[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Schleifen von torischen Oberflächen
an optischen Linsen, mit einem Maschinengestell, einem ersten Halter und einem zweiten
Halter, wobei in einem Halter ein Spindelstock mit einer ein Topfwerkzeug tragenden
Werkzeugspindel und im anderen Halter eine Aufnahmeeinrichtung für die zu bearbeitende
Linse gehalten ist und wobei der erste Halter um eine erste Achse schwenkbar ist,
deren Abstand von der Schnittstelle des Topfwerkzeuges entsprechend dem gewünschten
Radius der Basiskurve der Torusfläche einstellbar ist und der zweite Halter entsprechend
dem gewünschten Radius der Querkurve der Torusfläche um eine zweite Achse in verschiedene
Drehlagen einstellbar ist.
[0002] Maschinen dieser Art werden häufig für die Herstellung von Brillengläsern verwendet,
insbesondere auch für die sogenannte Rezeptfertigung, bei der die Linsen auf Bestellung
mit einer bestimmten Brechkraft hergestellt werden. Bei orischen Oberflächen sind
zwei Radien einzuhalten, nämlich einmal der Radius der sogenannten Basiskurve und
zum anderen der Radius der sogenannten Querkurve. Die Basiskurve wird bei Maschinen
der genannten
Art durch die Länge des Schwenkarmes und die Querkurve durch die Schrägstellung der
Topfscheibe bestimmt. Bei der Rezeptfertigung kommt es in besonderem Maße darauf an,
daß die beiden Einstellungen rasch und präzise vorgenommen werden können.
[0003] Bei einer bekannten Maschine der eingangs genannten Art (DE-AS 1 252 555) befindet
sich der erste Halter auf einem Schwenkarm, der freitragend von einem Schwenklager
abragt. Auf dem Schwenkarm ist ein Schlitten relativ zur Schwenkachse verschiebbar,
der einen Elektromotor trägt, auf dessen Welle das Topfwerkzeug sitzt. Der zweite
Halter ist in einer Schlittenführung verschiebbar, die kürzer ist als der Schlitten,
so daß dieser verhältnismäßig weit über die Führung hinausragen kann. Die erheblichen
Gewichte der verschiebbaren Maschinenteile bewirken je nach Einstellage verschiedene
Deformationen, was zu Herstellungsungenauigkeiten führt.
[0004] Um auf solchen Deformationen beruhende Herstellungsungenauigkeiten zu vermeiden,
wurde auch eine Maschine geschaffen (DE-PS 22 52 498), bei der der Werkstückhalter
auf einer geraden Führung bewegbar und rechtwinklig zu dieser Führung heb- und senkbar
ist, während der Werkzeughalter nur Schwenkbewegungen ausführt. Die Koordinierung
der drei Bewegungen erfolgt mit Hilfe von auswechselbaren Steuerkurven, die mit feinfühligen
Tastern abgetastet werden, die die Druckmittelzufuhr zu hydraulischen Antriebszylindern
steuern. Hierfür ist ein erheblicher Steuerungsaufwand nötig. Auch wird eine große
Zahl von Schablonen benötigt. Die Maschine ist deshalb teuer.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß die Maschinenteile so abgestützt sind, daß keine von der jeweiligen
Einstellage abhängigen Deformationen auftreten, die das Arbeitsergebnis ungünstig
beeinflussen.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der erste Halter über einen
Kreuzsupport auf dem Maschinengestell abgestützt ist, wobei der erste Halter im Kreuzsupport
drehbar ist und einen drehfest mit ihm verbundenen Schwenkarm aufweist, längs dem
ein Schwenkarmlager verschiebbar ist, das aus einem relativ zum Maschinengestell zusammen
mit dem Schwenkarm drehbaren und an diesem verriegelbaren Schwenkarmhalter und einem
relativ zum Maschinengestell undrehbaren, jedoch in diesem verschiebbaren und an diesem
verriegelbaren Schwenkarm-Lagerbock besteht.
[0007] Bei einer so ausgebildeten Maschine wird der Schwenkarm nicht mit dem Gewicht derjenigen
Teile belastet, die mit dem Schwenkarm verbunden sind; dieses Gewicht wird vielmehr
über den Kreuzsupport auf das Maschinengestell übertragen. Der Schwenkarm dient nur
noch als Führungslineal, das den ersten Halter auf der gewünschten Kreisbahn führt.
