[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erhitzen von Metallteilen
aus nichtmagnetischem Material auf eine erhöhte Bearbeitungs- oder Schmiedetemperatur.
[0002] Beim Metallschmieden wurde bisher bei den gebräuchlichen Verfahren zum Anwärmen von
Metallknüppeln oder Werkstücken aus nichtmagnetischem Material wie Messing oder Kupfer
auf ihre Schmiedetemperatur von etwa 835° K entweder ein gas- oder elektrisch beheizter
Ofen verwendet, in dem die Knüppel erhitzt wurden. Bei diesen früheren Anwärmverfahren
wird jedoch das nichtmagnetische Material der Knüppel während der gesamten Anwärmzeit,
während der sie sich im Ofenraum befinden, der hohen Ofentemperatur von etwa 835°
K ausgesetzt. Die Folge hiervon ist, daß die nichtmagnetischen Werkstücke infolge
der langen Zeitspanne, in der sie den hohen Ofentemperaturen ausgesetzt sind, eine
Oberflächenverwitterung oder Kornvergröberung erleiden, die nicht tragbar ist.
[0003] Obgleich eine solche Oberflächenabtragung oder Kornvergröberung der nichtmagnetischen
Knüppel oder Werkstücke durch Anwendung einer induktiven Erwärmung im wesentlichen
vermieden oder doch weitgehend auf ein Minimum zurückgeführt werden könnte, bei der
die Knüppel auf ihre Schmiedetemperatur von annähernd 835° K erwärmt werden, kann
mit einer solchen induktiven Erwärmung der Werkstücke nur ein wesentlich geringercr
Wirkungsgrad erreicht werden als mit einem elektrischen Hochleistungswärmestrahlungsofen,
beispielsweise einem Spaltofen, wie er in der US-PS 4 159 415 dargestellt und beschrieben
ist. Der normale Wirkungsgrad einer induktiven Erwärmung von Teilen aus Messing oder
einem anderen nichtmagnetischen Metall liegt in der Größenordnung von 30 % bis 35
%, während der normale Wirkungsgrad beim Erhitzen solcher Teile in einem hochwirksamen
elektrischen Wärmestrahlofen 60 % überschreitet. Aus diesem Grund ist erwiesenermaßen
das vollständige Erhitzen von nichtmagnetischen Metallknüppeln nur durch induktive
Erwärmung auf ihre Schmiedetemperatur auf wirtschaftliche Weise nicht durchführbar.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Verfahren und eine Vorrichtung zum Erhitzen
von nichtmagnetischen Metallfeilen auf eine erhöhte Bearbeitungstemperatur anzugeben,
womit die oben erwähnten Schwierigkeiten beseitigt werden, und das mit einem hohen
Gesamtwirkungsgrad durchgeführt werden kann und bei dem die Oberflächenbeschaffenheit
der Werkstücke nicht beeinträchtigt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den in den Ansprüchen angegebenen Merkmalen gelöst.
[0006] Die Verwendung eines hochwirksamen, elektrischen Strahlungsheizofens vom Spalttyp
erlaubt eine erste Vorwärmung der nichtmagnetischen Metallteile auf eine Vorwärmtemperatur,
die wesentlich unter der Schmiedetemperatur liegt. Danach wird eine Induktionsheizspirale
eingesetzt, um die vorgewärmten Teile einer induktiven Nacherwärmung bis auf ihre
Endtemperatur zu unterziehen, die zum Schmieden erforderlich ist. Durch ein solches
zweistufiges Anwärmverfahren wird der größere Teil der erforderlichen Gesamtenergie
zum Erhitzen der Metallteile auf ihre Schmiedetemperatur dazu eingesetzt, um die größte
Aufwärmung der Teile in einer hochwirksamen Weise zu vollzrehen, ohne die Oberfächenbeschaffenhert
durch Abtragung oder Kornvergröberung unqiir;stiq zu beeinflussen. Durch Vorwärmen
der nichtmagnetischen Metallteile mit einem hochwirksamen elektrischen Strahlheizofen
vom Spalttyp auf die vorerwähnte Vorwärmtemperatur und durch die Nacherhitzung der
Werkstücke mit einer induktiven Erwärmung auf ihre Schmiedetemperatur wird der Gesamtwirkungsgrad
des Anwärmsystems bemerkenswert gegenüber denjenigen Verfahren erhöht, wo die Werkstücke
vollständig durch induktive Erwärmung auf ihre Schmiedetemperatur erhitzt werden.
[0007] Nach der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn nichtmagnetische Werkstücke,
wie beispielsweise Messing- oder Kupferknüppel, zunächst auf eine Vorwärmtemperatur
von etwa 670° K in einem elektrischen Hochleistungswärmestrahlofen vom Spalttyp erwärmt
und dann von dem Vorwärmofen sofort in eine Induktionsheizspirale gebracht und dort
induktiv auf ihre endgültige Schmiedetemperatur von etwa 835° K nacherhitzt werden.
