[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Entwässerungspresse für
Wäscheposten, insbesondere für eine Kolbenpresse.
[0002] In Großwäschereien sind heute allgemein sogenannte Membranpressen zum Entwässern
der aus den Durchlaufwaschmaschinen ankommenden gewaschenen Wäscheposten üblich. Dabei
wird eine mit einer angesaugten Membran versehene Glocke über einen vorgeformten Wäschekuchen
gestülpt und arretiert. Dann wird zwischen Glocke und Membran über eine Niederdruckpumpe
Wasser eingefüllt. Für den eigentlichen Entwässerungsvorgang wird anschließend eine
Hochdruckpumpe eingeschaltet, welche den Druck der sich auf die Wäsche pressenden
Membran innerhalb von etwa 50 sec auf ca. 30 bar bringt. Danach bleibt die Hochdruckpumpe
voll eingeschaltet und das geförderte Wasser wird über ein Überdruckventil abgespritzt.
Bei diesem Vorgang erhitzt sich das Wasser, wodurch Kavitation in der Pumpe entsteht.
Um die Kavitationsschäden in Grenzen zu halten, wird das erwärmte Wasser teilweise
durch automatisches Zufüllen von Kaltwasser ersetzt. Der Stromverbrauch liegt während
dieses Vorganges bei ca. 7,5 KW.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Energieverbrauch erheblich zu reduzieren
und den Pumpenverschleiß zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Verfahrensmerkmale zum Betreiben der Hydraulik
vorgeschlagen.
[0004] Durch diese gezielten Maßnahmen während der einzelnen Preßstufen hat sich gezeigt,
daß bei gleicher Entwässerungsleistung nur noch etwa die Hälfte der bisher benötigten
Energie verbraucht wird.
[0005] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel mit einem Energieverbrauchsschaubild
dargestellt.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema der Steuerung für eine Kolbenpresse
Fig. 2 ein Schaubild über den Energieverbrauch während eines Preßvorganges.
[0007] Der mit einem wassergefüllten Gummikissen 1 bestückte Preßstempel 2 wird über den
hydraulisch betätigten Kolben 3 in den Druckbehälter 4 bewegt. Der zu entwässernde
Wäscheposten befindet sich dabei in dem sich auf der gelochten Unterlage 5 abstützenden
Druckbehälter 4.
[0008] Der Arbeitsablauf ist wie folgt:
Sobald das Ventil 6 in der Auslaufleitung 7 geöffnet wird, senkt sich der Preßstempel
2 durch sein Eigengewicht, wobei er über das Füllventil 8 durch die Füllleitung 9
Hydraulik-Öl aus dem Behälter 10 ansaugt. Anschließend werden die Niederdruckpumpe
11 und die Hochdruckpumpe 12 der Zweikreispumpe über den Motor 13 mit hoher Drehzahl
in Betrieb gesetzt. Dies kann beispielsweise über ein Zeitrelais erfolgen. Durch die
hohe Förderleistung der Niederdruckpumpe 11 wird schnell die erste Druckstufe von
etwa 10 bar des auf den Wäscheposten drückenden Preßstempels erreicht. Wenn diese
Druckstufe erreicht ist, z.B. zeitlich gesteuert, wird durch Öffnen des Kurzschlußventils
14 in der Rückleitung 15 die Niederdruckpumpe 11 praktisch außer Betrieb gesetzt.
Sie pumpt zwar noch Öl um, jedoch ohne Druck zu erzeugen, so daß diese Pumpe praktisch
keine Energie mehr umsetzt. Mit erheblich verminderter Förderleistung (beispielsweise
von nur noch 16 %) wird nun der Druck über die Hochdruckpumpe auf etwa 30 bar gesteigert.
Das Rückschlagventil 16 verhindert das Entweichen des Öls über das geöffnete Kurzschlußventil
14. Ist der angestrebte Endpreßdruck von etwa 30 bar erreicht, dann wird die Drehzahl
des Motors 13 erheblich reduziert, so daß über das Überströmventil 17 nur noch geringe
Mengen an Energie in Wärme umgesetzt werden.
[0009] Die einzelnen Stufen des Preßvorganges sind in Fig. 2 in einem Diagramm dargestellt,
wobei die Zeitdauer und der jeweilige Energieverbrauch abzulesen sind. Die drei schraffierten
Flächen veranschaulichen den Energieverbrauch in den einzelnen Preßabschnitten. Zum
Vergleich ist durch die gestrichelte Linie angedeutet, wie hoch der Energieverbrauch
bei herkömmlichen Entwässerungspressen pro Preßtakt ist. Es ist leicht zu erkennen,
daß mindestens eine Reduzierung auf die Hälfte erreicht werden kann.
[0010] Durch die Schalter 18 und 19 soll angedeutet werden, daß es sich um einen polumschaltbaren
Motor 13 handelt, mit welchem die Niederdruck- und Hochdruckpumpe dem jeweiligen Preßabschnitt
entsprechend betrieben werden können.
1. Verfahren zum Betreiben einer Entwässerungspresse für Wäscheposten, insbesondere
für eine Kolbenpresse, deren hydraulisch betätigter Preßstempel in einen die Wäsche
enthaltenden Druckbehälter einfährt, dadurch gekennzeichnet, daß über eine aus einer
Niederdruckpumpe (11) und einer Hochdruckpumpe (12) bestehende Zweikreis-Pumpe, welche
von einem polumschaltbaren Motor (13) angetrieben wird, der Preßdruck stufenweise
aufgebaut wird, indem
a) zunächst Niederdruck- (11) und Hochdruckpumpe (12) über den Motor (13) mit hoher
Drehzahl betrieben werden, dann
b) bei Erreichen einer ersten Druckstufe (~10 bar) die Niederdruckpumpe (11) wirkungslos
gemacht wird, und anschließend
c) bei Erreichen des Endpreßdruckes (-30 bar) über die mit erheblich verminderter
Förderleistung arbeitende Hochdruckpumpe die Drehzahl des Motors (13) bis zum Ende
der Preßzeit erheblich reduziert wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer Entwässerungspresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Niederdruckpumpe (11) bei Erreichen der ersten Druckstufe dadurch wirkungslos
gemacht wird, indem eine von der Druckseite der Niederdruckpumpe (11) zum Behälter
der Hydraulikflüssigkeit führende Rückleitung (15) geöffnet wird.
3. Verfahren zum Betreiben einer Kolbenpresse nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Einschalten der Zweikreis-Pumpe von dem sich durch sein Eigengewicht absenkenden
Preßstempel (2) über eine mit dem Behälter (10) der Hydraulikflüssigkeit in Verbindung
stehende Fülleitung (9) mit Füllventil (8) Hydraulikflüssigkeit angesaugt wird.