[0001] Die Erfindung betrifft eine Laufsohle aus nachgiebigem Kunststoff für einen Tennisschuh,
insbesondere Hallentennisschuh, in deren glatter unprofilierter Laufseite mindestens
ein eine Gleitzone bildender Einsatz aus einem sich vom Sohlanmaterial unterscheidenden
Material angeordnet ist. Es ist bekannt, daß bei der Ausübung des Tennissports auf
Kunststoff-, Tartan-, Rauhbeton-und Teppichböden, wie sie in der Hauptsache in Tennishallen
zu finden sind, von der Sohlenkonstruktion her dafür gesorgt sein muß, daß der Tennisspieler
bei hinreichender Stand- und Rutschsicherheit auch in einem gewissen Ausmaß gesteuert
rutschen kann. Hierdurch werden die bei völlig fehlendem Rutschvermögen auftretenden
Belastungsspitzen auf den Bewegungsapparat des Tennisspielers abgebaut. Zu diesem
Zweck ist bei einem Hallentennisachuh der eingangs genannten Art im Vordersohlenbereich
der glatten unprofilierten Laufsohle ein kreisrunder Einsatz aus Chromleder vorgesehen
("Eurosport" 1976 S. 1911). Der Chromledereinsatz entwickelt zwar eine gesteuerte
Gleitfähigkeit in dem gewünschten Ausmaß, jedoch unterscheidet sich dieses Ausmaß
auf den vorstehend genannten Böden beträchtlich, so daß bei zufriedenstellendem Rutschvermögen
auf einer Bodenart ein zu starkes Rutschvermögen auf einer anderen Bodenart vorliegen
kann. Das erfordert von dem Tennisspieler, der auf unterschiedlichen Bodenarten zu
spielen pflegt, jeweils eine Anpassung an die herrschenden Bodengegebenheiten, die
lästig ist und zumindest in der Anfangsphase zu schlechteren Spielleistungen führt.
[0002] Es ist weiterhin auch schon eine Laufsohlenprofilierung für einen Sportschuh bekannt,
bei der im Innenballenbereich ein Ringprofil vorgesehen und konzentrisch zum Mittelpunkt
des Ringprofils ein Einsatzstück aus einem Sohlengummi von vorbestimmter Härte eingebettet
ist (DE-OS 30 35 706). Hierdurch soll insbesondere beim Einsatz auf Holzböden eine
Anpassung des notwendigen Gleitvermögens in Verbindung mit der erforderlichen Rutschsicherheit
erzielt werden. Gummimaterial als Gleiteinsatz ist jedoch auf anderen als Holzböden,
insbesondere auf Böden der vorstehend genannten Art verhältnismässig rutschfest, so
daß durch diesen Vorschlag kein ausreichendes Gleitvermögen und damit eine entsprechende
Schonung des Bewegungsapparates des Tennisspielers zu erwarten ist.
[0003] Schließlich ist auch bereits ein Hallentennisschuh bekannt, bei dem zur Erzielung
einer kontrollierten Rutschfähigkeit in die aus Kunststoff bestehende Laufsohle im
wesentlichen parallel zur Lauffläche ausgerichtete Kunststoffasern aus Polyamid eingebettet
sind. Im Innenballenbereich, der einen Drehfleck bilden soll, ist eine Anhäufung solcher
Fasern vorhanden (DE-OS 30 24 587). Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, daß
es schwierig ist, Kunststofffasern gleichmässig und bei jedem produzierten Paar Schuhe
in gleicher Weise so in der Laufsohle anzuordnen, daß reproduzierbar ein bestimmtes
Ausmaß von Rutschfähigkeit erzeugt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufsohle der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, deren Gleitvermögen auf den genannten Kunstböden etwa gleich ist,
wobei der die Gleitzone bildende Einsatz leichter in die Laufsohle integrierbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Einsatz aus einem gegenüber dem
Sohlenmaterial härteren Kunststoff besteht.
[0006] Die glatte unprofilierte Laufsohle, die an sich schon weniger Bodenhaftung hat als
eine profilierte Laufsohle, ergibt die notwendige Rutschsicherheit durch die bestimmte
Nachgiebigkeit des Sohlenmaterials, das beispielsweise eine Shore-Härte von etwa 65
hat. Der die Gleitzone bildende Kunststoffeinsatz hingegen besteht aus einem härteren
Kunststoffmaterial, z.B. aus einer Polyurethan- oder Polyamidplatte, mit einer Härte
von beispielsweise 75 Shore. Es hat sich gezeigt, daß dieses härtere Kunststoffmaterial
einen etwa gleichbleibenden Reibungskoeffizienten mit den obengenannten Kunstböden
aufweist, so daß auch dementsprechend ein etwa gleichbleibender Rutscheffekt zu erwarten
ist. Dabei lässt sich der plattenförmige Kunststoffeinsatz leicht mit dem Laufsohlenmaterial
so verbinden und damit einsetzen, daß er in einer Ebene und bündig mit der Laufseite
der Sohle liegt.
