[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine antreibbare Arbeitsmaschine, insbesondere Presse,
mit einem Rahmen und einem stationären Unterwerkzeug und einem beweglichen am Rahmen
geführten Oberwerkzeug sowie mindestens einer Sicherheitsvorrichtung zur Begrenzung
der Abwärtsbewegung des beweglichen Oberwerkzeuges in Richtung des Unterwerkzeuges.
[0002] Es ist bereits eine Presse bekannt (US-A-3 855 921), die eine in einer Halterung
geführte Ramme zeigt, die in Richtung eines Preßtisches bewegbar ist, um entsprechende
Arbeitsvorgänge mittels Formteilen vornehmen zu können. Um einen Mindestabstand zwischen
der Ramme und dem Preßtisch einhalten zu können, lassen sich zwischen Ramme und Preßtisch
auswechselbare Distanzstücke einbauen, wobei mehrere Distanzstücke übereinander angeordnet
werden können, um somit den Mindestabstand zwischen Ramme und Preßtisch zu variieren
und somit den freien Fall der Ramme zu begrenzen, wenn kein Werkstück zwischen Preßtisch
und Ramme vorgesehen ist. Die Verwendung derartiger Zwischenstücke begrenzt den Freiraum
im Arbeitsbereich des Formteiles und ist außerdem sehr aufwendig und teuer, da zahlreiche
Distanzstücke vorgesehen werden müssen, um die Spaltbreite zwischen Preßtisch und
Ramme variieren zu können.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einfachen baulichen Mitteln
eine Sicherheitsvorrichtung zu schaffen, die bei Einhaltung eines Mindestabstandes
zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug einer Arbeitsmaschine den ungehinderten Zugang
zum Unterwerkzeug gestattet. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß die Sicherheitsvorrichtung
aus einem ersten am Rahmen angeschlossenen Verbindungsglied und einem zweiten am beweglichen
Oberwerkzeug angeschlossenen Verbindungsglied gebildet ist, das zur Begrenzung der
Abwärtsbewegung des Oberwerkzeuges mit dem ersten Verbindungsglied verbindbar ist.
Durch die Verwendung zweier lösbar miteinander verbundener Verbindungsglieder, die
zwischen dem Rahmen und dem höhenbeweglichen Oberwerkzeug vorgesehen werden können,
lassen sich auf einfache Weise unterschiedliche Mindestabstände zwischen dem Oberwerkzeug
und dem Unterwerkzeug aufrechterhalten, auch dann, wenn das Oberwerkzeug im freien
Fall nach unten fällt und wenn kein Formteil zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug
vorgesehen ist. Da die beiden Verbindungsglieder außerhalb des Arbeitsbereiches des
Unterwerkzeuges angeordnet sind, ist ein ungehinderter Zugang zu den Werkzeugen möglich.
Hierzu ist es gemäß der Erfindung vorteilhaft, daß die Verbindungsglieder durch zahlreiche
Anschlußstellen unterschiedlich lang einstellbar sind.
[0004] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß mit dem beweglichen
Oberwerkzeug ein elektrischer Stromkreislauf verbunden ist, der normalerweise geöffnet
und dem ein Aufnahmeteil für einen Schlüssel zugeordnet ist, der mit dem ersten Verbindungsglied
verbunden und in den Aufnahmeteil einsteckbar ist, wenn das erste und zweite Verbindungsglied
nicht miteinander verbunden sind, während bei einer Verbindung der beiden Verbindungsglieder
der Schlüssel nicht in den Aufnahmeteil einfügbar ist. Durch die Einbeziehung eines
elektrischen Stromkreises zur Stromversorgung einer Antriebsvorrichtung des Oberwerkzeuges,
der über den Schlüssel wahlweise geöffnet oder geschlossen werden kann, wird die Gewähr
gegeben, daß bei Lösen der beiden Verbindungsglieder die Stromversorgung für die Antriebsvorrichtung
unterbrochen wird, so daß keine unbeabsichtigte Bewegung des Oberwerkzeuges möglich
ist. Somit kann eine Bedienungsperson ungefährdet am Unterwerkzeug oder am Oberwerkzeug
Arbeiten ausführen.
