[0001] Die Erfindung betrifft den Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung, insbesondere
für Lautsprecher, vorzugsweise für Lautsprecherboxen und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragung von den Schallwandlern auf die Schallführung verhindert
wird.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Lautsprecherboxen zur hochwertigen Übertragung
von Musik, wie sie im professionellen Bereich und in der Konsumelektronik üblich sind.
[0003] Zweck der Erfindung ist es, die Wiedergabequalität von Lautsprecherboxen durch Beseitigung
störender Schwingungen von Schallführung und Gehäuse zu verbessern.
[0004] Lautsprecherboxen haben bekanntlich die Aufgabe, elektrische Signale in akustische
nach gegebenen Qualitätskriterien umzuwandeln. Eines dieser Kriterien ist das Maß
der Verzerrungen, die bei der Übertragung entstehen. Um ein Minimum an Verzerrungen
zu erreichen, dürfen Schallführung und Gehäuse einer Lautsprecherbox selbst nicht
als Schallquelle wirken, d.h. sich durch die vom Schallwandler erzeugten Schwingungen
nicht zum Mitschwingen anregen .. lassen.
[0005] Unter dem hier und im folgenden benutzten Begriff "Schallführung" versteht man ganz
allgemein eine Vorrichtung, den Schallwandler bei Wellenlängen, die größer als seine
Membran sind, akustisch an die Umgebung anzupassen. Beispiele hierfür sind: Schallwand,
Trichter, geschlossene Box, etc. Bei der Schallwand gibt es kein Gehäuse, bei der
geschlossenen Box sind Schallführung und Gehäuse identisch.
[0006] Es ist üblich, die Aufgabe technisch dadurch zu lösen, daß man für Schallführung
und Gehäuse genügend dicke Wandstärken vorsieht, Verstrebungen und Versteifungen anbringt
und / oder ein Material wählt, das eine hohe innere Dämpfung aufweist. Beispiele hierfür
sind Lautsprecherboxen aus Beton, Marmor, Keramik, Acrylglas und Aluminium.-Es sind
auch mehrschichtige Gehäuse nach dem Sandwich-Prinzip bekannt, deren Zwischenschicht
ein hochdämpfendes Material wie z.B. Sand enthält.
[0007] Nachteilig bei allen diesen Konstruktionen ist, daß der Aufwand für Material und
Verarbeitung relativ hoch ist, dementsprechend hohe Kosten erzeugt und schließlich
zu schweren, unhandlichen Lautsprecherboxen führt. Die Nachteile sind um so gravierender
je größer und verzerrungs- ärmer die Lautsprecherbox ausgelegt werden soll. Ist die,
Schallführung nicht steif genug, oder ist der Schallwandler über ein dämpfendes Material
mit der Schallführung verbunden, kommt es außerdem zu einer Verschlechterung des Impulsverhaltens
und des Wirkungsgrades.
[0008] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Insbesondere hat die Erfindung es sich
zur Aufgabe gemacht, ein universell anwendbares Konstruktionsprinzip für Lautsprecherboxen
zu finden, das unabhängig vom-Typ des Schallwandlers und der Schallführung durch Schwingungen
des Gehäuses und der Schallführung verursachte Verzerrungen ausschließt und dabei
mit einem Minimum an-Aufwand für Schallführung und Gehäuse auskommt.
[0009] Die Erfindung geht davon aus, daß der Körperschall von Schallwandlern die Schallführung
und das Gehäuse erheblich mehr zum Mitschwingen anregt als der Luftschall, und löst
die gestellte Aufgabe dadurch,daß die dynamischen Kräfte des oder der Schallwandlerchassis
auf die Schallführung am Einbauort durch dynamische Gegenkräfte kompensiert werden.
Damit wird die Übertragung des Körperschalls des oder der Schallwandler auf Schallführung
und Gehäuse verhindert und folglich die gewünschte Reduzierung des Aufwandes für Schallführung
und Gehäuse erreicht.
