(19)
(11) EP 0 159 382 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1985  Patentblatt  1985/44

(21) Anmeldenummer: 84104711.1

(22) Anmeldetag:  26.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04H 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Toschi Produktions-GmbH
D-2800 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Ralph
    D-2802 Ottersberg (DE)

(74) Vertreter: Bolte, Erich, Dipl.-Ing. 
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bauwerk, insbesondere (Flüssigkeits-)Grossbehälter


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauwerk insbesondere einen Flüssigkeitsgroßbehälter (10), mit einem von einer Decke (14) abgedeckten Grundbehälter (11). Der Grundbehälter (11) besteht aus einem Boden (12) und darauf angeordneten (aufrechten) Außenwänden (13). Bei bekannten Bauwerken dieser Art ist die von dem Grundbehälter (11) bzw. den Außenwänden (13) getragene Decke (14) aufwendig in der Herstellung und der Montage. Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine möglichst einfache Decke (14) für die hier angesprochenen Bauwerke zu schaffen. Dazu wird die Decke (14) aus einer Mehrzahl von selbsttragenden Deckenelementen (15) zusammengesetzt. Letztere sind vorzugsweise mehrschalig ausgebildet und weisen eine Wölbung in ihrer Deckenfläche (20) auf. Aufrechte Wände (Seitenwände 21; Stirnwände 22) umgeben die Ränder der Deckenfläche (20) jedes Deckenelements (15) zur zusätzlichen Stabilisierung. Hergestellt sind die einzelnen Deckenelemente (15) aus glas- oder kohlefaserverstärktem Kunststoff.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bauwerk, insbesondere einen (Flüssigkeits-)Großbehälter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des Bauwerks gemäß dem Anspruch 25.

    [0002] Es handelt sich hier um ein hallenförmiges Bauwerk, welches besonders zur Lagerung von Flüssigkeiten, aber auch festen Stoffen (Stück- bzw. Schüttgütern),dienen soll. Dabei befaßt sich die Erfindung vordergründig mit der Ausbildung einer Decke für den Grundbehälter des Bauwerks.

    [0003] Bekannte Bauwerke dieser Art bestehen üblicherweise aus Betonfertigteilen. Auch die Decke setzt sich aus unterschiedlichen Fertigteilen, nämlich Balken und darauf ruhenden Platten, zusammen. Die auf Stützen ruhenden Balken der solchermaßen aufgebauten Decke üben in statischer Hinsicht eine tragende Funktion aus, während die sich rundherum auf den Balken abstützenden Platten hauptsächlich zur Abdeckung des Grundbehälters dienen. Entsprechend der zu erwartenden statischen Belastung sind daher die Balken hinsichtlich ihrer Rasterung und ihres Querschnitts zu bemessen. Eine derart aufgebaute Decke weist ein hohes Eigengewicht auf und ist aufgrund der unterschiedlichen Teile aufwendig herzustellen und zu montieren.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bauwerk mit einer einfach herstellbaren und montierbaren Decke zu schaffen, das den geforderten statischen Ansprüchen genügt.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Bauwerk die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 auf. Durch diese Lösung wird erreicht, daß sich aus den Deckenelementen eine Decke herstellen läßt, ohne daß dadurch separate Balken notwendig sind. Die Deckenelemente tragen also allein die auf der Decke ruhende statische Last. Erfindungsgemäß läßt sich demnach die Decke bei geeigneter Ausbildung des Bauwerks aus einer Mehrzahl gleicher Deckenelemente zusammensetzen.

    [0006] Eine ausreichende Formstabilität können die Deckenelemente dadurch erhalten, daß sie mindestens in einer Richtung, nämlich quer zu ihrer Längsrichtung, gewölbt sind, und zwar vorzugsweise kreisbogenförmig. Bei einer Zusammensetzung der Decke aus mehreren nebeneinanderliegenden Reihen aus in Längsrichtung, d. h. in ungewölbter Richtung hintereinander gesetzten rechteckigen oder quadratischen Deckenelementen entsteht eine gewölbe- bzw. tonnenförmige Decke mit einer gewellten Oberfläche. Alternativ kann jedes Deckenelement auch in zwei unterschiedlichen, vorzugsweise rechtwinklig zueinander liegenden Richtungen gewölbt sein. Durch das dann entstehende Kreuzgewölbe wird eine besonders belastbare Decke geschaffen.