[0005] Ferner ist es vorteilhaft, daß die beiden Verbindungsglieder als Ketten ausgebildet
sind und das zweite Verbindungsglied kürzer als das erste Verbindungsglied ist und
endseitig einen Haken aufweist. Durch die Verwendung von Ketten läßt sich auf einfache
Weise die maximale Falltiefe des Oberwerkzeuges bzw. der Ramme festlegen und verändern,
da hierzu lediglich der Haken in die einzelnen Kettenglieder eingehängt zu werden
braucht. Die Länge der Kette ist so gewählt, daß bei einer Verbindung der beiden Ketten
der Schlüssel nicht in den Aufnahmeteil eingeführt werden kann. Somit wird gewährleistet,
daß bei einer Verbindung der beiden Ketten zur Begrenzung der Fallhöhe des Oberwerkzeuges
bzw. der Ramme keine unbeabsichtigte Verstellung der Ramme vorgenommen werden kann,
da bei Herausnahme des Schlüssels aus dem Aufnahmeteil der Stromkreis zur Versorgung
einer Antriebsvorrichtung der Ramme unterbrochen ist.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Teils einer Presse mit Sicherheitsvorrichtungen,
Fig. 2 eine Teilansicht der Presse mit der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
im größeren Maßstab.
[0007] In der Zeichnung ist mit 11 eine mechanisch wirkende Presse bezeichnet, die mit einer
oder mehreren Sicherheitsvorrichtungen 13 und 15 ausgerüstet sein kann. Die Sicherheitsvorrichtungen
13
-und 15 können unterschiedlich groß ausgebildet sein, und zwar in Abhängigkeit von
der entsprechenden Größe der Presse 11. Die Presse weist einen aufrecht verlaufenden
Rahmen 17 mit einem stationären Preßtisch 19 auf, zu dem eine horizontal verlaufende
Platte gehört, die an dem unteren Teil des Rahmens 17 befestigt ist. Oberhalb der
Platte befindet sich ein hin- und hergehender Teil bzw. eine Ramme 21. Eine elektrisch
betreibbare Antriebsvorrichtung zur Auf- und Abwärtsbewegung der Ramme 21 mit Bezug
auf den Preßtisch 19 ist der Einfachheit halber nicht dargestellt. Ferner sind die
zu bearbeitenden Werkzeuge in dem Arbeitsbereich 23 zwischen der Platte und einer
weiteren Platte 35 ebenfalls der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0008] Die Sicherheitsvorrichtungen 13 und 15 sind einander gleich, so daß lediglich eine
Sicherheitsvorrichtung im Detail näher beschrieben ist. Die Sicherheitsvorrichtung
13 weist ein erstes Verbindungsglied 25 auf, das an einer Halterung 27 des Rahmens
17 oberhalb des Arbeitsbereiches 23 der Ramme 21 angeschlossen ist. Ein zweites Verbindungsglied
29 ist mittels eines Schäkels 45 bei 31 an eine Halterung 43 angeschlossen, die mit
der Ramme 21 verbunden ist. Das Verbindungsglied 29 kann mit dem Verbindungsglied
25 verbunden werden, um die Bewegung der Ramme 21 in Richtung des Preßtisches 19 zu
begrenzen. Hierzu dient ein Haken 33, der an verschiedenen Stellen an das Verbindungsglied
25 angeschlossen werden kann, um somit in Verbindung mit dem Verbindungsglied 25 für
die Ramme 21 unterschiedliche Arbeitshöhen bzw. öffnungshöhen festzulegen. Die Schließhöhe
ist der Abstand bzw. Zwischenraum zwischen der Platte 35 und dem Preßtisch 19 bei
Einnahme der untersten Stellung der Ramme 21. Die Schließhöhe der Presse kann entsprechend
verändert werden, und zwar in Abhängigkeit von den zu bearbeitenden Teilen.