Verbiegungen des Schwenkarmes durch Gewichtskräfte werden damit vollständig vermieden,
so daß genauere Arbeitsergebnisse erzielt werden im Vergleich mit Maschinen, bei denen
hohe Gewichte unterschiedliche Deformationen bei verschiedenen Einstellagen bewirken.
Da die Bewegungen rein mechanisch gesteuert werden, kommt die Maschine ohne jeden
Steuerungsaufwand für die Koordinierung von Bewegungen aus. Sie ist deshalb außerordentlich
einfach. Die Einstellung erfolgt alleine durch Verschiebung des Schwenkarmlagers und
durch entsprechende Verdrehung des zweiten Halters. Schablonensätze werden deshalb
nicht benötigt. Die Radien können in beliebig kleinen Schritten verändert werden,
was im Vergleich mit einer Maschine vorteilhaft ist, die für jeden Radius eine eigene
Schablone benötigt.
[0008] Baulich besonders zweckmäßig ist die Anordnung des Schwenkarmes unterhalb des Kreuzsupports
in einem gehäuseartig ausgebildeten Maschinengestell (Anspruch 2). Hierbei wird der
Raum unterhalb der Maschine ausgenutzt, die ohnehin eine Bauhöhe haben muß, die ein
bequemes Arbeiten ermöglicht.
[0009] Eine Rasteinrichtung gemäß Anspruch 3 hat den Vorteil, daß Einstellarbeiten erleichtert
werden, da die Verriegelungseinrichtung ohne sorgfältiges Einstellen nach Skalen sicherstellt,
daß die beiden Führungen, längs denen das Schwenklager verschoben werden muß, exakt
parallel zueinander liegen. Die Verriegelungsvorrichtung kann verschieden ausgebildet
sein. Eine besonders zweckmäßige Konstruktion hierfür ist im Anspruch 4 angegeben.
Das Schwenklager wird vorzugsweise mittels einer im Gehäuse angeordneten Spindel verschoben
(Anspruch 5). Eine solche Spindel kann sowohl von Hand angetrieben werden, als auch
mittels eines Elektromotors. Die jeweilige Lage des Schwenklagers kann beispielsweise
mittels eines Zählwerkes angezeigt werden, das die Umdrehungen der Verstellspindel
anzeigt.
[0010] Damit sich die wirksame Länge des Schwenkarmes nicht ändern kann, wird eine Verriegelung
zwischen dem Schwenklager und dem Schwenkarm hergestellt. Eine besonders zweckmäßige
Ausführungsform, die durch Druckluft betätigbar ist, ist im Anspruch 6 angegeben.
Mit einer solchen Betätigung ist eine Fernbedienung bequem möglich. Es ist aber auch
denkbar, die Verriegelung unmittelbar von Hand vorzunehmen. Der Schwenkantrieb für
den ersten Halter kann von Hand erfolgen durch entsprechendes Schieben am Kreuzsupport.
Dies ist ohne weiteres praktikabel, da der mit der Maschine herzustellende Vorschliff
der Linse im allgemeinen in einem einzigen Durchgang ausgeführt wird. Vorzuziehen
ist jedoch ein motorischer Antrieb gemäß den Ansprüchen 7 und 8.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 9) hat der zweite Halter
einen auf dem Maschinengestell aufliegenden Lagerkranz, der den Kreuzsupport umfaßt.
Dadurch ist der zweite Halter sehr stabil auf dem Maschinengestell abgestützt. Bei
Verdrehungen des Lagerkranzes zum Zwecke der Einstellung der Querkurve verändern sich
die Gewichtsbelastungen nicht, wodurch auch keine unterschiedlichen Deformationen
bei verschiedenen Einstellagen auftreten. Es ist zweckmäßig, am Lagerkranz eine Einrichtung
vorzusehen, mit der unterhalb des Lagerkranzes ein Luftkissen erzeugt werden kann
(Anspruch 10). Damit wird eine Verdrehung des Lagerkranzes bei Einstellbarbeiten sehr
wesentlich erleichtert. Nach Abbau des Luftkissens liegt der
Lagerkanz infolge seines hohen Gewichtes fest auf dem Maschinengestell auf, so daß
auf eine weitere Verriegelung auch verzichtet werden kann.