[0010] Die technische Realisierung der Erfindung erfolgt dadurch, daß zwei Schallwandler
so angeordnet werden, daß die Bewegungsrichtungen der Schwerpunkte ihrer Membrane
auf einer Geraden liegen. Die Geometrie der Anordnung wird durch eine mechanische
Verbindung der Chassis der Schallwandler untereinander realisiert, deren Werkstoff
sich durch minimale Elastizität auszeichnet. Elektrisch werden die Schallwandler so
beschaltet, daß ihre Membrane gegenphasisige Bewegungen ausführen. Für die akustische
Beschaltung stehen zwei Realisierungsmöglichkeiten zur Wahl :
I) Ein Schallwandler ist in die Schallführung eingebaut und strahlt Schallwellen ab,
während der zweite nur die Chassis-Schwingungen des ersten kompensiert und selbst
keine Schallwellen in die weitere Umgebung abstrahlt.
II) Beide Schallwandler sind in die Schallführung eingebaut und akustisch parallel
geschaltet.
[0011] Die Möglichkeit I) bietet sich an, wenn vorhandene Lautsprecherboxen nachträglich
körperschallfrei gemacht werden sollen, oder wenn die bisherige Konzeption von Lautsprecherboxen
beibehalten werden soll. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich der Schallwandler
zur Kompensation vereinfachen und so modifizieren, daß er statt der Membran eine definierte
bewegte Masse hat und akustisch, elektrisch und mechanisch eine Integrierte Einheit
mit dem ersten, schallabstrahlenden Schallwandler bildet. Dies führt zu einem neuen,
insgesamt körperschallfreien Schallwandlertyp, der in gewohnter Weise für die Konstruktion
von Lautsprecherboxen verwendet wird. Bei aktiven Lautsprecherboxen lassen sich die
beiden Wandler in vorteilhafter Weise einfach und präzise durch elektronische Maßnahmen,
wie etwa durch Messung oder Nachbildung des Frequenzgangs des abstrahlenden Schallwandlers,
ggf. auch des kompensierenden Wandlers, aufeinander abstimmen.
[0012] Die Möglichkeit II) wird man wählen, wenn man frei in der Gestaltung der Lautsprecherbox
ist oder auf guten Wirkungsgrad Wert legt, da hier keine Energie in einem speziellen
Kompensationswandler verloren geht. Vorzugsweise werden Schallwandler gleichen Typs,
die paarweise aufeinander abgestimmt sind, verwendet. Diese Anordnung ist jedoch nicht
auf ein Schallwandlerpaar beschränkt, vielmehr läßt sich jede beliebige Zahl von aufeinander
abgestimmten Schallwandlern in einer punktsymmetrischen Konfiguration anordnen, die
beispielsweise bei rundum strahlenden Lautsprecherboxen oder für Treiber bei Horn-Schallführungen
Anwendung finden kann.
[0013] In weiterer Ausbildung der Erfindung werden die Schallwandler nicht wie üblich an
ihrem Befestigungsring mit der Schallführung verbunden, sondern die gesamte Einheit
der miteinander verbundenen Schallwandler wird, ohne Berührung mit der Schallführung
zu haben, schwingungsneütral mit dem Gehäuse oder der Schallführung befestigt. Dies
kann durch eine pendelartige Aufhängung der Anordnung oder durch Befestigung in ihrem
Schwerpunkt mit dem Gehäuse geschehen. Der Spalt zwischen Schallwandlern und Schallführung
kann für Baßreflexboxen mitausgenutzt werden, andernfalls läßt er sich in einfacher
Weise mit elastischem dämpfenden Material abschließen. Diese Anordnung genießt den
Vorteil, auch im Falle unvollständiger Kompensation, hervorgerufen etwa durch Ungleichheiten
der Schallwandler oder ungleichmäßige akustische Belastung sowie bei Schwingungen,
die durch eine gewisse Restelastizität der mechanischen Verr bindung zwischen den
Schallwandlern mehr oder weniger vorhanden sind, die Körperschallübertragung auf die
Schallführung vollständig zu verhindern.