[0008] Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine erhöhte Bearbeitungstemperatur mit hohem
Wirkungsgrad erreicht und gleichzeitig eine Oberflächenabtragung oder Kornvergröberung
bei den bearbeiteten Werkstücken vermieden werden kann, da der größere Teil der insgesamt
erforderlichen Energie zum Vorwärmen in einem hochwirksamen Verfahren eingesetzt wird,
die Vorwärmtemperatur dort aber so niedrig liegt, daß eine Oberflächenabtragung oder
Kornvergröberung bei den Werkstücken nicht eintritt. Das zweistufige Verfahren erlaubt
die Kombination der Vorwärmung der Werkstücke auf eine Vorwärmtemperatur, die unterhalb
der Bearbeitungstemperatur der Gegenstände liegt, in einem hochwirksamen elektrischen
Strahlungsheizofen mit einer induktiven Nacherhitzung der vorgewärmten Teile auf die
ausgewählte Endbearbeitungstemperatur. Wertere Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnungen einer bevorzugten
Ausführungsform, die an einem Beispiel näher beschrieben wird. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Erhitzen nichtmagnetischer Metallteile auf eine erhöhte
Bearbeitungstemperatur nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer perspektivischen
Darstellung,
Fig. 2 eine Vorderansicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 mit dem Elektroofen und einer Induktionsheizvorrichtung
im Grundriß und teilweise im Schnitt, wobei einzelne Teile teilweise weggebrochen
sind,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Vertikalschnitt nach Linie 4-4,
Fig. 5 den Gegenstand der Fig. 2 in einem Vertikalschnitt nach Linie 5-5 und
Fig. 6 eine schematische Darstellung der aufeinanderfolgenden Schritte zur Erwärmung
der Gegenstände nach dem erfindungsgemäßen Anwärmverfahren.
[0009] In den Zeichnungen ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erhitzen von Metallteilen
aus nichtmagnetischem Material, wie beispielsweise Knüppel oder Werkstücke W aus Messing,
Kupfer oder Aluminium, dargestellt, die zur Vorbereitung auf die Herstellung von Schmiedestücken
auf die Schmiedetemperatur erhitzt werden. Man erkennt jedoch, daß die Erfindung auch
zum Erwärmen von Gegenständen aus anderen Metallen auf ihre - Schmiedetemperatur oder
eine erhöhte Temperatur zu anderen Zwecken verwendet werden kann, wo sich eine solche
erhöhte Temperatur als nützlich erweisen kann. Zum Erwärmen der Werkstücke W aus einem
nichtmagnetischen Metall, wie beispielsweise aus Messing, Kupfer oder Aluminium, bis
zur Schmiedefähigkeit müssen diese auf eine Temperatur von etwa 835°K im Fall von
Messing oder Kupferwerkstücken oder auf eine etwas niedrigere Temperatur bei Aluminiumwerkstücken
erwärmt werden.
[0010] Obgleich das Erwärmen von nichtmagnetischen Metallwerkstücken auf ihre Schmiedetemperatur
mit den bisher bekannten Vorwärmverfahren im Elektroofen wesentlich wirksamer ist
als die ebenso bekannten Induktionsheizverfahren, führt die Verwendung eines Elektroofens
für solche Anwärmzwecke in unerwünschter Weise zu einer Oberflächenabtragung oder
Kornvergröberung des Werkstückmaterials, die zu beanstanden ist und in der langen
Verweilzeit ihre Ursache hat, in der die Werkstücke notwendigerweise den hohen Temperaturen
von 835° K im Ofen ausgesetzt sind.
[0011] Um diese Schwierigkeit zu vermeiden und gleichzeitig bis zu einem gewissen Grad die
vorteilhaften, hochwirksamen Heizeigenschaften eines elektrischen Spaltofens auszunutzen,
werden die Werkstücke W, wie dies schematisch in Fig. 6 allgemein dargestellt ist,
nach der Erfindung dadurch auf ihre Schmiedetemperatur oder eine andere erhöhte Bearbeitungstemperatur
gebracht, daß eine anfängliche Vorwärmung in einem elektrischen Hochleistungsofen
F auf eine erhöhte Vorwärmtemperatur von etwa 111° bis 167° K unter der Bearbeitungstemperatur
mit einer induktiven Nacherwärmung kombiniert wird, bei der die Werkstücke in einer
Induktionsheizspule C auf ihre gewählte Bearbeitungsendtemperatur T
2 gebracht werden.
[0012] Wenn beispielsweise Messing- oder Kupferwerkstücke W geschmiedet werden sollen, werden
diese zuerst in einem elektrischen Hochleistungsofen F auf eine Vorwärmtemperatur
von etwa 665° K vorgewärmt und dann auf ihre gewählte Schmiedetemperatur von etwa
835° K in der Induktionsheizspule C nacherhitzt.