    [0007] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Deckenelemente ist eine Deckenfläche derselben von umlaufenden, aufrechten bzw. leicht geneigten Wänden, nämlich zwei parallelen Seitenwänden und zwei parallelen Stirnwänden, umgeben. Die in etwa aufrecht zur Belastungsrichtung der Deckenelemente liegenden Wände versteifen die Deckenflächen erheblich. Sie haben eine vorwiegend statische Funktion und sind daher mit den Balken bekannter Abdeckungen für Bauwerke der in Rede stehenden Art zu vergleichen. Die so ausgebildeten Deckenelemente vereinen also prinzipiell Balken und Abdeckung miteinander.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Deckenelemente mehrwandig ausgebildet. Sie weisen dazu zwei die Außenkonturen der Deckenelemente bildende Schalen auf. Zumindest im Bereich ihrer Deckenflächen verlaufen die Schalen mit Abstand parallel zueinander. Durch Verwendung eines zugfesten Materials für die Schalen weisen die Deckenelemente aufgrund dieses Aufbaus ein hohes Widerstandsmoment zur Aufnahme hoher statischer Deckenbelastungen auf. Zu diesem Zweck bestehen die Schalen aus Kunststoff mit einer oder mehreren zugfesten Einlagen, beispielsweise aus Glas- oder Kohlefasermatten bzw. -vlies. Dadurch entstehen leichte, aber äußerst tragfähige Deckenelemente.

    [0009] An den in etwa aufrechten Wänden (Seitenwänden; Stirnwänden) sind die Schalen direkt miteinander verbunden, und zwar vorzugsweise durch Kleben und/oder Laminieren. Sie können gegebenenfalls auch zusätzlich verschraubt sein. Die somit im Vergleich zu den Deckenflächen dünnwandig ausgebildeten Seiten- bzw. Stirnwände weisen zwar ein geringeres Widerstandsmoment auf, doch wird dadurch die Tragfähigkeit der Deckenelemente nicht beeinträchtigt, weil die aufrechten Seiten- bzw. Stirnwände im wesentlichen Druckbelastungen aufzunehmen haben.

    [0010] Der zwischen den Deckenflächen der zweiwandigen Deckenelemente entstehende Freiraum ist erfindungsgemäß durch eine Isolierschicht ausgefüllt. Diese kann beispielsweise aus einem Polyurethanschaum bestehen. Die Isolierschicht hat zwei Funktionen. Sie dient einerseits als Abstandshalter zwischen den beiden Schalen zur Vereinfachung der Herstellung der Deckenelemente und zur Verhinderung von Beulungen unter Belastung derselben und andererseits zur gleichzeitigen Isolierung des Bauwerks.

    [0011] Abgesehen von den außenliegenden Deckenelementen der Decke, die sowohl auf den Außenwänden des Grundbehälters als auch auf rasterartig auf dem Boden desselben angeordneten Stützen aufliegen, stützen sich die übrigen (innenliegenden) Deckenelemente an ihren vier Ecken ausschließlich auf den Stützen ab. Das bedeutet, daß jeder Stütze eine Ecke der vier im Bereich der betreffenden Stütze aneinanderliegenden Deckenelemente zugeordnet ist.

    [0012] Die Stützen weisen nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung eine rohrförmige Gestalt auf. Sie sind zweckmäßigerweise aus einem rostbeständigen Material, nämlich beispielsweise Faserzement oder Kunststoff, hergestellt. Alternativ kann auch rostfreier oder rostgeschützter Stahl für die Stützen verwendet werden. Einer oberen, offenen Stirnseite der Stützen ist erfindungsgemäß eine Auflage zugeordnet. Diese weist an ihrer Unterseite einen in das Rohr der Stütze eingreifenden Zentrieransatz auf zur Lagesicherung des Auflagers auf der Stütze. Auch die Oberseite des Auflagers ist in besonderer Weise gestaltet, indem in ihr nämlich zwei unter 90° sich kreuzende, durchgehende Nuten eingeformt oder eingeschnitten sind. Die Nuten sind derart bemessen, daß die paarweise aneinanderliegenden Seiten- bzw. Stirnwände von den jeweils vier einer Stütze zugeordneten Deckenelementen in die Nuten hineingreifen können. Dadurch sind die Deckenelemente gegen horizontale Relativverschiebungen gegenüber den Stützen gesichert. Durch die über den Durchmesser der Stützen durchlaufenden Nuten erhalten die sich auf den Auflagern der Stützen abstützenden unteren Ränder der Deckenelemente eine größtmögliche Auflagerfläche zur Verringerung der Flächenpressung an den Auflagerstellen.