[0014] Des weiteren läßt sich die mechanische Verbindung zwischen den Schallwandlern in
vorteilhafter Weise verstellbar gestalten, so daß eine leichte Anpassung an die Geometrie
der Schallführung gegeben ist.
[0015] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind :
- Bessere akustische Eigenschaften von Lautsprecherboxen durch Fehlen störender Schwingungen
von Schallführung und Gehäuse, durch besseres Impulsverhalten und besseren Wirkungsgrad.
- Beseitigung von Sörungen, die durch Körperschallübertragung eines schwingenden Lautsprechergehäuses
über Böden und Wände auf resonanzfähige Objekte und benachbarte Räume entstehen.
- Reduzierung des Materialaufwandes für Schallführung und Gehäuse.
- Reduzierung des Gewichts der Lautsprecherbox.
- Vermeidung teurer und verarbeitungsaufwendiger Materialien.
- Konstruktion von Schallführung und Gehäuse in Leichtbauweise möglich.
- Besseres Kosten/Nutzen-Verhältnis der Lautsprecherbox.
- Akustische Aufwertung vorhandener Lautsprecherboxen durch nachträglichen erfindungsgemäßen
Einbau eines zusätzlichen, der Kompensation dienenden Wandlers.
- Universell anwendbares Prinzip, unabhängig vom gewählten Typ von Schallwandler und
Schallführung.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen, die die verschiedenen Ausführungsformen
darstellen, näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1a den Teillängsschnitt einer Dreiweg-Lautsprecherbox, bei der das Prinzip der
gegenseitigen Kompensation auf die Tiefton-Schallwandler angewandt ist,
Fig. 1b den Gegenstand der Fig.la, wobei zusätzlich eine Möglichkeit zur vollkommenen
Isolation des Körperschalls der Schallwandler dargestellt ist,
Fig.2a,b mögliche Ausführungsformen der mechanischen Verbindung der Schallwandler
miteinander,
Fig. 3 eine rundum strahlende Lautsprecherbox im Teilquerschnitt und in der Perspektive,
bei der das Prinzip der gegenseitigen Kompensation auf drei Breitband-Schallwandler
angewandt ist,
Fig. 4 eine Horn-Lautsprecherbox im Teilquerschnitt,.bei der-das Prinzip der gegenseitigen
Kompensation auf die Horntreiber-Schallwandler angewandt ist,
Fig. 5 den Gegenstand der Fig.la, jedoch mit mehreren Tiefton-Schallwandlerpaaren,
im Teillängsschnitt von vorne und von der Seite,
Fig. 6 den Teilquerschnitt einer Lautsprecherbox mit teilweiser gegenseitiger Kompensation
des Schallwandler-Körperschalls,
Fig. 7a den Teillängsschnitt einer Lautsprecherbox - mit einem ausschließlich der
Kompensation dienenden Schallwandler,
Fig. 7b die zu Fig.7a gehörende elektrische Beschaltung in ihrer einfachsten Form,
Fig. 8 die Schallwandler des Gegenstandes von Fig.7a in modifizierter Form,
Fig.9a-c die zu den Ausführungen von Fig.7a und Fig.8 zugehörigen elektronischen Beschaltungen
als Blockschaltbild.
