(19)
(11) EP 0 159 470 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1985  Patentblatt  1985/44

(21) Anmeldenummer: 85100990.2

(22) Anmeldetag:  31.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 5/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.02.1984 DE 3407266
21.04.1984 DE 3415153

(71) Anmelder: ADIDAS AG
D-91074 Herzogenaurach (DE)

(72) Erfinder:
  • Vogler, Robert
    D-8522 Herzogenaurach (DE)
  • Widmann, Horst
    D-8501 Schwaig 1 (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Hauptstrasse 19
82319 Starnberg
82319 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Laufsohle für Hallentennisschuh


    (57) Eine Laufsohle aus nachgiebigem Kunststoff für einen Tennisschuh, insbesondere für einen Hallentennisschuh, in deren glatter unprofilierter Laufseite mindestens ein eine Gleitzone bildender Einsatz (4, 5) aus einem sich vom Sohlenmaterial unterscheidenden Material angeordnet ist. Der Einsatz (4, 5) besteht aus einem gegenüber dem Sohlenmaterial härteren Kunststoff und ist zweckmäßigerweise in einen mit der Laufseite der Sohle bündigen Randbereich (4a, 5a) und einen diesem gegenüber zurückgenommenen Innenbereich (4b, 5b) unterteilt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Laufsohle aus nachgiebigem Kunststoff für einen Tennisschuh, insbesondere Hallentennisschuh, in deren glatter unprofilierter Laufseite mindestens ein eine Gleitzone bildender Einsatz aus einem sich vom Sohlanmaterial unterscheidenden Material angeordnet ist. Es ist bekannt, daß bei der Ausübung des Tennissports auf Kunststoff-, Tartan-, Rauhbeton-und Teppichböden, wie sie in der Hauptsache in Tennishallen zu finden sind, von der Sohlenkonstruktion her dafür gesorgt sein muß, daß der Tennisspieler bei hinreichender Stand- und Rutschsicherheit auch in einem gewissen Ausmaß gesteuert rutschen kann. Hierdurch werden die bei völlig fehlendem Rutschvermögen auftretenden Belastungsspitzen auf den Bewegungsapparat des Tennisspielers abgebaut. Zu diesem Zweck ist bei einem Hallentennisachuh der eingangs genannten Art im Vordersohlenbereich der glatten unprofilierten Laufsohle ein kreisrunder Einsatz aus Chromleder vorgesehen ("Eurosport" 1976 S. 1911). Der Chromledereinsatz entwickelt zwar eine gesteuerte Gleitfähigkeit in dem gewünschten Ausmaß, jedoch unterscheidet sich dieses Ausmaß auf den vorstehend genannten Böden beträchtlich, so daß bei zufriedenstellendem Rutschvermögen auf einer Bodenart ein zu starkes Rutschvermögen auf einer anderen Bodenart vorliegen kann. Das erfordert von dem Tennisspieler, der auf unterschiedlichen Bodenarten zu spielen pflegt, jeweils eine Anpassung an die herrschenden Bodengegebenheiten, die lästig ist und zumindest in der Anfangsphase zu schlechteren Spielleistungen führt.

    [0002] Es ist weiterhin auch schon eine Laufsohlenprofilierung für einen Sportschuh bekannt, bei der im Innenballenbereich ein Ringprofil vorgesehen und konzentrisch zum Mittelpunkt des Ringprofils ein Einsatzstück aus einem Sohlengummi von vorbestimmter Härte eingebettet ist (DE-OS 30 35 706). Hierdurch soll insbesondere beim Einsatz auf Holzböden eine Anpassung des notwendigen Gleitvermögens in Verbindung mit der erforderlichen Rutschsicherheit erzielt werden. Gummimaterial als Gleiteinsatz ist jedoch auf anderen als Holzböden, insbesondere auf Böden der vorstehend genannten Art verhältnismässig rutschfest, so daß durch diesen Vorschlag kein ausreichendes Gleitvermögen und damit eine entsprechende Schonung des Bewegungsapparates des Tennisspielers zu erwarten ist.

    [0003] Schließlich ist auch bereits ein Hallentennisschuh bekannt, bei dem zur Erzielung einer kontrollierten Rutschfähigkeit in die aus Kunststoff bestehende Laufsohle im wesentlichen parallel zur Lauffläche ausgerichtete Kunststoffasern aus Polyamid eingebettet sind. Im Innenballenbereich, der einen Drehfleck bilden soll, ist eine Anhäufung solcher Fasern vorhanden (DE-OS 30 24 587). Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist, daß es schwierig ist, Kunststofffasern gleichmässig und bei jedem produzierten Paar Schuhe in gleicher Weise so in der Laufsohle anzuordnen, daß reproduzierbar ein bestimmtes Ausmaß von Rutschfähigkeit erzeugt werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufsohle der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, deren Gleitvermögen auf den genannten Kunstböden etwa gleich ist, wobei der die Gleitzone bildende Einsatz leichter in die Laufsohle integrierbar ist.

    [0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Einsatz aus einem gegenüber dem Sohlenmaterial härteren Kunststoff besteht.