    [0013] Des weiteren schlägt die Erfindung vor, die Stützen als Pendelstützen auszubilden. Obwohl die Ecken der Deckenelemente durch die Nuten im Auflager in horizontaler Richtung auf den Stützen gehalten sind, entsteht dadurch keine Einspannung der Deckenelemente im statischen Sinne. Außerdem wird durch die Ausbildung der Stützen als Pendelstützen die Montage der Deckenelemente bei toleranzbedingten Abmessungsunterschieden derselben erleichtert, indem das obere Ende der Pendelstützen den gegebenen Abmessungen anpaßbar ist. Gehalten wird die gesamte Decke an ihren außenliegenden Seiten- bzw. Stirnwänden durch Anschläge oder umlaufende Ränder auf den Außenwänden des Grundbehälters.

    [0014] Schließlich schlägt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Deckenelemente gemäß dem Kennzeichenteil des Anspruches 25 vor. Demnach werden beide Schalen eines Deckenelementes unter Zuhilfenahme einer Form aus Metall oder dergleichen laminiert. Vor der endgültigen Fertigstellung eines -Deckenelements wird die Isolierschicht als Abstandshalter in bzw. auf eine Schale aufgebracht. Dies kann dadurch geschehen, daß beispielsweise eine entsprechend dicke Platte aus Polyurethanschaum oder dergleichen auf eine Schale aufgebracht wird. Es kann aber auch der Schaum direkt in der vorgesehenen Dicke auf die Schale aufgespritzt werden.

    [0015] Ein besonders vorteilhaftes erfindungsgemäßes Verfahren sieht die Aufbringung einer innenliegenden bzw. unteren Schale auf eine gewölbte (Positiv-)Form mit den Innenabmessungen des Deckenelements vor. Dieses kann z. B. derart geschehen, daß zunächst eine Gelcoatschicht auf die Metallform aufgetragen wird und hierauf dann ein oder mehrere Matten aus einem Fasermaterial aufgelegt werden, die entweder bereits mit flüssigem Kunststoff getränkt sind oder anschließend getränkt werden durch Aufrollen des flüssigen Kunststoffs auf die auf die Gelcoatschicht aufgelegte Matte bzw. Matten. Alternativ kann auch ein mit Glas- oder Kohlefasern vermischter flüssiger Kunststoff auf die Form, nämlich die 6elcoatschicht, aufgespritzt werden. Hierauf kann direkt oder nach einer kurzen Trockenzeit die Polyurethanschaumisolierschicht aufgebracht werden, und zwar vorzugsweise nur im Bereich der Plattenfläche. Diese Isolierschicht auf der Plattenfläche und die vorher laminierten Seiten- und Stirnwände der ersten Schale dienen als "Form" zum Aufbringen der Kunststoff/Faserschicht der zweiten außen bzw. oben liegenden Schale. Abschließend kann hierauf noch eine weitere, äußere Gelcoatschicht aufgebracht werden. Dieses Verfahren ermöglicht das vollständige Laminieren eines Deckenelements auf einer Form, wobei die beiden Schalen gewissermaßen "naß-in-naß" zusammenlaminiert werden können. Es entsteht dadurch besonders in den Bereichen der Seiten- und Stirnwände eine homogene Verbindung der beiden Schalen zu einem einstückigen Deckenelement. Eine dauerhaft haltbare Verbindung der beiden Schalen ist dadurch in optimaler Weise gewährleistet.