[0017] In Figur 1a ist eine typische Ausführungsform der Erfindung am Beispiel einer geschlossenen
Dreiweg-Lautsprecherbox, den wohl am häufigsten anzutreffenden Typ, dargestellt. Eine
Schallführung 1, die hier mit dem Gehäuse identisch ist, enthält-neben den Schallwandlern
2,3 zur Hoch- und Mitteltonwiedergabe zwei identische Tiefton- Schallwandler 4,5,
die-über Befestigungen 6,7,8,9 (9 ist, hinter 7 verdeckt) mechanisch starr miteinander
verbunden sind. Die Tiefton-Schallwandler 4,5 sind elektrisch und akustisch gleichphasig
parallel geschaltet. Liegt nun ein elektrisches Signal mit positivem Vorzeichen oder
Gradienten an, bewegt sich die Membran des Schallwandlers 4 in Richtung 10 und die
Membran des Schallwandlers 5 in Richtung 11. Nach dem physikalischen Grundsatz actio=reactio
wirkt jede Kraft mit gleicher Intensität auch in die Gegenrichtung. Die Kraft, die
beim Schallwandler 4 die Membran in Richtung 10 antreibt, wirkt als Reaktionskraft
in Richtung 11 über Magneten und Chassis auf die Schallführung 1 und die Verbindungen
6,7,8,9 auf den anderen Schallwandler 5. Das gleiche gilt spiegelbildlich für den
Schallwandler 5, dessen Reaktionskraft in Richtung 10 über Magneten und Chassis auf
die Schallführung 1 und die Verbindungen 6,7,8,9 auf den anderen Schallwandler 4 wirkt.
Bei einem Eingangssignal mit negativem Vorzeichen oder Gradienten gelten die gleichen
Verhältnisse mit entgegengesetztem Vorzeichen. In jedem Falle wirken die Reaktionskräfte
der Schallwandler 4,5 in jeweils entgegengestzter Richtung. Diese Kräfte können über
die Verbindungen 6,7,8, 9 miteinander wechaelwirken. Sind sie entgegengesezt gleich
groß, ist die Kräftesumme Null,und die Schallführung 1 bleibt von diesen Kräften unberührt.
[0018] Figur 1b zeigt die gleiche Anordnung von Figur 1a, jedoch ist hier der ganze Verbund,
bestehend aus den Schallwandlern 4,5 und den Verbindungen 6,7,8,9, mit der Schallführung
1 über Aufhängungen 12,13 verbunden. Zwischen den Schallwandlern 4,5 und der Schallführung
1 besteht jeweils ein ringförmiger Spalt, der mit dämpfenden elastischen Dichtungen
14,15 abgedichtet ist. Anschläge 17,18 begrenzen starke Bewegungen des Verbundes beim
Transport der Lautsprecherbox. Im Unterschied zur Anordnung von Fig.la wird die Übertragung
von Schwingungen der Chassis der Schallwandler 4,5 auf die Schallführung 1 auch dann
verhindert, wenn die Kompensation der Kräfte nicht vollstän- dig zu Null erfolgt.
Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Verbindungen 6,7,8,9 elastische Eigenschaften
aufweisen und somit den auf sie einwirkenden Kräften nachgeben. Ebenso führen Abweichungen
zwischen den Daten der Schallwandler 4,5 und ungleiche akustische Belastung zu einer
Unsymmetrie der Kräfte. Die resultierenden Kräfte regen die als Physikalisches Pendel
wirkende Anordnung, bestehend aus den Schallwandlern 4,5, den Verbindungen 6,7,8,9
und den Aufhängungen 12,13,zum Schwingen an. Liegt nun die Eigenfrequenz des Pendels
weit unterhalb des Übertragungsbereichs der Schallwandler 4,5, kann das Pendel den
anregenden Schwingungen nicht mehr folgen und verhält sich praktisch starr. Die Eigenfrequenz
des Pendels ist ausschließlich von der effektiven Pendellänge bestimmt und liegt schon
bei relativ kurzen Längen weit unterhalb des üblichen Übertragungsbereiches von Tiefton-Schallwandlern.
Die Dämpfungen 14,15 sind für den normalen Betriebsfall nicht notwendig, begrenzen
aber weicher als die Anschläge 17,18 alleine. Es steht dem Konstrukteur frei, ob er
mittels der Dämpfungen 14,15 die Schallführung 1 auch abdichtet oder nicht. Je nach
dem ergibt sich daraus eine Schallführung vom Typ "geschlossene Box" oder "Baßreflexbox".
