[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Platten für einen Plattenwärmetauscher
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen aus diesen Platten hergestellten
Plattenwärmetauscher.
[0002] Ein Plattenwärmetauscher, auf den sich die Erfindung bezieht, besteht aus einer Vielzahl
übereinandergestapelter Platten, deren gegenseitiger Abstand durch Vorsprünge bestimmt
wird, die in die Platten eingeprägt sind und nach einer oder beiden Seiten aus der
Platte hervorstehen. Die Vorsprünge sind in einem solchen Muster angeordnet, daß sie
parallele Strömungskanäle zwischen den Platten bilden, wobei diese Strömungskanäle
in der Regel zwischen benachbarten Platten abwechselnd um 90 Grad gegeneinander gedreht
sind (QuerstromPlattenwärmetauscher).
[0003] Der Zwischenraum zwischen zwei benachbaren Platten ist an den in Strömungsrichtung
gegenüberliegenden Schmalseiten offen, so daß das eine am Wärmeaustausch beteiligte
Medium in der einen Richtung durch jeden zweiten der von den Platten gebildeten Zwischenräume
strömt und das andere Medium senkrecht dazu durch die übrigen Zwischenräume.
[0004] Die Platten für den Wärmetauscher werden aus gut ziehbarem Material hergestellt,
in welches die Vorsprünge eingeprägt werden. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung
dieser Platten ist ein Prägewerkzeug erforderlich,
durcn welches in einem einzigen Prägevorgang sämtliche Vorsprünge in die Platte eingeprägt
werden. Ein solches Verfahren erfordert ein großes und damit teures Werkzeug sowie
auch die Bereithaltung einer Vielzahl individueller Werkzeuge für verschiedene Plattengrößen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung der Platten
für einen Plattenwärmetauscher der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die
Kosten für die Herstellung der Platten wesentlich niedriger gehalten werden können
als bei den bekannten Verfahren.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 vorgeschlagen, welches erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 genannten Merkmale hat.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahren gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 6 genannt.
[0008] Ein Plattenwärmetauscher, der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt
ist, hat erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 7 genannten Merkmale.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Plattenwärmetauscher gemäß der Erfindung sind in
den Ansprüchen 8 bis 10 genannt.
[0010] Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, beliebig große Platten mit
einem relativ kleinen Werkzeug herzustellen. Es genügt, wenn die Länge des Werkzeugs
in Vorschubrichtung so groß ist, daß es sich nur über die Teilung T des Musters der
Vorsprünge in Vorschubrichtung erstreckt zuzüglich der Teilung t einer angrenzenden
Zeile von Vorsprünge. Senkrecht zur Vorschubrichtung kann das Werkzeug entsprechend
der Breite der Platten aus einzelnen Teilen variabel zusammengesetzt werden.
[0011] Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
erläutert werden. Es zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Platte eines Plattenwärmetauschers gemäß der Erfindung,
die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt ist,
Figur 2 eine Draufsicht auf die prinzipielle Darstellung eines Werkzeugs zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
Figur 3 Einen kleinen Ausschnitt aus der Platte nach Figur 1 im Schnitt längs der
Linie I-I in Figur 1, wobei zugleich der prägende Teil des Werkzeugs für einen Vorsprung
angedeutet ist.
[0012] Figur 1 zeigt eine Platte, die in beiden Richtungen ihrer Ebene bedeutend größer
als dargestellt ist, was durch die kreuzförmig durch die Figur verlaufenden Bruchlinien
a angedeutet ist. Die hell dargestellten Vorsprünge 2a ragen in die Zeichenebene hinein,
während die schattig (gepunktet) dargestellten Vorsprünge 2b aus der Zeichenebene
herausragen. Die Vorsprünge liegen auf einem quadratischen Gitter 10, das aus Gitterfeldern
11 aufgebaut ist. Für jedes quadratische Gitterfeld gilt, daß die auf jeweils gegenüberliegenden
Seiten des Gitterfeldes liegenden Vorsprünge alle in bezug auf die Zeichenebene entweder
konkav (Gitterfeldlinien 10a und 10d) oder konvex (Gitterfeldlinien 10c und 10b) sind.
Wie man erkennt, sind in Figur 1 die waagerechten Gitterlinien (z.B.16,19) und die
senkrechten Gitterlinien (z.B.36,39) (mit Ausnahme der äußeren Begrenzungslinien 14
und 15) alle gleich dicht mit Vorsprüngen besetzt, wobei die Vorsprünge 2b auf den
waagerechten Gitterlinien alle konvex und die Vorsprünge 2a auf den senkrechten Gitterlinien
alle konkav sind.
[0013] Bei der Herstellung der Vorsprünge wird das Blech beispielsweise in Richtung des
Pfeils A unter einem Prägewerkzeug 20 (Fig.2) hindurchgeschoben. Die Teilung des sich
in Vorschubrichtung A wiederholenden Musters der Vorsprünge ist mit T bezeichnet.
Sie ist also gleich der Seitenlänge eines Gitterfeldes 11. Die Vorsprünge sind derart
auf die Seiten eines Gitterfeldes 11 verteilt, daß sie zentralsymmetrisch zur Achse
durch den geometrischen Schwerpunkt des Gitterfeldes liegen. Die aktive, d.h. prägende
Mindestlänge 20 des Werkzeug in Vorschubrichtung hat den Wert W1. Sie besteht also
in der Summe aus der Teilung des sich wiederholenden Musters T der Vorsprünge in Vorschubrichtung
und der Teilung t der Zeile 16 von Vorsprüngen, die sich unmittelbar an eine Teilung
T anschließt. Allgemein gilt für die Länge W des Werkzeug in Vorschubrichtung die
Bedingung, daß sie ein ganzes Vielfaches n der Teilung T zuzüglich einer Teilung t
beträgt, wobei n jede ganze Zahl einschließlich 1 sein kann. Vorzugsweise hat n den
Wert 1, da dann das Werkzeug die kleinstmögliche Länge in Vorschubrichtung hat.
[0014] Die erste Zeile 21 und die letzte Zeile 24 des Werkzeugs 20 in Vorschubrichtung sind
mit weniger Prägestempeln besetzt (Figur 2), als eine entsprechende Zeile von Vorsprüngen
16,19 auf der Platte (Figur 1). Wie man an dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 erkennt,
haben die beiden Prägestempelzeilen 21 und 24 jeweils nur halb so viele Stempel, wie
sich Vorsprünge auf der entsprechenden Zeile (Gitterfeldlinie) 19 befinden. Die Prägestempel
auf der einen dieser beiden Prägestempelzeilen (z.B. 21) sind gegenüber den Prägestempeln
auf der anderen Prägestempelzeile (24) senkrecht zur Vorschubrichtung gegeneinander
versetzt. Diese Versetzung ist so getroffen, daß beim Prägen der beiden Prägestempelzeile
21 und 24 auf der gleichen Gitterfeldlinie (in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Prägevorgängen) eine vollbesetzte Zeile 19 von Vorsprünge entsteht. Gemäß dem Verfahren
nach der Erfindung werden bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel also die Vorsprungzeilen
16 und 19 in zwei Prägevorgängen hergestellt und die Vorsprungzeilen 17 und 18 in
einem Prägevorgang.
[0015] Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird erreicht, daß trotz Verwendung eines
in Vorschubrichtung relativ kurzen Werkzeuges die fertige Platte auf den äußeren Begrenzungslinien
12 bis 15 des Gitters stets mit solchen Vorsprüngen besetzt ist, die erforderlich
sind, um im fertigen Plattenwärmetauscher die am Rande der Platten liegenden Strömungskanäle
durch Vorsprünge gegeneinander abzustützen. Zwar ist auf diesen äußeren Begrenzungslinien
die Anzahl der aus je zwei zusammenwirkenden Vorsprünge bestehenden Abstandsstützen
nur halb so groß; dies ist aber in der Praxis kein Nachteil. Würde man mit einem Werkzeug
arbeiten, dessen Prägelänge nur gleich einer Teilung T des Musters der Vorsprünge
ist, dann würde einer der seitlichen Strömungskanäle nicht mehr an seiner Außenseite
mit Abstandsstützen versehen sein.
[0016] Figur 3 zeigt im vergrößerten Maßstab einen kleinen Ausschnitt aus der Platte gemäß
Figur 1 längs der Schnittlinie I-I. Man erkennt die Form der beiden nach je einer
Seite aus der Platte hervorragenden Vorsprünge 2a und 2b. Zugleich ist das Werkzeug
zur Herstellung eines Vorsprung im Prinzip angedeutet. Es besteht aus dem Prägestempel
25 und einer entsprechenden auf der anderen Seite der Platte liegenden Matritze 28.
Es versteht sich, daß der matritzenseitige Teil des Werkzeug an der in Figur 2 gestrichelt
angedeuteten Stelle 28 und den anderen entsprechenden Stellen eine Ausnehmung haben
muß, damit der im ersten Prägevorgang von dem Prägestempel 28a geprägte Vorsprung
beim zweiten Prägevorgang nicht zerstört wird.
[0017] Man erkennt leicht, daß die Erfindung nicht auf das spezielle Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung beschränkt ist. Die Anzahl der auf den Seiten 10a bis 10b des
Gitters liegenden Vorsprünge kann auch andere Werte als zwei annehmen. Die Anzahl
kann auch ungerade sein. Bei beispielsweise drei Vorsprüngen pro Gitterseite können
auf der Prägestempelzeile 21 zwei Vorsprünge und auf der Prägestempelzeile 24 ein
Vorsprung angeordnet sein oder umgekehrt.
[0018] Selbstverständlich brauchen die Vorsprünge nicht die kreissymmetrische Form gemäß
dem Ausführungsbeispiel zu haben. Sie können auch beispielsweise eine sich in Richtung
der Gitterlinien entsprechende elliptische oder im wesentlichen rechteckige Form haben.
[0019] Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch so ausgebildet sein, daß auf den beiden
in Vorschubrichtung verlaufenden Begrenzungslinien 12a und 13a der Stempel 26a und/oder
der Stempel 27a fehlt. Entsprechend entfallen dann in der fertigen Platte die Vorsprünge
26 und/oder 27. Die Platte eines aus solchen Platten aufgebauten Plattenwärmetauscher
gemäß der Erfindung hat dann beispielsweise auf allen vier äußeren Begrenzungslinien
12 bis 15 eine verminderte Anzahl von Vorsprünge. Auf die Vorsprünge 26 und 27 in
Figur 1 kann nämlich verzichtet werden, da sie keine abstützende Funktion ergeben,
weil in den äußeren Begrenzungslinie 14 und 15 der jeweils entsprechende zweite Vorsprung
bereits fehlt.
1. Verfahren zur Herstellung der Platten eines Plattenwärmetauscher, der aus aufeinandergestapelten
Platten (1) aufgebaut ist, in die Vorsprünge (2a,2b) eingeprägt sind, die zum Teil
nach der einen Seite und zum Teil nach der anderen Seite aus der Platte hervortreten
und die auf den Linien eines Gitters (10) angeordnet sind, wobei die Platten sich
mit ihren Vorsprünge gegeneinander abstützen und die Vorsprünge parallele Strömungskanäle
zwischen benachbarten Platten begrenzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge
in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Prägevorgänge von demselben Werkzeug in die
Platte eingeprägt werden, wobei zwischen je zwei Prägevorgängen die Platte sich relativ
zum Werkzeug um ein ganzes Vielfaches n einer Teilung (T) des sich in Vorschubrichtung
wiederholenden Musters der Vorsprünge weiterbewegt; daß das Werkzeug (20) in Vorschubrichtung
der Platte eine aktive (prägende) Länge hat, die gleich dem genannten ganzen Vielfachen
n der Teilung (T) des Musters der Vorsprünge zuzüglich der Länge der Teilung (t) eines
angrenzenden Vorsprungs ist und daß in der senkrecht zur Vorschubrichtung verlaufenden
ersten und letzten Zeile (21,24) des Werkzeugs die Anzahl der Vorsprungprägestempel
kleiner ist als die Anzahl von Vorsprüngen, die auf den entsprechenden Gitterlinien
(16,19) der Platte insgesamt zu prägen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägestempel der ersten
und letzten Prägestempelzeile (21,24) des Werkzeuges senkrecht zur Vorschubrichtung
gegeneinander versetzt sind.
3.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl und Lage der Prägestempel in der ersten und letzten Prägestempelzeile (21,24)
des Werkzeugs (20) so gewählt sind, daß die Prägestempel dieser beiden Zeilen zusammen
eine vollbesetzte Zeile ( z.B.16) von Prägestempeln ergeben.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichte der Prägestempel in der ersten und letzten Prägestempelzeile (21,24) halb
so groß ist wie die Dichte der Vorsprünge auf den Gitterlinien (16,19) der zu prägenden
Platte.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl n ganzer Teilungen (T) des Musters der Vorsprünge, über die sich das Werkzeug
in Vorschubrichtung erstreckt, eins beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die parallel zur Vorschubrichtung verlaufende äußerste linke und/oder äußerste rechte
Zeile (12,13) von Vorsprungsprägestempeln des Werkzeugs ebenfalls eine verminderte
Dichte von Prägestempeln nach den Regeln der Ansprüche 1-5 hat/haben.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (20) senkrecht zur Vorschubrichtung (A) aus einzelnen Teilwerkzeugen
(20a bis 20c) zusammensetzbar ist, wobei die Gesamtlänge der Teilwerkzeuge der Seitenlänge
der zu prägenden Platte angepaßt ist.
8. Plattenwärmetauscher, der aus aufeinandergestapelten Platten aufgebaut ist, die
nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt sind, wobei
die eingeprägten Vorsprünge (2a,2b) zum Teil nach der einen Seite und zum Teil nach
der anderen Seite aus der Platte hervortreten und wobei die Vorsprünge derart auf
den Seitenlinien eines quadratischen Gitters (10) angeordnet sind, daß die nach der
gleichen Seite aus der Platte hervortretenden Vorsprünge auf jeweils einander gegenüberliegenden
Seiten (10a,10d, bzw. 10c,10b) der Gitterquadrate liegen, welche Platten hinsichtlich
des Prägemusters der Vorsprünge alle untereinander gleich sind, jedoch im Stapel abwechselnd
um 90 Grad in ihrer Plattenebene gegeneinander gedreht sind, wobei sie sich mit ihren
Vorsprünge gegeneinander abstützen und die Vorsprünge parallele Strömungskanäle zwischen
den Platten begrenzen, die in jedem Zwischenraum zwischen zwei Platten senkrecht zu
den Strömungskanäle in den unmittelbar benachbarten Zwischenräumen verlaufen, dadurch
gekennzeichnet, daß von den insgesamt vier äußeren Begrenzungslinien (12-15) des Gitters
(10) auf mindestens zwei sich gegenüberliegenden äußeren Begrenzungslinien (12,13;14,15)
die Dichte der Vorsprünge (2a,2b) kleiner ist als auf den übrigen Linien des Gitters.
9. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge
auf den mindestens zwei gegenüberliegenden Begrenzungslinien (12,13;14,15) in Längsrichtung
der Begrenzungslinien gegeneinander versetzt sind.
10. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl und Lage der Vorsprünge auf den mindestens zwei gegenüberliegenden
Begrenzungslinien (12,13;14,15) so getroffen ist, daß die Vorsprünge auf diesen beiden
Begrenzungslinien zusammen eine mit Vorsprüngen vollbesetzte Gitterlinie ergeben.
11. Plattenwärmetauscher nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichte der Vorsprünge (2a,2b) auf den mindestens zwei gegenüberliegenden äußeren
Begrenzungslinien (12,13;14,15) des quadratischen Gitters halb so groß ist wie auf
den übrigen Linien des quadratischen Gitters.