    [0016] Alternativ können die Deckenelemente nach dem Prinzip des voranstehend beschriebenen Verfahrens auch in einer (Negativ-)Form laminiert werden. Der Verfahrensablauf findet dann umgekehrt statt, d. h. es wird zunächst die äußere Schale in einer gewölbten Form laminiert, auf die dann die Isolierschicht und schließlich die innere Schale aufgebracht werden. Gegenüber dem voranstehend beschriebenen Verfahren weist dieses einen weiteren Vorteil auf, indem nämlich die Tiefe des Formennestes entsprechend der Höhe der Seiten- und Stirnwände bemessen ist, wodurch nach der Fertigstellung eines Deckenelements dieses auf die richtige Höhe abgeschnitten werden kann durch Besäumen der Seiten- und Stirnwände entlang dem oberen Rand der Form.

    [0017] Schließlich können nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auch beide Schalen zunächst einzeln fertiglaminiert und nach dem Aushärten zusammengesetzt und verklebt werden, nachdem zuvor in bzw. auf eine der Schalen die Isolierschicht aufgebracht worden ist. Wenn die Seiten-und Stirnwände der einzelnen Schalen leicht geneigt sind, können diese gleich ausgebildet sein, d. h. aus einer gemeinsamen Form stammen. Die Schalen brauchen dann zum Zusammenkleben nur so weit zusammengesteckt zu werden, daß die leicht geneigten Wände aneinanderliegen. Entsprechend der Neigung der Wände stellt sich dabei der Abstand zwischen den Deckenflächen praktisch selbständig ein. Dieses Verfahren eignet sich besonders für solche Deckenelemente, bei denen die Isolierschicht in eine Schale eingeschäumt worden ist und zum Zeitpunkt des Zusammensetzens der Schalen noch nicht vollständig verfestigt ist.

    [0018] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bauwerks wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise perspektivische Darstellung eines Bauwerks, nämlich eines unterirdischen Flüssigkeitsgroßbehälters;

    Fig. 2 einen teilweise horizontalen Querschnitt durch den Flüssigkeitsgroßbehälter gemäß der Fig. 1;

    Fig. 3 eine Einzelheit III gemäß der Fig. 2 im Bereich der Auflage zweier Deckenelemente auf eine Pendelstütze in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die Einzelheit gemäß der Fig. 3 mit teilweise dargestellten Deckenelementen;

    Fig. 5 eine Einzelheit V gemäß der Fig. 3 eines Randbereichs eines Deckenelements in nochmals vergrößertem Maßstab; und

    Fig. 6 einen sehr stark vergrößerten Querschnitt durch eine Schale des Deckenelements im Bereich der Deckenfläche.



    [0019] Bei dem im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellten Bauwerk handelt es sich um einen Flüssigkeitsgroßbehälter 10. Ein 6rundbehälter 11 dieses Flüssigkeitsgroßbehälters 10 besteht aus Stahl bzw. Stahlbetonfertigteilen, nämlich einem horizontal im Erdreich angeordneten Boden 12 und darauf angeordneten, aufrechten Außenwänden 13. Die Grundfläche des Flüssigkeitsgroßbehälters 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel rechteckig.

    [0020] Abgedeckt ist der Grundbehälter 11 durch eine Decke 14 aus einer Vielzahl gleicher Deckenelemente 15. Letztere stützen sich auf rasterförmig im Grundbehälter 11 angeordneten Pendelstützen 16 ab, wobei zusätzlich die außenliegenden Ränder der äußeren Deckenelemente 15 der Decke 14 auf den Außenwänden 13 aufliegen. Wie aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist die gesamte Decke 14 einschließlich der oberen Ränder der Außenwände 13 von einer großflächigen Folie 17 überdeckt. Hierauf ist zum ebenerdigen Abschluß des Flüssigkeitsbehälters 10 eine entsprechende Erdschüttung 18 aufgebracht. Diese ist von einer Dränage aus einer Mehrzahl parallel nebeneinanderliegender Dränrohre 19 durchzogen zur Ableitung des durch die Decke 14 zum weiteren Versickern im Erdreich gestörten Oberflächenwassers. Neben der zusätzlichen Abdeckung des Flüssigkeitsgroßbehälters 10 dient die Erdschüttung 18 dazu, die Decke 14 vor Beschädigungen zu schützen und ein Abheben der Decke 14 bzw. der Deckenelemente 15 vom Grundbehälter 11 zu vermeiden.