[0009] Das erste Verbindungsglied 25 besteht aus einer Kette 37, die einenends an die Seitenwand
des Rahmens 17 mittels einer Kettenöse 39 an die Halterung 27 angeschlossen ist. Das
zweite Verbindungsglied 29 besteht aus einer zweiten Kette 41, die mittels eines Schäkels
45 an die Halterung 43 der Ramme 21 angeschlossen ist. Die Kette 41 wird, wie bereits
beschrieben, über den Haken 33 in die entsprechenden Kettenglieder der Kette 37 eingehängt
und somit die unterschiedliche Schließhöhe der Ramme 21 bestimmt. Die Ketten 37 und
41 werden deshalb genommen, weil sie eine kostengünstige Arretierung für die Ramme
21 darstellen. Jedoch ist es auch möglich, andere Verbindungselemente, beispielsweise
Drahtseile bzw. Gestänge, einzusetzen. Die Sicherheitsvorrichtung 13 weist normalerweise
einen offenen Stromkreislauf 47 auf, um die Bewegung der Presse 11 bzw. die Bewegung
der Ramme 21 zu kontrollieren. Der Stromkreislauf 47, der zur Stromversorgung einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsvorrichtung für die Ramme 21 dient, wird
durch Einführen eines Schlüssels 51 in einen an dem Rahmen 17 vorgesehenen Aufnahmeteil
49 geschlossen. Der Schlüssel 51 ist mit dem Ende der Kette 37 beweglich verbunden.
Der Schlüssel 51 kann in den Aufnahmeteil 49 eingeführt werden, wenn die beiden Ketten
37 und 41 nicht miteinander verbunden sind (siehe Fig. 2), und somit kann der Stromkreis
geschlossen werden. Werden die beiden Ketten 37 und 41 miteinander verbunden, so muß
der Schlüssel 51 aus dem Aufnahmeteil 49 herausgenommen werden (siehe Fig. 1). Hieraus
ergibt sich, daß bei Verbindung der beiden Ketten 37 und 41 der Sicherheitsvorrichtung
13 die Ramme 21 nicht betätigt werden kann, weil der Stromkreis geöffnet bleibt. Der
Aufnahmeteil 49 weist in der Zeichnung nicht dargestellte Kontakte auf. Durch Einführen
des Schlüssels 51 in den Aufnahmeteil 49 werden die beiden Kontakte des Aufnahmeteils
miteinander verbunden. Anstelle des Schlüssels 51 und des Aufnahmeteils 49 sind auch
andere Kontaktelemente möglich, die den Stromkreis entweder schließen oder unterbrechen.
[0010] Bei Wartungsarbeiten werden die Sicherheitsvorrichtungen 13 bzw. 15 entsprechend
eingesetzt, um die Presse 11 entsprechend abzusichern und sicherzustellen, daß die
Ramme 21 nicht ungewollt auf den Preßtisch 1:9 herunterfällt, beispielsweise wenn
im Bereich 23 Wartungsarbeiten an der Presse notwendig sind. Zu Beginn der Wartungsarbeit
wird also zuerst der an die Kette 37 angeschlossene Schlüssel 51 aus dem Aufnahmeteil
49 herausgenommen und dadurch der Stromkreis geöffnet. Hier wird die Stromversorgung
zum Antrieb der Presse 11 unterbrochen und dadurch das unbeabsichtigte Herabfallen
der Ramme 21 verhindert, um beispielsweise im Arbeitsbereich 23 Arbeiten vornehmen
zu können. Danach werden die Ketten 37 und 41 miteinander verbunden und hierzu der
Haken 33 in ein entsprechendes Kettenglied der Kette 37 eingehängt. Durch Einhängen
des Hakens 33 in das entsprechende Kettenglied wird die Schließhöhe der Ramme 21 der
Presse 11 bestimmt. Beispielsweise kann die Ramme 21 in jeder beliebigen Stellung
angehalten werden und dabei einen entsprechend großen Abstand zum Preßtisch 19 aufweisen.