[0013] Bei dem Anwärmsystem nach der Erfindung wird der größte Teil der zum vollständigen
Erhitzen der Werkstücke W auf ihre Schmiedeendtemperatur benötigten Gesamtenergie
dazu verwendet, um die Werkstücke durch die verhältnismäßig hochwirksame Strahlungswärme
eines elektrischen Hochleistungsstrahlwärmofens F zu erhitzen. Gleichzeitig führt
die bemerkenswert niedrigere Temperatur, auf welche die Werkstücke in dem Vorwärmofen
F vorgewärmt werden (etwa 665° K) und die hieraus sich ergebende, erheblich kürzere
Zeitdauer, während derer die Werkstücke dieser niedrigeren Vorwärmtemperatur im Ofen
F ausgesetzt sind, um sie eher auf ihre Vorwärmtemperatur zu bringen als auf ihre
viel höhere Bearbeitungs- oder Schmiedeendtemperatur, zu der praktischen Beseitigung
einer unerwünschten Oberflächenabtragung oder Kornvergröberung des Werkstückwerkstoffes.
Für die Zwecke der Erfindung kann der Elektroofen F irgendein geeigneter, sogenannter
Elektrohochleistungsofen, beispielsweise ein elektrischer Strahlungsheizofen vom Spalttyp,
sein, wie er in der vorerwähnten US-PS 4 159 415 erläutert ist.
[0014] Beim ersten Vorwärmen der Werkstücke W auf eine Temperatur, die niedriger liegt als
ihre Bearbeitungs- oder Schmiedeendtemperatur, in einem elektrischen Hochleistungsstrahlheizofen
F und nachfolgendem induktiven Nacherhitzen der Werkstücke auf ihre gewünschte Bearbeitungs-
oder Schmiedeendtemperatur in einer Induktionsheizspule C wird der Gesamtwirkungsgrad
des ganzen Anwärmsystems bemerkenswert über diejenigen Anwärmsysteme angehoben, bei
denen die Werkstücke vollständig durch induktive Erwärmung auf ihre Bearbeitungs-
oder Schmiedetemperatur gel
Jracht werden und die in der Vergangenheit verwendet wurden, um die zu beanstandende
Oberflächenabtragung oder Kornvergröberung der nichtmagnetischen Metallwerkstücke
zu vermeiden, die für langandauernde
Vorwärm- prozesse in elektrischen Anwärmöfen charakteristisch ist.
[0015] Der normale Wirkungsgrad bei der induktiven Erwärmung von Messing- oder anderen nichtmagnetischen
Metallwerkstücken W auf die Schmiedetemperatur liegt in der Größenordnung von 30 %
bis 35 %. Im Gegensatz hierzu führt die Kombination einer Vorwärmung solcher Werkstücke
in einem elektrischen Hochleistungsstrahlungswärmofen F auf eine beträchtlich unter
der Schmiedetemperatur liegende Vorwärmtemperatur mit der Nacherhitzung der Werkstücke
durch eine Hochfreqenz-Induktionserwärmung auf die Schmiedetemperatur zu einem bemerkenswert
vergrößerten Wirkungsgrad für das Gesamtheiz-
- system von etwa 60 %, wobei annähernd 50 % an elektrischer Energie gespart werden.
[0016] Wendet man sich jetzt den Fig. 1 bis 5 zu, welche in allgemeiner Form eine Vorrichtung
zum Durchführen des neuen Verfahrens nach der Erfindung zum Anwärmen nichtmagnetischer
Metallwerkstücke auf eine erhöhte Bearbeitungstemperatur, wie beispielsweise auf ihre
Schmiedetemperatur T
2, zeigen, so erkennt man eine Fördereinrichtung A, die Werkstücke W aus einem Vorrat
oder Haufen 10,der sich in einem Behälter 12 befindet, in einen elektrischen Strahlungs-Hochleistungsofen
F, beispielsweise einen Ofen vom Spalttyp, fördern kann, wie er im US-Patent 4 159
415 dargestellt ist. Die nichtmagnetischen Metallwerkstücke W haben bei dem besonders
dargestellten Fall die Form von vergleichsweise kurzen Messing-oder Kupferstangen.
[0017] Die Werkstückfördereinrichtung A kann einen in vertikaler Richtung beweglichen, endlosen
Fördergurt aufweisen, der von einem elektromotorisch angetriebenen Untersetzungsgetriebe
16 angetrieben wird und mit mehreren, sich in horizontaler Richtung erstreckenden
Hubtrögen 18 versehen ist, die während ihrer Aufwärtsbewegung den Werkstückvorrat
10 im Behälter 12 durchlaufen und ein oder mehrere Werkstücke aufnehmen und diese
durch Kippen ihrer Tröge 18 in einen feststehenden, sich in horizontaler Richtung
erstreckenden Einlauftrog 20 abwerfen und schließlich diesen Trog mit einer Vielzahl
oder einer Reihe 22 von Werkstücken füllen, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt
ist. Überschüssige Werkstücke, die von einem Hubtrog 18 auf schon im Vorschubtrog
20 vorhandene und diesen füllende Werkstücke entleert werden, fallen einfach in den
Vorratsbehälter 12 zurück.