    [0021] Die Gestalt der Deckenelemente 15 geht anschaulich ebenfalls aus der Fig. 1 hervor. Demnach weisen sämtliche Deckenelemente 15 in etwa die gleichen Abmessungen auf. Die Grundfläche eines Deckenelements 15 bzw. einer Deckenfläche 20 desselben ist in diesem Ausführungsbeispiel quadratisch. Außerdem ist die Deckenfläche 20 gewölbt, und zwar in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Deckenelements 15. Der Verlauf der Wölbung entspricht hier einem Kreisbogenabschnitt. Die vier Ränder der Deckenflächen 20 des Deckenelements 15 sind durch aufrechte, nach unten gerichtete Wände, nämlich zwei parallele Seitenwände 21 und zwei ebenfalls parallele Stirnwände 22, umgeben. Letztere bilden gewissermaßen den "Giebel" eines jeden Deckenelements 15. Wie aus der Fig. 5 ersichtlich, ist der übergang zwischen der Deckenfläche 20 und den Seitenwänden 21 bzw. den Stirnwänden 22 gerundet.

    [0022] Den Aufbau der Deckenelemente 15 zeigen die Figuren 3 - 6. Demnach besteht jedes Deckenelement 15 aus einer oben liegenden, äußeren Schale 23 und einer unten liegenden, inneren Schale 24. Während die Deckenflächen 20 der Schalen 23 und 24 parallel mit Abstand zueinander verlaufen, liegen die aufrechten Wände der Schalen 23 und 24 unmittelbar aneinander zur gemeinsamen Bildung der Seitenwände 21 und der Stirnwände 22. Im Bereich dieser Wände ist die innere Schale 24 mit der äußeren Schale 23 eines jeden Deckenelements 15 fest verbunden, beispielsweise durch Kleben, Laminieren und/oder Schrauben. Durch diesen quasi doppelwandigen Aufbau der Deckenelemente 15 wird im Bereich der Deckenfläche 20 jedes Deckenelements 15 ein Hohlraum 25 geschaffen. Dieser Hohlraum 25 dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel zur Aufnahme einer Isolierung aus einer Polyurethanschaumschicht 26. Diese soll verhindern, daß bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Flüssigkeitsgroßbehälter 10 gelagertes Wasser gefriert.

    [0023] Damit die Deckenelemente 15 eine ausreichende Stabilität, insbesondere gegen Durchbiegung, aufweisen, sind die besonders stark beanspruchten Schalen 23 und 24, die die Außenhaut der Deckenelemente 15 bilden, aus einem besonders zugfesten Material, nämlich einem verstärkten Kunststoff hergestellt. Den schichtweisen Aufbau der äußeren Schale 23 zeigt die Fig. 6. Hier weist die Schale 23 eine oben liegende Gelcoatdeckschicht 27 und eine faserverstärkte Kunststoffschicht 28 auf. Diese besteht in ihren Randbereichen aus reinem Kunststoff, in den eine Verstärkungsschicht 29 eingebettet ist. Letztere kann aus einer oder mehreren Web- oder Vliesmatten aus Glasfasern oder Kohlefasern bestehen. An diese faserverstärkte Kunststoffschicht 28 schließt sich dann die in der Fig. 6 noch teilweise dargestellte Polyurethanschaumschicht 26 an. Den gleichen Schichtaufbau kann in etwa die innere Schale 24 aufweisen.

