[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnellbaugerippe, insbesondere aus Stahl als
traqende Konstruktion für Decken-und Wandplatten eines Gebäudes, mit senkrechten Stützen
und waagrechten Riegeln mit jeweils einheitlichem Querschnitt und je einem Kupplungselement
an beiden Enden zur Herstellung von Steckverbindungen mit unteren ünd/oder oberen
Stützen, wobei jedes Kupplungselement aus einem hohlen riegelseitigen Hauptkörper
und vier darin angeordneten Führungsprofilen besteht, welche in den Hohlraum wenigstens
einer angeschlossenen Stütze und wenigstens eines Hauptkörpers an einem anderen Riegel
form- und kraftschlüssig eingreifen und einen winkelförmigen Querschnitt aufweisen,
nach Patent ... (Patentanmeldung P 33 06 89.0.9-25).
[0002] In der Hauptanmeldung ist ein modulares Schnellbaugerippe beschrieben, das aus senkrecht
stehenden und im Raster angeordneten Stützen in Form von Hohlprofilen mit quadratischem
Querschnitt sowie waagrechten Riegeln besteht. Die Verbindung zwischen den Riegeln
und Stützen erfolgt durch die an beiden Enden der Riegel angeschweißten Kupplungselemente
in Form von hohlen Hauptkörpern und darin angeordneten Führungsprofilen, die in die
Hohlräume wenigstens einer Stütze und wenigstens eines Hauptkörpers an einem anderenRieqel
eingreifen. Das besondere Kennzeichen der in der Hauptanmeldung beschriebenen Konstruktion
besteht darin, daß diese Führungsprofile längsseitig offen und insbesondere winkelförmig
ausgebildet sind. Dadurch lassen sich Toleranzprobleme auf einfache Weise eleminieren
und die Schweißnähte zwischen den Führungsprofilen und den diese aufnehmenden Hauptkörpern
so anordnen, daß sie ein paßgenaues Zusammenstecken der Gerippeteile nicht behindern.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebene
Konstruktion weiter zu verbessern, so daß die Zahl der verschiedenartigen Bauelemente
verringert und die Montage weiter beschleunigt wird, um insgesamt eine erhöhte Wirtschaftlichkeit
zu erreichen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Schnellbaugerippe der eingangs bezeichneten
Bauart dadurch gelöst, daß die vier Führungsprofile zu einem selbständigen Einheits-Verbindungsstück
zusammengefaßt sind, während alle riegelseitigen Hauptkörper des Schnellb
a-ugerippes vor dessen Zusammenbau einen freien lichten rechteckigen Querschnitt aufweisen
und gleichartig bemessen sind. Diese Einheits-Verbindungsstücke können ebenso wie
die Riegel a in Serie wirtschftlich hergestellt und auf Lager gehalten werden. Vorteilhaft
können mit dentypisierten (einheitlichen) Riegeln und den als Stützen dienenden und
nur auf Länge zuzuschneidenden Hohlprofilen, die gleichfalls auf Vorrat gefertigt
und auf Lager gehalten werden können, verschiedenartige Wand-Kombinationen wirtschaftlich
so ausgeführt werden, daß die Achsen der Kupplungen und der Stützen immer zusammenfallen.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0006] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Grundriß eines als tragende Konstruktion für Decken- und Wandplatten
dienenden Schnellbaugerippes;
Fig. 2 eine Schrägansicht einer ersten Ausführunqsform des Einheits-Verbindungsstücks mit jeweils einem Teil einer Stütze und eines
Riegels im auseinandergezogenen Zustand;
Fig. 3 eine Schrägansicht einer zweiten Ausführungsform des Einheits-Verbindungsstücks;
Fig. 4 eine Schrägansicht von einem Teil des Schnellbauqerippes im Bereich des in
Fig. 1 mit I bezeichneten Kreises, zur Verdeutlichung der erfindungswesentlichen Einzelheiten
im auseinanderqezogenen Zustand;
Fiq. 5 eine Schrägansicht von einem Teil des Schnellbaugerippes im Bereich des mit
II bezeichneten Kreises in Fig. 1, gleichfalls im auseinandergezogenen Zustand;
Fig. 6 eine weitere Schräqansicht von einem Teil des Schnellbaugerippes im Bereich
des mit III in Fig. 1 bezeichneten Kreises, wieder im auseinandergezogenen Zustand;
Fig. 7 noch eine andere Schrägansicht von einem Teil des Schnellbaugerippes im Bereich
des Kreises IV in Fig. 1, ebenfalls im auseinandergezogenen Zustand und
Fig. 8 eine Schrägansicht einer Diagonalen des Schnellbaugerippes.
[0007] Der in Fig. 1 schematisch gezeigte Grundriß des Schnellbaugerippes für z.B. ein Gebäude
mit einem Obergeschoß läßt fünf grundsätzliche Möglichkeiten für die Anwendung des
Einheits-Verbindungsstückes 3 bzw. 3' erkennen.
1. Es können die Stützen 1, 1a und Riegel 2a, 2b des Schnellbaugerippes in einer qeraden
Front, also zu einem ebenen Wandgerippe zusammengestellt werden, wie in Fig. 1 bei
I angedeutet ist.
2. Es kann an jede Stütze 1, 1a senkrecht zur ersten Stützenreihe mit Riegeln 2d eine
weitere Stützenreihe und damit ein zusätzliches Wandgerippe an einer Wandseite angeschlossen
werden. Dies ist in Fig. 1 bei II angedeutet.
3. Es können mit Riegeln 2e und 2f sowie Stützen 1, 1a Ecken ausgebildet werden (vergl.
Fig. 1, Position III).
4. Es können an den Stützen 1, 1a kreuzartig Riegel 2g - 2j angeschlossen werden,
wie in Fig. 1 IV gezeigt ist, um z.B. senkrecht zu einer Hauptwand zwei Nebenwände
anzuordnen.
5. Schließlich kann durch einen Riegel 2k mit zwei- oder dreifacher Modullänge zwischen
je zwei Stützen 1, 1a ein größerer Abstand überbrückt werden, so daß dadurch eine
oder zwei Stützen entbehrlich werden und z.B. ein größerer Durchgang zwischen zwei
Innenräumen des Gebäudes erhalten wird.
[0008] Wesentlich für die verschiedenen in Fig. 1 gezeigten Grundrißvariationen ist, daß
diese sämtlich mit typisierten (einheitlichen) Riegeln (2a - 2k) sowie mit Stützen
1, 1a aus Hohlprofilen unter Verwenduneon Einheits-Verbindungsstücken 3 bzw. 3' geschaffen
werden können.
[0009] Das in Fiq. 2 dargestellte Einheits-Verbindungsstück 3 besteht aus einem Hohlprofilabschnitt
4 geringer Bauhöhe, in den vier Führungsprofile 5 mit winkelförmigem Querschnitt symmetrisch
eingeschweißt sind. Der Hohlprofil-Abschnitt 4 hat die Querschnittsabmessungen des
Hohlprofils der Stützen 1, 1a. Die Führungsprofile 5 sind gleich lang, ihre Länge
ist jedoch mehrfach so groß wie die Bauhöhe des Hohlprofilabschnitts 4. Die Führungsprofile
5 sind vorzugsweise nur an ihren Längsrändern mit den Innenseiten des Hohlprofilabschnitts
4 verschweißt. Das Einheits-Verbindungsstück kann alternativ aber auch einstückig
als Gußteil (z.B. Leichtmetall-Druckguß oder Gußeisen)hergestellt werden, wie durch
die Position 3' in Fig. 3 veranschaulicht ist.
[0010] Wichtig für die Funktion des Einheits-Verbindungsstückes-3, 3' ist ferner das Abstandsmaß
"a" zwischen den vier winkelförmigen Führungsprofilen 5 (Fig. 2). Dieses Abstandsmaß
"a" darf nur qeringfügig größer sein als die doppelte Wandstärke "s" der hohlen Hauptkörper
4a, 4busw., die an den Enden der Riegel 2a, 2b usw. angeschweißt sind, weil bei dieser
Art der Bemessung durch einfaches Zusammenstecken der Bauelemente eine kraftschlüssige
Verbindung gesichert ist. Zu beachten ist dabei ferner, daß das "Einbauspiel" so zu
bemessen ist, daß beim Zusammenste cken der zu verbindenden Teilehine relativ geringfügige
Reibung zu überwinden ist. Die Kantenabmessungen "A" des Einheits-Verbindungsstückes
3 dürfen daher nur geringfügig kleiner sein als die lichte Weite "I" der Stützen 1,
1a sowie der hohlen Hauptkörper 4a, 4b usw., die an den Enden der Riegel 2a, 2b usw.
angeschweißt sind.
[0011] Die hohlen Hauptkörper 4a - 4j weisen entweder im Querschnitt die gleiche Größe wie
die Stützen 1, 1a oder, wie in den Ausführungsbeispielen gezeigt ist, den halben Stützenquerschnitt
auf. Die Bauhöhe dieser Hauptkörper ist kleiner als die Bauhöhe der Riegel selbst.
Ferner sind diese Hauptkörper an den Enden der Riegel relativ zur Rieqelachse nach
unten oder oben versetzt angeschweißt. Von Bedeutung ist außerdem, daß sich diese
Körper 4a - 4j alle in gleicher Höhenlage befinden können, so daß die Riegel 2a -
2k einheitlich serienmäßig hergestellt werden können.
[0012] Gemäß den Figuren 4 - 7 werden die Hauptkörper 4a - 4j am Ende der entsprechenden
Riegel mit dem oberen bzw. unteren Ende der Stützen 1, 1a dadurch gekuppelt, daß die
Einheits-Verbindungsstücke 3 mit ihren vier Führunqsprofilen 5 durch die hohlen Hauptkörper
4a - 4j hindurchgreifend in den Hohlraum der Stützen 1, 1a eingeführt werden. Auf
diese Weise ist es möglich, jeweils mit einem Verbindungsstück 3 oder 3' zwei, drei
oder vier Riegel gleichzeitig an eine untere Stütze 1 und eine obere Stütze 1a anzuschließen.
[0013] Da die hohlen Hauptkörper 4a - 4j an den Enden der Riegel 2a - 2i in der Regel nur
den halben Querschnitt der Stützen 1, 1a, stets aber kleinere Bauhöhe im Verhältnis
zur gesamten Kupplung besitzen, müssen z.B. in den Fällen der Figuren 4, 5 und 6 zusätzliche
Ausgleichsstücke 40, bzw. 41 verwendet werden. Das Ausgleichsstück 40 (Fig. 4) besitzt
den vollen Querschnitt der Stützen 1, 1a, das Ausgleichsstück 41 dagegen nur den halben
Ouerschnitt der Stützen 1, 1a. Beide Typen von Ausgleichsstücken 40, 41 weisen andererseits
die gleiche Bauhöhe wie die Hauptkör-Der 4a - 4j an den Riegelenden auf. Die Ausgleichsstücke
40, 41 werden also je nach Bedarf zur Sicherung der Kraftübertragung zwischen Riegel
und Stützen in die Kupplungen einbezogen.
[0014] Auf obige Weise entsteht ein Baukastensortiment, das alle bei-einem Schnellbaugerippe
z.B. für ein Wohnhaus notwendiqen Wand- bzw. Raumkombinationen ermöglicht. Dabei können
auch zwischen je zwei Stützen 1 oder 1a Fenster oder Türen oder sonstige Durchgänge
geschaffen werden.
[0015] Die Fig. 4 zeigt im einzelnen die Verhältnisse im Bereich I der Fig. 1, wo zur Schaffung
einer geraden Wand die Stützen 1, 1a in einer Reihe liegen und die Riegel 2a, 2b mittels
eines Verbindunqsstückes 3 und eines Ausgleichsstücks 40 an die Stützen 1, 1a angeschlossen
werden.
[0016] Die Fig. 5 zeigt die Anordnung im Bereich II der Fig. 1. Hier stößt eine Stützenreihe
senkrecht auf eine andere Stützenreihe und es wird folglich an den Stützen 1, 1a mittels
des Verbindungsstücks 3 zusätzlich zu den beiden in einer Flucht liegenden Riegeln
2b und 2c senkrecht hierzu der Riegel 2d angeschlossen, wobei gegenüber dem hohlen
Hauptkörper 4d ein mit diesem identisches Ausgleichsstück 41 erforderlich ist.
[0017] Fig. 6 zeigt die Kupplung im Bereich III der Fig, 1, wobei hier die Riegel 2e und
2f im rechten Winkel mittels des Verbindungsstücks 3 mit den Stützen 1, 1a kraft-
und formschlüssig verbunden werden. Bei dieser Anordnung werden zwei Ausgleichsstücke
41 benötigt, die identisch mit den Hauptkörpern 4e bzw. 4f an den Enden der Riegel
2e und 2f sind.
[0018] In Fig. 8 ist eine Diagonale 20e angedeutet, die z.B. zwischen zwei benachbarten
Stützen 1 anqeordnet werden kann, was jedoch voraussetzt, daß Verbindungsstücke 3
verwendet werden, deren Führungsprofile 5 gegenüber dem Hohlprofil- abschnitt 4 nach
unten um die Höhe des hohlen Hauptkörpers 4e verlängert werden. Das dann erforderliche
Ausgleichsstück 41 muß gleichfalls die zweifache Bauhöhe aufweisen.
[0019] Fig. 7 zeigt die Verhältnisse im Bereich IV der Fig. 1. Das Verbindungsstück 3 dient
hier zur form- und kraftschlüssigen Verbindung der kreuzförmig angeordneten Riegel
2g, 2h, 2i, 2j mit den Stützen 1, 1a.
1. Schnellbauqerippe, insbesondere aus Stahl als tragende Konstruktion für Decken- und Wandplatten
eines Gebäudes, mit senkrechten Stützen und waagerechten Riegeln mit jeweils einheitlichem
Querschnitt und je einem Kupplungselement an beiden Enden zur Herstellung von Steckverbindungen
mit unteren und/oder oberen Stützen, wobei jedes Kupplungselement aus einem hohlen
riegelseitiqen Hauptkörper und vier darin angeordneten Führungsprofilen besteht, welche
in den Hohlraum wenigstens einer angeschlossenen Stütze und wenigstens eines Hauptkörpers
an einem anderen Riegel form- und kraftschlüssig einqreifen und einen winkelförmigen Querschnitt aufweisen, nach Patent .:. (Patentanmeldung
P 33 06 890.9-25), dadurch gekennzeichnet, daß die vier Führunqsprofile (5) zu einem selbständigen Einheits-Verbindungsstück (3) zusammengefaßt sind,
während alle riegelseitigen Hauptkörper (4a - 4j) des Schnellbaugerippes vor dessen
Zusammenbau einen freien lichten rechteckigen Querschnitt aufweisen und gleichartig
bemessen sind.
2. Schnellbaugerippe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Führungsprofile
(5) mit winkelförmigem Querschnitt des Einheits-Verbindunqsstückes (3) in einen Hohlprofil-Abschnitt
(4) geringer Bauhöhe eingeschweißt sind, dessen Querschnitt dem Stützenquerschnitt
entspricht.
3. Schnellbaugerippe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einheits-Verbindungsstück
(3') als einstückiges Gußteil hergestellt ist.
4. Schnellbaugerippe nach einem der Ansprüche 1 - 3, gekennzeichnet durch folgende
Bemessung des Einheits-Verbindunqsstückes (3):
4.1 der Abstand "a" zwischen je zwei von den vier Führungsprofilen (5) mit winkelförmigem
Querschnitt ist geringfügig größer als die doppelte Wandstärke "s" der hohlen Hauptkörper
(4a - 4j) am Ende der Riegel (2a - 2k) und
4.2 die Kantenabmessungen "A" des Einheits-Verbindungsstücks (3) sind nur geringfügig
kleiner als die lichte Weite "I" der hohlen Hauptkörper (4a - 4j) am Ende der Riegel
(2a - 2k) und der Stützen (1, 1a).