(19)
(11) EP 0 158 877 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.10.1985  Patentblatt  1985/43

(21) Anmeldenummer: 85103598.0

(22) Anmeldetag:  26.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04H 3/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 05.04.1984 CH 1725/84

(71) Anmelder: Max Eberhard AG Bühnenbau Weesen
CH-8753 Mollis (CH)

(72) Erfinder:
  • Eberhard, Max
    CH-8872 Weesen (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Podest mit austauschbaren Füssen


    (57) Um einen einfachen Austausch von Füssen (2) unterschiedlicher Länge an einem Podest zu erreichen, ist für jeden Fuss eine Klemmhalterung (3) vorgesehen. Ist diese mittels eines Exzenterhebels (9) geschlossen, so wird der Fuss (2) darin festgeklemmt. In der offenen Stellung wird der Fuss für den Austausch freigegeben. An der Plattformunterseite kann ein Magazin für die zu verwendenden Füsse unterschiedlicher Länge vorgesehen sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Podest mit einem Rahmen, einer daran angebrachten Plattform und austauschbaren Füssen.

    [0002] Podeste dieser Art sind an sich bekannt. Bei bekannten, hierbei verwendeten Steckfüssen ergibt sich dabei insbesondere das Problem der Fixierung. Werden federbelastete Verriegelungen verwendet, so ist nach längerer Betriebsdauer in der Regel ein Nachlassen der Federkraft zu beobachtmmit entsprechend unsicherer Halterung der Füsse. Das für ein klemmfreies Einschieben der Füsse nötige Spiel kann zu einem Wackeln der Füsse führen. Bei Schraubverbindungen treten diese Nachteile zwar nicht auf, jedoch ist der Austausch zeitaufwendig. Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Podest der genannten Art derart zu verbessern, dass ein schneller Austausch der Podestfüsse möglich und dennoch nach längerem Gebrauch ein fester Sitz der Füsse gewährleistet ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass für jeden Fuss eine betätigbare Klemmhalterung vorgesehen ist, die in geschlossener Stellung den Fuss unlösbar festklemmt und in offener Stellung für den Austausch freigibt.

    [0003] Vorzugsweise ist im Bereich der Plattformunterseite ein Magazin für mehrere austauschbare Füsse unterschiedlicher Länge angeordnet. Damit sind die Füsse für den raschen Austausch jederzeit griffbereit. Ferner sind bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel zur Verbindung mit einem entsprechenden Nachbarpodest an den Plattformaussenkanten von oben zugängliche Ausnehmungen und Kupplungsstücke vorgesehen, derart, dass jeweils ein Kupplungsstück von oben in ein durch zwei benachbarte, gegenseitig ausgerichtete Podeste gebildetes Ausnehmungspaar einsetzbar bzw. daraus entnehmbar ist.

    [0004] Mit dieser Anordnung kann auf einfache Weise ein Verband aus mehreren gleich hohen Plattformen erstellt werden. Insgesamt eignet sich diese Ausführung insbesondere für die Erstellung von Bühnenaufbauten, indem die leichte Auswechselbarkeit der Füsse zusammen mit der einfachen Verbindungsmöglichkeit mit Nachbarpodesten eine hohe Flexibilität und rasche Anpassung an ändernde Bedürfnisse erlauben.

    [0005] Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Darin zeigen:

    Fig. 1 eine Detailansicht einer Klemmhalterung mit eingesetztem Fuss aus der Untersicht,

    Fig. 2 eine Ansicht des Podestes von unten mit Fussmagazin,

    Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht zweier miteinander zu verbindender Podeste gleicher Höhe,

    Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in Fig. 3, und

    Fig. 5 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Klemmhalterung.



    [0006] In Fig. 1 ist eine Podestecke in Untersicht mit eingesetztem Fuss 2 gezeigt. Eine Klemmhalterung 3 ist in der Ecke eines Rahmens 4 unterhalb einer an der Rahmenoberseite angeordneten Plattform 5 angeordnet. Die Klemmhalterung 3 weist eine Manschette 5 auf, deren zwei nicht in der Rahmenecke liegenden Seiten flexible Klemmbacken 6 bilden. Die Manschette 5 ist vorzugsweise als Gussteil aus Aluminium gefertigt und weist im unbelasteten Zustand eine Form auf, bei der die Klemmbacken 6 leicht geöffnet sind, so dass der Fuss 2 ohne Verklemmen eingeschoben werden kann. Bei eingeschobenem Fuss 2 kann hernach ein Exzenterhebel 9, der an einer Klemmbacke angelenkt und mit der anderen über einen Lenker 10 verbunden ist, umgelegt werden, wodurch die Manschette 5 geschlossen und der Fuss 2 darin festgeklemmt wird. Weil der Lenker 10 beim Umlegen des Exzenterhebels 9 von der einen auf die andere Seite von dessen Drehachse gelangt, entsteht eine Schnappwirkung, die das selbsttätige Oeffnen des Exzenterhebels 9 verhindert.

    [0007] In Fig. 5 ist eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der Klemmhalterung 3 gezeigt. Ein am Rahmen 4 angebrachtes, rechteckiges Halteglied 13 hat Innenmasse, die die Aussenmasse des Fussprofils übersteigen. Im Bereich der Innenecke dieses Haltegliedes ist ein Exzenterhebel 9' angeordnet, dessen Exzenterscheibe 14 direkt auf den eingesetzten Fuss 2 wirkt. Dieser wird damit gegen einen von der äusseren Ecke des Haltegliedes 13 gebildeten Sitz gepresst und darin festgeklemmt. Die Exzenterscheibe 14 kann aus einem widerstandsfähigen Kunststoff gebildet sein.