    [0024] Die Deckenfläche 20 eines Deckenelements 15 dieses Ausführungsbeispiels beträgt in etwa 2,5 m x 2,5 m. Die Höhe der Seitenwände 21 beträgt 0,2 m, während die maximale Höhe des Deckenelements 15 (Scheitelhöhe) in etwa 0,5 m beträgt. Dadurch ergibt sich für die Wölbung des hier gezeigten Deckenelements 15 ein Wölbungsradius von ungefähr 2,75 m. Die Dicke der Seitenwände 21 bzw. der Stirnwände 22 beträgt gleichermaßen in etwa 4 mm. Dadurch entfällt sowohl auf die äußere Schale 23 als auch auf die innere Schale 24 jeweils eine Wandstärke von etwa 2 mm. Die Wandstärke des Deckenelements 15 im Bereich der Deckenfläche 20 dagegen beträgt in etwa 44 mm, d. h. die Polyurethanschaumschicht 26 zwischen den beiden Schalen 23 und 24 beträgt in etwa 40 mm. Mit diesen Außenabmessungen sind die erfindungsgemäßen Deckenelemente 15 mit üblichen Verkehrsmitteln leicht transportierbar. Darüber hinaus sind sie durch die Verwendung von Kunststoff, insbesondere leichtem Polyurethanschaum als Isolierschicht, infolge des daraus resultierenden geringen Gewichts leicht manuell handhabbar. Eine Montage einer Decke 14 aus diesen Deckenelementen 15 ist dadurch ohne mechanische Hilfsmittel (Krane etc.) möglich. Durch die Verwendung von Kunststoff sind die Deckenelemente 15 zudem auch korrosionsbeständig.

    [0025] Die Fig. 1 zeigt des weiteren anschaulich den Aufbau einer aus Deckenelementen 15 zusammengesetzten Decke 14. Demnach besteht die Decke 14 aus mehreren nebeneinanderliegenden Reihen 30, die sich wiederum aus mehreren hintereinanderliegenden Deckenelementen 15 zusammensetzen. Zur Bildung der Reihen 30 liegen die Deckenelemente 15 in ihrer Längsrichtung, d. h. in der nichtgewölbten Richtung mit aneinanderliegenden Stirnwänden 22 hintereinander. In einer quer zu den Reihen 30 verlaufenden Richtung weist die Decke 14 infolge der Wölbung der Deckenelemente 15 einen wellenförmigen Verlauf auf. An den Ansätzen der nebeneinanderliegenden Reihen 30, also an den Berührungsflächen der Seitenwände 21, weist die wellenförmige Decke 14 jeweils eine Senke 31 auf. über diesen Senken 31 ist in diesem Ausführungsbeispiel jeweils ein längs zu den Reihen 30 verlaufendes Dränrohr 19 in die Erdschüttung 18 eingebettet.

    [0026] Untereinander sind die einzelnen Deckenelemente 15 sowohl an ihren Seitenwänden 21 als auch an ihren Stirnwänden 22 lösbar verbunden,und zwar durch mehrere Schraubenverbindungen 32, wovon eine in der Fig. 3 dargestellt ist. Dadurch bildet die fertiggestellte Decke 14 in sich eine geschlossene Einheit. Dennoch können ggf. einzelne Deckenelemente 15 bei Bedarf ausgetauscht werden, beispielsweise zu Reparaturzwecken.

    [0027] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Auflagesituation der Deckenelemente 15 auf einer Pendelstütze 16. Letztere besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem länglichen Stützenrohr 33 mit einem kreisförmigen Querschnitt und einem auf der oberen,offenen Stirnseite 34 des Stützrohrs 33 angeordneten Auflager 35. Auf dem Auflager 35 liegen vier zueinander gerichtete Ecken 36 von vier unterschiedlichen Deckenelementen 15 mit der Unterkante 37 der Seitenwände 21 bzw. der Stirnwände 22 auf.

    [0028] Im einzelnen besteht jedes Auflager 35 aus einem runden Auflagerkörper 38,der im Durchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser des Stützenrohrs 33 bemessen ist,und einem an der auf der Stirnseite 34 des Stützenrohres 33 aufliegenden Unterseite 39 des Auflagerkörpers 38 angeordneten Zentrieransatz 40. Der Durchmesser des Zentrieransatzes 40 ist dabei derart bemessen, daß er in etwa dem Innendurchmesser des Stützenrohrs 33 entspricht, so daß er von oben in die Stirnseite 34 des Stützenrohrs 33 hineinragt. Durch die so verschlossene Stirnseite 34 des Stützenrohrs 33 erhält die Unterkante 37 der Deckenelemente 15 eine ausreichend groß bemessene Auflagefläche 41 auf der Pendelstütze 16, wodurch an der Auflagerstelle keine unzulässig hohen Flächenpressungen zwischen den Deckenelementen 15 einerseits und der Pendelstütze 16 andererseits entstehen.