[0012] In der Zeichnung ist in den Fig. 1 und 2 das Prinzip der Herstellung von konkaven
und konvexen torischen Linsenflächen und in den Fig. 3 bis 6 ein Ausführungsbeispiel
einer Linsenschleifmaschine dargestellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 das Herstellungsprinzip für eine konkave torische Linsenfläche,
Fig. 2 das Herstellungsprinzip für eine konvexe torische Linsenfläche,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Linsenschleifmaschine zur Herstellung torischer Linsenflächen,
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt nach den Linien IV-IV in den Fig. 4 und 5, wobei in
Fig. 4 zur Vereinfachung der Zeichnung für-den zweiten Halter der Schwenkwinkel Null
gezeigt ist, während in Fig. 3 der zweite Halter einen vom Schwenkwinkel Null verschiedenen
Winkel einnimmt,
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 4 und
Fig. 6 einen horizontalen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 4.
[0013] In Fig. 1 ist ein Topfwerkzeug T
1 im Schnitt dargestellt. Das Topfwerkzeug hat eine kreisförmige Schneidkante 1 und
ist um eine Achse 2 mit hoher Drehzahl antreibbar. Mit dem Topfwerkzeug T
1 soll eine Linse L
1 bearbeitet werden, d.h. an ihr soll eine konkav-torische Fläche 3 hergestellt werden.
Die Linse L
1 sitzt in einem Linsenhalter, der um einen feststehenden Punkt 4 auf einer Kreisbahn
schwenkbar ist, so daß die Linsenfläche 3 die Schneidkante 1 vollständig passiert.
Die eine Endstellung der Linse L
1 ist mit ausgezogenen Linien und die andere Endstellung mit gestrichelten Linien dargestellt.
Die Linse L
1 ist im diametralen Schnitt gezeigt, so daß dort als Schnittlinie durch die konkav-torische
Fläche die
Basiskurve erscheint, deren Radius in Fig.1 mit r
B bezeichnet ist. Der Radius r
B ist gleich dem Abstand zwischen den Punkten 4 und 5.
[0014] Die Querkurve wird durch die Schrägstellung der Achse 2 relativ zur Y-Achse bestimmt.
Je größer der Schrägstellungswinkel α wird, desto kleiner wird der Radius der Querkurve.
Wenn der Winkel α 90° beträgt, ist der Radius der Querkurve gleich dem Radius der
Schneidkante 1. Eine Querkurve mit noch kleinerem Radius kann bei einer gegebenen
Topfscheibe T
1 nicht hergestellt werden. Je kleiner der Winkel α wird, desto größer wird der Radius
der Querkurve. Allerdings ist es praktisch nicht möglich, mit einer Topfscheibe einen
exakten unendlichen Radius einzustellen, also als Linsenfläche 3 eine reine Zylinderfläche
herzustellen.
[0015] Aus der Betrachtung von Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Abstand zwischen den Punkten
4 und 5 geändert werden muß, wenn der Radius r
B der Basiskurve geändert werden soll. Wenn also die Topfscheibe T
1 nur schwenkbar, nicht aber wesentlich verschiebbar ist, muß zu diesem Zweck der Punkt
4 verschoben werden.
[0016] Bei der Herstellung von konvexen Flächen wird (siehe Fig.2) ein Topfwerkzeug T
2 verwendet, das eine Schneidkante 6 aufweist, die in diesem Fall am inneren Rand der
Stirnfläche des Werkzeuges liegt. Die Linse L
2ist so gehalten, daß sie um einen feststehenden Punkt 4' schwenkbar ist. Der Radius
r'
B ist gleich dem Abstand der Punkte 4' und 5'. Auch in diesem Fall wird der Radius
der Querkurve durch den Schrägstellungswinkel α' der Achse 2' des Topfwerkzeuges T
2 relativ zur Y-Achse bestimmt.
[0017] Die nachfolgend beschriebene Maschine arbeitet nach dem anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten
Prinzip. Zeichnerisch dargestellt ist im Zusammenhang mit der Maschinendarstellung
die Herstellung einer konkaven Linsenfläche.