[0018] Die Reihe 22 der Werkstücke W, die den Speisetrog 20 füllen, wird von einer Stoßstange,
die von der Kolbenstange 24 eines Hydraulikzylinders 26 gebildet sein kann, der intermittierend,
von einer geeigneten, nicht näher dargestellten Steuervorrichtung betätigt wird, in
den Ofen F gefördert oder gestoßen, wenn dieser bereit ist, sie aufzunehmen. Die Betätigung
des Zylinders 26 durch die Steuervorrichtung veranlaßt die Kolbenstange 24, die Werkstückreihe
22 aus dem Zuführtrog 20 in den Ofen F zu stoßen, durch den sie dann weiterwandern,
um fortschreitend auf die vorerwähnte Vorwärmtemperatur T
1 von beispielsweise etwa 665° K vorgewärmt zu werden. Die Betätigung des Hydraulikzylinders
26 durch die hierfür vorgesehene Steuervorrichtung erfolgt jedesmal dann, wenn der
Ofen F sich in einer Verfassung befindet, in der er die Reihe 22 der Werkstücke aus
dem Zuführtrog 20 aufnehmen kann, was beispielsweise durch ein geeignetes elektrisches
Signal zu einem nicht näher dargestellten, magnetbetätigten Steuerventil der Steuervorrichtung
erreicht wird, welche die Betätigung des Zylinders 26 regelt.
[0019] Der Ofen F hat ein feuerfestes Gehäuse 30, das von vertikal angeordneten Wänden,
nämlich einer Vorderwand 32, einer Rückwand 34 und Seitenwänden 36 gebildet wird und
das eine Deckenwand 38 und eine Bodenwand 40 aufweist. Alle diese Wände umschließen
eine Vorwärmekammer 42, durch welche die Werkstücke hindurchgefördert werden, um diese
fortschreitend auf die Vorwärmtemperatur T
1 vorzuwärmen. In der Kammer 42 sind mehrere langgestreckte stab- oder stangenförmige
elektrische Heizwiderstandselemente 44, beispielsweise aus Siliciumcarbid, montiert,
um die Kammer zu erhitzen und sie auf der vorerwähnten Werkstückvorheiztemperatur
T
1 von etwa 665° K zu halten. In vertikalem Abstand voneinander und auf der Innenseite
im Abstand von der Vorderwand 32 und der Rückwand 34 des Ofengehäuses 30 erstrecken--sich
parallel zueinander mehrere Heizelemente 44, von denen in dem dargestellten Fall drei
angeordnet sind. Die Heizelemente durchdringen die feuerfest ausgekleideten Wände
36 des Gehäuses und erstrecken sich bis zur Außenseite des Ofens, wo sie durch Leitungsdrähte
45 (Fig. 3) an eine geeignete, nicht näher dargestellte elektrische Kraftquelle angeschlossen
sind, beispielsweise eines an jede Phase einer Dreiphasen-60Hz-Stromquelle mit einer
geeigneten Spannung von beispielsweise von 480 V, wie dies in Fig. 6 durch die drei
Leiterphasen phl, ph2 und ph3 des Stromkreises angedeutet ist.
[0020] Beim Einspeisen der Werkstückreihe 22 aus der Förderrinne 20 in den Ofen F mit Hilfe
der Kolbenstange 24 des Hydraulikzylinders 26 werden die Werkstücke durch eine Öffnung
46 in der Ofenseitenwand 36 auf eine absatzweise arbeitende Werkstücktransportvorrichtung
50 in der Ofenkammer 42 gestoßen, mit der jede Werkstückreihe 22 schrittweise durch
den Ofen transportiert wird (Fig. 3 und 4). Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht,
hat die Transportvorrichtung 50 mehrere, aufeinanderfolgende, zueinander parallele
Lagerstühle 52, welche die aufeinanderfolgenden Reihen 22 der Werkstücke W tragen,
wobei jede Reihe von einem Lagerstuhl zum nächsten weitertransportiert wird. Die Lagerstühle
52 bestehen aus miteinander abwechselnden, sich in horizontaler Richtung erstreckenden,
vertikal beweglichen und nach rückwärts geneigten, zueinander parallelen Stützstangen
54 und hiermit abwechselnden, sich horizontal erstreckenden, nach rückwärts geneigten
und feststehenden, zueinander parallelen Anschlagstäben 56. Die Werkstücke W liegen
auf den beweglichen Stützstangen 54 und stützen sich gegen die Längskanten der festen
Anschlagstäbe 56 ab. Alle vertikal beweglichen Stützstangen 54 werden an jedem Ende
von Stützen 58 unterstützt, die auf zwei zueinander parallelen Seitenhubbalken 60
stehen, die sich in horizontaler Richtung im untersten Teil der Ofenkammer 42 längs
dessen Seitenwänden-36 erstrecken. Die feststehenden Anschlagstäbe 56 werden von-nuerträgern
62 getragen, die mit ihren einander gegenüberliegenden Enden in den Ofenseitenwänden
36 verankert sind.
