[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mahlung von schwermahlbarem Gut, insbesondere
von feuchter Kohle oder Koks zwischen rotierenden Mahlkörpern und einer Mahlbahn auf
Endfeinheit.
[0002] Das Mahlen von feuchtem Gut, insbesondere von feuchtem Koks oder feuchter Kohle,
gehört mit zu den schwierigsten Mahlaufgaben. Es ist bekannt, hierfür die Walzenmühlen
oder Hammermühlen mit geschlossenem Boden einzusetzen. Bei den bisher bekannten Systemen
ist jedoch der Kraft- und Energiebedarf hoch und die gewünschte Endkorngröße nicht
ohne repetieren zu erreichen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Mahlverfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben, mit denen es möglich ist, schwermahlbares Gut, insbesondere
feuchte Kohle oder Koks, auf beliebig feine Korngröße in einem Durchlauf mit einem
erheblich geringerem Energieaufwand als bisher möglich zu vermahlen, wobei die verwendete
Vorrichtung einfach und kostengünstig ist und gleichzeitig eine Trocknung ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe, ein entsprechendes Mahlverfahren zu schaffen, wird dadurch gelöst, daß
die Mahlung in einem Gutbett auf der Mahlbahn unter Anwendung eines hohen spezifischen
Drucks erfolgt.
[0005] Die Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß das Mahlgut von Mahlkörpern zwischen
konzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen, von denen eine, vorzugsweise die Innere,
rotatorisch angetrieben ist, mehrfach überlaufen und mitgenommen wird. Auf diese Weise
wird vorteilhaft der notwendige Druck zur Zerkleinerung des Mahlgutes auf das Mahlgut
ausgeübt und das Mahlgut durch Mitnahmeeffekt transportiert.
[0006] Das Mahlgut wird auf der Mahlbahn mehreren Mahlvorgängen hintereinander unterworfen.
Dadurch braucht das Mahlgut nicht sofort in einem einzigen Vorgang auf die Endkorngröße
zerdrückt werden.
[0007] Weiterhin ist vorgesehen, daß das Mahlgut durch ein Überrollen durch die Mahlkörper
und durch eine Bewegung in Austragsrichtung unter mehreren Mahlkörpern hindurch eine
Vielzahl von Zerkleinerungsvorgängen unterworfen wird. Dadurch wird die vorteilhafte
Kombination von mehrfachen Zerkleinerungs- und Transportvorgängen erreicht.
[0008] Außerdem ist vorgesehen, daß die Mahlung durch im Verhältnis zur Aufgabekorngröße
kleinen Mahlkörpern erfolgt, die insbesondere in der gleichen Größenordnung wie die
maximale Aufgabekorngröße ausgebildet sind. Die Größenverhältnisse führen einerseits
zu einem hohen spezifischen Zerkleinerungsdruck und andererseits zu geringen Investitionskosten
bei der Verwirklichung des Verfahrens innerhalb einer Vorrichtung.
[0009] Vorteilhaft kann bereits während der Mahlung eine Trocknung des Mahlgutes durch indirekte
Erwärmung erfolgen. Dabei ist es unerheblich, welche der Mahlbahnen beheizt wird.
Hier kann je nach Anwendungsfall die günstigste Wahl getroffen werden. Eine Nachtrocknung
oder Vortrocknung des Mahlgutes entfällt dadurch. Die einzelnen Verfahrensschritte
bei der Erreichung des gewünschten Endproduktes verringern sich damit vorteilhaft.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Mahlung durch eine Vielzahl von
als Rollen, Walzen, Stangen o. ä. ausgebildete Mahlkörper erfolgt. Die Beteiligung
von vielen Mahlkörpern am Prozeß erlaubt, den Verschleiß des einzelnen Mahlkörpers
günstig zu beeinflussen, und erhöht damit die Verfügbarkeit der Gesamtanlage.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung kann die rotatorische Relativbewegung der konzentrischen
Mahlbahnen auch durch eine oszillierende Bewegung von zueinander parallelen ebenen
Mahlbahnen ersetzt werden. Dies erlaubt die Anwendung des Verfahrens auch bei ebenen
plattenförmig ausgebildeten Mahlbahnen.
[0012] Der Feinheitsgrad in der Vermahlung ist durch die Länge des Mahlweges einstellbar.