[0007] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Einsatz einen mit
der Laufseite der Sohle bündig liegenden Randbereich und ein gegenüber der Laufseite
der Sohle zurückgenommenen Innenbereich auf. Dieser Innenbereich ist gegenüber dem
Randbereich etwa um 0,5 bis 1 mm zurückgenommen oder höhergesetzt, so daß er bei Belastung
mit geringerem Druck auf dem Boden aufliegt als der übrige Teil der Laufseite. Dieser
Innenbereich bildet daher in besonderem Maße die beabsichtigte Gleitzone, die vor
allem dann zur Wirkung kommt, wenn durch Abstützung auf dem Gleitbein der übrige Teil
der Laufseite der Sohle stärker belastet ist.
[0008] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Randbereich des Einsatzes leicht zu riffeln
oder zu körnen. Außerdem ist es zweckmässig, einen Einsatz sowohl auf der Vordersohle
als auch auf der Hintersohle anzubringen und diese Einsätze in an sich bekannter Weise
in ihrer Umrißform dem Sohlenumriß anzupassen, so daß der zwischen dem Sohlenrand
und dem Rand des Einsatzes verbleibende Teil der Laufseite etwa gleich breit ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der beiligenden Zeichnungen
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht von unten eines Tennisschuhes mit einer Laufsohle nach der
Erfindung, und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Einsatz der Vordersohle längs der Linie II-II in Fig.
1.
[0010] Der in Fig. 1 dargestellte Hallentennisschuh besitzt eine aus geschäumtem Polyurethan
bestehende Schalensohle 1, deren Schalenrand 2 sich in bekannter Weise etwa 2 bis
3 cm über die Schaftseite hinauf erstreckt und mit dem Schaft in beliebiger Weise,
z.B. durch direktes Anformen oder auch durch Kleben, verbunden ist. Das Sohlenmaterial
der Laufsohle 1 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Shore-Härte von 65. Die
Laufseite 3 der Laufsohle 1 ist - mit Ausnahme der nachfolgend besprochenen Einsätze
- von vorne bis hinten glatt und unprofiliert.
[0011] In der Vorder- und Hintersohle ist je ein Einsatz 4 bzw. 5 aus Polyamid so eingesetzt,
daß die Laufseite der Einsätze 4, 5 bündig, d.h. in einer Ebene mit der Laufseite
3 der Laufsohle 1 liegt. Die Umrißform der Einsätze 4, 5 ist so gewählt, daß der Umriß
angenähert der Form des Sohlenrandes der Laufsohle 1 folgt, wozu auf die Zeichnung
verwiesen wird.
[0012] Beide Einsätze 4, 5 haben einen geschlossenen Randbereich 4a bzw. 5a, der mit der
Laufseite 3 bündig ist und eine leichte Riffelung oder Körnung besitzt, welche dem
Randbereich eine gewisse Rauhigkeit vermittelt. Der Randbereich 4a bzw. 5a umschließt
einen Innenbereich 4b bzw. 5b, der - wie sich aus Fig. 2 ergibt - um etwa 0,5 mm zurückgesetzt
ist und eine glatte Fläche aufweist. Am Übergang von dem geriffelten oder gekörnten
Randbereich 4a zum glatten Innenbereich 4b kann ein leichter Wulst 6 ausgebildet sein.
Das Material der die Gleitzonen bildenden Einsätze 4 und 5 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Shore-Härte von etwa 75 und ist damit härter als das der Laufsohle 1.
[0013] Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der Innenbcrcich
4b bzw. 5b der Einsätze 4 und 5 um bis zu 3,5 mm gegenüber dem Randbereich 4a bzw.
5a zurückgenommen sein. Auch kann eine höhere Shore-Härte der Einsätze 4, 5 bis zu
90 Shore gewählt werden.
1. Laufsohle aus nachgiebigem Kunststoff für einen Tennisschuh, insbesondere Hallentennisschuh,
in deren glatter unprofilierter Laufseite mindestens ein eine Gleitzone bildender
Einsatz aus einem sich vom Sohlenmaterial unterscheidenden Material angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4, 5) aus einem gegenüber dem Sohlenmaterial
härteren Kunststoff besteht.
2. Laufsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4, 5) einen
mit der Laufseite (3) der Sohle bündig liegenden Randbereich (4a, 5a) und einen gegenüber
der Laufseite (3) der Sohle zurückgenommenen Innenbereich (4b, 5b) aufweist.
3. Laufsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich (4a, 5a)
des Einsatzes (4, 5) leicht geriffelt oder gekörnt ist.
4. Laufsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je ein
Einsatz (4 bzw. 5) auf der Vorder- und der Hintersohle angeordnet ist.
5. Laufsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
(4 bzw. 5) auf seiner dem äußeren Sohlenrand zugewendeten Seite sich weiter zum Sohlengelenk
hin erstreckt als auf seiner gegenüberliegenden Seite.