[0021] Wenn die Stützstangen 54 von den Hubbalken 60 einen genügenden Betrag angehoben werden,
um die Werkstückreihen 22 in den Lagerstühlen 52 über die Anschlagkanten der feststehenden
Anschlagstäbe 56 zu heben, rollen oder gleiten die Werkstücke einer jeden Reihe auf
der Oberseite des entsprechenden, feststehenden Anschlagstabes hinunter und gegen
die Kante der nächstbenachbarten Stützstange 54. Wenn die Stützstangen dann anschließend
in ihre abgesenkte Ausgangslage zurückkehren, in der sie ihre Lagerstuhlposition wieder
einnehmen, rollen die Werkstücke auf die Oberseite der nächstfolgenden beweglichen
Stützstange 54 in den von dieser gebildeten Lagerstuhl 52 hinein und bleiben dort
liegen. Auf diese Weise werden die in jedem Lagerstuhl 52 befindlichen Reihen 22 der
Werkstücke W schrittweise fortschreitend von einem Lagerstuhl zum nächsten durch die
Ofenkammer geführt. Vom letzten Lagerstuhl 52 im Ofen rollen die Werkstücke dieser
Reihe 22 von dem fest angeordneten Anschlagstab 56 dieses letzten Lagerstuhles herunter
und in eine horizontale Austragrinne 64 mit V-Querschnitt in eine Stellung, in der
sie aus dem Ofen F durch eine Austragöffnung 66 von geringer Größ
p ausgetragen werden (Fig. 1 und 3).
[0022] Die vertikale Auf- und Abbewegung der Hubbalken 60 zum Weitertransportieren der Werkstückreihen
22 von einem Lagerstuhl 52 zum nächsten wird von einem geeigneten Hubmechanismus 70
der Werkstückvorschubeinrichtung 50 erzeugt. Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht,
besteht die Hubvorrichtung 70 aus paarweise angeordneten, sich in vertikaler Richtung
erstreckenden Hubstangen 72, die an-den einander gegenüberliegenden Enden von zugehörigen
Hubbalken 60 befestigt sind und diese tragen. Die Hubstangen 72 durchdringen die Bodenwand
40 des Ofengehäuses 30 und sind vertikal hin- und herbeweglich in Gleitlagern 74 gelagert,
die am Ofentragrahmen 76 befestigt sind. Die Hubstangen 72 stehen an ihren unteren
Enden mit zugehörigen Nockenscheiben 78 in Eingriff und sitzen auf diesen auf, die
alle die gleiche Kurvenform haben und in gleicher Lage zueinander an sich horizontal
erstreckenden, parallelen Nockenwellen befestigt sind, die sich quer zu den Hubbalken
60 erstrecken und an ihren einander gegenüberliegenden Enden in Konsolen 82 drehbar
gelagert sind, die am Ofenrahmen 76 auskragen. Antriebshebel 84 von gleicher Form,
die in gleicher Lage an jeder Welle 80 befestigt sind, sind mit ihren äußeren oder
freien Enden an je einem Ende von sich in horizontaler Richtung erstreckenden Antriebsstangen
86 angelenkt, die mit ihren anderen Enden an die einander gegenüberliegenden Enden
einer sich in horizontaler Richtung erstreckenden, gemeinsamen Kolbenstange 88 gelenkig
angeschlossen sind, die sich von einem am Ofenrahmen 76 befestigten hydraulischen
Zylinder 90 in beiden Richtungen nach außen erstreckt. Durch die Betätigung des Zylinders
90 in einer Richtung werden die Nockenscheiben 78 so gedreht, daß ihre erhabenen Teile
die Hubstangen 72 und damit die Hubbalken 60 gleichheitig anheben, die dann die Stützstangen
54 der Werkstücklagerstühle 52 in ihre angehobene Stellung bringen und die in ihnen
liegenden Werkstücke veranlassen, von den Werkstücklagerstühlen 52 herunter und auf
die feststehenden Anschlagstäbe 56 in eine Stellung zu rollen, von der aus sie in
den nächstvorderen der Lagerstühle 52 rollen, wenn die

in entgegengesetzte Richtung wreder in ihre untere Lage abgesenkt werden. Die Betätigung
des Zylinders 90 der Vorschubeinrichtung 50 zum Erzeugen des schrittweisen Vorschubes
der Reihen 22 der Werkstücke durch den Vorwärmofen F kann entweder von Hand oder automatisch
gesteuert werden, beispielsweise in Abhängigkeit von einem elektrischen Signal, das
angibt, daß die Austragrinne 64 des Ofens F keine Werkstücke mehr enthält. Die Dauer
der schrittweisen Vorschubbewegung der Werkstücke durch den Ofen F wird so reguliert,
daß sich die Werkstücke auf der gewünschten Vorwärmtemperatur T
l,im Fall von nichtmagnetischen Messing- oder Kupferwerkstücken von beispielsweise
665° K,befinden, wenn sie-in die Abförderrinne 64 des Ofens entlassen werden.
[0023] Wenn die jetzt auf eine Vorwärmtemperatur T
1 gebrachten Werkstücke den Auslaßtrog 64 erreichen, werden sie durch die Auslaßöffnung
56 des Ofens F einzeln ausgetragen und im wesentlichen sofort in die Induktionsheizspule
C gebracht und schrittweise durch diese hindurchgeführt, um eine induktive Nacherhitzung
der Werkstücke auf ihre gewählte Bearbeitungs-oder Schmiedetemperatur T
2 zu erreichen.
[0024] Die vorgewärmten Werkstücke können aus der Abförderrinne 64 des Ofens F durch jedes
geeignete Mittel, beispielsweise mit Hilfe einer Stoßstange 92, einzeln ausgetragen
werden (Fig. 3), welche eine Öffnung in der Ofenseitenwand 36 durchdringt und in dieser
hin- und herschiebbar ist und mit der Reihe 22 der Werkstücke in der Abförderrinne
64 fluchtet. Die Stoßstange 92 kann entweder von Hand oder, wie dargestellt, mit Hilfe
eines Hydraulikzylinders automatisch betätigt werden, wobei die Kolbenstange des Hydraulikzylinders
als Stoßstange 92 dient und langsam oder in aufeinanderfolgenden Schritten bei ihrem
Werkstückausstoßhub vorlaufen kann, um die Werkstücke einzeln aus der Abförderrinne
64 und in zeitlich genau abgestimmter Folge mit dem Ausstoß eines

aus der Herzspirale C auszutragen, in der dieses Werkstück auf die gewählte Schmiedetemperatur
T
2 nacherhitzt worden ist.
[0025] Nach dem Austragen aus der Ofenaustragöffnung 66 mit Hilfe der Stoßstange 92 fällt
jedes vorgewärmte Werkstdek in eine geneigte Rinne 96 und gleitet in dieser abwärts
in eine axial fluchtende Lage mit einer sich in horizontaler Richtung erstreckenden
Führungsrinne 98, die in das offene Einführende einer Werkstückaufnahmeöffnung führt,
die mit der Werkstückaufnahmeöffnung in der Induktionsheizspule C fluchtet und zur
Aufnahme des Werkstückes bereit ist.
[0026] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Induktionsheizspule C eine bekannte Heizspule
mit vielen Windungen, die einen hohlen elektrischen Leiter aufweist, der in mehreren
Windungen 102 schraubenlinienförmig um eine lineare Schraubenachse gewunden ist und
an einander gegenüberliegenden Enden an einen Kühlmitteleinlaß 104 und einen Kühlmittelauslaß
106 angeschlossen ist, die mit einer nicht näher dargestellten, geeigneten Kühlmittelquelle
verbunden sind. Der Einlaß 104 und der Auslaß 106 bilden im Abstand voneinander angeordnete
Anschlußleiter, um die gesamte Länge der Spule über einen elektrischen Stromkreis
108 an eine geeignete Hochfrequenzwechselstromquelle anzuschließen, die schematisch
als ein Generator 110 dargestellt ist, um die Spule C während des Betriebes der Vorrichtung
kontinuierlich mit Strom zu versorgen. Die Windungen 102 der Heizspule C sind in einem
Körper aus feuerfestem Material 112 eingebettet, der den langgestreckten, zentralen
Werkstückaufnahmekanal 100 bildet, der sich koaxial zu der Spulenmittelachse erstreckt.
Der Spulenkanal 100 ist mit Werkstückstützgleitschienen 114 versehen (Fig. 1 und 5),
die sich in Längsrichtung im Inneren des Kanals erstrecken und auf denen die Werkstücke
während ihres Durchlaufes durch den Spulenkanal entlanggleiten können.
[0027] Während jedes vorgewärmte Werkstäck W die

96 hinab in den Führungstrog 98 gleitet, wind es sofort in das offhne Einführungsende
des Kanales 100 der kontinuierlich unter Strom gesetzten Spule C geführt, um die induktive
Nacherhitzung des werkstäckes zu beginnen. Während des Einführens in den Spulenkanal
stößt das eingeführte Werkstück gegen das letzte der vorher in den Durchlaufkanal
eingeführten Werkstücke und stößt die gesamte, im Kanal vorhandene Werkstückreihe
um einen ausreichenden Betrag vorwärts, der der Länge eines Werkstückes entspricht,
um das vorderste Werkstück in der Wwrkstückreihe aus dem Austragende des Spulenkanals
auszustoßen, wobei das ausgestoßene Werkstück zu diesem Zeitpunkt auf die gewählte
Bearbeitungs- oder Schmiedetemperatur T
2 nacherhitzt worden ist. Die Reihe der Werkstücke W in dem Spulenkanal 100 wird auf
diese Weise schrittweise und fortschreitend vorgeschoben und im Kanal durch die stromführende
Spule C nacherhitzt, bis sie die gewählte Bearbeitungs- oder Schmredetemperatur T
2 am Auslaßende des Kanals 100 erreicht, zu welchem Zeitpunkt die Werkstücke aus dem
Kanal ausgeworfen werden. Die Gleitbewegung des Werkstückes W aus dem Führunqskanal
98 in den Spulenkanal 100 kann mit Hilfe einer Schubstange 116 bewirkt werden, die
die Kolbenstange eines Hydraulikzylinders 118 sein kann, der hinter der Rinne 96 auf
dem Ofenrahmen 76 montiert ist und dessen Holbenstange 116 mit dem Werkstück W in
der Führungsrinne 98 und mit einer Öffnung 120 in der Rinne 96 fluchtet, durch welche
Öffnung hindurch die Kolbenstange bei Betätigung des Zylinders 118 sich hin- und herbewegt.