Dadurch wird der Feinheitsgrad vorteilhaft von dem Parameter "Zeit" entkoppelt und
der Bestimmbarkeit durch eine konstruktive Größe zugeführt. Es ist nicht mehr die
Verweildauer des Gutes innerhalb der Anlage der primäre Bestimmungsfaktor für den
Feinheitsgrad, sondern die leicht zu erfassende Länge des Mahlweges.
[0013] Vorteilhaft wird auch der Feinheitsgrad der Aufmahlung unabhängig vom Verschleiß
der Mahlkörper dadurch, daß der Verschleiß der Mahlkörper selbstnachstellend ausgeglichen
wird. Dies führt zu einer größeren Homogenität des Endproduktes bei gleichzeitiger
höherer Verfügbarkeit der Gesamtanlage.
[0014] Selbst die Vermahlung von brennbarem Gut wird nach diesem Verfahren wesentlich vereinfacht
und sicherer, da die Vermahlung auch bei brennbarem Gut in einer nicht inerten Atmosphäre
erfolgt.
[0015] Bei ebenen Mahlbahnen, die vertikal ausgerichtet sind, erfolgt der Transport des
Mahlgutes bei oszillierender gegenläufiger Bewegung der Mahlbahnen vorteilhaft unter
dem Einfluß der Schwerkraft von oben nach unten. Es sind deshalb keinerlei weitere
Transportverfahren zum Austrag des Mahlgutes aus der Anlage erforderlich.
[0016] Die Vorrichtung nach der das beschriebene Verfahren angewendet werden kann, sieht
vor, daß sie eine Vielzahl, zumindest zwei, parallele Mahlbahnen aufweist, zwischen
denen Mahlkörper in Form von Walzen, Stangen oder Rollen angeordnet sind. Die am Mahlprozeß
beteiligten Vorrichtungsteile haben somit eine sehr einfache geometrische Gestalt,
die die Herstellung und Wartung der Mühle erleichtert.
[0017] In der Ausgestaltung der Vorrichtung weisen die Mahlbahnen Hohlräume für die Aufnahme
eines Heizmediums z.B. eines Wärmeträgeröls oder für Dampf auf. Die Möglichkeit, eine
oder beide Mahlbahnen indirekt zu beheizen, erlaubt besonders vorteilhaft, weitere
Verfahrensschritte zur Erzeugung eines trockenen Endproduktes entfallen zu lassen
und auf die dafür sonst notwendigen Maschineninvestitionen zu verzichten.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mahlkörper seitlich in Führungslagern
zur Gewährleistung der Parallelität gehalten sind. Die Führungslager verhindern wirkungsvoll
ein Verklemmen bzw. Auswandern der Mahlkörper. Betriebsstörungen werden vermieden.
Diese Maßnahme stellt einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit
dar.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Führungslager in
eckigen Lagerplatten angeordnet sind, die eine Schraubverbindung zu seitlichen Führungswangen,
insbesondere Käfigringen, aufweisen. Dadurch ergibt sich eine besonders rationelle
Möglichkeit, Lager auszutauschen. Durch Lösen der Schrauben, die an den Käfigringen
bzw. seitlichen Wangen leicht zugänglich sind, kann die gesamte Lagerplatte mit Lager
schnell ausgetauscht werden. Die eckige Ausführung ist fertigungstechnisch besonders
kostengünstig herstellbar.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lagerplatten aus
korrosionsbeständigem Stahl bestehen. Dadurch erhalten die kritischen Maschinenteile,
zu denen Lager im allgemeinen gehören, eine besonders hohe Lebensdauer. Der Lagersitz
ist vorteilhaft vor Korrosion geschützt. Die übrigen Maschinenteile können aus kostengünstigeren
Materialien gefertigt werden, so daß sich insgesamt eine sehr robuste, betriebssichere
und trotzdem kostengünstige Lösung der Vorrichtung zur Mahlung von schwermahlbarem
Gut ergibt.
[0021] Weiterhin ist vorgesehen, daß die Aufgabeöffnungen der Vorrichtung einen Spalt zur
Dosierung aufweisen, der vorzugsweise kleiner oder gleich dem Abstand von zwei Mahlrollen
entspricht. Dadurch erfolgt eine dosierte Zuführung des Mahlgutes zur Mühle. Betriebsstörungen,
die durch eine zu starke Füllung der Mühle auftreten können, werden verhindert.
[0022] Der Energiebedarf der Mühle wird vorteilhaft dadurch verringert, daß die Rollen Anlauf
ringe aufweisen, die einen minimalen Abstand zu benachbarten Rollen aufrecht erhalten.
Dadurch wird die unmittelbare Reibung zwischen zwei benachbarten Rollen verhindert,
so daß auch genügend Raum zwischen den Rollen für die Aufnahme von Mahlgut bereitgestellt
wird.
[0023] Es reicht aus, daß eine Mahlbahn angetrieben ist. Vorzugsweise wird bei konzentrischen,
zylindrisch ausgebildeten Mahlbahnen die Innere angetrieben, so daß sich zwangsläufig
im Zusammenspiel mit den Rollen und der äußeren feststehenden Mahlbahn ein Bewegungsablauf
wie in einem Planetengetriebe ergibt.
[0024] Die eine der zylindrischen Mahlbahnen, vorzugsweise die Äußere, weist einen axialen
Spalt auf, der mittels einer Spannvorrichtung verstellbar ist. Durch diese Ausbildung
der Spannvorrichtung kann unter Zuhilfenahme z.B. von Federn, sehr vorteilhaft ein
selbsttätiges Nachspannen des Zylindermantels erfolgen, um z.B. den Verschleiß der
Mahlrollen auszugleichen.
[0025] Die weitere Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß auf einer Mahlbahn eine
oder mehrere Austragsöffnungen angeordnet sind. Die Anordnung der Austragsöffnung
im Verhältnis zur Aufgabeöffnung und der für das Mahlgut dadurch erforderliche Weg
zum Durchlaufen der Mühle bestimmt den Endfeinheitsgrad des Mahlgutes. Bei mehreren
derartig angeordneten Austragsöffnungen ist es also durch wahlweises öffnen oder Schließen
von Klappen möglich, je nach gewünschtem Endfeinheitsgrad, diesen einzustellen.
[0026] Eine andere mögliche Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, daß die parallelen
Flächen, d.h. die Mahlbahnen, Teile von Ebenen sind. Dies erlaubt die paketweise Anordnung
von mehreren plattenförmig ausgebildeten Mahlbahnen, die z.B. vertikal ausgerichtet
sind und zwischen denen sich horizontal liegende Mahlrollen befinden, als Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens vorzusehen.
[0027] Diese Ausführung der Vorrichtung sieht vor, daß die bewegten ebenen Mahlbahnen im
Gegentakt zueinander jeweils paarweise miteinander verbunden ausgebildet sind. Dadurch
wird vorteilhaft für den oszillierenden Antrieb der Mahlbahn ein Gewichtsausgleich
ermöglicht und der Antrieb kann mit überraschend niedriger Leistung erfolgen.
[0028] Weiterhin ist vorgesehen, daß die Mahlkörper seitlich Führungswangen aufweisen, die
vorzugsweise Einführschlitze für die Führungslager aufweisen. Diese Anordnung erlaubt
die besonders einfache Wartung bzw. den besonders einfachen Austausch von defekten
Lagern und erhöht die Verfügbarkeit der Gesamtanlage.
[0029] Vorteilhaft wird vorgesehen, daß die bewegten Mahlbahnen einen gemeinsamen Antrieb
aufweisen, der jeweils ein zusammengehöriges Paar von Mahlbahnen antreibt, die gegeneinander
jeweils symmetrisch verteilte ungleichmäßige Stellungen aufweisen. Die Zusammenfassung
und Zuordnung von mehreren angetriebenen Mahlbahnen zu einem Antrieb vergleichmäßigt
vorteilhaft den Verlauf des Motormoments und verringert weiterhin die Gesamtleistung
der für die Mühle vorzusehenden Antriebe.
[0030] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Mahlbahnen auf der Eingabeseite
zumindest eine Vorbrechnase für grobes Aufgabegut aufweisen. Diese Vorbrechnase zieht
durch ihre oszillierende Bewegung das Mahlgut in die Mühle und hindert zu große Stücke
daran, die Mühle möglicherweise zu blockieren.
[0031] Bei der vertikalen plattenförmigen Ausführung der Mahlbahn weisen die Mahlbahnen
vorteilhaft mehrere Zerkleinerungskanten an der Aufgabeseite mit vorzugsweise in Richtung
auf die Mahlkörper hin verringertem Durchtrittsquerschnitt auf. Dadurch können selbst
stückige Güter vermahlen werden, da sie mittels der Zerkleinerungskanten in Verbindung
mit der oszillierenden Bewegung der Mahlbahn auf eine vermahlbare Korngröße verkleinert
werden.
[0032] Die Erfindung wird in Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsform gezeigt, wobei
aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehnbar sind.
Gleiche Teile sind in den Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0033] Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. 1 die Seitenansicht der Rollenwalzenmühle aus einer senkrecht zur Drehachse der
Mahlbahn stehenden Richtung und
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie I - I aus Fig. 1.
[0034] In Fig. 2 bezeichnet 1 die Mahlwalze, die längs Ihres Umfangs mit den Mahlrollen
2 umgeben ist. Sowohl Mahlwalze 1 als auch die Mahlrollen 2 liegen innerhalb der Mahltrommel
3. Die Flacheisen 4, Fig. 1, die vorteilhaft auch durch rotierende Stäbe ersetzbar
sind, sind mit den Käfigringen 5 fest verbunden und bilden so den Käfig 6. Je nach
den geometrischen Abmessungen der Maschine können die Käfigringe 5 gegebenenfalls
auch entfallen. Die Flacheisen 4 sichern den Käfig gegen Verdrehen. Sie dienen darüberhinaus
auch zur axialen Führung der Mahlrollen 2. Die Mahlrollen 2 werden durch die Kugellager
7 auf Distanz gehalten, so daß die Mahlrollen 2 nicht gegeneinander reiben können.
[0035] Die Mahlgutaufgaben 8 sind im oberen Eereich und die Mahlgutausträge 9 auf dem Umfang
der Mahltrommel 3 angeordnet. Die Lage der Mahlgutausträge bestimmt den Feinheitsgrad
des Mahlgutes. Je größer der Umfangsbogen ist, den das Mahlgut durchläuft, desto feiner
wird das ausgetragenen Mahlgut. Die Länge der Mahltrommel 3 und die Feinheit der Aufmahlung
sind für die Anzahl der Mahlgutaufgaben und der Anordnung der Mahlgutausträge 9 entscheidend.
[0036] Beim Mahlvorgang wird das Mahlgut zwischen einer rotierend angetriebenen Mahlwalze
1, mehreren abrollenden Mahlrollen 2 und einer feststehenden Mahltrommel 3 zerdrückt,
wobei der Bewegungsablauf dem Prinzip des Nadellagers entspricht.
[0037] Die angetriebene rotierende Mahlwalze 1 versetzt die Mahlrollen 2 in eine entgegengesetzt
rotierende Bewegung, so daß die Mahlrollen am Innenmantel der stehenden Mahltrommel
abrollen. Dabei wandern die Mahlrollen 2 in die gleiche Richtung wie die Mahlwalze
1, jedoch mit der halben Geschwindigkeit, d.h. während die Mahlwalze 1 sich zweimal
um die eigene Achse dreht, wandern die Mahlrollen 2 einmal den vollen Umfang der Mahltrommel
entlang. Das über die Mahlgutaufgabe 8 eingetretene Mahlgut wird von den Mahlrollen
3 eingezogen und zwischen Mahlwalze 1, Mahlrollen 2 und Mahltrommel 3 zerdrückt. Dabei
ist der Füllungsgrad der Mühle für die Höhe des Mahldrucks entscheidend. Das zerdrückte
Mahlgut wandert durch die Mahlgutausträge nach außen. Vorteilhafterweise wird das
ausgetragene Mahlgut durch Trichter gefaßt. Diese Trichter können mittig und/oder
auch an den äußeren Enden der zylindrischen Mahlbahn liegen. Je nach Lage des Gutaustritts
ändert sich der Weg, den ein Korn während des Zerkleinerungsprozesses zurücklegt.
Die vorteilhafteste Lage des Mahlgutaustrags ist somit abhängig von der gewünschten
Korngröße und des zu vermahlenden Gutes. Innerhalb der Mahlgutaufgaben 8 sind geeignete
Elenente eingebaut, vorzugsweise Klappen oder Schieber 12, die es erlauben, eine Dosierung
des Mahlgutstromes vorzunehmen und so den Füllungsgrad der Mühle festzulegen. Vorteilhaft
ist die Mahltrommel geschlitzt ausgeführt, wobei der Schlitz 10 mittels geeigneter
Spannelemente 11, wie z.B. Schrauben und Federn, verstellt werden kann. Auf diese
Weise kann vorteilhaft einfach der Verschleiß der Mahlrollen ausgeglichen werden.
Weiterhin beeinflußt die Spaltbreite auch die Höhe des Mahldruckes. Es können auch
mehrere Klappen entlang des Umfangs der Mahltrommel angeordnet werden. Je nach den
welche dieser Klappen als Mahlgutaustrag benutzt wird, ändert sich die Feinheit des
ausgetragenen Gutes, so daß man auf diese Weise den Grad der Aufmahlung bestimmen
kann.
1. Verfahren zur Mahlung von schwermahlbarem Gut, insbesondere von feuchter Kohle
oder Koks zwischen rotierenden Mahlkörpern und einer Mahlbahn auf Endfeinheit, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mahlung in einem Gutbett auf der Mahlbahn unter Anwendung
eines hohen spezifischen Drucks erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut von Mahlrollen
zwischen konzentrischen, zylindrischen Mahlbahnen, von denen eine, vorzugsweise die
Innere, rotatorisch angetrieben ist, mehrfach überlaufen und mitgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut auf der
Mahlbahn mehreren Mahlvorgängen hintereinander unterworfen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut durch
ein überrollen durch die Mahlkörper und durch eine Bewegung in Austragsrichtung unter
mehreren Mahlkörpern hindurch einer Vielzahl von Zerkleinerungsvorgängen unterworfen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlung
durch im Verhältnis zur Aufgabekorngröße kleinen Mahlkörpern erfolgt, die insbesondere
in der gleichen Größenordnung wie die max. Aufgabekorngröße ausgebildet sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Mahlung eine Trocknung des Mahlgutes durch indirekte Erwärmung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlung
durch eine Vielzahl von als Rollen, Walzen, Stangen o.ä. ausgebildete Mahlkörper erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mahlkörper und die Mahlbahn eine oszillierende Bewegung ausführen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feinheitsgrad der Vermahlung durch die Länge des Mahlweges einstellbar ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschleiß der Mahlkörper selbstnachstellend ausgeglichen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vermahlung auch bei brennbarem Gut in einer nicht inerten Atmosphäre erfolgt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vielzahl,
zumindest zwei, parallele Mahlbahnen aufweist, zwischen denen Mahlkörper in Form von
Walzen, Stangen oder Rollen angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlbahnen Hohlräune
für die Aufnahme eines Heizmediums z.B. eines Wärmeträgeröls oder von Dampf aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlkörper
seitlich in Führungslagern zur Gewährleistung der Parallelität gehalten sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungslager
in eckigen Lagerplatten angeordnet sind, die eine Schraubverbindung zu seitlichen
Führungswangen, insbesondere Käfigringen (5), aufweisen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerplatten aus korrosionsbeständigem Stahl bestehen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine oder mehrere Aufgabeöffnungen mit einer Spaltbreite zur Dosierung aufweist,
die vorzugsweise kleiner oder gleich dem Abstand von zwei Mahlrollen entspricht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen eine Lagerung aufweisen, die einen einstellbaren Abstand zu benachbarten
Rollen aufrecht erhält.
19. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mahlbahn angetrieben ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die parallelen Mahlbahnen Teile von konzentrisch gelagerten Zylindern sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mahlbahn einen axialen Spalt aufweist, der mittels einer Spannvorrichtung
verstellbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einer Mahlbahn eine oder mehrere Austragsöffnungen angeordnet
sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die parallelen Flächen Teile von Ebenen sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegten ebenen Mahlbahnen in Gegentakt zueinander jeweils paarweise miteinander
verbunden ausgebildet sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 23 oder 24, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mahlkörper seitlich Führungswangen aufweisen, die vorzugsweise
Einführschlitze für die Führungslager aufweisen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 23, 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die bewegten Mahlbahnen einen gemeinsamen Antrieb aufweisen, der
jeweils ein zusammengehöriges Paar von Mahlbahnen antreibt, die gegeneinander jeweils
symmetrisch verteilte ungleichmäßige Stellungen aufweisen.
27. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 23, 24, 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlbahnen auf der Eingabeseite zumindest eine Vorbrechnase
für grobes Aufgabegut aufweisen.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlbahnen mehrere
Zerkleinerungskanten an der Aufgabeseite mit vorzugsweise in Richtung auf die Mahlkörper
hin verringertem Durchtrittsquerschnitts aufweisen.