[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches sowie ein Verfahren zum pneumatischen Eintragen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.
[0002] Eine derartige Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen und ein entsprechendes
Verfahren sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise wird hierzu verwiesen
auf die DE-OS 30 14 776 oder die Patentanmeldungen P 34 01 872.7 und P 34 02 332.8.
Nach den dortigen Lehren werden verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zum Einblasen
verschiedenartiger oder -farbiger Schußfäden bei Luftdüsen-Webmaschinen angesprochen,
die jedoch sämtlich mit beweglichen Blasdüsen arbeiten. Es dürfte einleuchten, daß
ein Verdrehen, Verschwenken oder sonstige Bewegungen einen erheblichen technischen
Aufwand mit sich bringen, der die Gesamtanfälligkeit der Webmaschine erhöht.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte
Schußeintragungsvorrichtung nebst Verfahren derart zu verbessern, daß sie die Nachteile
des Standes der Technik vermeiden und bei einer möglichst günstigen Lagerung der einzelnen
Blasdüsen eine präzise und schnelle Schußeintragung aus zwei oder mehr Blasdüsen gewährleisten,
ohne daß die Vorrichtung hierdurch im Aufbau komplizierter oder wartungsanfälliger
wird.
[0004] Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete
Schußeintragungsvorrichtung gelöst. Einerseits wird zwischen dem U-förmigen Kanal
des Rietbalkens und den Blasdüsen eine Ausrichtungshilfe eingesetzt, die in etwa eine
Trichterform oder dergl. besitzt. Andererseits ist es erforderlich,daß erfindungsgemäß
der Auslauf der Ausrichtungshilfe im Durchmesser geringer ist als die zu den Düsen
ausgerichtete Trichteröffnung. Erfindungsgemäß muß die Trichteröffnung im Durchmesser
so groß bemessen sein, daß er die eng aneinandergrenzenden Blasdüsenmündungen umfaßt,
während der Durchmesser der Austrittsöffnung bzw. des Auslaufes der Ausrichtungshilfe
etwa der Querschnittsbreite des U-förmigen Kanals entspricht oder etwas kleiner ist.
Eine derart angeordnete und befestigte Ausrichtungshilfe ermöglicht es dann, daß die
Blasdüsen ortsfest angeordnet werden können.
[0005] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den weiteren Ansprüchen 2 und 3 hervor, die
ebenfalls von erfindungsgemäßer Bedeutung sein können.
[0006] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ausschnittsansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen
Schußeintragungsvorrichtung; und
Fig. 2 eine Schemaansicht des Steuerungsverfahrens der in Fig. 1 gezeigten Schußeintragungsvorrichtung.
[0007] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schußeintragungsvorrichtung allgemein mit 10 bezeichnet.
; Der besseren Übersicht halber ist die Webmaschine nicht in ihrer Gesamtheit gezeigt,
damit die erfindungsgemäßen Details besser erkennbar sind. Die Hauptdüsen 18 sind
ortsfest oder an der Weblade 26 befestigt, da auf ein Verschwenken oder eine Translation
der einzelnen Düsen 18 verzichtet werden kann. Jede einzelne der vier gezeigten Düsen
besitzt eine eigene Speicher- bzw. Ablängungsvorrichtung 30, die in Fig. 2 gezeigt
sind. Die einzutragenden Schußfäden sind mit 32 bezeichnet. Jede der Düsen 18 besitzt
eine eigene Druckluftleitung 19, die jeweils mit einem kleinen Druckluftbehälter 21
verbunden sind. Diese Konstruktion ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn man unterschiedlich
schwere Schußfäden 32 oder in der Oberfläche unterschiedliche Schußfäden einträgt.
Es dürfte jedoch einleuchten, wenn man zwar gleiche jedoch verschiedenfarbige Garnnummern
einträgt, daß man auch nur mit einem Luftbehälter 21 auskommen kann.
[0008] Von besonderer erfindungsgemäßer Bedeutung ist die Ausrichtungshilfe 17, die eine
trichterförmige Bohrung 12 aufweist, die zwischen dem U-förmigen Kanal 14 des Rietbalkens
16 und den Blasdüsen 18 angeordnet ist, deren Trichteröffnung 20 im Durchmesser mindestens
gleich oder etwas größer ist als der Gesamtdurchmesser der Blasdüsen 18, auf welche
die Trichteröffnung hin ausgerichtet ist. Die zum U-förmigen Kanal 14 liegende Austrittsöffnung
22 der Ausrichtungshilfe 17 entspricht im Durchmesser etwa der Querschnittsbreite
des U-förmigen Kanals 14. Sie kann auch etwas geringer sein, sofern eine einwandfreie
Ablenkung und gleichmäßige Eintragung der einzelnen Schußfäden 32 aus ihren unterschiedlichen
Düsen 18 sichergestellt ist. In einer anderen Ausführungsform (nicht gezeigt) ist
beispielsweise daran gedacht, auf eine separate Ausrichtungshilfe 17 zu verzichten
und diese integral im Riet 16 auszubilden, d.h. man könnte die ersten zwei oder drei
Rietstäbe im Bereich des tunnelförmigen Kanals 14 trichterförmig mit den gleichen
Größenverhältnissen - wie oben schon angedeutet - gestalten, so daß auf die Ausrichtungshilfe
17 als separaten Bestandteil verzichtet werden kann. Ebenfalls dürfte es einleuchten,
daß bei weniger Schußfäden völlig auf den Trichter oder die besondere Gestaltung des
Riets verzichtet werden kann.
[0009] In Fig. 2 sind die gleichen baulichen Merkmale mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
Jede Blasdüse 18 wird dabei über ein eigenes Magnetventil 40 gesteuert, das wiederum
mit dem jeweiligen Luftbehälter 21 verbunden ist. Die hierzu verwendeten Druckluftleitungen
19 weisen jedoch jeweils ein eigenes Rückschlagventil auf, wie dieses durch das Bezugszeichen
50 angedeutet ist. Die Rückschlagventile 50 sind über einen Verteiler 51 mit einem
größeren Luftbehälter 60 verbunden, während die kleinen Druckluftbehälter jeweils
über ein Druckregelventil 70 mit dem größeren Luftbehälter 60 verbunden sind.
[0010] Die Steuerung der Magnetventile 40 erfolgt von der nicht gezeigten Schaftmaschine,
Jacquardmaschine oder einer separaten Farbsteuerungseinrichtung . Wenn der jeweilige
Schußfaden 32 von der entsprechend zugehörigen Düse 18 eingetragen werden soll, wird
das Magnetventil 40 von der Steuerungseinrichtung gesteuert. Der genaue Zeitpunkt
des öffnens des Ventils erfolgt über einen Näherungsschalter 90 mit Fahne 80, die
an einer Welle 82 der Webmaschine befestigt ist. Sobald der Näherungsschalter 90 betätigt
wird, wird das jeweilige Magnetventil 40 geöffnet, so daß die Luftzufuhr zur entsprechenden
Düse 18 freigegeben und der Schußfaden durch die Luft in das offene Webfach durch
die erfindungsgemäße Ausrichtungshilfe 17 eingetragen werden kann. Die Dauer der Luftzufuhr
wird mit der Kontaktlänge der Fahne 80 am Näherungsschalter
90 bestimmt. Die Fahne 80 stellt eine verschwenkbare Doppelscheibe oder eine einteilige
Scheibe dar, mit deren Länge die Dauer der Magnetventil- öffnung bestimmt werden kann.
Durch den Näherungsschalter 90 wird auch der richtige Zeitpunkt der Schußeintragung
in das offene Webfach bestimmt. Nach dem Eintragen des jeweiligen Fadens erfolgt das
Abschneiden des Schußfadens im Moment des Schußfadenanschlages zwischen dem Riet 14
und der Ausrichtungshilfe 12 oder zwischen dem Ende der Blasrohre 18 und der Ausrichtungshilfe
17. Die Schußeintragung kann in beliebiger pic ä pic-Folge für eine größere Anzahl
von Schußfäden 32 erfolgen. Der Schußfaden, der von der Schußfadenschere (nicht gezeigt)
abgeschnitten ist und nicht mehr zur weiteren Schußeintragung ansteht, bleibt in dem
jeweiligen Düsenrohr 18 liegen und wird durch zugeführte Hilfsluft in seiner Stellung
gehalten. Damit nicht.im Moment der Schußfadeneintragung Luft, die zur Schußeintragung
dient, entweichen kann, werden entsprechend Rückschlagventile 50 vorgesehen.
[0011] Es sei noch einmal betont, daß bei nur zwei oder drei Schußeintragungsrohren man
gegebenenfalls auch ohne die erfindungsgemäße Ausrichtungshilfe 17 auskommen kann,
sofern Staffettendüsen vorgesehen sind, die etwa geringfügige Ungenauigkeiten der
Schußeintragungslinie korrigieren können. Die trichterförmige Bohrung 12 der erfindungsgemäßen
Ausrichtungshilfe 17 ist jedoch dann unabdingbar, wenn beispielsweise vier oder noch
mehr eng aneinander angrenzende Blasrohre 18 vorgesehen sind.
[0012] Während der Näherungsschalter 24 einerseits mit den Schußfadenspeicher-und Ablängungsvorrichtungen
30 und andererseits mit dem Magnetventil verbunden ist, ist der Näherungsschalter
90 mit dem Magnetventil 40 und der Näherungsschalter 91 mit der Einrichtung 30 verbunden.
Der Näherungsschalter 90 dient dabei zur Zeitpunkteinstellung der Hauptdüsen über
die Magnetventile 40 und steuert Anfang und Ende der Druckluftzufuhr, während der
Näherungsschalter 91 zur Zeitpunkteinstellung der Fadenfreigabe der Trommelspeicher
30 dient.
1. Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen mit zwei oder mehr eng aneinandergrenzenden
Blasdüsen zum pneumatischen Eintragen aufeinanderfolgender Schußlängen unterschiedlicher
Farbe und/oder Qualität, gekennzeichnet durch eine Ausrichtungshilfe in Form einer
trichterförmigen Bohrung (12), die zwischen dem U-förmigen Kanal (14) des Rietbalkens
(16) und den Blasdüsen (1.8) angeordnet ist, deren Trichteröffnung (20) im Durchmesser
mindestens gleich oder etwas größer ist als der Gesamtdurchmesser der Blasdüsen, auf
welche die Trichteröffnung hin ausgerichtet ist, während die zum U-förmigen Kanal
liegende Austrittsöffnung (22) der Ausrichtungshilfe im Durchmesser etwa der Querschnittsbreite
des U-förmigen Kanals entspricht oder etwas kleiner oder größer ist, und wobei die
Blasdüsen ortsfest angeordnet sind.
2. Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vier Blasdüsen (18) gebündelt auf engstem Raum ortsfest am Maschinengestell oder
der Weblade befestigt sind.
3. Verfahren zum pneumatischen Eintragen aufeinanderfolgender Schußlängen unterschiedlicher
Farbe und/oder Qualität unter Verwendung der Schußeintragungsvorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Blasdüse über ein Magnetventil (40) mit einem
eigenen Luftbehälter (21) verbunden ist, welches jeweils über einen an einer Schaftmaschine,
Jaquardmaschine oder separaten Farbsteuerungseinrichtung befestigten Näherungsschalter
(24) die Druckluftzufuhr für die jeweilige Schußfadeneintragung steuert.
4. Schußeintragungsvorrichtung für Webmaschinen mit zwei oder mehr eng aneinandergrenzenden
Blasdüsen zum pneumatischen Eintragen aufeinanderfolgender Schußlängen unterschiedlicher
Farbe und/ oder Qualität, dadurch gekennzeichnet, daß einige der ersten Rietstäbe
trichterförmig ausgebildet sind, wobei die Trichteröffnung im Durchmesser mindestens
gleich oder etwas größer ist als der Gesamtdurchmesser der Blasdüsen, auf welche die
Trichteröffnung hin ausgerichtet ist, während die in den U-förmigen Kanal weiterführende
Austrittsöffnung im Durchmesser der Querschnittsbreite des U-förmigen Kanals entspricht.