[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tuften, Ketteln od. dgl. gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist das Tuften, insbesondere Overtuften, von
kleineren textilen Fußbodenbelägen, insbesondere Matten, wie sie Bestandteil von "Badezimmer-Garnituren"
bilden. Die Matten sind getuftet, und zwar bahnenweise auf Großmaschinen. Aus den
Bahnen werden einzelne runde, ovale oder sonstwie gestaltete Matten ausgestanzt. Diese
werden dann mit einem randseitigen "Overtuft" bzw. Kettelrand versehen. Hier geht
es speziell um das Beschikken der Tufting- oder Kettelmaschine sowie um das Herausfördern
fertig bearbeiteter Matten aus dem Arbeitsbereich einer derartigen Maschine. Der Anwendungsbereich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll jedoch nicht auf Tufting- und Kettelautomaten
beschränkt sein, sondern auch für andere Einrichtungen, z. B. Stanzeinrichtungen,
geeignet sein, wobei bei letzteren nur die Aufgabe zu erfüllen ist, die aus einem
Materialnutzen gestanzten Zuschnitte aus dem Stanzbereich herauszufördern.
[0003] Die Tufting- und Ketteltechnik und das Anbringen von randseitigen "Overtufts" bzw.
Randketteln sind allgemein bekannt. Bisher werden hierfür nähmaschinenartig ausgebildete
Maschinen mit jeweils einer Mehrzahl von in einer Reihe angeordneten Tufting- bzw.
Kettelnadeln eingesetzt, bei denen das Werkstück (Matte) manuell geführt wird. Hierdurch
ergeben sich naturgemäß Ungenauigkeiten, weil die Bedienungsperson versuchen muß,
trotz der hohen Arbeitsgeschwindigkeit, die heutzutage verlangt wird, die Matte stets
exakt zu führen, so daß die Nadelreihe sich senkrecht zum Rand der mit einem Overtuft
bzw. Randkettel zu versehenden Matte erstreckt. Eine besondere Schwierigkeit besteht
beim manuellen Overtufting bzw. Randketteln noch darin, daß es sich bei den genannten
Matten um relativ dünnwandige, hochflexible, d. h. "lappige" Werkstücke handelt. Eine
exakte Führung dieser Werkstücke wird dadurch zusätzlich erschwert.
[0004] Eine wesentliche Erleichterung und Automatisierung dieses Arbeitsvorganges wird durch
eine auf die Anmelderin zurückgehende Vorrichtung nach dem deutschen Patent ......
(deutsche Patentanmeldung P 34 07 009.5) erreicht, die einen das Werkstück auf dem
Arbeitstisch in Richtung vorzugsweise orthogonaler X-, Y-Koordinaten bewegbaren sowie
um eine senkrechte Z-Achse verdrehbaren Werkstückhalter aufweist. Der Werkstückhalter
umfaßt vorzugsweise einen oberhalb des Arbeitstisches angeordneten, von einer angehobenen
Stellung auf das Werkstück, nämlich Matte, absenkbaren Stempel mit einer das Werkstück
unter Freilassung des Werkstückrandes abdeckenden Stempelplatte. Dieser Stempel ist
an einer Kreuzführung angeordnet, die zwei sich etwa senkrecht zueinander und parallel
zum Arbeitstisch erstreckende Linearführungen umfaßt, durch die die Bewegungen des
Stempels und damit der zu bearbeitenden Matte in X- und Y-Richtung definiert sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Automatisierungsgrad
weiter zu erhöhen, und zwar im Bereich der Vorrichtungsperipherie, d. h. im Bereich
der Zuführung und Abführung der zu bearbeitenden Werkstücke, wie z. B. textilen Matten
od. dgl.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst, wobei bezüglich der konstruktiven Lösung für eine reine Stanzvorrichtung
auf Anspruch 13 verwiesen wird.
[0007] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen erlauben eine Automatisierung der Peripherie einer
Tufting-, Kettel-, Stanzod. dgl. Maschine und zeichnen sich durch konstruktive sowie
steuerungstechnische Einfachheit aus. Sie sind besonders dann von Vorteil, wenn sich
die genannten Maschinen in einer Fertigungsstraße befinden.