    [0029] An der oberen Auflagefläche 41 weist der Auflagerkörper 38 des Auflagers 35 zwei um 900 zueinander versetzte, sich kreuzende Nuten 42 auf. Die Nuten 42 verlaufen vollständig über die gesamte Auflagefläche 41 des Auflagers 35. Ein Kreuzungspunkt 43 der beiden Nuten 42 liegt mittig auf der Auflagefläche 41, also in etwa auf einer Längsmittelachse 44 der Pendelstütze 16. Die Breite beider Nuten 42 entspricht mindestens der Breite zweier nebeneinanderliegender Seitenwände 21 bzw. Stirnwände 22 der Deckenelemente 15. Dadurch können - wie anschaulich aus der Fig. 3 ersichtlich - alle vier Ecken 36 der auf der Pendelstütze 16 aufliegenden Deckenelemente 15 in die Nuten 42 des Auflagers 35 eingreifen. Hierdurch wird sichergestellt, daß die an sich bewegliche Pendelstütze 16 im Auflagerbereich nicht unter den Ecken 36 der Deckenelemente 15 hinwegrutschen kann. Gleichwohl ist aber durch diese horizontale Sicherung der Deckenelemente 15 keine statische Einspannung derselben vorhanden aufgrund der Verwendung von Pendelstützen 16.

    [0030] Eine statisch bestimmte Lagerung der gesamten Decke 14 erfolgt in den Bereichen der Auflage der äußeren Deckenelemente 15 auf den Außenwänden 13 des Grundbehälters 11. Wie die Fig. 1 zeigt, weisen dazu die oberen Ränder der Außenwände 13 einen gegenüber einer Auflagefläche 45 für die Deckenelemente 15 seitlichen Vorsprung 46 auf. Diese geben der gesamten Decke 14 einen seitlichen Halt in einer horizontalen Ebene.

    [0031] Als Material für die Pendelstützen 16 und die Auflager 35 kommt besonders Faserzement in Betracht. Alternativ kann auch Kunststoff oder Stahl verwendet werden. Voraussetzung ist jedoch, daß die verwendeten Materialien korrosionsbeständig oder zumindestens korrosionsgeschützt sind. Gegebenenfalls können für die Auflager 35 andere Materialien als für die Pendelstützen 16 verwendet werden.

    [0032] Durch den einfachen Aufbau der erfindungsgemäßen Deckenelemente 15 lassen sich diese je nach dem verwendeten Material nach unterschiedlichen Verfahren herstellen. Zur Herstellung von faserverstärkten Deckenelementen 15 mit einer Isolierschicht (Polyurethanschaumschicht 26) eignet sich besonders das im folgenden beschriebene Verfahren:

    [0033] Bei diesem Verfahren findet eine in den Figuren nicht dargestellte (Positiv-)Form aus Metall od. dgl. Verwendung. Diese besitzt in etwa die Innenkontur der Deckenelemente 15, und zwar der inneren Schale 24. Auf diese wird zunächst die Gelcoatdeckschicht 27 und dann eine oder mehrere Verstärkungslagen aus Glas- oder Kohlefasern aufgebracht, die mit flüssigem Kunststoff getränkt werden zur Bildung der faserverstärkten Kunststoffschicht 28. Auf die so gebildete innere Schale 24 wird dann die Isolierung aus der Polyurethanschaumschicht 26 aufgebracht. Das soweit fertiggestellte Deckenelement 15 bildet nun die "Form" zum Auflaminieren der äußeren Schale 23. Um diese herzustellen, wird in umgekehrter Reihenfolge laminiert, nämlich zuerst die Verstärkungsschicht 29 aus einer oder mehreren Glas-oder Kohlefasermatten aufgebracht, diese dann mit flüssigem Kunststoff getränkt und anschließend die obere Gelcoatdeckschicht 27 zur Fertigstellung der äußeren Schale 23 aufgetragen. Bei diesem Verfahren findet eine Verbindung der beiden Schalen 23 und 24 im Bereich ihrer aufrechten Wände zwangsläufig statt, indem die Wände der äußeren Schale 23 direkt auf die Wände der inneren Schale 24 auflaminiert werden zur Bildung von vollständig zusammenlaminierten Seitenwänden 21 bzw. Stirnwänden 22. Zur endgültigen Fertigstellung des Deckenelements 15 brauchen die Seitenwände 21 und Stirnwände 22 nur noch besäumt werden, damit sie die vorgesehenen Längen erhalten und die umlaufen- de Unterkante 37 der Deckenelemente 15 in einer horizontalen Ebene liegt.


