesteuert. Dieses Ventil liegt zwischen der zur Ölversorgung dienenden Pumpe 67 und dem Vorratsbehälter 68, die in der dargestellten Stellung des Wegeventils 66 auf Umlauf geschaltet ist, so daß die beiden Arbeitszylinder 23, 24 gesperrt sind. Durch Verstellen des Wegeventils 66 werden die Zylinder wechselweise beaufschlagt, sofern sich das Wegeventil 63 in der dargestellten Stellung befindet. Auf diese Weise läßt sich die Schürfebene gegenüber der Standebene des Baggers korrigieren. Wird das Wegeventil 63 umgestellt, so ist der Arbeitszylinder 24 gesperrt. Das geschieht normalerweise in etwa waagerechter Lage der Montageplatte 27 wie dargestellt in Fig. 6. In dieser Stellung läßt sich nur noch der Kolben 41 des Arbeitszylinders 23 mit dem Wegeventil 66 steuern. Diese Bewegung wird zum Öffnen und Schließen des Zangenschenkels 37 benutzt.

    [0026] In der Betriebsstellung, die in Fig. 6 wiedergegeben ist, wird das unbeabsichtigte Öffnen der Zangenschenkel 29, 30 durch eine Verriegelung ausgeschlossen. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel dienen dazu Schrauben, welche in Aussparungen 69, 70 der Montageplatte 27 eingeführt werden und den Boden 28 des Löffels 8 durchdringen.

    [0027] Wie sich ergibt, sind die Zangenschenkel 29, 30 spiegelsymmetrisch zur Ebene 48 und die Buchsenhälften 43, 44 sowie die Konsolenteile 33 bis 36 und die Aussparungen 69 und 70 spiegelsymmetrisch zur Querachse 71 der Montageplatte 27 angeordnet.

    [0028] Im folgenden wird die Montage einer Arbeitsausrüstung am Beispiel der Arbeitsausrüstung 7 erläutert. Dazu wird angenommen, daß die bis dahin am Löffelstiel 12 bzw. dem Oberteil 10 befestigte Arbeitsausrüstung bereits abgenommen ist. Der Tieflöffel 8 liegt auf dem Planum und ist dabei so orientiert, daß sein Boden 28 oben steht.

    [0029] Zunächst wird das Wegeventil 63 umgeschaltet, so daß der Arbeitszylinder 24 gesperrt ist, wodurch der Zangenschenkel 38 feststeht. Der Baggerführer schwenkt nunmehr von der Kabine 6 aus den Löffelstiel und damit das Oberteil 10 gemäß der Darstellung der Fig. 7 von links nach rechts, wobei die Kolbenstange 39 in den Arbeitszylinder 23 eingefahren und dementsprechend der Zangenschenkel 37 nach oben geklappt ist. Die damit geöffneten Zangenschenkel 29, 30 sind damit auf das Einspuren der Zangenschenkel in die Anschlüsse vorbereitet. Beim weiteren Schwenken des Oberteils 10 gemäß Fig. 7 orientiert sich der Baggerführer an der Führungsleiste 9, welche mit der Vorderkante des Zangenschenkels 30 zusammenwirkt und dem Baggerführer anzeigt, wann die halbrunden Aussparungen 52 und 54 unter die Kopfplatten 58, 59 der Bolzen 56, 57 eingespurt sind. Diese Stellung ist in der Darstellung der Fig. 8 bereits erreicht. Der Zangenschenkel 30 liegt dabei auf der Oberseite 55 des Bodens 28 auf.

    [0030] Der Kolben 41 wird durch Betätigung des Wegeventils 66 weiter ausgefahren, so daß die Kolbenstange 39 den Zangenschenkel.29 im Uhrzeigersinn um den Gelenkbolzen 25 des Betriebsgelenkes 9, der gleichzeitig die Scharnierachse bildet, schwenkt. Dadurch werden schließlich die halbrunden Aussparungen 51, 53 des Zangenschenkels 29 ebenso wie vorher die halbrunden Aussparungen 52, 54 des Zangenschenkels 30 in die Anschlüsse eingespurt.