[0008] Vorzugsweise sind das der Mattenentnahmestelle zugeordnete Mattenaufnahmeorgan sowie
das der Mattenablagestelle zugeordnete Mattenablageorgan hinsichtlich ihrer Bewegungsabläufe
miteinander gekoppelt unter Ausbildung einer einheitlichen Matten-Entnahme-, Positionier-
und Ablage-Einrichtung. Zum Erfassen und Halten der Matten in ausgebreitetem Zustand
weisen die Mattenaufnahme- sowie Matten-ablageorgane jeweils Saugmittel, z. B. in
Form einer Saugplatte oder in Form von Saugnäpfen, auf, die selektiv an eine Unterdruckquelle
anschließbar sind. Dabei ist zu bedenken, daß die textilen Flächengebilde, nämlich
Matten, mit einer verhältnismäßig dichten unteren Beschichtung versehen sind. Dadurch
ist es möglich, die an sich luftdurchlässigen Textilgebilde mit Saugluft zu handhaben.
Die Beschichtung besteht üblicherweise aus Latex, Gummi, Kunststoff od. dgl. Zum Zwecke
der Bearbeitung der so ausgebildeten Flächengebilde werden diese mit ihrer Tuftseite
nach unten auf dem Arbeitstisch abgelegt, positioniert und relativ zur Tufting- oder
Kettelmaschine bewegt. Die beschichteten Flächengebilde werden daher mit der beschichteten
Seite nach oben bereitgehalten, so daß sie problemlos durch die erwähnten Saugmittel
erfaßt werden können.
[0009] Weitere konstruktive Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen 4 - 12
beschrieben.
[0010] Wie oben bereits dargelegt, betrifft Anspruch 13 die Peripherie einer Stanzeinrichtung,
mittels der die aus einem Materialnutzen gestanzten Zuschnitte aus dem Stanzbereich
herausgefördert werden können. Falls es sich bei dem Materialnutzen nicht um eine
Materialbahn, sondern um Einzelflächengebilde handelt, kann selbstverständlich die
Zuführ- und Ablage-Peripherie nach den Ansprüchen 1 - 12 auch für eine derartige Stanzeinrichtung
Anwendung finden.
[0011] Nachstehend wird eine bevorzugte konstruktive Ausführungsform der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Kettel-Vorrichtung in schematischer Draufsicht,
Fig. 2 die Kettel-Vorrichtung nach Fig. 1 in Vorderansicht, und
Fig. 3 die Kettel-Vorrichtung nach Fig. 1 bzw. 2 in Seitenansicht.
[0013] Die in den Figuren 1 - 3 dargestellte Kettel-Vorrichtung umfaßt einen ebenen, sich
horizontal erstreckenden Arbeitstisch 11, dem eine nähmaschinenartige Kettelmaschine
32 zugeordnet ist derart, daß der Maschinenkopf mit seinen in einer Reihe angeordneten
Kettelnadeln sich oberhalb eines Randbereiches des Arbeitstisches 11 befindet. Die
Nadelreihe erstreckt sich bei der dargestellten Ausführungsform senkrecht zu der der
Kettelmaschine 32 zugewandten Kante des hier rechteckförmigen Arbeitstisches 11.
[0014] Oberhalb des Arbeitstisches 11 ist eine Kreuzführung 35 für einen als Stempel 15
ausgebildeten Werkstückhalter angeordnet. Die Kreuzführung 35 umfaßt zwei sich senkrecht
zueinander und parallel zum Arbeitstisch 11 erstreckende Linearführungen 36, 37, die
in dem deutschen Patent .... (deutsche Patentanmeldung P 34 07 009.5) näher beschrieben
sind. Die beiden Linearführungen 36, 37 definieren die Bewegungskoordinaten X und
Y des als Stempel 15 ausgebildeten Werkstückhalters und damit des zu bearbeitenden
Werkstücks, nämlich Matte 14, auf dem Arbeitstisch 11. Wie in Fig. 1 noch angedeutet
ist, ist der als Stempel 15 ausgebildete Werkstückhalter auch noch um eine aufrechte
Z-Achse verdrehbar, so daß das vom Werkstückhalter gehaltene und in Richtung der X-
und/oder Y-Richtung bewegbare Werkstück (Matte 14) in eine beliebige Winkellage relativ
zur Nadelreihe der Kettelmaschine 32 gebracht werden kann. Wie bereits eingangs ausgeführt
worden ist, muß zur Anbringung eines Kettelrands das Werkstück, nämlich die Matte
14, stets so auf dem Arbeitstisch 11 gehalten und geführt werden, daß die Nadelreihe
senkrecht zum Mattenrand 38 gerichtet ist. Dies ist mit der beschriebenen Führung
des Werkstückhalters bzw. Stempels 15 möglich.