[0019] In Figur 2a ist ein Beispiel für die vielen möglichen Ausführungsformen der mechanischen
Verbindung zwischen den Schallwandlern 4,5 dargestellt. Es ist nur eines der mehrmals
(meist viermal) vorhandenen Verbindungselemente gezeigt. Es handelt sich hier um eine
Ausführung, die in der Länge verstellbar ist. Eine Stange 21 ist gut passend in ein
Rohr 20 eingeschoben. Ein Feststellring 22 fixiert Stange 21 und Rohr 20 miteinander.
Die freien Enden der Stange 21 und des Rohrs 20 sind zweckmäßigerweise mit Gewinden
versehen, die eine Schraubverbindung mit den Schallwandlern 4,5 und der Schallführung
1 ermöglichen. Der Feststellring 22 enthält zwei verschiedene Innengewinde, die jeweils
auf die Außengewinde des Rohrs 20 und der Stange 21 passen. Schließlich bietet sich
als einfachste Ausführungsform an, auf das Rohr 20 zu verzichten und die Stange 21
als durchgehende Gewindestange auszuführen, die auf die jeweils erforderliche Länge
zurechtgeschnitten ist.
[0020] Figur 2b zeigt ein anderes Beispiel für die Ausführung der mechanischen Verbindung
zwischen den Schallwandlern 4,5. Auch hier ist nur eine der mehrmals vorhandenen Verbindungen
dargestellt. Die Magnete 24,25 der Schallwandler 4,5 sind mit Laschen 26,27 versehen,
an denen ein Verbindungsstück 28 mittels Schraubverbindungen befestigt ist. Diese
Ausführung zeichnet sich durch seine minimale Länge aus, wodurch elastische Eigenschaften
des Materials weniger wirksam werden.
[0021] Figur 3 zeigt am Beispiel einer rundum strahlenden sechseckigen Lautsprecherbox 31,
die im Teilquerschnitt und in Perspektive dargestellt ist, die Anordnung von drei
Schallwandlern 32,33,34 mit ihrer gegenseitigen mechanischen Verbindung 35. Durch
die Punktsymmetrie der Anordnung und bei gleichen Daten der Schallwandler 32,33,34
kompensieren sich deren dynamische Kräfte auf die Schallführung 31 zu Null. Das Wirkungsprinzip,
das für die spiegelsymmetrische Anordnung der Schallwandler in Fig.1a dargestellt
ist, gilt entsprechend auch für die punktsymmetrische Anordnung bei mehr als zwei
Schallwandlern. Die mechanische Verbindung 35 ist hier etwas aufwendiger, da Verbindungsstangen,
die außerhalb der Mittelebene des jeweiligen Schallwandlers liegen, untereinander
verbunden sein müssen um seitliche Kräfte aufnehmen zu können.
[0022] In Figur 4 ist im Tetlquerschnitt eine Horn-Lautsprecherbox dargestellt. Schallwandler
42,43, die über mechanische Verbindungen 44,45,46,47 (47 hinter 45 verdeckt) miteinander
verbunden und rückwärtig durch eine Schallführung 41 abgeschlossen sind, arbeiten
als Treiber für die Horn-Schallführung 40. Bei dieser Anordnung können auch mehr als
zwei Schallwandler miteinander kombiniert werden.
[0023] Figur 5 zeigt eine Dreiweg-Lautsprecherbox im Teillängsschnitt von vorne und von
der Seite. Analog zu Fig.1a enthält eine Schallführung 50 einen Hochton-Schallwandler
51, einen Mittelton-Schallwandler 52 und statt einem Paar großer Tiefton-Schallwandler
drei Paare kleiner Tiefton- Schallwandler 53,54,55,56,57,58. Durch diese Anordnung
wird erreicht, daß die Tiefton-Schallwandler besser nach vorne abstrahlen, was durch
den seitlichen Einbau bei höheren Frequenzen naturgemäß schlecht möglich ist und nur
durch kleinere Membrandurchmesser verbessert werden kann. Abstrahlung nach vorne ist
gegeben, wenn die Membran kleiner als die kleinste abzusstrahlende Wellenlänge ist.
[0024] Figur 6 zeigt im Teilquerschnitt eine fünfeckige Lautspre- cherbox. Schallwandler
61,62 sind in eine Schallführung 60 eingebaut und durch mechanische Verbindungen 63,64,65
(65 hinter 63 verdeckt) miteinander verbunden. Durch die Geometrie der Schallführung
60 sind die Schallwandler 61,62 in einem Winkel zueinander geneigt. Folglich ist die
gegenseitige Kompensation der Kräfte nicht Null, es verbleibt eine Restkomponente.
Das Beispiel soll jedoch zeigen, daß auch bei Lautsprecherboxen, bei denen sich die
Schallwandler nicht exakt parallel zueinander befinden, es sinnvoll ist, die Schallwandler
mechanisch miteinander zu verbinden, weil damit zumindest eine Reduzierung der Kräfte
auf die Schallführung erreicht wird. Die Wirksamkeit der Maßnahme hängt vom Winkel
zwischen den Schallwandlern ab.
[0025] Figur 7a zeigt im Teilquerschnitt eime Dreiweg-Lautspre- cherbox. Eine als geschlossene
Box ausgeführte Schallführung 70 enthält neben Hoch- und Mitte ltonsehallwandlern
71,72 einen Tieftonschallwandler -73, der mittels mechanischer Verbindungen 75,76,77,78
(78 himter 76 verdeckt) mit einem Tieftonschallwandler 74 verbunden ist.Im Unterschied
zu den vorigen Beispielen ist der
Schallwandler 73 frontseitig montiert und strahlt akustisch ab, während der Schallwandler
74 im Innern der Schallführung 70 montiert ist und keinen Schall nach außen abstrahlt.Er
dient nur zur Kompensation des Körperschalls des Schallwandlers 73. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders zum naehträglichen Einbau in vorhandene Lautsprecherboxen.Sie
zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß die übliche Konstruktion von Lautsprecherboxen
mit ihrem typischen Erscheinungsbild beibehalten werden kann. Aindererseits muß berücksichtigt
werden, daß bei dieser Ausführungsform im Unterschied zu den vorigen Beispielen dfer
Gesamtwirkungsgrad niedriger ist, was vor allem bei passiven Lasuteprecherboxen eine
Rolle spielt.
[0026] Figur 7b zeigt das Prinzip der elektrischen Beschaltung der Lautsprecherbox von Fig.7a
als passive Box. Das Eingangssignal gelangt über eine Freque nzweiche an die einzelnen
Schallwandler 71,72,73 und ü
b er ein als T-Steller ausgeführtes Potentiometer 79 an den Wandler 74. Mit diesem
Potentiometer 79 wird auf bestmögliche Kompensation abgeglichen. Die Ausführung als
T-Steller sorgt für konstante Impedanz im ganzen Einstellbereich und vermeidet dadurch
Rückwirkungen auf die Frequenzweiche. Beschaltungsbeispiele für aktive Lautsprecherboxen
folgen in den Figuren 9a-c.
[0027] In Figur 8'ist im Halbquerschnitt eine mögliche verbesserte Ausführung der Anordnung
nach Fig.7a gezeigt. Ein Schallwandler 81 ist mit einem speziellen Kompensationswandler
85 über Halterungen 83,84 verbunden, die gleichzeitig zur Befestigung mit einer Schallführung
80 dienen. Obwohl die Anordnung in
Fig.7a einen Schallwandler zur Kompensation benutzt, muß dies kein Schallwandler im
üblichen Sinne sein, da er keinen Schall abstrahlen soll. Auf die Membram und den
Korb kann verzichtet werden. Es genügt das Antriebssystem (hier: Magnet, Schwingspule,
, Zentrierung) mi-t einer definierten bewegten Masse, z.B. in Form eines Massseringes
auf der Schwingspule. Man erhält somit einen speziellen Kompensationswandler 85, der
weit weni.ger aufwendig gestaltet ist als ein normaler Schallwandler.Vorteilhafterweise
verbindet man den Kompensationswandler 85 mit dem eigentlichen Schallwandler 81 zu
einer integralen Einheit, die Probleme der mechanischen und dynamischen gegenseitigen
Anpassung vermeidet. Weiterhin ist es vom Vorteil, die ganze Einheit über die Befestigungen
83,84 mit der Schallführung 80 zu verbinden. Zum einen ist dies eine schwingungsneutrale
Aufhängung, zum anderen kann scimit das Chassis des Schallwandlers 81 billiger ausgeführt
werden.
[0028] Die Figuren 9a-c zeigen Blockschaltbilder für verschiedene Beschaltungsmögrl:ichkeiten
einer aktiven Lautsprecherbox nach Fig.8 oder Fig.7a. Eingangssignal der jeweiligen
Schaltung ist das von der Frequenzweiche kommende Signal, das dem Schallwandler 81
zugeordnet ist.
[0029] In Figur 9a gehangt dieses Signal über einen Leistungsverstärker 90 zum Schallwandler
81 und parallel dazu über einen Entzerrer 92 auf einen zweiten Leistungsverstärker
91 und zum Kompensationswandler 85. Der Vorteil dieser Schaltung gegenüber einer einfachen
Parallelschaltung der Wandler 81,85 ist, daß mittels des Entzerrers 92 Unterschiede
in den Frequenzgängen der Wandler 81,85 ausgeglichen werden können. Diese Entzerrung
läßt sich bei aktiver Beschaltung meist einfacher realisieren und abgleichen als bei
einer passiven Schaltung, wie z.B. in Fig.7b. Da der Wandler 85 nicht zur Schallabstrahlung
dient, genügt für den Leistungsverstärker 91 eine einfachere und billigere Ausführung
als für den Verstärker 90.
[0030] In Figur 9b gelangt das Eingangssignal wieder über den Verstärker 90 an den Schallwandler
81. Eine Meßeinrichtung 94 liefert über einen Meßverstärker 93 ein Signal, das der
Membranamplitude des Schallwandlers 81 entspricht. Dieses Signal gelangt über den
Leistungsverstärker 91 zum Kompensationswandler 85. Sofern erforderlich, kann der
Meßverstärker eine Entzerrung enthalten, die Ungleichmäßigkeiten im Frequenzgang des
Wandlers 85 korrigiert. Unterschiedliche Wandlertypen 81, Schallführungen, Änderungen
der akustischen Belastung usw. werden hier automatisch berücksichtigt.
[0031] Figur 9c zeigt eine Schaltung für geregelte aktive Lautsprecherboxen. Das Eingangssignal
gelangt über eine Vergleichsstelle zu einem Regelverstärker 95, wird über den Leistungsverstärker
90 verstärkt und dem Schallwandler 81 zugeführt. Dessen Membranamplitude wird wieder
über eine Meßeinrichtung 94 und einem Meßverstärker 93 direkt oder indirekt erfaßt
und schließt über die Vergleichsstelle die Regelschleife für den
Schallwandler 81. Gleichzeitig wird das vom Meßverstärker 93 kommende Signal vom Leistungsverstärker
91 verstärkt und dem Wandler 85 zugeführt. Es ist ferner möglich, auch für den Wandler
85 eine ähnliche Regelschleife aufzubauen um dessen Ungleichmäßigkeiten im Frequenzgang
und Datenstreuungen auszuregeln.
[0032] Ganz allgemein sei noch auf folgendes hingewiesen: In den Ausführungsbeispielen wird
die Erfindung im wesentlichen für dynamische Schallwandler im Tieftonbereich erläutert.