[0018] Die Maschine hat ein Maschinengestell 7 mit einem Unterteil 7a und einem Oberteil
7b. Das Maschinengestell 7 trägt einen insgesamt mit 8 bezeichneten Kreuzsupport,
auf dem ein erster Halter 9 angeordnet ist. Ein zweiter Halter 10 ist über einen Lagerkranz
11 auf dem Maschinengestell-Oberteil 7b abgestützt. Innerhalb des gehäuseartig ausgebildeten
Maschinengestelles 7 befindet sich ein insgesamt mit 12 bezeichnetes Schwenkarmlager,
um das ein Schwenkarm 13 drehbar ist. Die Beschaffenheit und das Zusammenwirken dieser
Bestandteile werden nachfolgend im einzelnen beschrieben.
[0019] Der Kreuzsupport 8 hat einen ersten Schlitten 14, der über eine Rollenführung am
Maschinengestell-Oberteil 7b geradlinig geführt ist. Im ersten Schlitten 14 ist ein
zweiter Schlitten 16 mittels einer Rollenführung 17 geradlinig geführt (siehe Fig.
5). Die Führungsbahnen 15 und 17 sind genau rechtwinklig zueinander. Die Bewegungsrichtung
des ersten Schlittens 14 ist mit X und die Bewegungsrichtung des zweiten Schlittens
16 mit Y bezeichnet. Der erste Schlitten 14 ist motorisch antreibbar. Zu diesem Zweck
ist ein Elektromotor 18 vorgesehen, der als Getriebemotor ausgebildet ist und an seiner
Abtriebswelle ein Kettenrad 19 trägt, über das eine Kette 20 gelegt ist. Die Kette
20 ist über Umlenkräder 21, 22 geführt und mit ihren Enden an Befestigungspunkten
23 und 24 mit dem ersten Schlitten 14 verbunden.
[0020] Im zweiten Schlitten 16 ist der erste Halter 9 drehbar gelagert mittels eines an
ihm befindlichen Zapfens 25, der in eine am zweiten Schlitten 16 befindliche Lagerhülse
26 eingreift. Vom Zapfen 25 ragt ein Arm 27 ab, der eine mittels eines Handrades 28
verschiebbare Stange 29 trägt, an der sich ein Linsenhalter 30 befindet. Der Linsenhalter
30 ist zu Einstellzwecken längs der Achse 31 verschiebbar. Am unteren Ende des Zapfens
25 ist der Schwenkarm 13 befestigt. Dieser ist gegenüber dem Zapfen 25 undrehbar,
was in der Zeichnung durch den Vierkant 25a dargestellt ist. Der Schwenkarm 13 erstreckt
sich symmetrisch zu seiner Befestigungsstelle. Die beiden Abschnitte sind mit 13a
und 13b bezeichnet.
[0021] Das Schwenkarmlager 12 besteht aus einem Schwenkarmhalter 32 und einem Schwenkarm-Lagerbock
33. Wie man aus dem Querschnitt nach Fig. 5 ersehen kann, hat der Schwenkarm 13 einen
schwalbenschwanzförmigen Querschnitt, der in eine Nut 34 des Schwenkarmhalters 32
eingreift, die ebenfalls einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt hat. Am Schwenkarmhalter
32 befindet sich ein Lagerzapfen 35, der über ein Wälzlager 36 im Schwenkarmlagerbock
33 drehbar gelagert ist. Der Lagerbock 33 hat (siehe Fig. 5) eine Führungsnut 37 mit
schwalbenschwanzförmigeAQuerschnitt. In diese Nut greift eine Führungsleiste 38 ein,
die ebenfalls einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt hat. Die Führungsnut 38 befindet
sich am Maschinengestell-Unterteil 7a.
[0022] Der Schwenkarmhalter 32 kann gegenüber dem Schwenkarm 13 und der Lagerbock 33 gegenüber
der Führungsleiste 38 verklemmt werden. Zu diesem Zweck sind Anpreßplatten 39 und
40 vorgesehen. Die Anpreßplatte 39 befindet sich in einem Raum 41 innerhalb des Schwenkarmhalters
und die Anpreßplatte 40 inerhalb eines Raumes 42 im Lagerbock 33. Die beiden Räume
kommunizieren über eine Bohrung 43, die sich im Schwenkarmhalter 32 befindet. Den
beiden Räumen 41 und 42 kann über eine Bohrung 44 Druckluft zugeführt werden. Die
Möglichkeit der Druckluftzufuhr und der Druckluftabfuhr ist durch einen Doppelpfeil
45 symbolisch dargestellt. Wenn die Räume 41, 42 durch Druckluft unter Druck gesetzt
werden, wird die Anpreßplatte 39 an den Schwenkarm 13 und die Anpreßplatte 40 an die
Führungsleiste 38 angepreßt, wonach eine Verschiebung des Lagerbockes und des Schwenkarmhalters
nicht mehr möglich ist.