[0015] Durch eine nachstehend noch näher zu beschreibende Beschickungsvorrichtung werden
die zu bearbeitenden Matten 14 von einer Matten-Entnahmestelle 12 zu einer vorbestimmten
Stelle auf dem Arbeitstisch 11 gebracht, die die Ausgangs- bzw. Nullposition für ein
vorprogrammiertes Randketteln darstellt. Der Werkstückhalter in Form des Stempels
15 holt sich bei einem vorprogrammierten Randketteln die in dieser Lage positionierte
Matte 14 und bringt diese in vorbestimmter Weise in den Bereich der Nadelreihe der
Kettelmaschine 32, so daß dann das Randketteln begonnen werden kann. An der Unterseite
bzw. an der dem Arbeitstisch 11 zugewandten Seite des Stempels 15 ist eine in den
Figuren nicht dargestellte Stempelplatte angeordnet, die auf die zu bearbeitende Matte
14 in ihrer Nullposition unter Freilassung des mit einem Kettelrand zu versehenden
Randbereichs 38 abgesenkt wird. Wie bereits ausgeführt, umfaßt der Werkstückhalter
bei der dargestellten Ausführungsform einen oberhalb des Arbeitstisches 11 angeordneten,
von einer angehobenen Stellung auf die Matte 14 absenkbaren Stempel 15, der die erwähnte
Stempelplatte zum Erfassen der Matte 14 unter Freilassung des Mattenrandes 38 aufweist.
Die Stempelplatte ist zu diesem Zweck der geometrischen Gestalt der Matte 14, z. B.
einer Vorlegematte, angepaßt, bei ovalen Matten 14 demnach ebenfalls oval, bei kreisförmigen
Matten entsprechend kreisförmig. Die Stempelplatte ist so bemessen, daß die Matte
14 möglichst vollflächig abgedeckt ist. Es muß lediglich der mit einem Kettelrand
zu versehende Mattenrand 38 frei bleiben. Dadurch ist eine ausreichende faltfreie
Führung der normalerweise "lappigen" Matte 14 möglich. Die Stempelplatte liegt gewöhnlich
unter Eigengewicht auf der Matte 14 auf. Wesentlich ist auf jeden Fall, daß die mit
dem bereits vorhandenen Tuft nach unten zum Arbeitstisch 11 weisende Matte 14 keine
Relativbewegungen zur Stempelplatte ausführt und damit Falten wirft. Die Unterseite
der Stempelplatte ist zu diesem Zweck mit einer Beschichtung hohen Reibungsbeiwertes
versehen. Die Oberfläche des Arbeitstisches 11 ist dagegen mit einem reibungsarmen
Belag versehen, vorzugsweise hochglanzpoliert, um die Reibung zwischen der Tuftseite
der Matte 14 und der Oberfläche des Arbeitstisches 11 auf ein Minimim zu reduzieren.
[0016] Die beiden Linearführungen 36, 37 sind übereinander über Kreuz angeordnet, wobei
die untere Linearführung 36 längs der oberen Linearführung 37 hin- und herverfahrbar
ist. Der Stempel 15 ist längs der unteren Linearführung 36 hin-und herverfahrbar sowie
um die aufrechte Z-Achse verdrehbar. Der Antrieb der unteren Linearführung 36 sowie
des Stempels 15 erfolgt jeweils durch Elektro-Schrittmotoren, die sich für einen programmierten
Bewegungsablauf besonders gut eignen. Das gleiche gilt für die Drehbewegung des Stempels
15 um die aufrechte Z-Achse.
[0017] Der bereits erwähnte Beschickungsautomat umfaßt ein der Matten-Entnahmestelle 12
zugeordnetes Matten-Aufnahmeorgan 18 mit die zu bearbeitenden Matten 14 in ausgebreitetem
Zustand erfassenden und haltenden Saugnäpfen (s. insbes. Fig. 2), die selektiv an
eine Unterdruckquelle anschließbar sind. Die Saugnäpfe 39 sind an einer gemeinsamen
Tragplatte 40 angeordnet. Diese wiederum ist an einem um eine aufrechte Achse 20 drehbar
gelagerten Schwenkarm 22 in Richtung etwa senkrecht zur Ebene des Arbeitstisches 11
auf- und abbewegbar gehalten, wobei als Antrieb für die Auf- und Abbewegung der Tragplatte
40 und damit der Saugnäpfe 39 eine hydraulisch, pneumatisch oder hydropneumatisch
gesteuerte Kolben-Zylinder-Einheit 26 dient.
[0018] Der Antrieb des Schwenkarms 22 erfolgt durch eine ebenfalls hydraulisch, pneumatisch
oder hydropneumatisch gesteuerte Kolben-Zylinder-Einheit 24. In Fig. 1 befindet sich
der Schwenkarm sowie das daran befestigte Matten- Aufnahmeorgan 18 in der Mattenaufnahmestellung,
d. h. in einer Stellung oberhalb des Mattenmagazins 28. Dort wird eine zu bearbeitende
Matte 14 durch die Saugnäpfe 39 aufgenommen und in die Ausgangs- bzw. Nullposition
auf dem Arbeitstisch 11 durch entsprechendes Verschwenken des Armes 22 gebracht. In
dieser Stellunq ist der Anschluß der Saugnäpfe 39 an die Unterdruckquelle unterbrochen,
so daß die zu bearbeitende Matte 14 auf dem Arbeitstisch 11 in der erwähnten Ausgangs-
bzw. Nullposition abgelegt wird. In dieser Stellung wird die zu bearbeitende Matte
14 von dem als Stempel 15 ausgebildeten Werkstückhalter zur weiteren Bearbeitung erfaßt.
Die Ausgangs- bzw. Nullposition der zu bearbeitenden Matte 14 auf dem Arbeitstisch
11 ist in Fig. 1 mit der Bezugsziffer 41 bezeichnet. An dieser Stelle ist der zu bearbeitenden
Matte 14 auch noch eine Etikettiervorrichtung 42 zugeordnet. Es handelt sich dabei
um eine Vorrichtung herkömmlicher Art.
[0019] Nach Bearbeitung der Matte 14 (Randketteln bzw. randseitiges Overtuften) wird die
bearbeitete Matte 16 vom Stempel 15 in eine Position 43 auf dem Arbeitstisch 11 gebracht,
in der die bearbeitete Matte 16 von einem Matten- Ablageorgan 19 erfaßt und zu einer
Ablagestelle 13 in Form eines Mattenwagens 31 (Fig. 2) gebracht wird. Das Matten-
Ablageorgan 19 ist in gleicher Weise wie das Matten-Aufnahmeorgan 18 ausgebildet.
Es wird insofern auf die entsprechenden Ausführungen verwiesen. Das Matten-Ablageorgan
19 ist in gleicher Weise wie das Matten-Aufnahmeorgan 18 an einem um eine aufrechte
Achse 21 verdrehbar gelagerten Schwenkarm 23 angeordnet, dessen Schwenkantrieb durch
eine pneumatisch, hydraulisch oder hydropneumatisch gesteuerte Kolben-Zylinder-Einheit
25 erfolgt. Die Bewegungen der beiden Schwenkarme 22, 23 sind so miteinander gekoppelt,
daß sie sich in jeder Lage etwa parallel zueinander erstrecken. Diese Bewegungskoppelung
erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über die den beiden Kolben-Zylinder-Einheiten
24, 25 zugeordnete Hydraulik, Pneumatik oder Hydropneumatik. Es wäre auch eine starre
Koppelung der beiden Schwenkarme 22, 23 durch eine Koppelstange denkbar, an der ein
gemeinsamer Schwenkantrieb angreift. Die Schwenkarme 22, 23 sowie die diesen Schwenkarmen
zugeordneten Schwenkantriebe 24, 25 sowie Matten-Aufnahme- und Matten-Ablageorgane
18, 19 bilden bei der dargestellten Ausführungsform eine in sich geschlossene bzw.
einheitliche Matten-Entnahme-, Positionier- und Ablageeinrichtung 17 mit synchronem
Bewegungsablauf der Matten-Aufnahme- und Matten-Ablageorgane 18, 19.
[0020] Wie den Fig. 2 und 3 besonders gut entnommen werden kann, umfaßt die Matten-Entnahmestelle
12 ein Mattenmagazin 28 in Form eines am Arbeitstisch 11 vorbeibewegten Magazinwagens,
dessen Boden 29 auf- und abbewegbar gelagert und eine stationär angeordnete Bodenhubeinrichtung
30 zugeordnet ist. Diese Hubeinrichtung 30 umfaßt eine Hubspindel 27, der ein entsprechender
Antrieb 44 zugeordnet ist. Der Magazinwagen 28 wird zur Matten-Entnahmestelle 12 bewegt,
dort arretiert. Mittels des Matten-Aufnahmeorgans 18 werden der Reihe nach die zu
bearbeitenden Matten 14 aus dem Magazinwagen 28 entnommen. Nach jeder Mattenentnahme
wird mittels der Hubspindel 27 der Boden 29 des Magazinwagens 28 um einen entsprechenden
Schritt nach oben bewegt, so daß die oberste Matte 14 sich zur Entnahme jeweils auf
einer vorbestimmten Entnahmehöhe befindet. Die Steuerung der Hubspindel 27 bzw. des
dieser zugeordneten Hubantriebes 44 kann durch einen optischen Sensor oder im Takt
mit der Matten-Entnahme-, Positionier- und Ablageeinrichtung 17 erfolgen.
[0021] Als Mattenablage dient ein Mattenwagen 31, auf dem die fertig bearbeiteten Matten
16 abgelegt oder abgeworfen (s. Fig. 2) werden. Auf diesem Mattenwagen 31 erfolgt
dann auch der Abtransport der fertig bearbeiteten Matten 16.
[0022] Wie Fig. 3 noch erkennen läßt, ist der Matten-Entnahmestelle 12 noch eine Matten-Separiereinrichtung
33 zugeordnet zur Unterstützung des Abhebens der obersten Matte. Diese Matten-Separiereinrichtung
33 ist als Luft-Breitschlitzdüse 34 ausgebildet, die in den Bereich zwischen den beiden
obersten Matten 14 gerichtet ist. Es wird demnach zum erleichterten Abheben bzw. Aufnehmen
der obersten Matte 14 durch das Matten-Aufnahmeorgan 18 Luft zwischen die beiden obersten
Matten 14 geblasen, wodurch die oberste Matte auf der nächstunteren Matte regelrecht
aufschwimmt. Dadurch ist sichergestellt, daß immer nur die oberste Matte 14 aufgenommen
und in die Ausgangs- bzw. Nullposition 41 auf dem Arbeitstisch 11 gebracht wird.
[0023] Handelt es sich bei den zu bearbeitenden Matten um Vorlegematten für Badezimmer od.
dgl., befinden sich im Mattenmagazin 28 ca. 45 Matten, die sukzessive entnommen und
bearbeitet werden.
[0024] Die Verbindung der Saugnäpfe 39 mit der nicht dargestellten Unterdruckquelle erfolgt
in herkömmlicher Weise. Das gleiche gilt für die selektive Unterbrechung dieser Verbindung,
nämlich während der Rückbewegung der Matten-Aufnahme- und Matten-Ablageorgane 18 bzw.
19 in ihre Ausgangspositionen, wie sie in Fig. 1 dargestellt sind.
[0025] Die Tragplatte 40 für die Saugnäpfe 39 ist gegenüber den Schwenkarmen 22, 23 um eine
aufrechte Achse relativ verdrehbar derart, daß die Matten 14, 16 während ihres Transportes
von der Matten-Entnahmestelle 12 zur Ausgangsposition 41 auf dem Arbeitstisch 11 bzw.
von der Matten-Abholstellung 43 auf dem Arbeitstisch 11 zur Matten-Ablagestelle 13
jeweils ihre ursprüngliche Relativlage zum Arbeitstisch 11 beibehalten.
[0026] Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Vorrichtung zum Tuften, Ketteln od. dgl., insbesondere Rand- bzw. Overtuften, Randketteln
od. dgl., von textilen Werkstücken, wie Matten, insbesondere textilen Fußbodenbelägen,
mit einem Arbeitstisch und einer diesem zugeordneten Tufting- oder Kettelmaschine,
dadurch gekennzeichnet ,
daß dem Arbeitstisch (11) eine Matten-Entnahmestelle (12), eine Matten-Ablagestelle
(13) sowie eine Einrichtung (17) zur Entnahme von zu bearbeitenden Matten (14), Positionierung
derselben auf dem Arbeitstisch (11) gegenüber der Tufting- oder Kettelmaschine (32)
oder einem dieser zugeordneten Förderorgan (Stempel 15) sowie zur Ablage der bearbeiteten
Matten (16) an der Matten-Ablagestelle (13) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matten-Entnahme-,
Positionier- und Ablageeinrichtung (17) ein der Matten-Entnahmestelle (12) zugeordnetes
Matten-Aufnahmeorgan (18) sowie ein der Matten- Ablagestelle (13) zugeordnetes Matten-Ablageorgan
(19) aufweist, deren Bewegungen miteinander gekoppelt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Matten-Aufnahme-(18)
sowie Matten-Ablageorgan (19) jeweils die Matten (14 bzw. 16) in ausgebreitetem Zustand
erfassende und haltende Saugmittel (Saugplatte, Saugnäpfe 39) umfassen, die selektiv
an eine Unterdruckquelle anschließbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Matten-Aufnahme-(18)
und Matten-Ablageorgane (19) jeweils an einem um eine sich etwa senkrecht zur Ebene
des Arbeitstisches (11) erstreckende Achse (20 bzw. 21) drehbar gelagerten Schwenkarm
(22 bzw. 23) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schwenkarme
(22, 23) miteinander gekoppelt sind, vorzugsweise derart, daß sie sich in jeder Schwenklage
etwa parallel zueinander erstrecken.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schwenkarm (22,
23) eine pneumatisch, hydraulisch oder hydropneumatisch gesteuerte Kolben-Zylinder-Einheit
(24 bzw. 25) als Schwenkantrieb zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Matten-Aufnahme-(18)
und Matten-Ablageorgane (19) an ihren Schwenkarmen (22, 23) jeweils in Richtung etwa
senkrecht zur Schwenkebene bzw. Ebene des Arbeitstisches (11) auf- und abbewegbar
angeordnet sind, wobei als Antrieb vorzugsweise jeweils eine pneumatisch, hydraulisch
oder hydropneumatisch gesteuerte Kolben-Zylinder-Einheit (26) dient.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matten-Entnahmestelle (12) ein Mattenmagazin (28), vorzugsweise mit Hubboden
(29), umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Mattenmagazin (28)
durch einen am Arbeitstisch (11) vorbeibewegbaren Magazinwagen gebildet ist, dessen
Boden auf- und abbewegbar gelagert und eine an der Matten-Entnahmestelle (12) stationär
angeordnete Bodenhubeinrichtung (30, 27, 44) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matten- Ablagestelle (13) durch einen Mattentransportwagen (31) gebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Matten- Entnahmestelle (12) eine Matten-Separiereinrichtung (33), vorzugsweise
in Form einer quergerichteten Luftdüse (34), zur Unterstützung der Aufnahme der obersten
Matte (14) von der nächstunteren Matte (14) durch das Matten-Aufnahmeorgan (18) zugeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüse (34) eine
in den Bereich zwischen den beiden obersten Matten (14) gerichtete Breitschlitzdüse
ist.
13. Vorrichtung zum Ausstanzen von textilen Zuschnitten, wie Matten od. dgl., aus
einem Materialnutzen, dadurch gekennzeichnet , daß sie eine Einrichtung zum Herausfördern
der gestanzten Zuschnitte aus dem Stanzbereich und Ablegen derselben an eine Ablage-
und Sammelstelle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3, 4, 6, 7 und/oder 10
aufweist.