[0001] Die Erfindung betrifft eine Gaserzeugungsanlage mit einem Festbett-Druckreaktor,
in dem Kohle vergast wird, und mit einer Einrichtung zum Reinigen des unter hohem
Druck stehenden Rohgases.
[0002] Innerhalb des Druckreaktors wird Feinkohle unter hohem Druck vergast. Das auf diesem
Wege erzeugte Gas kann beispielsweise zur Energieerzeugung dienen.
[0003] Im allgemeinen ist es erforderlich, das aus dem Druckreaktor austretende Gas zu reinigen,
d.h. insbesondere von Staub und Teer zu befreien. Es ist andererseits aber auch meist
erforderlich, die Leistung der jeweiligen Gaserzeugungsanlage an den jeweiligen Gasbedarf
anzupassen. Dieser kann sich verhältnismäßig häufig und auch kurzfristig ändern, so
daß es zweckmäßig ist, wenn die Gaserzeugungsanlage entsprechend anpaßbar ist.
[0004] Wenn man vermeiden will, daß zwischen dieser und beispielsweise einem nachgeschalteten
Kraftwerksteil ausreichend große Kapazitätspuffer eingeschaltet werden müssen, so
wird auch die Kapazität der der Gaserzeugungsanlage zugeordneten und zum Reinigen
des Rohgases dienenden Einrichtung anpaßbar sein müssen.
[0005] Zum Reinigen eines Rohgases wird im allgemeinen ein sogenannte Naßwäsche verwendet.
Diese Art der Reinigung hat jedoch den Nachteil, daß das aus der Gaserzeugungsanlage
austretende Rohgas verhältnismäßig stark abgekühlt wird. Diese Abkühlung stellt einen
Energieverlust dar, der den Gesamtwirkungsgrad einer die Gaserzeugungsanlage enthaltenden
Anlage nachteilig beeinflußt.
[0006] Hiervon ausgehend war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gaserzeugungsanlage
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie einerseits den Anforderungen an
die Anpaßbarkeit der Leistung genügt und andererseits auch den ihr bisher anhaftenden
Energieverlust weitgehend vermeidet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zum Reinigen des Rohgases
dienende Einrichtung mindestens zwei eingangsseitig parallelgeschaltete Zyklone aufweist
und daß die Zyklone einzeln zu- oder abschaltbar sind.
[0008] Ein Zyklon ist an sich zwar in anderem Zusammenhang als zum Reinigen eines Gases
dienende Einrichtung bekannt. Im Rahmen einer Gaserzeugungsanlage würde jedoch die
Verwendung eines einzelnen Zyklons wegen des Fehlens der notwendigen Anpaßbarkeit
nicht in Betracht kommen. Wenn man aber mehrere Zyklone parallel schaltet und diese
mittels einer entsprechenden Steuerung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Leistungsbedarf
zu- und abschaltbar macht, ist die gewünschte Anpaßbarkeit gewährleistet, während
gleichzeitig die Verwendung einer zu einem Energieverlust führenden Naßwäsche vermieden
werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Zuführung des Rohgases zu den
Zyklonen mittels einer Rohrleitung erfolgt, in die im Verlauf der Leitungsachse gesehen
hintereinander jeweils ein zu einem Zyklon führender Gasaustrittsstutzen seitlich
einmündet, und daß in der Rohrleitung ein in Richtung der Leitungsachse beweglicher,
den Leitungsquerschnitt sperrender Schließkolben angeordnet ist.
[0010] Je nach Anzahl der verwendeten Zyklone wird eine entsprechende Anzahl von Gasaustrittsstutzen
an die Rohrleitung angeschlossen. Je nach Stellung des Schließkolbens kann die jeweils
gewünschte Anzahl von Gasaustrittsstutzen durch entsprechende Betätigung des Schließ-
kolbens freigegeben werden. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, daß sich diese Steuerbarkeit
ohne die Verwendung von Ventilen erreichen läßt, die im Hinblick auf die Druck- und
Temperaturverhältnisse sehr aufwendig sein müßten. Demgegenüber ist der für dieses
Leitungssystem und den Schließkolben erforderliche technische Aufwand sehr gering.
[0011] Um die Gasströmung im Bereich der Stirnfläche des Schließkolbens, also bei der Umlenkung
in den jeweiligen Gasaustrittsstutzen, möglichst wirbelfrei führen zu können, wird
erfindungsgemäß weiterhin vorgeschlagen, daß die der Gasströmung zugewandte Stirnfläche
des Schließkolbens bogenförmig in Richtung auf den Querschnitt eines Gasaustrittsstutzens
verläuft. Hierdurch wird also eine nahezu kontinuierliche Umlenkung der Gasströmung
zwischen der Längsachse der Rohrleitung und der Achse des Gasaustrittsstutzens möglich.
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
beschrieben.
[0013] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 schematisch in perspektivischer Darstellung einen Druckgaserzeuger mit nachgeschalteten
Zyklonen;
Fig. 2 als Draufsicht auf einen Teil der Darstellung nach Fig. 1 einen Abschnitt der
Rohrleitung mit dem Schließkolben.
[0014] Das in einem Druckgaserzeuger 10 erzeugte Gas gelangt in eine Rohrleitung 11. Die
Strömungsrichtung ist durch einen Pfeil 12 verdeutlicht. In die Rohrleitung 11 münden
sich angenähert radial zu dieser erstreckende Gasaustrittsstutzen 13, von denen jeder
zu dem Eingang eines Zyklons 14,15 beziehungsweise 16 führt. Jeder der drei Zyklone
14,15 und 16 hat in seinem oberen Bereich einen Reingasaustritt-17, während sich jeweils
ein Staubaustritt 18 an der Unterseite des jeweiligen Zyklons 14,15 und 16 befindet.
[0015] In der Rohrleitung 11 ist ein in Längsrichtung derselben beweglicher Schließkolben
19 angeordnet, der die Form einer sich durch die Rohrleitung 11 erstreckenden Stange
hat. Die Anströmseite des Schließkolbens 19 verläuft bogenförmig derart, daß der Radius
der gebogenen Anströmfläche in einen entsprechenden Verlauf des jeweiligen Gasaustrittsstutzens
13 möglichst kontinuierlich übergeht. Hierdurch wird eine weitgehend gleichmäßige
Umlenkung der Gasströmung in den jeweiligen Gasaustrittsstutzen 13 gewährleistet.
[0016] Der Schließkolben 19 ist mit einem hier nicht dargestellten Antrieb verbunden, durch
den eine Verstellung des Schließkolbens 19 in den durch den Doppelpfeil 20 bezeichneten
Richtungen möglich ist. Der Antrieb kann als Kolben-Zylinder-Anordnung oder als Motor
mit nachgeschaltetem Zahnstangengetriebe oder dergleichen ausgebildet sein.
[0017] Die Zyklone 14,15 und 16 sind zueinander parallel geschaltet. Durch Verstellung des
Schließkolbens 19 in die entsprechende Position ist es möglich, entweder nur den mit
der Bezugsziffer 14 bezeichneten Zyklon mit Gas zu beaufschlagen. In diesem Fall befindet
sich der Schließkolben 19 in entsprechender Stellung an dem dem Zyklon 14 zugeordneten
Gasaustrittsstutzen 13. Oder es kann der Schließkolben 19 zur Anpassung an die jeweils
zu reinigende Gasmenge in die entsprechende Stellung am Gasaustrittsstutzen 13 des
Zyklons 15 oder des Zyklons 16 gebracht werden, so daß dann zwei beziehungsweise drei
Zyklone in
Be-trieb sind. Hierdurch ist eine gute Anpassung der jeweils aus dem Druckgaserzeuger
10 kommenden Gasmenge an diejenige Gasmenge möglich, bei der ein Zyklon der verwendeten
Art seinen optimalen Reinigungsgrad hat. Das Zu- und Abschalten der einzelnen Zyklone
kann mittels der vorgeschlagenen Einrichtung bei nur geringem technischen Aufwand
und sehr kurzfristig erfolgen.
D e z u g s z i f f e r n l i s t e :
[0018]
10 Druckgaserzeuger
11 Rohrleitung
12 Pfeil
13 Gasaustrittsstutzen
14 Zyklon
15 Zyklon
16 Zyklon
17 Reingasaustritt
18 Staubaustritt
19 Schließkolben
20 Doppelpfeil
1. Gaserzeugungsanlage mit einem Festbett-Druckreaktor, in dem Kohle vergast wird,
und mit einer Einrichtung zum Reinigen des unter hohem Druck stehenden Rohgases, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung mindestens zwei eingangsseitig parallelgeschaltete
Zyklone (14,15,16) aufweist und daß die Zyklone (14,15,16) einzeln zu- oder abschaltbar
sind.
2. Gaserzeugungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung
des Rohgases zu den Zyklonen (14,15,16) mittels einer Rohrleitung (11) erfolgt, in
die im Verlauf der Leitungsachse gesehen hintereinander jeweils ein zu einem Zyklon
(14,15,16) führender Gasaustrittsstutzen (13) seitlich einmündet, und daß in der Rohrleitung
(11) ein in Richtung der Leitungsachse beweglicher, den Leitungsquerschnitt sperrender
Schließkolben (19) angeordnet ist.
3. Gaserzeugungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Gasströmung
zugewandete Stirnfläche des Schließkolbens (19) bogenförmig in Richtung auf den Querschnitt
eines Gasaustrittsstutzens (13) verläuft.