    Ansprüche

    1. Bauwerk, insbesondere (Flüssigkeits/Trinkwasser-)Groß- behälter (10), mit einem von einer Decke (14) abgedeckten Grundbehälter (11), welcher von einem durch (aufrechte) Außenwände (13) umgebenen Boden (12) gebildet ist, wobei die Decke (14) von den Außenwänden (13) und im Grundbehälter (11) angeordneten Stützen (Pendelstützen 16) getragen ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Decke (14) aus mehreren selbsttragenden gewölbten Deckenelementen (15) aus formbarem Werkstoff, insbesondere faserarmiertem Kunststoff, gebildet ist.
     
    2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (15) eine gewölbte Deckenfläche (20) aufweisen, die in wenigstens einer Richtung (quer zur Längsrichtung der Deckenelemente 15) gewölbt ist, vorzugsweise kreisbogenförmig (Tonngengewölbe).
     
    3. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenflächen (20) jedes Deckenelements (15) an den Seiten von umlaufenden (aufrechten) Wänden (Seitenwänden 21; Stirnwänden 22) umgeben sind.
     
    4. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (15) viereckige, insbesondere quadratische Grundrißform aufweisen mit zwei als gegenüberliegende Seitenwände (21) und zwei als gegenüberliegende Stirnwände (22) ausgebildeten Wänden.
     
    5. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (15) zwei miteinander verbundene Schalen (23; 24) aufweisen, deren etwa aufrechte Wände zur Bildung der Seitenwände (21) und Stirnwände (22) derart miteinander verbunden sind, daß zumindest die Schalen (23; 24) der Deckenflächen (20) mit Abstand parallel zueinander verlaufen zur Bildung eines Hohlraumes (25).
     
    6. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum (25) zwischen den Schalen (23; 24) eine Isolierung, insbesondere eine Polyurethanschaumschicht (26), angeordnet ist.
     
    7. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (15) mit eckseitigen Bereichen einer umlaufenden Unterkante (37) der Seitenwände (21) bzw. Stirnwände (22) auf den rasterförmig auf dem Boden (12) des Grundbehälters (11) verteilt angeordneten Stützen (Pendelstützen 16) bzw. den (aufrechten) Außenwänden (13) aufliegen.
     
    8. Bauwerk nach Anspruch 7 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einer oberen, offenen Stirnseite (34) jeder rohrförmigen Pendelstütze (16) ein Auflager (35) für vier Ecken (36) aneinanderstoßender Deckenelemente (15) zugeordnet ist.
     
    9. Bauwerk nach Anspruch 8 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auflagefläche (41) der Auflager (35) zwei sich etwa rechtwinklig kreuzende, durchgehende Nuten (42) angeordnet sind, deren Breite mindestens der Wandstärke zweier Seitenwände (21) bzw. Stirnwände (22) von zwei nebeneinanderliegenden Deckenelementen (15) entspricht.
     
    10. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke (14) sich tonnengewölbeartig aus mehreren nebeneinanderliegenden Reihen (30) mit einer Mehrzahl in ihrer (ungewölbten) Längsrichtung hintereinanderliegenden Dekkenelementen (15) zusammensetzt.
     
    11. Bauwerk nach Anspruch 10 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinanderliegenden Seitenwände (21) und/oder Stirnwände (22) der einzelnen Deckenelemente (15) lösbar miteinander verbunden sind, vorzugsweise durch mehrere Schraubenverbindungen (32).
     
    12. Bauwerk nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (15) der Decke (14) von einer durchgehenden Folie (17) vollständig überdeckt sind und daß auf die von der Folie (17) überdeckte Decke (14) eine Erdschüttung (18) aufgebracht ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht