[0001] Die Erfindung betrifft einen Polsterfüllstoffkörper aus Kunststoffweichschaum, beispielsweise
Polyäther, mit einem Raumgewicht oberhalb 15 kg pro m
3, dessen sämtliche Seitenflächen Schnittflächen bilden und der in einer Vielzahl zusammengefaßt
als Füllgut für z. B. Sitzkissen, Sitzmöbel oder Sitze dient, wobei seine Länge nicht
mehr als das Fünffache seiner Breite beträgt.
[0002] Ein bekannter Polsterfüllstoffkörper dieser Gattung (DE-PS 29 20 358) ist als gerader
Vierkantstab aus einem Schaumstoffvorrat ausgeschnitten; seine Höhe h ist kleiner
als seine Breite b, und seine Länge 1 unterschreitet nicht das 1,2-fache und überschreitet
nicht das 5-[ache der Breite, wobei die Breite b nicht größer als 10 mm ist. Bei den
praktisch benutzten Körpern dieses Typs beträgt die Breite wenig mehr als 2 mm, so
daß es sich also um vergleichsweise sehr kleine Vierkantstäbe von weniger als halber
Streichholzgröße handelt, die in der Vielzahl eine Art klumpiger Masse bilden, indem
die Stäbchen mit ihren Schnittflächen aneinander haften, wenngleich die Klumpen auch
durch Aufschütteln gelockert und ein Teil der Stäbchen wieder voneinander getrennt
werden können. Bevorzugt haben die bekannten Stäbchen in wenigstens einer Ebene einen
parallelogrammförmigen Querschnitt.
[0003] Mit den bekannten Stäbchen kann zwar der sogenannte Spaghetti-Effekt vermieden und
der sogenannte Ent- mischungseffekt aufgehoben werden, und sie sollen sich wie ein
Granulat zum Füllen von Kammern oder Pfeifen in Kissen und dergleichen Polsterungen
gut eignen, aber die Verklumpungsncigung aufgrund der besondersstark hervorgerufenen
Haftungskräfte, die wiederum auf die kleine gerade Stäbchenform zurückzuführen sind,
ist ein Hindernis bei der Sitzkissenfabrikation, insbesondere beim Füllen und gleichmäßigen
Verteilen der Körper in der Kammer zur Erzielung einer ganz bestimmten äußeren Kissengestalt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Polsterfüllstoffkörper zu schaffen,
der im wesentlichen die gleichen Vorteile hat wie die bekannten kleinen Stäbchen,
aber weniger klumpt und sich leichter und schneller verarbeiten läßt.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabenstellung ergibt sich einschließlich vorteilhafter
Abwandlungen und Weiterbildungen aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser
Beschreibung vorangestellt sind.
[0006] Vereinfacht ausgedrückt sind die erfindungsgemäßen Körper wie Zickzacks, Locken oder
Hörnchen gestaltet, wodurch einerseits wenigstens vier Flächen pro Raumeinheit wesentlich
vergrößert und damit die Zahl der offenen Poren entsprechend erhöht und hiermit wiederum
das Rückstellvermögen und die Sprungeigcnschaftcn gesteigert werden, während andererseits
die Möglichkeit zum Flächenkontakt der Körper untereinander um wenigstens etwa 33
% verringert wird. Dies bringt den Vorteil einer von sich selbst her besseren Schütte
mit sich, d. h. die Körper lösen sich leichter voneinander, so daß die formgebende
Handarbeit beim Polstern auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann. Die Folge ist
nicht nur eine Zeitersparnis im Fabrikationsgang, sondern auch eine erhöhte Gewährleistung
gleichmäßiger Produkte. Darüber hinaus kann - wie sich herausgestellt hat - mit einer
geringeren Dosierung bzw. Füllmenge gerechnet werden, so daß der Polsterfüllstoffkörper
auch für Steppdecken, Steppkleidung, Schlafsäcke u. ä. in Betracht kommt.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der in einer
Breitseite in Erscheinung tretende Mäander mittenlängsachengleich oder mittenlängsachsenparallel
rechtwinklig von einem im wesentlichen kongruenten Mäander räumlich durchsetzt ist.
[0008] Die hierbei vorgesehene Durchdringung zweier Mäander, die man vereinfacht auch als
räumliches Doppelhörnchen bezeichnen kann, verringert die Möglichkeit zum Flächenkontakt
unter den Teilchen nicht nur um ein weiteres Drittel, sondern wegen des großen Anteils
der Breitseiten an der Gesamtoberfläche jeden Teilchens um bis zu 80 %. Dies bedeutet
ein Maximum an Schütte und damit ein Mindestmaß an Aufwand bei der Sitzkissenfabrikation.
[0009] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Körper bietet keine Schwierigkeiten und verursacht
auch keinen besonderen Aufwand. In einer Schneidmaschine können vorprofilierte Schaumstoffblöcke
durch umlaufende Werkzeuge leicht derart abgemessert werden, daß bei jedem Umlauf
beispielsweise eine Hunderterserie Hörnchen abfällt.
[0010] In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben, welche
nachstehend beschrieben werden. Es zeigen:
Fig. 1 einen Zickzack-Polsterfüllstoffkörper mit seiner Raster-Grundform in schaubildlicher
Darstellung,
Fig. 2 ein Hörnchen in Aufsicht, Seitenansicht und Stirnansicht,
Fig. 3 ein Doppelhörnchen in Aufsicht, Seitenansicht und Stirnansicht.
[0011] Das Prinzip der Formgebung des Polsterfüllstoffkörpers ergibt sich aus Figur 1. Dort
ist perspektivisc ein würfelförmiger Quader mit der Länge 1, der Breite b und der
Höhe h dargestellt. Das Verhältnis von 1 : b : h kann gemäß Figur 1 wie 1 : 1 : 1
sein, aber auch beispielsweise 2 : 1 : 0,5 oder 1,5 : 1 : 0,5 oder 1,5 : 1 : 0,25.
Hierdurch werden die Hauptabmessungen des Polsterfüllstoffkörpers definiert, dessen
Endseitenflächen e im wesentlichen rechtwinklig zur Mittenlängsachse m stehen.
[0012] Ausgehend von diesem Schema weist der Körper eine Mäanderform auf, die sich in der
Breite b über die Länge 1 als Zickzack- oder Wellenlinie darstellt. Dabei kann der
seitliche Ausschlag a des Mäanders in beiden Richtungen quer zur Mittenlängsachse
m von verschiedener Größe sein, und zwar wiederum im Verhältnis zu 1, b und h. Zur
Definition des Ausschlagbetrages a dient im Schema gemäß Figur 1 jeweils eine gestrichelte
Hilfslinie, die sich von den Grundlinien der Länge 1 aus nach oben oder unten erstreckt.
Das Maß von a ist in Figur 1 gleich 0,5 b, so daß sich in Figur 1 das Verhältnis 1
: b : h : a wie 1 : 1 : 1 : 0,5 darstellt. Ein anderes mögliches Verhältnis wäre 1,5
: 1 : 0,5 : 0,5, wodurch sich eine mehr gestreckte, flachere Mäanderform ergäbe. Form
und Maße einer Mäanderhälften-Umgrenzungslinie lassen sich durch quadratische Raster
r bestimmen, in die die Seitenflächen des Körpers unterteilt sind.
[0013] Die äußeren Begrenzungslinien der Mäanderform können, wie aus Figur 1 ersichtlich,
abschnittsweise gerade und spitz zulaufend ausgeführt sein, oder sie können abschnittsweise
gekrümmt und im Bogen rückkehrend verlaufen, vgl. Fig. 2. Es sind jedoch auch Zwischenformen
möglich,
7. B. in Figur 1 abgerundete oder gebrochene Spitzen.
[0014] Figur 2 zeigt einen Polsterfüllstoffkörper, dessen Gestalt hier als Hörnchen bezeichnet
wird. Das Verhältnis von 1 : b : h : a ist hierbei wie 2 : 1 : 0,66 : 0,33.
[0015] Figur 3 zeigt ein sogenanntes Doppelhörnchen, nämlich einen Körper, bei dem sich
zwei gleichförmige Mäander durchdringen; diese Formgebung ist etwas schwerer vor-
und darstellbar, aber ohne weiteres zu produzieren, wenn von einer mäanderförmig vorgeformten
Platte ausgegangen wird, mit der dann - nach Durchführung von parallelen Längsschnitten
- Körper in Hörnchenform abgemessert werden.
[0016] Das Verhältnis 1 : b : h : a muß hier um ein weiteres Ausschlagmaß ergänzt werden,
nämlich durch den Ausschlag des zweiten Mäanders, der den ersten Mäander durchdringt.
Somit besteht hier ein Verhältnis 1 : b : h : a
l : a
2, wobei a
1 und a
2 vorzugsweise die gleiche Größe haben. Im vorliegenden Beispiel beträgt das Verhältnis
1 : b : h : a
l : a2 = 2 : 1 : 1 : 0,33 : 0,33. Auf diese Weise ergibt sich ein Körper, der ein Minimum
an ebenen Flächen aufweist, die sich mit anderen Flächen verhaften können, so daß
ein Verklumpen praktisch ausgeschlosser ist.
[0017] Allgemein kann das Verhältnis Länge 1 zu Breite b zu Höhe h zu Mäander-Ausschlag
a zwischen 1 : 1 : 0,25 : 0,25 und 5 : 1 : 1 : 1 liegen, wobei Zwischengrößen nicht
linear abgeleitet zu sein brauchen.
[0018] Das Raumgewicht des Kunststoffweichschaumes für den Polsterfüllstoffkörper liegt
insbesondere zwischen 15 und 80 kg pro
m3.
[0019] Da der Polsterfüllstoffkörper aus Schaummaterial besteht, sind geringe Abweichungen
von exakten Formen, wie z. B. Quadraten, möglich, ohne daß dadurch aber Wirkungsänderungen
hervorgerufen werden.
[0020] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und
der Zeichnung offenbarten Merkmale und Einzelheiten des Gegenstandes dieser Unterlagen
können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
1. Polsterfüllstoffkörper aus Kunststoffweichschaum, beispielsweise Polyäther , mit
einem Raumgewicht oberhalb 15 kg pro m3, dessen sämtliche Seitenflächen Schnittflächen bilden und der in einer Vielzahl zusammengefaßt
als Füllgut für z. B. Sitzkissen, Sitzmöbel oder Sitze dient, wobei seine Länge nicht
mehr als das Fünffache seiner Breite beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
in den Ebenen seiner durch Länge (1) und Breite (b) und/oder in den Ebenen seiner
durch Länge (1) und Höhe (h) definierten Seiten in Form wenigstens zweier gegenläufig
aneinander angeschlossenen Rückkehrlinien gestaltet ist, so daß sich wenigstens ein
Mäander ergibt, dessen größtes Höhenmaß (a) quer zur und auf der jeweiligen äußeren
Längengrundlinie des Körpers wenigstens ein Fünftel der Breite (b) des Körpers ausmacht,
wobei die die Breite (b) definierenden Endseitenflächen (e) im wesentlichen rechtwinklig
zur Mittenlängsachse (m) des Polstcrfüllstoffkörpers stehen.
2. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer
Breitseite in Erscheinung tretende Mäander mittenlängsachsengleich oder mittenlängsachsenparallel
rechtwinklig von einem im wesentlichen kongruenten Mäander räumlich durchsetzt ist
(Fig. 3).
3. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mäanderhälften
dreieckig zugespitzt geformt sind, so daß sich wenigstens ein Zickzack ergibt (Fig.
1).
4. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mäanderhälften
abgerundet geformt sind, so daß sich wenigstens eine S-Gestalt ergibt (Fig. 2).
5. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
einander räumlich durchsetzenden Mäander gemäß den Ansprüchen 3 und 4 gleich oder
verschieden geformt sind.
6. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Länge
(1) und Breite (b) bzw. Breite (b) und Höhe (h) im wesentlichen gleich groß sind,
so daß sich jeweils die Grundform eines Quadrates ergibt, welches in vier gleiche
quadratische Raster (r) aufgeteilt ist, die Form und Maße einer Mäanderhälften-Umgrenzungslinie
bestimmen.
7. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (1)
ein Vielfaches der Raster (r) beträgt, so daß der oder die Mäander entsprechend gestreckt
sind.
8. Polsterfüllstoffkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis Länge ( 1 ) zu Breite (b) zu Höhe (h) zu Mänder-Ausschlag (a) zwischen
1 : 1 : 0,25 : 0, 25 und 5 : 1 : 1 : 1 liegt, wobei Zwischengrößen nicht linear abgeleitet
zu sein brauchen.
9. Polsterfüllstoffkörper nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kuoststoffweichschaum ein Raumgewicht zwischen 15 und 80 kg
pro m3 hat.