[0023] Der Lagerbock 33 wird von einem Schiebeteil 46 umfaßt, wozu sich am Schiebeteil 46
Nasen 47, 48 befinden. Der Schiebeteil 46 enthält ein Innengewinde 49, in das eine
Verstellspindel 50 eingreift. Die Verstellspindel 50 ist drehbar, jedoch axial unverschiebbar
im Maschinengestell-Unter--. teil 7a gelagert. Die Verstellspindel ist mittels eines
Elektromotors 51 antreibbar, der mit der Spindel über ein Untersetzungsgetriebe 52
gekuppelt ist.
[0024] Der Kreuzsupport 8 ist gegenüber dem Maschinengestell 7 mittels einer Verriegelungseinrichtung
53 verriegelbar. Die Verriegelungseinrichtung hat einen Verriegelungsbolzen 54, dessen
vorderes Ende 53a konisch ausgebildet ist und der in ein konisches Loch 55 am zweiten
Schlitten 16 eingreifen kann. Zum Vorschieben des Verriegelungsbolzens in die Verriegelungsstellung
dient ein Druckmittelzylinder 56, dem über eine Bohrung 57 Druckmittel zugeführt werden
kann. Die Möglichkeit der Druckmittelzufuhr und der Druckmittelabfuhr ist durch einen
Doppelpfeil 58 symbolisiert. Eine Feder 59 kann den Verriegelungsbolzen 53 in die
Lösestellung zurückdrücken.
[0025] Am Maschinengestell-Oberteil 7b befindet sich ein Führungskragen 60, an dem der Lagerkranz
11 zentriert ist. Der Lagerkranz 11 hat eine Unterfläche 11a, die sich auf einer Tragfläche
61 am Maschinenggestell-Oberteil 7b abstützt. Zwischen der Unterfläche 11a und der
Tragfläche 61 befinden sich Räume 62, in die Druckluft einleitbar ist, was durch Bohrungen
62',.die in diese Räume münden, angedeutet ist.
[0026] Vom Lagerkranz 11 erhebt sich ein Bock 63, an dem sich eine Führungsleiste 64 von
schwalbenschwanzförmigem Querschnitt befindet. An der Führungsleiste 64 ist ein Schlitten
65 geführt, der an die Führungsleiste 64 angepaßte Führungsflächen 66a und 66b aufweist.
Das Gewicht des Schlittens ist auf Stützflächen 67a, 67b des Bockes 63 abgestützt.
[0027] Im Schlitten 65 ist eine Schleifspindel 68 gehalten, in der eine Spindelwelle 69
gelagert ist. Am hinteren Ende der Spindelwelle 69 befindet sich eine Riemenscheibe
70, die mittels eines Treibriemens 71 von einer Riemenscheibe 72 antreibbar ist, die
auf der Welle 73 eines Elektromotors 74 sitzt. Am vorderen Ende der Spindelwelle 69
sitzt ein Topfwerkzeug T
1.
[0028] Am Maschinengestell-Oberteil 7b befindet sich eine Skala 75, die mit einer Marke
76 am Lagerkranz 11 zusammenwirkt. Die Skala 75 ist in Winkelgrade eingeteilt. Die
Spindelwelle 50 ist mit einem Zählwerk 77 gekuppelt, das die Anzahl der Umdrehungen
der Verstellspindel 70 auch in kleinen Bruchteilen von Umdrehungen angibt.