Ferner ist die Schließhöhe der Ramme 21 einstellbar, um somit den Zwischenraum zwischen
der Platte 35 und dem Preßtisch 19 zu verändern.
[0011] Sind beispielsweise die Ketten 37 und 41 miteinander verbunden, so kann der Schlüssel
51 nicht mehr in den Aufnahmeteil 49 eingesteckt werden, so daß der Stromkreis geöffnet
bleibt und eine unbeabsichtigte Bewegung der Ramme 21 über die Antriebsvorrichtung
verhindert wird. Die Sicherheitsvorrichtungen 13 und 15 verhindern also eine Bewegung
der Ramme 21 in Richtung der Platte, beispielsweise aufgrund eines Leerhubes oder
des freien Falles der Ramme 21. Ein Leerhub könnte beispielsweise dann auftreten,
wenn beispielsweise die Antriebsvorrichtung der Ramme 21 nicht richtig arbeitet bzw.
Störungen an der Antriebsvorrichtung auftreten.
[0012] Sind beispielsweise die Arbeitswerkzeuge der Presse 11 ausgewechselt oder sind Wartungsarbeiten
durchgeführt worden, so werden die Ketten 37 und 41 voneinander gelöst und der Schlüssel
51 in den Aufnahmeteil 49 wieder eingeführt. Danach ist die Presse 11 wieder antreibbar
und somit einsatzfähig.
[0013] Die vorteilhafte Ausbildung der Sicherheitsvorrichtungen 13 und 15, die relativ leicht
eingesetzt und bedient werden können, verhindert nicht den Zugang zum Arbeitsbereich
23 der Presse 11. Somit ist es nicht notwendig, entsprechende Preßwerkzeuge besonders
auszugestalten, um wie bei den bekannten Pressen für die Sicherheitselemente genügend
Freiraum zu schaffen, damit die Sicherheitselemente im Arbeitsbereich 23 zwischen
den Preßwerkzeugen untergebracht werden können.
1. Antreibbare Arbeitsmaschine, insbesondere Presse, mit einem Rahmen und einem stationären
Unterwerkzeug und einem beweglichen am Rahmen geführten Oberwerkzeug sowie mindestens
einer Sicherheitsvorrichtung (13, 15) zur Begrenzung der Abwärtsbewegung des beweglichen
Oberwerkzeuges in Richtung des Unterwerkzeuges, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsvorrichtung
(13, 15) aus einem ersten am Rahmen (17) angeschlossenen Verbindungsglied (25) und
einem zweiten am beweglichen Oberwerkzeug angeschlossenen Verbindungsglied (29) gebildet
ist, das zur Begrenzung der Abwärtsbewegung des Oberwerkzeuges mit dem ersten Verbindungsglied
(25) verbindbar ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder (25,
29) durch zahlreiche Anschlußstellen unterschiedlich lang einstellbar sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem beweglichen
Oberwerkzeug ein elektrischer Stromkreislauf verbunden ist, der normalerweise geöffnet
und dem ein Aufnahmeteil (49) für einen Schlüssel (51) zugeordnet ist, der mit dem
ersten Verbindungsglied (25) verbunden und in den Aufnahmeteil (49) einsteckbar ist,
wenn das erste und zweite Verbindungsglied (25, 29) nicht miteinander verbunden sind,
während bei einer Verbindung der beiden Verbindungsglieder (25, 29) der Schlüssel
(51) nicht in den Aufnahmeteil einfügbar ist.
4. Maschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Verbindungsglieder (25, 29) als Ketten (37, 41) ausgebildet sind und
das zweite Verbindungsglied kürzer als das erste Verbindungsglied ist und endseitig
einen Haken aufweist.