[0028] Die Betätigung des Hydraulikzylinders 118 zum Einführen des vorgewärmten Werkstückes
aus dem Führungstrog 98 in den Spulenkanal 100 erfolgt, sobald das vorderste Werkstück
der im Spulenkanal befindlichen Reihe die gewählte Bearbeitungs-oder Schmiedetemperatur
T
2 erreicht, die beispielsweise von emem Temperatursensor 122, wie einem Infrarotdetektor
oder

optischen Pyrometer, bestimmt wird. Der Sensor ist ge-

einen. fenster oder einer

124 im fernerfesten Körper 112 der Induktionsheiszspule C zwischen deren Windunqen
102 montiert und erfühlt durch diese Öffnung die Temperatur des vordersten Werkstückes
im Spulenkanal 100 in der letzten der schrittweisen Heizstellungen vor dem Auswerfen
aus dem Spulenkanal. Der Temperatursensor 122, der auf eine vorherbestimmte Temperatur
eingestellt ist, welche der gewünschten, ausgewählten Bearbeitungs- oder Schmiedetemperatur
T
2 des Werkstückes entspricht, erzeugt ein elektrisches Signal, welches die Betätigung
des Werkstückvorschubzylinders 118 steuert, beispielsweise mit Hilfe eines Elektromagnetventiles,
um ein anderes, auf die Vorwärmtemperatur T
1 gebrachtes Werkstück in den Spulenkanal 100 einzuführen und gleichzeitig das vorderste
Werkstück im Kanal aus diesem auszuwerfen, das von dem Sensor 122 als auf der gewählten
Bearbeitungs- oder Schmiedetemperatur T
2 befindlich erkannt worden ist. Das aus dem Spulenkanal 100 ausgeworfene Werkstück
W läuft dann auf eine sich kontinuierlich drehende Treibrolle 126, die von einem elektrisch
angetriebenen Untersetzungsgetriebe 128 angetrieben wird, um das ausgeworfene Werkstück
weiterzutransportieren und es in einem geeigneten Behälter oder einer Sammelrinne
130 abzulegen, aus der es von dem Bedienungsmann einer Schmiedepresse entnommen werden
kann.
[0029] Man erkennt aus der vorhergehenden Beschreibung, daß die Vorrichtung nach der Erfindung
entweder von Hand oder automatisch gesteuert arbeiten kann, um eine im wesentlichen
kontinuierliche Zufuhr von Werkstücken W aus nichtmagnetischem Material zu erreichen,
die von einem hochwirksamen, zweistufigen Anwärmprozeß nach der Erfindung auf eine
erhöhte Bearbeitungs- oder Schmiedetemperatur T
2 gebracht werden. Hierbei wird, was ganz besonders wichtig ist, die Oberflächenbeschaffenheit
der Werkstücke durch Oberflächenabtragung oder Kornvergröberung nicht nachteiliq beeinflußt.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsqemäßen Vorrichtung
hat das Heizsystem einen erheblich vergrößerten Wirkungsgrad von bis za 60 % im Vergleich
zu den normalen Wirkungsgraden von 30 bis 35% der früheren Heizsysteme, bei denen
zur Vermeidung der Oberflächenabtragung und Kornvergröberung bei nichtmagnetischen
Metallwerkstücken das Anwärmen der Werkstücke auf ihre Schmiedetemperatur T
2 vollständig durch induktive Erwärmung erfolgte. Mit der Erfindung wird hierdurch
eine Ersparnis von annähernd 50 % an elektrischer Energie gegenüber den ausschließlichen
Induktionsanwärmprozessen erreicht.