[0029] Die Maschine arbeitet wie folgt. Vor Aufnahme der Arbeit wird die Maschine entsprechend
der herzustellenden Linse L
1 eingestellt. Vor der Einstellung des Punktes 4 (siehe Fig. 1) wird der Verriegelungsbolzen
53 in die Bohrung 55 eingerastet durch Druckbeaufschlagung des Druckmittelzylinders
56. Das Verriegelungsloch 55 ist relativ zum Verriegelungsbolzen 53 so angeordnet,
daß bei eingerastetem Verriegelungsbolzen der Schwenkarm 13 genau parallel zur Führungsleiste
38 ist. Für die Einstellung sind die Räume 41, 42 von Druckluft entlastet, so daß
der Schwenkarmhalter 32 auf dem Schwenkarm 13 und der Schwenkarm-Lagerbock auf der
Führungsleiste 38 verschiebbar ist. Die Verschiebung erfolgt durch Drehen der Spindel
50 mittels des Elektromotors 51. Die Entfernung der Achse 78 und 79 wird am Zählwerk
7 abgelesen. Das Zählwerk kann so geeicht sein, daß es diese Entfernung direkt in
Millimeter angibt. Wenn die Entfernung gleich dem gewünschten Radius rB (siehe Fig.
1) ist, wird der Antrieb der Spindel gestoppt und die Räume 41, 42 werden mit Druckluft
beaufschlagt. Dadurch wird der Schwenkarmhalter 32 am Schwenkarm und der Lagerbock
33 an der Führungsleiste 38 verklemmt. Die Lage des Punktes 4 (siehe Fig. 1) ist damit
fixiert.
[0030] Nun wird der Lagerkranz 11 entsprechend der gewünschten Querkurve der Linsenfläche
3 verschwenkt, wobei die Marke 76 auf den entsprechenden Teilstrich der Skala 75 ausgerichtet
wird. Vor der Drehung des Drehkranzes 11 werden die Räume 62 unter Druck gesetzt,
wobei sich zwischen den Flächen 11a und 61 ein Luftfilm ausbildet, der ein Drehen
des Lagerkranzes 11 mit geringen Kräften ermöglicht. Wenn die gewünschte Einstellung
gefunden ist, wird die Druckluft aus den Räumen 62 abgelassen, so daß der Lagerkranz
11 mit hoher Reibungskraft auf der Stützfläche 61 aufliegt.
[0031] Durch Drehen des Handrades 28 wird die Stange 29 entsprechend der Linsendicke eingestellt.
Der Schlitten 65 wird in die Lage gebracht, in der die Schneidkante 1 des Topfwerkzeuges
T
1 in der Achse 78 liegt (siehe Fig. 3). Auch die Schleifspindel 68 kann längs ihrer
Achse verschoben werden, um auch nach Abnutzung der Schneidkante diese in die richtige
Lage zu bringen.
[0032] Vor der Arbeit wird der Verriegelungsbolzen 53 durch Druckentlastung im Druckmittelzylinder
56 aus der Arretierungsbohrung 55 herausgezogen. Die Schleifspindel 68 wird in Gang
gesetzt und der Antrieb des Schlittens 14 durch Einschalten des Elektromotors 18 in
Gang gesetzt.
[0033] Der Elektromotor zieht nun am Schlitten 14, wobei dieser eine geradlinige Bewegung
in der Richtung X ausführt. Gleichzeitig bewegt sich der zweite Schlitten-16 relativ
zum ersten Schlitten 14 rechtwinklig zu diesem. Dies wird durch den Schwenkarm 13'bewirkt,
der den Zapfen 25 auf einer Kreisbahn führt. Der zweite Schlitten bewegt sich in der
Richtung Y. Die Kupplung der beiden Schlitten 14 und 16 an den Schwenkarm 13 bewirkt
eine Zusammensetzung der Schlittenbewegungen in den Richtungen X und Y zu einer Kreisbahn.
[0034] Aus der Betrachtung der Zeichnung ist klar, daß sich das Gewicht des ersten Halters
9 über den Kreuzsupport auf dem Maschinengestell 7b abstützt, ohne daß der Schwenkarm
13 von Gewichtskräften belastet wird. Der Schwenkarm 7 hat lediglich die Aufgabe,
den ersten Halter 9 auf einer Kreisbahn zu führen. Während der Bewegung des Halters
9 auf der Kreisbahn schneidet die Schneidkante 1 des Topfwerkzeuges T
1 in die Linse L
1 eine torische Fläche. Der Radius der Querkurve hängt ab von dem Schrägstellungswinkel
α des Werkzeuges und vom Radius der Schneidkante 1. Der Radius r
B hängt ab vom Abstand der Achsen 79 und 78. Die Achse 79 entspricht dem Punkt 4 in
Fig. 1 und die Achse 78 dem in Fig. 1 mit 80 bezeichneten Punkt.