    [0031] Dieser Zustand ist in der Darstellung der Fig. 9 erreicht. Dabei liegt der Zangenschenkel 29 seinerseits der Oberseite 55 des Löffelbodens 28 auf. Der Baggerführer kann durch Betätigen des Wegeventils 66 die weitere Ausfahrbewegung der Kolbenstange 29 sperren und die Kabine verlassen. Er dreht dann in die Aussparung 69 jedes Zangenschenkels 29 die Schraube 73 ein, welche zusammen mit einer Schraube, die in die Aussparung 70 eingedreht wird, den Zangenschenkel verriegelt. Damit ist der Montagevorgang beendet. Nachdem das Wegeventil 63 umgestellt worden ist, läßt sich die Arbeitsausrüstung gemäß der Fig. 10 in Betrieb nehmen. Die Demontage der Arbeitsausrüstung geschieht auf umgekehrtem Wege.


    Ansprüche

    l. Löffelbagger, dessen Arbeitsausrüstung an den Löffelstiel mit einem Betriebsgelenk angeschlossen ist, dessen Buchse an der Arbeitsausrüstung, z.B. an den Boden eines Löffels befestigt ist und dessen Antrieb aus je einem an einer Seite des Gelenkzapfens befestigten Arbeitszylinder besteht,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsgelenkbuchse (26) auf einer wenigstens einseitig beweglichen Zange (29, 30) befestigt ist, deren Zangengelenkachse (48) mit der Achse des Betriebsgelenkes (9) zusammenfällt und deren beweglicher Zangenschenkel (29) außen mit einem der beiden Arbeitszylinder (23) verbunden und innen als Greifer gegen den anderen Zangenschenkel (30) zum Erfassen von an der jeweiligen Arbeitsausrüstung (7) für die Befestigung der Buchse (26) des Betriebsgelenkes vorgesehenen Anschlüssen (56-59) ausgebildet ist, welche mit einer in der Greiflage der Zangenschenkel (29, 30) wirksamen Verriegelung (69, 70, 73, 74) zusammenwirken.
     
    2. Löffelbagger nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß für den Wechsel der Arbeitsausrüstung (7) das Betriebsgelenk (9) durch Sperren des dem festen Zangenschenkel (30) zugeordneten Arbeitszylinders (24) ausgeschaltet ist und der Arbeitszylinder (23) des beweglichen Zangenschenkels (29) zum Öffnen und Schließen des Greifers dient.
     
    3. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsgelenkbuchse (26) auf der Oberseite (31, 32) einer durch das Zangenscharnier spiegelsymmetrisch auf die beiden Zangenschenkel (29, 30) aufgeteilten Montageplatte (27) befestigt ist, die auf ihrer Oberseite Anschlußkonsolen (37, 38) für die Arbeitszylinder (23, 24) und an den Scharnierkanten (49, 50) ihrer Zangenschenkel (29, 30) miteinander in der Greiflage zusammenwirkende Aussparungen (51-54) für mit Köpfen (58, 59) versehene Vorsprünge (56, 57) der Arbeitsausrüstung (7) aufweist.
     
    4. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkbolzen (25) des Betriebsgelenkes (9) die Scharnierachse der Montageplatte (27) bildet und die Buchse (26) des Betriebsgelenkes (9) unterteilt, sowie auf beiden Scharnierflügeln (29, 30) befestigt ist.
     
    5. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das unterteilte BeLriebsgelenk (26) mit je einer Hälfte (43, 44) die spiegelsymmetrisch quer zum Zangenscharnier unterteilten Konsolen (37,38) der Arbeitszylinder (23,24) einschließt.
     
    6. Löffelbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Führungsleiste (9), welche neben den Anschlüssen (56-59) auf der Arbeitsausrüstung (7) befestigt ist und zur Vorbereitung des Greifens mit dem gesperrten Zangenschenkel bis zum Einspuren in die Anschlüsse (57-59) zusammenwirkt.
     




    Zeichnung































    Recherchenbericht