Das liegt zum einen daran, daß im Tieftonbereich meist dynamische Schallwandler Verwendung
finden. Zum anderen tritt das Problem des Körperschalls einer Lautspre- cherbox hauptsächlich
bei tiefen Frequenzen auf. Die wirksamen Kräfte sind hier am größten und die innere
Dämpfung des Materials der Schallführung und des Gehäuses meist am geringsten. Das
Prinzip der Erfindung ist aber weder auf einen bestimmten Frequenzbereich beschränkt
noch an einen bestimmten Schallwandlertyp gebunden. Insbesondere bei Mehrweg-Lautsprecherboxen
ist es je nach Konstruktion sinnvoll, die Erfindung auch auf Schallwandler höherer
Frequenzbereiche anzuwenden.
[0033] Die Wirksamkeit der Erfindung hängt in großem Maße von der mechanischen Verbindung
der Schallwandler untereinander, ab. Verbindungsstellen müssen ohne Spiel sein und
Materialien mit elastischen Eigenschaften sollen nicht verwendet werden. Bei der Konstruktion
ist weiterhin zu berücksichtigen, daß ein gewisser Mindestabstand zwischen den Antriebssystemen,
also Magneten oder Elektroden, einzuhalten ist um ungünstige gegenseitige Beeinflussung
auszuschließen.
1. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung, insbesondere für Lautsprecher,
vorzugsweise für Lautsprecherboxen, dadurch gekennzeichnet,daß die Körperschallübertragung
von den Schallwandlern auf die Schallführung verhindert wird.
2. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach vorstehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß die dynamischen Kräfte der Chassis der Schallwandler auf
die Schallführung am Einbauort durch dynamische Gegenkräfte kompensiert werden.
3. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwandler derart angeordnet und mechanisch, elektrisch
und akustisch miteinander verbunden sind, daß die dynamischen Kräfte ihrer Chassis
auf die Schallführung sich über diese mechanische Verbindung gegenseitig kompensieren.
4. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung der Schallwandler miteinander
kein Bestandteil von Schallführung oder Gehäuse der Lautsprecherbox ist.
5. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung der Schallwandler miteinander
in der Länge einstellbar ist.
6. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Verbindung der Schallwandler miteinander
bei Betriebsfrequenzen vernachlässigbar kleine Elastizität aufweist.
7. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schallwandler mit ihrer gemeinsamen mechanischen Verbindung
eine mechanisch, elektrisch und akustisch aufeinander abgestimmte Einheit bilden.
8. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß einer der Schallwandler nur zur Kompensation des Körperschalls
des schallabstrahlenden Schallwandlers dient und selbst keinen Schall in die äußere
Umgebung abstrahlt.
9. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach vorstehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß der nicht schallabstrahlende nur zur Kompensation dienende
Wandler seiner Aufgabe speziell angepaßt ist und insbesondere statt einer Membran
eine konzentrierte bewegte Masse enthält.
10. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der Ansprüche 8,9,
dadurch gekennzeichnet, daß der kompensierende Wandler über eine Entzerrerschaltung
angesteuert wird, die Unterschiede in den Frequenzgängen zwischen dem schallabstrahlenden
und dem kompensierenden Wandler korrigiert.
11. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der Ansprüche 8,9,10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Signal zur Ansteuerung des kompensierenden Wandlers
mittels einer Meßeinrichtung vom schallabstrahlenden Wandler gewonnen wird.
12. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der Ansprüche 8,9,10,11,
dadurch gekennzeichnet, daß der kompensierende Wandler Bestandteil eines Regelkreises
ist, der die Amplitude der bewegten Masse des kompensierenden Wandlers regelt.
13. Einbau von Schallwandlern in eine Schallführung nach einem der Ansprüche 8,9,10,11,12,
dadurch gekennzeichnet, daß schallabstrahlender und kompensierender Wandler und gegebenenfalls
die dazugehörigen Meß- oder Korrektureinrichtungen zu einer Einheit integriert sind,
die einen körperschallfreien Schallwandler darstellt. -