[0030] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es sind aber mehrere Abwandlungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
1. Verfahren zum Erhitzen eines Werkstückes (W) aus einem nichtmagnetischen Metall
auf eine wählbare, erhöhte Bearbeitungstemperatur, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Vorwärmen des Werkstückes (W) in einem hochwirksamen, elektrischen Strahlheizofen
(F) auf eine Vorwärmtemperatur (T1), die unterhalb der Bearbeitungstemperat tur des Werkstückes liegt, und
b) anschließendes, sofortiges Überführen des vorgewärmten Werkstückes (W) aus dem
Ofen (F) in eine Induktionsheizspule (C), in der das Werkstück (W) nacherhitzt und
auf die gewählte Bearbeitungstemperatur (T2) gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück auf eine Vorwärmtemperatur
(T1) gebracht wird, die wesentlich unterhalb der gewählten Bearbeitungstemperatur (T2) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück auf
eine Vorwärmtemperatur (T1) gebracht wird, die mindestens etwa 110° K unter der gewählten Bearbeitungstemperatur
(T2) liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück
auf eine Vorwärmtemperatur (T1) gebracht wird, die etwa 80 % der Temperatur (in °
K) der gewählten Bearbeitungstemperatur (T2) beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch qekennzeichnet, daß für ein
Werkstück aus Messing eine Schmiedetemperatur von etwa 835° K gewählt und das Werkstück
auf eine Temperatur von etwa 668° K vorgewärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Werkstücke in einem elektrischen Strahlungsheizofen stufenweise auf die erwähnte Vorwärmtemperatur
gebracht werden und dann, sobald sie etwa ihre Vorwärmtemperatur erreicht haben, aus
dem Ofen einzeln aufeinanderfolgend sofort in eine Induktionsheizspule gebracht und
dort auf die gewählte Bearbeitungstemperatur nacherhitzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß parallel
nebeneinander angeordnete Reihen von Werkstücken schrittweise quer durch den Ofen
transportiert werden, während sie in diesem stufenweise auf die Vorwärmtemperatur
gebracht werden, und daß die Werkstücke einer jeden Reihe, nachdem sie ihre Vorwärmtemperatur
angenommen haben, einzeln aufeinanderfolgend aus dem Ofen sofort in eine Induktionsheizspule
gebracht und dort auf die gewählte Bearbeitungstemperatur nacherhitzt werden.
8. Vorrichtung zum Erhitzen eines Werkstückes aus nichtmagnetischem Material auf eine
wählbare Bearbeitungstemperatur, gekennzeichnet durch einen elektrischen Hochleistungsstrahlungsheizofen
(F), insbesondere vom Spalttyp, zum Vorwärmen des Werkstückes (W) auf eine Vorwärmtemperatur,
die unterhalb der wählbaren Bearbeitungstemperatur liegt, mit einer dem Ofen (F) zugeordneten
Fördervorrichtung (50) zum Fördern der Werkstücke (W) durch den Ofen in eine Austragstellung,
in der sich das Werkstück (W) auf der Vorwärmtemperatur befindet; durch eine Induktionsheizspule
(C), die neben dem Ofen (F) angeordnet ist und einen Werkstückaufnahme-Spulenkanal
(100) aufweist, welcher die Induktionsheizspule (C) durchdringt; durch Transporteinrichtungen,
die sowohl mit dem Ofen (F) als auch mit der Induktionsheizspule (C) zusammenwirken,
um das vorgewärmte Werkstück (W) aus seiner Austragslage (64) im Ofen (F) im wesentlichen
sofort in den Kanal (100) der Induktionsheizspule (C) zu bringen und durch diesen
hindurchzuführen; und-durch eine elektrische Stromquelle (110) zum Zuführen von Energie
zu der Induktionsheizspule (C), und zum induktiven Nacherhitzen des Werkstückes (W)
auf die gewählte Bearbeitungstemperatur, während dieses durch den Kanal (100) transportiert
wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Führungskanal (98)
vorgesehen ist, der das vom Ofen (F) kommende, vorgewärmte Werkstück aufnimmt und
mit der Eingangsöffnung des Spulenkanals (100) fluchtet, und daß die Transporteinrichtung
eine erste, von einem hydraulischen Zylinder (94) betätigte Stoßstange (92) aufweist,
welche die vorgewärmten Werkstücke aus dem Ofen (F) in den Führungskanal (98) transportiert,
und daß die Transporteinrichtung eine zweite, von einem hydraulischen Zylinder (118)
betätigte Stoßstange (116) aufweist, welche das vorgewärmte Werkstück im Führungskanal
(98) erfaßt und in den Spulenkanal (100) hinein- und durch diesen hindurchdrückt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulischen
Zylinder (94 und 118) der Transporteinrichtung so gesteuert sind, daß im wesentlichen
gleichzeitig ein vorgewärmtes Werkstück aus-dem Ofen (F) in den Spulenkanal (100)
transportiert und ein anderes, auf die qewählte Bearbeitungstemperatur nacherhitztes
Werkstück aus dem Spulenkanal (100) ausgeworfen wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Fühlen der Temperatur des in dem Spulenkanal (100) nacherhitzten Werkstückes ein Temperatursensor
(122) vorgesehen ist, der ein Signal zum gleichzeitigen Betätigen der Vorschubzylinder
(94 und 118) auf die Transporteinrichtung überträgt.