[0035] Wenn eine konvexe torische Fläche entsprechend Fig. 2 hergestellt werden soll, wird
der Lagerbock 33 samt dem Schwenkarmhalter 32 in eine Lage links von der Achse 78
(in Fig. 4 gesehen) verstellt. Bei diesem Bearbeitungsfall ist also der Abschnitt
13a des Schwenkarmes in Benutzung.
1. Maschine zum Schleifen von torischen Oberflächen an optischen Linsen, mit einem
Maschinengestell, einem ersten Halter und einem zweiten Halter, wobei in einem Halter
ein Spindelstock mit einer ein Topfwerkzeug tragenden Werkzeugspindel und im anderen
Halter eine Aufnahmeeinrichtung für die zu bearbeitende Linse gehalten ist und wobei
der erste Halter um eine erste Achse schwenkbar ist, deren Abstand von der Schnittstelle
des Topfwerkzeuges entsprechend dem gewünschten Radius der Basiskurve der Torusfläche
einstellbar ist und der zweite Halter entsprechend dem gewünschten Radius der Querkurve
der Torusfläche um eine zweite Achse in verschiedene Drehlagen einstellbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Halter (9) über einen Kreuzsupport (8) auf dem Maschinengestell
(7) abgestützt ist, wobei der erste Halter (9) im Kreuzsupport drehbar ist und einen
drehfest mit ihm verbundenen Schwenkarm (13) aufweist, längs dem ein Schwenkarmlager
(12) verschiebbar ist, das aus einem relativ zum Maschinengestell (7) zusammen mit
dem Schwenkarm (13) drehbaren und an diesem verriegelbaren Schwenkarmhalter (32) und
- einem relativ zum Maschinengestell (7) undrehbaren, jedoch in diesem verschiebbaren
und an diesem verriegelbaren Schwenkarm-Lagerbock (33) besteht.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (13) unterhalb
des Kreuzsupports (8) in dem vorzugsweise gehäuseartig ausgebildeten Maschinengestell
(7) angeordnet ist.
3. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verriegelungseinrichtung
(53) zur Verriegelung des ersten Halters (9) relativ zum Maschinengestell (7) gegen
Drehung bei einer Lage des Schwenkarmes (13), die parallel zu einer fest im Maschinengestell
(7) angeordneten Schlittenführung (38) ist, längs der der Schwenkarm-Lagerbock (33)
verschiebbar ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
(53) einen im Maschinengestell (7) verschiebbar gelagerten Riegelbolzen (54) aufweist,
der in ein Arretierungsloch (55) am ersten Halter (9) einführbar ist, vorzugsweise
mittels eines Druckmittelzylinders (56).
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkarm-Lagerbock (33) mittels einer am Maschinengestell (7) drehbar gelagerten,
vorzugsweise motorisch antreibbaren, Spindel (50) verschiebbar ist, die in eine Spindelmutter
(46) am Lagerbock (44) eingreift.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Verriegelung des Schwenkarmhalters (32) und des Schwenkarm-Lagerbockes (33) im Schwenkarmhalter
(32) und im Schwenkarm-Lagerbock (33) Anpreßplatten (39, 40) vorgesehen sind, die
mittels Druckluft an den Schwenkarm (13) bzw. die Führung (38) für den Schwenkarm-Lagerbock
(33) anpreßbar sind.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Halter (9) einen motorischen Schwenkantrieb hat.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb (18 bis
22) an einem Schlitten des Kreuzsupports (8) angreift, vorzugsweise an einem Schlitten
(14), der sich im wesentlichen rechtwinklig zum Schwenkarm (13) bewegt.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Halter (10) einen auf dem Maschinengestell (7) aufliegenden Lagerkranz (11)
aufweist, der den Kreuzsupport (8) umfaßt.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Abstützfläche
(61) des Lagerkranzes (11) Hohlräume (62) angeordnet sind, denen Druckluft zuführbar
ist, um zur Erleichterung der Drehung unterhalb des Lagerkranzes (11) ein Luftkissen
zu bilden.