[0001] Die Erfindung betrifft einen Treibstangenbeschlag gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiger Treibstangenbeschlag ist aus dem DE-GM 7 739 940 bekannt, wobei der
Riegel als Schwenkriegel ausgebildet ist derart, daß bei einer Längsverschiebung der
Treibstange über die Schlitz/Zapfenverbindung der Schwenkriegel um einen gehäusefesten
Zapfen des Zusatzschlosses verlagert wird. Auf den vorgeschlossenen Schwenkriegel
einwirkende Rückdrückkräfte müssen demzufolge vom Bedienungsschloß aufgefangen werden.
Auch ist ein größeres Vorschwenken des Riegels über die Stulpe mit einem größeren
Weg der Treibstange verbunden.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Treibstangenbeschlag
der vorausgesetzten Art so auszugestalten, daß einerseits auf den vorgeschlossenen
Riegel einwirkende Rückdrückkräfte nicht auf das Bedienungsschloß übertragen werden
und andererseits mit einem geringen Treibstangenweg ein großer Hub des Riegels erreichbar
ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Treibstangenbeschlag von
erhöhtem Sicherheitswert angegeben. Der von der Steuerkurve des Schiebers verlagerbare
Obersetzungs-Schwenkhebel gestattet bei geringem Hub der Treibstange ein weites Vorschließen
des Riegels. Auch ist hierbei eine große Leichtgängigkeit gegeben. Trotzdem ist der
Schubriegel gegen Zurückdrücken durch das Zusammenwirken von Übersetzungs-Schwenkhebel
und Schieber gesperrt, so daß Rückdrückkräfte nicht in das Bedienungsschloß eingeleitet
werden.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß der Schubriegel mittels eines
ein Fenster des Übersetzungs-Schwenkhebeis durchsetzenden Führungszapfens in einen
Schlitz des Zusatzschloßbodens eingreift. Trotz Zusammenwirken des Schubriegels mit
dem Übersetzungs-Schwenkhebel wird die Führung des Schubriegels nicht beeinträchtigt.
Ausgenutzt ist zu diesem Zweck auch die Tatsache, daß sich der Übersetzungs-Schwenkhebei
und Schubriegel bei ihrer Verlagerung stets in gleicher Richtung bewegen, so daß durch
das Fenster der Übersetzungs-Schwenkhebel keine gefährdende Schwächung erfährt.
[0007] Schließtechnische Vorteile bringt es, daß das Zusatzschloß zwischen Bedienungsschloß
und Treibstangen-Schließzapfen angeordnet ist. Hierdurch wird der Sicherheitswert
zusätzlich noch erhöht. Die Treibstange, die den Schubriegel steuert, dient gleichzeitig
als tragendes Element für die Schließzapfen.
[0008] Darüber hinaus ist es bautechnisch günstig, daß der Schubriegel durch ein Fenster
der Treibstange greift, welche mit in das Zusatzschloß hineinragenden Kupplungszapfen
ausgestattet ist, deren Köpfe in formschlüssigem Eingriff stehen zu Löchern des Schiebers,
welcher Längs-Führungsschlitze besitzt, in die Stehzapfen des Zusatzschloßbodens ragen.
Hierdurch wird eine stabile Kupplung zwischen Treibstange und Schieber erreicht. Der
Schieber erhält seine Führung durch die ortsfesten Stehzapfen. Da der Schieber auch
in Eingriff steht zu den Köpfen der Kupplungszapfen der Treibstange, wird hierdurch
die Lage der Treibstange im Zusatzschloß stabilisiert, was zu einem störungsfreien
Schließen des Zusatzschlosses führt.
[0009] Dabei erweist es sich als vorteilhaft, daß der eine Längs-Führungsschlitz von einem
sich an die Steuerkurve anschließenden Abschnitt gebildet ist. Hierdurch erfüllt dieser
Längs-Führungsschlitz eine Doppelfunktion.
[0010] Endlich bringt es noch schließtechnische Vorteile, daß die Schließzapfen dem Ausschluß
des Schubriegels voreiien. Dann werden beim Abschließen des Treibstangenbeschlages
erst die Schließzapfen in Eingriff zu den ihnen zugeordneten Schließblechen des Festrahmens
gebracht, wodurch über entsprechende Auflaufschrägen des Schließbleches ein Anziehen
des Türbeschlages in Richtung des Festrahmens erfolgt. Hierbei erfährt der Schubriegel
eine Ausrichtung auf die ihm zugeordnete Schließöffnung des Schließbleches, so daß
er, dem Schließzapfen nachfolgend, störungsfrei in die Schließöffnung eintreten kann.
Diese Maßnahme erweist sich insbesondere als vorteilhaft, wenn es sich um hohe Türen
handelt, die zum Verziehen neigen.
[0011] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1-10 erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht eines Treibstangenbeschlages,
Fig. 2 eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des festrahmenseitigen Schließbleches,
Fig. 4 in etwa natürlichem Maßstab eine Ansicht des Zusatzschlosses, wobei die Schloßdecke
entfernt ist,
Fig. 5 eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 4,
Fig. 6 eine Rückansicht des Zusatzschlosses,
Fig. 7 in vergrößerter Darstellung das Zusatzschloß bei fortgelassener Schloßdecke
und strichpunktiert veranschaulichtem Schieber gemäß der zurückgezogenen Stellung
des Schubriegels,
Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, wobei der Schubriegel um ein geringes
Maß vorgeschlossen ist,
Fig. 9 die der Fig. 8 entsprechende Stellung des voreilenden Schließzapfens während
des Eintretens in die ihm zugeordnete Schließausnehmung und
Fig. 10 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung, wobei der Schubriegel vollständig
vorgeschlossen ist.
[0012] Der Treibstangenbeschiag besitzt eine Stulpe 1. An diese ist ein mittleres Bedienungsschloß
2 und beidseitig desselben je ein Zusatzschloß 3 angesetzt. Das Bedienungsschloß 2
weist eine Falle 4 auf, die mittels einer im Bedienungsschloß gelagerten Nuß 5 zurückziehbar
ist. Unterhalb der Nuß 5 nimmt das Bedienungsschloß einen Profilschließzylinder 6
auf. Bei Schlüsselbetätigung wird eine aus dem Bedienungsschloß 2 austretende Treibstange
7 entweder in der einen oder anderen Richtung verlagert, und zwar in Abhängigkeit
vom Drehsinn des Schließbartes des Profilschließzylinders 6.
[0013] Die Treibstange 7 durchsetzt die Zusatzschlösser 3 und trägt jenseits derselben Schließzapfen
8. Zu diesem Zweck sind in der Stulpe 1 entsprechende Längsschlitze 9 für die Schließzapfen
vorgesehen.
[0014] Jedes Zusatzschloß 3 besitzt einen Schloßboden 10, von welcher eine Abwinklung 11
ausgeht, die ihrerseits fest mit der Stulpe 1 verbunden ist. Vom Zusatzschloßboden
10 gehen ferner ortsfeste Stehzapfen 12, 13 aus. Auf diesen stützt sich eine Schloßdecke
14 ab, die mit einem abgewinkelten Rand das Eingerichte des Zusatzschlosses 3 überfängt.
Im Mittelbereich des Zusatzschlosses 3 ist ein Schubriegel 15 geführt. Letzterer setzt
sich aus einem Riegelkopf 15' und einem Riegelschwanz 15" zusammen. Für den Riegelkopf
15' ist in der Stulpe 1 eine dem Riegelkopf querschnittsangepaßte Ausnehmung 16 vorgesehen,
die einerseits zur Führung des Riegels 15 dient. Andererseits erhält der Riegel 15
im riegeischwanzseitigen Bereich eine Führung durch einen von ihm ausgehenden Führungszapfen
17, der in einen in Schließrichtung des Schubriegels 15 verlaufenden Schlitz 18 des
Zusatzschloßbodens 10 eingreift. Der Führungszapfen 17 durchsetzt ein Fenster 19 eines
sich zwischen Zusatzschloßboden 10 und Riegelschwanz 15" erstreckenden Übersetzungs-Schwenkhebels
20. Letzterer ist als einarmiger Hebel ausgebildet und lagert um den, vom Bedienungsschloß
aus gesehen, jenseits des Schubriegels 15 liegenden Stehzapfen 12. Das freie Ende
des Übersetzungs-Schwenkhebels 20 ist mit einem Mitnehmerzapfen 21 bestückt, der in
einen quer zur Schließrichtung des Schubriegels 15 verlaufenden Kupplungsschlitz 22
des Riegelschwanzes 15" eintaucht. Auf seinem Mittelabschnitt besitzt der Übersetzungs-Schwenkhebel
20 einen Steuerzapfen 23. Letzterer greift in einen als Steuerkurve 24 ausgebildeten
Schlitz eines Schiebers 25 ein. Dieser ist quer zur Ausschlußrichtung des Schubriegels
auf den Stehzapfen 12, 13 geführt, die entsprechende Längs-Führungsschlitze 26, 27
des Schiebers 25 durchsetzen.
[0015] Mitgenommen wird der Schieber 25 von der Treibstange 1. Zu diesem Zweck gehen von
der Treibstange 1 in das Zusatzschloß 3 hineinragende Kupplungszapfen 28 aus, deren
vierkantige Köpfe 29 mit einem Teil formschlüssig in Löcher 25' des Schiebers 25 eintreten.
Die Treibstange 1 erstreckt sich zwischen dem Schieber 25 und der Abwinklung 11 des
Zusatzschloßbodens 10. Zum Durchtritt des Schubriegels 1 bildet die Treibstange 1
ein langgestrecktes Fenster 30 aus.
[0016] Der eine Längs-Führungsschlitz 26 ist von einem sich an die Steuerkurve 24 anschließenden
Abschnitt gebildet. Im einzelnen verlaufen der Längs-Führungsschlitz 26 und die sich
anschließende Steuerkurve 24 Z-förmig. Der Endabschnitt 24' der Steuerkurve 24 erstreckt
sich parallel zum Längs-Führungsschlitz 26 und befindet sich auf der dem Riegelkopf
15' abgewendeten Seite des Schiebers 25. Den Übergang zwischen dem Längs-Führungsschlitz
26 und Endabschnitt 24' bilden zwei bogenförmige Abschnitte 24", 24"', die durch einen
kurzen, geradlinig verlaufenden Zwischenabschnitt 24"" untereinander verbunden sind.
Bei zurückgeschlossenem Schubriegel 15, vergl. insbesondere Fig. 7, befindet sich
der Steuerzapfen 23 des Übersetzungs-Schwenkhebels 20 in dem Endabschnitt 24' der
Steuerkurve 24.
[0017] Festrahmenseitig ist ein Schließblech 31 zu befestigen. Dieses enthält die Schließöffnungen
32 für die Falle 4 und Schließöffnungen 33 für die Schubriegel 15 der Zusatzschlösser
3. An das Schließblech 31 fügen sich weitere, kurze Schließbleche 34 an. Jedes dieser
Schließbleche 34 wirkt zusammen mit dem Schließzapfen 8 und formt für diesen eine
Eintauchöffnung 35, die sich In eine Nische 36 fortsetzt. Das eintauchseitige Ende
der Nische 36 bildet eine Anzugsschräge 37 für den Schließzapfen.
[0018] Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Soll nach dem Zuschlagen der Türe der Treibstangenbeschlag
in Verriegelungsstellung gebracht werden, so geschieht dieses durch Schlüsselbetätigung.
Einhergehend damit wird die Treibstange 7 verlagert. Der Steuerzapfen 23 und die Steuerkurve
24 sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß die Schließzapfen 8 dem Ausschluß des
Schubriegels 15 voreilen. Das bedeutet, daß, wie in Fig. 8 und 9 dargestellt ist,
der Schubriegel 15 um das Maß x vorgeschlossen ist, während der Schließzapfen 8 sich
um das Maß y bewegt hat. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß das Maß y ein mehrfaches
des Maßes x ist. Demgemäß hat der Schubriegel 15 noch nicht das Schließblech 31 erreicht.
Der Schließzapfen 8 ist jedoch bereits auf die Anzugsschräge 37 des Schließbleches
34 aufgelaufen und hat dabei eine Anzugsverlagerung der Türe in SchJießrichtung erzwungen,
so daß dann, wie Fig. 9 veranschaulicht, der Schubriegelkopf 15' mit der zugeordneten
Schließöffnung 33 fluchtet. In dieser Schließphase liegt der Steuerzapfen 23 innerhalb
des Bogenabschnittes 24" der Steuerkurve. Demzufolge hat sich der Übersetzungs-Schwenkhebel
20 um ein geringes Maß in Ausschließrichtung verschwenkt und über den Mitnehmerzapfen
21 den Schubriegel um das vorerwähnte Maß x vorgeschlossen.
[0019] Bei fortschreitender Schließbetätigung durchläuft der Steuerzapfen 23 die Steuerkurve
24 verbunden mit einem Verschwenken des Obersetzungs-Schwenkhebels 20, welcher dann
den Schubriegel 15 in die Lage gemäß Fig. 10 vorschließt. Dieser taucht dabei in die
Schließöffnung 33 ein. In der vorgeschlossenen Stellung erstreckt sich dann der Steuerzapfen
23 in dem geradlinigen Längs-Führungsschlitz 26, welcher sich an die Steuerkurve 24
anschließt.- Wirken demgemäß Rückdrückkräfte auf den Riegel in Pfeilrichtung z, so
werden diese im Bereich zwischen dem Steuerzapfen 23 und dem Längs-Führungsschlitz
26 aufgefangen und demgemäß nicht weitergeleitet, wodurch das Bedienungsschloß 2 keine
Rückdrückkräfte aufnehmen muß.
[0020] Da die Anlenkstelle des Übersetzungs-Schwenkhebels 20 sich auf der einen Seite des
Schubriegels 15 befindet und der Kupplungspunkt sich im Bereich der anderen Seite
des Schubriegels erstreckt, wird ein großer Ausschluß des Schubriegels verwirklicht.
[0021] Die freie Beweglichkeit des Übersetzungs-Schwenkhebeis 20 ist nicht beeinträchtigt
zufolge des Fensters 19, welcher vom Führungszapfen 17 durchsetzt wird.
[0022] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Treibstangenbeschtag mit mittlerem Bedienungsschloß und von den Treibstangen gesteuerten
Zusatzschlössern oberhalb und unterhalb des Bedienungsschiosses, welche Zusatzschlösser
mit aus der Stulpe austretenden Riegeln ausgestattet sind und einen von der Treibstange
verlagerbaren Schieber besitzen, der über eine Schlitz/Zapfenverbindung den Riegel
aussteuert, dadurch gekennzeichnet, daß am Schwanz (15") des als Schubriegel (15)
ausgebildeten Riegels ein Übersetzungs-Schwenkhebel (20) angreift, der auf seinem
Mittelabschnitt einen Steuerzapfen (23) besitzt, welcher in den als Steuerkurve (24)
ausgebildeten Schlitz des Schiebers (25) eingreift.
2. Treibstangenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubriegel
(15) mittels eines ein Fenster (19) des Übersetzungs-Schwenkhebels (20) durchsetzenden
Führungszapfens (17) in einen Schlitz (18) des Zusatzschloßbodens (10) eingreift.
3. Treibstangenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzschloß
(3) zwischen Bedienungsschloß (2) und Treibstangen-Schließzapfen (8) angeordnet ist.
4. Treibstangenbeschtag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubriegel
(15) durch ein Fenster (30) der Treibstange (7) greift, welche mit in das Zusatzschloß
(3) hineinragenden Kupplungszapfen (28) ausgestattet ist, deren Köpfe (29) in formschlüssigem
Eingriff stehen zu Löchern (25') des Schiebers (25), welcher Längs-Führungsschlitze
(26, 27) besitzt, in die die Stehzapfen (12, 13) des Zusatzschloßbodens (10) ragen.
5. Treibstangenbeschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Längs-Führungsschlitz
(26) von einem sich an die Steuerkurve (24) anschließenden Abschnitt gebildet ist.
6. Treibstangenbeschlag nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schließzapfen (8) dem Ausschluß des Schubriegels (15) voreilen.