    [0008] Für die jeweils nicht verwendeten Füsse 2 ist an der Plattformunterseite ein Magazin vorgesehen (Fig. 2). Dieses ist vorzugsweise so ausgebildet, dass alle zur Verfügung stehenden Füsse, vorzugsweise vier Sätze verschiedener Länge, darin untergebracht werden können, so dass bei der Lagerung der Podeste Platz gespart werden kann. Das Magazin besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus seitlich angeordneten Zapfen 11, auf welche die Füsse 2 aufgesteckt werden. Die Zapfen 11 weisen vorzugsweise eine Ausgestaltung auf, die die Füsse am Herausgleiten hindert. Hierzu können Rastmittel bekannter Art vorgesehen sein. Das Magazin und die Füsse 2 sind bei seitlicher Ansicht von aussen nicht sichtbar, da die Höhe des Rahmens 4 sie verdeckt. Die Füsse 2 bestehen aus Aluminiumprofilen relativ geringer Wandstärke und sind sehr leicht, so dass die magazinierten Füsse das Gewicht des Podestes nicht übermässig erhöhen.

    [0009] Werden die Podeste in Verbänden aufgestellt, so ist insbesondere zwischen gleich hoch eingestellten Podesten, welche eine durchgehende Spielfläche bilden, eine Kopplung erwünscht, welche das Auseinanderrutschen der Podeste verhindert. Hierzu weist die Plattform 8 längs ihres Randes Ausnehmungen 23 auf, wobei in ein Ausnehmungspaar zweier aufeinander ausgerichteter Podeste ein Kupplungsstück 24 von oben einsetzbar ist, das Winkelstücke 7, die die Plattformen der beiden Podeste einrahmen, übergreift und sie so koppelt (vgl. Fig. 4). Das Kupplungsstück 24 ist vorzugsweise aus einem magnetisierbaren Metall, z.B. Stahl, was dessen Herausnehmen mittels einem Dauermagneten erlaubt. Die beschriebene Anordnung erlaubt eine rasche Anpassung der Podesthöhen an die gewünschten Verhältnisse bei unmittelbarer Greifbarkeit unterschiedlicher Fusslängen. Dabei ist eine Schrägstellung durch gleichzeitige Verwendung zweier Fusspaare unterschiedlicher Länge ohne weiteres möglich. Je nach Bedarf können die einzelnen Podeste im Verband auf einfache Weise von der Plattformoberseite her ge- und entkoppelt werden.

    [0010] Bei demontierten und im Magazin angeordneten Füssen beschränken sich die Aussenabmessungen des Podestes im wesentlichen auf diejenigen des Rahmens 4, was eine gute Stapelbarkeit bei minimalem Stapelvolumen bewirkt.


    Ansprüche

    1. Podest mit einem Rahmen (4), einer daran angebrachten Plattform (8) und austauschbaren Füssen (2), dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Fuss (2) eine betätigbare Klemmhalterung (3) vorgesehen ist, die in geschlossener Stellung den Fuss (2) unlösbar festklemmt und in offener Stellung zum Austausch freigibt.
     
    2. Podest nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmhalterung (3) als das Fussprofil umfassende Manschette (2) ausgebildet ist, deren Umfang mittels eines Exzenterhebels (9) zwischen der offenen und der geschlossenen Stellung veränderbar ist (Fig. 1).
     
    3. Podest nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmhalterung (3) einen Sitz (13) für jeden Fuss (2) aufweist sowie einen Exzenterhebel (9'), der auf den Fuss (2) wirkt und diesen gegen seinen Sitz verklemmt (Fig. 5).
     
    4. Podest nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenterhebel (9,9') im Bereich der der Podestecke abgewandten Kante jedes Fusses (2) angeordnet ist.
     
    5. Podest nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Plattformunterseite ein Magazin für mehrere austauschbare Füsse unterschiedlicher Länge angeordnet ist.
     
    6. Podest nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin eine Anordnung (11) zum Einstecken der zu magazinierenden Füsse (2) aufweist, wobei die eingesteckten Füsse innerhalb der Profilhöhe des Rahmens (4) verbleiben.
     
    7. Podest nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin zur Aufnahme von mindestens 4 Fusssätzen unterschiedlicher Länge ausgebildet ist.
     
    8. Podest nach einem vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung mit einem entsprechenden Nachbarpodest an den Plattformaussenkanten von oben zugängliche Ausnehmungen (23) und Kupplungsstücke (24) vorgesehen sind, derart, dass jeweils ein Kupplungsstück von oben in ein durch zwei benachbarte, gegenseitig ausgerichtete Podeste gebildetes Ausnehmungspaar (23) einsetzbar bzw. daraus entnehmbar ist.
     
    9. Podest nach Anspruch 8, wobei die Plattform (8) randseitig von einem mit dem Oberrahmen verbundenen Winkelstück (7) eingefasst ist, dessen nach oben gerichteter Schenkel in den Ausnehmungen durch ein Kupplungsstück (24) mit dem entsprechenden Schenkel eines benachbarten Podestes verbindbar ist.
     
    10. Podest nach Anspruch 8 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsstücke (24) aus einem magnetisierbarem Metall, vorzugsweise aus Stahl, bestehen, derart, dass sie mittels einem Dauermagneten von oben aus den Ausnehmungen entnehmbar sind.
     




    Zeichnung