    [0006] Die glatte unprofilierte Laufsohle, die an sich schon weniger Bodenhaftung hat als eine profilierte Laufsohle, ergibt die notwendige Rutschsicherheit durch die bestimmte Nachgiebigkeit des Sohlenmaterials, das beispielsweise eine Shore-Härte von etwa 65 hat. Der die Gleitzone bildende Kunststoffeinsatz hingegen besteht aus einem härteren Kunststoffmaterial, z.B. aus einer Polyurethan- oder Polyamidplatte, mit einer Härte von beispielsweise 75 Shore. Es hat sich gezeigt, daß dieses härtere Kunststoffmaterial einen etwa gleichbleibenden Reibungskoeffizienten mit den obengenannten Kunstböden aufweist, so daß auch dementsprechend ein etwa gleichbleibender Rutscheffekt zu erwarten ist. Dabei lässt sich der plattenförmige Kunststoffeinsatz leicht mit dem Laufsohlenmaterial so verbinden und damit einsetzen, daß er in einer Ebene und bündig mit der Laufseite der Sohle liegt.

    [0007] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Einsatz einen mit der Laufseite der Sohle bündig liegenden Randbereich und ein gegenüber der Laufseite der Sohle zurückgenommenen Innenbereich auf. Dieser Innenbereich ist gegenüber dem Randbereich etwa um 0,5 bis 1 mm zurückgenommen oder höhergesetzt, so daß er bei Belastung mit geringerem Druck auf dem Boden aufliegt als der übrige Teil der Laufseite. Dieser Innenbereich bildet daher in besonderem Maße die beabsichtigte Gleitzone, die vor allem dann zur Wirkung kommt, wenn durch Abstützung auf dem Gleitbein der übrige Teil der Laufseite der Sohle stärker belastet ist.

    [0008] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Randbereich des Einsatzes leicht zu riffeln oder zu körnen. Außerdem ist es zweckmässig, einen Einsatz sowohl auf der Vordersohle als auch auf der Hintersohle anzubringen und diese Einsätze in an sich bekannter Weise in ihrer Umrißform dem Sohlenumriß anzupassen, so daß der zwischen dem Sohlenrand und dem Rand des Einsatzes verbleibende Teil der Laufseite etwa gleich breit ist.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der beiligenden Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Schrägansicht von unten eines Tennisschuhes mit einer Laufsohle nach der Erfindung, und

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Einsatz der Vordersohle längs der Linie II-II in Fig. 1.



    [0010] Der in Fig. 1 dargestellte Hallentennisschuh besitzt eine aus geschäumtem Polyurethan bestehende Schalensohle 1, deren Schalenrand 2 sich in bekannter Weise etwa 2 bis 3 cm über die Schaftseite hinauf erstreckt und mit dem Schaft in beliebiger Weise, z.B. durch direktes Anformen oder auch durch Kleben, verbunden ist. Das Sohlenmaterial der Laufsohle 1 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Shore-Härte von 65. Die Laufseite 3 der Laufsohle 1 ist - mit Ausnahme der nachfolgend besprochenen Einsätze - von vorne bis hinten glatt und unprofiliert.

    [0011] In der Vorder- und Hintersohle ist je ein Einsatz 4 bzw. 5 aus Polyamid so eingesetzt, daß die Laufseite der Einsätze 4, 5 bündig, d.h. in einer Ebene mit der Laufseite 3 der Laufsohle 1 liegt. Die Umrißform der Einsätze 4, 5 ist so gewählt, daß der Umriß angenähert der Form des Sohlenrandes der Laufsohle 1 folgt, wozu auf die Zeichnung verwiesen wird.

    [0012] Beide Einsätze 4, 5 haben einen geschlossenen Randbereich 4a bzw. 5a, der mit der Laufseite 3 bündig ist und eine leichte Riffelung oder Körnung besitzt, welche dem Randbereich eine gewisse Rauhigkeit vermittelt. Der Randbereich 4a bzw. 5a umschließt einen Innenbereich 4b bzw. 5b, der - wie sich aus Fig. 2 ergibt - um etwa 0,5 mm zurückgesetzt ist und eine glatte Fläche aufweist. Am Übergang von dem geriffelten oder gekörnten Randbereich 4a zum glatten Innenbereich 4b kann ein leichter Wulst 6 ausgebildet sein. Das Material der die Gleitzonen bildenden Einsätze 4 und 5 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Shore-Härte von etwa 75 und ist damit härter als das der Laufsohle 1.

    [0013] Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der Innenbcrcich 4b bzw. 5b der Einsätze 4 und 5 um bis zu 3,5 mm gegenüber dem Randbereich 4a bzw. 5a zurückgenommen sein. Auch kann eine höhere Shore-Härte der Einsätze 4, 5 bis zu 90 Shore gewählt werden.


    Ansprüche

    1. Laufsohle aus nachgiebigem Kunststoff für einen Tennisschuh, insbesondere Hallentennisschuh, in deren glatter unprofilierter Laufseite mindestens ein eine Gleitzone bildender Einsatz aus einem sich vom Sohlenmaterial unterscheidenden Material angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4, 5) aus einem gegenüber dem Sohlenmaterial härteren Kunststoff besteht.
     
    2. Laufsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4, 5) einen mit der Laufseite (3) der Sohle bündig liegenden Randbereich (4a, 5a) und einen gegenüber der Laufseite (3) der Sohle zurückgenommenen Innenbereich (4b, 5b) aufweist.
     
    3. Laufsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randbereich (4a, 5a) des Einsatzes (4, 5) leicht geriffelt oder gekörnt ist.
     
    4. Laufsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Einsatz (4 bzw. 5) auf der Vorder- und der Hintersohle angeordnet ist.
     
    5. Laufsohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (4 bzw. 5) auf seiner dem äußeren Sohlenrand zugewendeten Seite sich weiter zum Sohlengelenk hin erstreckt als auf seiner gegenüberliegenden Seite.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht