[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Waschzusatz, welcher Waschflotten zur Steigerung
der Waschwirkung beigefügt werden kann. Durch den Zusatz des erfindungsgemäßen Additivs
wird die Entfernung von bleichbaren Anschmutzungen sowie von Fett-/O1- und Pigmentschmutz
aus den zu waschenden Textilien verbessert.
[0002] Beim Waschen von Textilien wird die Waschflotte im allgemeinen auf eine gegenüber
Raumtemperatur erhöhte Temperatur erwärmt. Durch diese Maßnahme wird die Waschleistung
der eingesetzten Waschmittel zum Teil erheblich verstärkt. Die Erwärmung der Waschflotte
und der Textilien ist allerdings mit einem erhöhtem Energieaufwand beim Waschen verbunden.
Da außerdem manche Textilien, insbesondere Textilien aus Wolle oder synthetischen
Fasern aus verschiedenen Gründen bei erhöhter Temperatur nicht gewaschen werden können,
sind immer wieder Versuche gemacht worden, gute Waschergebnisse beim Waschen mit niedrigen
Temperaturen zu erreichen. Bei niedrigen Waschtemperaturen ist aber die Wirkung der
zur Entfernung von bleichbaren Flecken häufig verwendeten Perverbindungen zum Teil
erheblich verringert oder sogar soweit abgeschwächt, daß derartige Flecken nicht mehr
entfernt werden. Aus diesem Grunde setzt man Waschmitteln zur Erhöhung der Bleichwir
kung sogenannte Bleichaktivatoren zu, die die bleichende Wirkung der Perverbindungen
verstärken und die Wirkung auch schon bei niedrigeren Waschtemperaturen einsetzen
lassen. Die gleichzeitige Anwesenheit von Perverbindungen und Bleichaktivatoren in
Waschmitteln verringert aber deren Lagerstabilität, insbesondere, wenn die Materialien
während der Lagerung nicht vor Feuchtigkeit geschützt werden können. Versuche zur
Verbesserung der Stabilität führten in der Regel zu einer beträchtlichen Verringerung
der Bleichwirkung der Waschmittel. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, den
Bleichaktivator getrennt von dem die Perverbindung enthaltenden Waschmittel zu lagern
und wenigstens einen Teil des Aktivators erst unmittelbar vor Gebrauch der Waschflotte
zuzusetzen. Die DE-OS 27 44 642 beschreibt zur Lösung dieses Problems ein Waschmittel-Additiv,
das einen organischen Bleichaktivator in wasserfreisetzbarer Kombination mit einem
nichtteilchenförmigen Substrat enthält. Außer dem Bleichaktivator und eventuellen
Freisetzungshilfsmitteln kann das Waschmittel-Additiv der DE-OS 27 44 642 noch weitere
Zusätze, wie z. B. Schaummodifikatoren, Chelat-bildende Mittel, Schmutzsuspendiermittel,
optische Aufheller, Bakterizide, Antitrübungsmittel, Enzyme, Textilweichmacher, Duftstoffe
enthalten. Durch die Trennung von Bleichaktivator und bleichender Perverbindung bi
unmittelbar vor dem Gebrauch können die Proleme, die b j der gemeinsamen Lagerung
von Perverbindungen und Bleich :tivatoren entstehen, vermieden werden. Eine weitere
Verbesserung der Waschleistung von Waschmitteln auf Basis von Aniontensiden und anorganischen
Persalzen ermöglicht ein Additiv, das nach der Lehre der DE-OS 28 57 153 zusätzlich
zu einem Bleichaktivator eine Kombination aus einem alkoxylierten nichtionischen Tensid
und einem kationischen Tensid mit einem 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthaltenden Rest
und im übrigen kurzen Resten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen auf einem Substrat enthält.
Ein Nachteil der genannten Additive besteht aber darin, daß der Verwender dieser Additive
beim Entnehmen der Additive aus der Verpackung und beim Zusetzen der Additive zu der
Waschmittelflotte mit den Wirkstoffen in Berührung kommt, was abgesehen von einem
teilweise unangenehmen Gefühl zu Hautirritationen führen kann. Ein weiterer Nachteil
der genannten Additve besteht darin, daß nach der Wäsche das wasserunlösliche Substrat
aus den gewaschenen Textilien aussortiert werden muß.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Waschzusatz zur Verstärkung der
Waschleistung von Waschmitteln zur Verfügung zu stellen, bei dem der Benutzer nicht
mit den Wirkstoffen des Additivs in Berührung kommt und dessen Substrat nach der Wäsche
aus den gewaschenen Textilien nicht aussortiert zu werden braucht.
[0004] Der Waschzusatz nach der vorliegenden Erfindung umfaßt daher
a) ein Gemisch aus mehreren Waschmittelbestandteilen,
b) ein a) umhüllendes beutelartiges Gebilde aus einer in borathaltigen wäßrigen Lösungen
leicht löslichen Folie auf Basis von Polyvinylalkohol,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gemisch a) wenigstens ein nichtionisches Tensid,
eine quartäre Ammoniumverbindung mit einem langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit
10 bis 18 Kohlenstoffatomen und im übrigen Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und/oder ein Anlagerungsprodukt von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären
Fettamins mit einem langkettigen Alkyl-oder Alkenylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen
und/oder eine Verbindung der Formel R-NH-CH 2 -CH
2-CO0Na, in der R einen Alkyl- oder einen Alkenylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen,
insbesondere mit 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, einen Aktivator für Perverbindungen
und einen mehrwertigen Alkohol als Antigelmittel enthält und soviel an Viskositätsregulator
enthält, daß es eine Viskosität von 1 000 bis 100 000 mPas aufweist.
[0005] Als nichtionische Tenside kommen vor allem Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an
Fett- oder insbesondere Oxoalkohole infrage, die 12 bis 18, vorzugsweise 14 bis 15
Kohlenstoffatome aufweisen. Die besten Wirkungen erzielt man mit Oxoalkohol-Ethoxylaten,
die 3 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8 und insbesondere etwa 7 Mol Ethylenoxid pro Mol
Alkohol enthalten. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, Schaumregulatoren zuzusetzen;
meistens muß die Schaumentwicklung gedämpft werden. Geeignete Schaumdämpfungsmittel
sind beispielsweise die bekannten Silikonöle. Durch den Gehalt der erfindungsgemäßen
Waschzusätze an nichtionischen Tensiden und vor allem die Entfernung von fett- oder
ölartigen erschmutzungen beim Waschen gefördert.
[0006] Der Verbesserung der Entfernung von Pigmentverschmutzungen aus Textilien dient der
Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an bestimmten quartären Ammoniumverbindungen und/oder
Ethylenoxid-Addukten von primären Fettaminen und/oder von ß-Aminoalkyl-/alkenyl-propionsäure-Salzen
der Formel R-NH-CH -CH―COONa; Geeignete quartäre Ammoniumverbindungen enthalten als
langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20, vorzugsweise Alkylgruppen mit
10 bis 16 und insbesondere etwa 14 Kohlenstoffatomen. Im übrigen enthalten die geeigneten
quartären Ammoniumverbindungen 3 gleiche der verschiedenen Alkylgruppen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen. Insbesondere handelt es sich bei diesen kurzen Alkylgruppen um
Methylgruppen. Eine besonders gut geeignete und daher bevorzugte quartäre Ammoniumverbindung
ist Tetradecyltrimethylammoniumbromid. Die quartäre Ammoniumverbindung kann ganz oder
teilweise durch das oben genannte Fettamin-Ethoxylat ersetzt werden. Ein Beispiel
für ein besonders gut geeignetes Fettamin-Ethoxylat ist das Anlagerungsprodukt von
2 Mol Ethylenoxid an primäres Kokosalkylamin; dieses Produkt ist daher ebenfalls bevorzugt.
[0007] Als Aktivator für Perverbindungen sind N-Acyl- und 0-Acylverbindungen geeignet. Besonders
bewährt haben sich Acetylverbindungen. Beispiele hierfür sind Tetraacetylglykoluril
bzw. Pentaacetylglucose bzw. insbesondere Tetraacetylethylendiamin. In Verbindung
mit Perverbindungen der gebräuchlichen Vollwaschmittel, insbesondere mit dem üblicherweise
verwendeten Perborat, führen die genannten Bleichaktivatoren zu einer verbesserten
Entfernung bleichbarer Textilverschmutzungen.
[0008] Als Antigelmittel enthält das erfindungsgemäße Waschmittel-Additiv mehrwertige Alkohole,
die in der Lage sind, das bekannte Gelieren des nichtionischen Tensids bei Kontakt
mit Wasser zu verhindern. Geeignete Antigelmittel sind vorzugsweise mehrwertige Alkohole
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, die mit dem nichtonischen Tensid innig vermischt werden.
Die antigelierende Wirkung des mehrwertigen Alkohols kann noch verstärkt werden, wenn
man statt des mehrwertigen Alkohols allein ein Gemisch aus einem mehrwertigen Alkohol
und Kondensationsprodukten von C10- bis C20-Fettalkoholen mit 1 bis 4 Mol Ethylenoxid
pro Mol Fettalkohol einsetzt. Als Antigeliermittel verwendbare mehrwertige Alkohole
sind beispielsweise 1,2-Propylenglykol, Ethylenglykol oder Glycerin oder Mischungen
der genannten Alkohole. Ein Beispiel für ein besonders geeignetes Fettalkoholethoxylat,
das im Gemisch mit dem mehrwertigen Alkohol zur Verstärkung der Antigelierwirkung
verwendet werden kann, ist Talgalkoholethoxylat mit 2 Mol Ethylenoxid; aber auch C12-
bis C14-Fettalkoholtethoxylat mit 3 Mol Ethylenoxid, das ca. 70 % C12-Fettalkolol
ethoxylat enthält, ist als Antigeliermittel geeignet. Wird ausschließlich ein mehrwertiger
Alkohol als Intigeliermittel eingesetzt, erhält man eine gute Antigeliderwirkung,
wenn das Gewichtsverhältnis von nichtionischem Tensid zu mehrwertigem Alkohol im Bereich
von etwa 1 : 1 bis 1 : 2 liegt. Setzt man dagegen ein Gemisch aus rehrwertigem Alkohol
und Fettalkoholethoxylat ein, erhalt man sehr gute Ergebnisse, wenn das Gewichtsverhältnis
von nichtionischem Tensid zu mehrwertigem Alkohol zu Fettalkoholethoxylat im Bereich
von (7 bis 12) zu (5 bis 16) zu (0,5 bis 4) liegt. Die antigelierende Wirkung des
Antigelmittels kann noch gesteigert werden, wenn man zu den bisher beschriebenen Antigeliermitteln
zusätzlich in Wasser leicht lösliche Verbindungen, insbesondere Natriumborat, Natriumchlorid,
Natriumsulfat, Natriumacetat oder auch Zucker verwendet. Wichtig für ein gutes Auflöseverhalten
ist eine Viskosität des Beutelinhalts im Bereich von 1 000 bis 100 000 mPas. Zur Einstellung
einer Viskosität in dem genannten Bereich kann eine Reihe unterschiedlicher Zusätze
als Viskositätsregulatoren verwendet werden, beispielsweise wasserunlöslicher Zeolith,
insbesondere vom Typ Zeolith A, hochdisperse Kieselsäure, Schichtsilikate, insbesondere
quellfähige Schichtsilikate vom Typ des Bentonits und des Hectorits, aber auch wasserlösliche
Salze, sowie Zucker, Polyglykole oder Fettalkoholethoxylate mit einem hohen Anteil
an Ethylenoxid. Ein hoher Anteil an Ethylenoxid in Fettalkoholethoxylaten im Sinne
der vorliegenden Erfindung bedeutet, daß das Fettalkoholethoxylat pro Mol Fettalkohol
etwa 15 bis 25 Mol Ethylenoxid enthält.
[0009] Zur Komplexierung von störenden Schwermetallionen enthält der Waschzusatz zweckmäßigerweise
geringe Mengen von Chelatbildnern. Besonders geeignet haben sich hierfür wasserlösliche
Salze von Alkanpolyphosphonsäure aus der Gruppe der Phosphonoalkanpolycarbonsäuren
und der amino-und hydroxysubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren, insbesondere die
Alkalisalze der Amino-tris-(methylen- phosphonsäure), Dimethylenaminomethandiphosphonsäuren,
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Phosphono- ethan-1,2-dicarbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,3-tricarbonsäure
und insbesondere das Hexanatriumsalz der Ethylendiaminotetramethylenphosphonsäure.
[0010] Erfindungsgemäße Waschzusätze enthalten in wasserlöslichen Beuteln dickflüssige bis
pastöse Gemische folgender Wirkstoffe:
2 bis 30 Gew.-Teile nichtionisches Tensid,
0,5 bis 10 Gew.-Teile quartäre Ammoniumverbindung und/oder Fettaminderivat und/oder
eine Verbindung der Formel R-NH-CH2-CH2-COONa,
2 bis 30 Gew.-Teile Aktivatör für Perverbindungen,
0 bis 5 Gew.-Teile Schwermetallkomplexbildner. Hinzu kommen
2 bis 50 Gew.-Teile Antigelmittel,
5 bis 20 Gew.-Teile Viskositätsregulatoren,
Rest Gew.-Teile schaumregulierende Mittel, Farbstoffe in geringen Mengen.
[0011] Die genannten Wirkstoff-Kombination wird von einem Beutel aus wasserlöslicher Folie
auf Basis von Polyvinylalkohol umhüllt. Damit sich der Beutel in der Waschmaschine
beim Waschen, insbesondere beim Waschen mit kurzem Flottenverhältnis (= Verhältnis
von Wäsche zu Wasser), schnell und vollständig auflöst, werden an das Beutelmaterial
besondere Anforderungen gestellt. Eine Polyvinylalkohol-Folie, die diesen Anforderungen
genügt, ist Gegenstand der EP-OS 79 712. Nach der Lehre dieser Patentanmeldung lösen
sich Folien aus Polyvinylalkohol in borathaltigen Waschflotten schnell und vollständig,
wenn der Polyvinylalkohol ein Molgewicht unterhalb etwa 50 000 hat und/oder wenn der
Polyvinylalkohol eine Polyhydroxyverbindung mit einer bestimmten Bindungskonstanten
mit Borat enthält und/oder wenn der Polyvinylalkohol eine Säure mit einer bestimmten
Dissoziationskonstanten enthält. Die Forderung nach schneller Auflösung in borathaltigen
Waschflotten ergibt sich aus dem üblicherweise in Waschmitteln verwendeten Perborat
als bleichendem Wirkstoff.
[0012] Eine Folie mit zufriedenstellenden Löseeigenschaften besteht aus Polyvinylalkohol
mit einem Molgewicht von ca. 10 000. Der Polyvinylalkohol ist zu 88 % hydrolysiert
und macht 71 Gew.-% der Folie aus. Zusätzlich enthält die Folie Glycerin, Trimethylolpropan,
Sorbit und Wasser in geringen Mengen.
[0013] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Waschzusatzes erfolgt beispielsweise, indem
man das nichtionische Tensid erwärmt und mit dem Schauminhibitor vermischt. In erwärmtem
Zustand mischt man das Antigelmittel und gegebenenfalls den Komplexbildner ein. Anschließend
suspendiert man mit intensiv wirkenden Mischorganen die pulverförmigen Viskositätsregulatoren
und kühlt die Suspension ab. 14an erhält eine Paste, die man in einen Beutel in einer
Menge füllt, die für die Steigerung der Waschleistung von handelsüblichen Waschmitteln
ausreicht. Die Beutel verschließt man durch thermisches Verschweißen oder durch Befeuchten
der Kanten mit Wasser und trocknen lassen unter Zusammendrücken. Ein Verfahren zur
Herstellung des Waschzusatzes ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung.
[0014] Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das nichtionische Tensid gegebenenfalls
zusammen mit dem Schauminhibitor auf 40 bis 75 °C erwärmt, das Antigelmittel und gegebenenfalls
den Komplexbildner damit vermischt, den Aktivator für Perverbindungen, die quartäre
Ammoniumverbindung und/oder das Aminderivat und/oder die Verbindung der Formel R-NH-CH
2-CH
2-COONa zusammen mit den Viskositätsregulatoren unter Einleiten hoher Scherkräfte in
dem Vorgemisch suspendiert, anschließend auf Raumtemperatur abkühlt und mit einem
beutelartigen Gebilde aus einer in borathaltigen wäßrigen Lösungen leichtlöslichen
Folie auf Basis von Polyvinylalkohol umhüllt.
BEISPIELE
[0015] Die folgenden Beispiele 1 bis 5 beschreiben die Zusammensetzung und die Herstellung
von erfindungsgemäßen Waschzusätzen.
Beispiel 1
[0016] 1,35 kg C14-/C15-0xoalkohol + 7 Mol Ethylenoxid wurden mit 0,077 kg schauminhibierendem
Siliconöl unter Erwärmen vermischt. Zu dieser Mischung wurden 0,483 kg Propylenglykol-1,2,
0,483 kg Glycerin und 0,133 kg Oleyl-/Cetylalkohol + 2 Mol Ethylenoxid hinzugegeben
und auf 60 °C erwärmt. Nach der Homogenisierung wurden 0,720 kg Polyethylenglykol
(Molgewicht ca. 4 000) in fester Form zugesetzt und in dem Gemisch aufgeschmolzen.
Hierzu fügte man 0,315 kg des Hexanatriumsalzes von Ethylendiamintetramethylenphosphonat
als 50 gew.-%ige wäßrige Lösung. Mit einer Dissolverscheibe wurden dann 0,483 kg Tetradecyltrimethylammoniumbromid,
1,253 kg Tetraacetylethylendiamin, 0,238 kg hochdisperse Kieselsäure und 1,463 kg
Natriumsulfat in dem erhaltenen flüssigen Gemisch suspendiert und die Suspension in
einer Zahnkolloidmühle naß vermahlen. Nach dem Abkühlen auf 30 bis 35 °C erhielt man
eine paste mit einer Dichte von 1,29 g/cm
3 und einer Viskosität (nach DIN 114, Contraves-Rotatlonsviskosimeter) von 65 000 mPas
(Schergefälle D = 5,6 s
-1 ) bzw.
[0017] 6 200 mPas (D = 500 s
-1).
[0018] 35,9 g dieser Paste wurden in einem Beutel (Kantenlänge 7,5 x 7,5 cm) aus einer 65
µm dicken Folie aus 71 Gew.-% Polyvinylalkohol (Molgewicht ca. 10 000, Hydrolysegrad
88 %), 6 Gew.-% Glycerin, 6 Gew.-% Trimethylolpropan, 7,5 Gew.-% Sorbit, Rest Wasser,
gefüllt; durch thermisches Verschweißen wurde der Beutel geschlossen.
[0019] So hergestellte Beutel wurden zur Bestimmung des Auflöseverhaltens und der waschkraftsteigernden
Wirkung verwendet.
[0020] Zur Prüfung des Auflöseverhaltens wurde ein Beutel zusammen mit Textilien in einen
Waschautomaten (Typ Miele De Luxe W 433) gegeben, bei 30 °C gewaschen und nach 5,
10 und 15 Minuten Waschdauer geprüft, ob noch Rückstände des Waschzusatzes an den
Waschmaschinenteilen, die mit der Waschflotte in Berührung kommen, bzw. ob Reste des
Waschzusatzes in der Wäsche festgestellt werden können. Dieser Versuch wurde 25 mal
durchgeführt. In 19 Fällen wurden bereits nach 5 Minuten keine Rückstände mehr festgestellt,
nach weiteren 5 Minuten waren in 24 von 25 Versuchen keine Rückstände mehr feststellbar
und nach insgesamt 15 Minuten waren die Waschzusätze in allen Fällen vollständig aufgelöst.
Verwendete man keine oder nicht erfindungsgemäße Antigelmittel, waren stets Rückstände
des Beutelinhalts oder sogar der gesamte Beutelinhalt an den Maschinenteilen und/oder
auf der Wäsche feststellbar. Der erfindungsgemäße Waschzusatz löste sich bei höheren
Wassertemperaturen als 30 °C noch schneller auf.
[0021] Zur Prüfung der Waschkraftverbesserung durch den erfindungsgemäßen Waschzusatz wurden
in einem Waschautomaten (Miele De Luxe W 433) mit Pigmentschutz, mit 01/Fett und bleichbaren
Anschmutzungen angeschmutzte Prüftextilien bei 60 °C zusammen mit 3 kg sauberer Füllwäsche
und einem Waschzusatz nach Beispiel 1 30 Minuten lang gewaschen. Als Waschmittel wurde
ein Billigwaschmittel mit 2/3 Soll-Dosierung verwendet. Es wurde eine sehr deutliche
Entfernung der Anschmutzungen festgestellt, die derjenigen entsprach, die man enthielt,
wenn man ein handelsübliches Waschkraftverstärkertuch, das die Wirkstoffe auf seiner
Oberfläche trug und nach dem Waschen aus der Wäsche aussortiert werden mußte, verwendete.
Beispiel 2
[0022] Analog Beispiel 1 wurde eine Wirkstoffpaste hergestellt, die zusätzlich 0,720 kg
Sorbit, aber keine hochdisperse Kieselsäure und kein Natriumsulfat enthielt. Auf das
in Beispiel 1 beschriebene Naßvermahlen wurde bei diesem Beispiel verzichtet. Die
Paste hatte nach dem Abkühlen auf 27 °C eine Viskosität von 80 000 mPas (D = 5,6 s
die durch eine Scherbelastung auf niedrigere Werte reduziert werden konnte. Das Auflöseverhalten
und die waschkraftverstärkende Wirkung der wie in Beispiel 1 in Beutel abgefüllten
Paste entsprach dem Produkt von Beispiel 1.
Beispiel 3
[0023] Eine Paste analog Beispiel 1, die statt des Polyethylenglykols und der hochdispersen
Kieselsäure mengengleich Magnesiumaluminiumsilikat (Veegum HV
(R)) enthielt, zeigte ein der Paste von-Beispiel 1 analoges Verhalten.
Beispiel 4
[0024] Eine Paste, entsprechend Beispiel 1 hergestellt, die statt des Polyethylenglykol
480 g Cetylstearylalkohol enthielt und vor dem Abfüllen bei 50 Torr entgast wurde,
hatte eine Konsistenz, die anders als die Paste von Beispiel 1 weitgehend unabhängig
von den Scherbedingungen war.
Beispiel 5
[0025] Eine von den Scherbedingungen weitgehend unabhängige Konsistenz wies auch eine Paste
analog Beispiel 1 auf, bei der das Polyethylenglykol nur zur Hälfte durch Cetylstearylalkohol
ersetzt war.
Beispiel 6
[0026] Beispiel 6 ist ein Beispiel für eine nichterfindungsgemäße Paste. Stellte man eine
Paste nur aus dem nichtionischen Tensid, der quartären Ammoniumverbindung, dem Aktivator
für Perverbindungen und dem Komplexbildner und dem Schaumregulator von Beispiel 1
her, erhielt man eine Paste, die beim Kontakt mit Wasser zu einem Klumpen gelierte,
der sich innerhalb 15 Minuten nicht in der Waschflotte auflöste.
1. Wasch-Zusatz, umfassend
a) ein Gemisch aus mehreren Waschmittelbestandteilen
b) ein a) umhüllendes beutelartiges Gebilde aus einer in borathaltigen wäßrigen Lösungen
leichtlöslichen Folie auf Basis von Polyvinylalkohol,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch a) wenigstens ein nichtionisches Tensid, eine
quartäre Ammoniumverbindung mit einem langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10
bis 20 Kohlenstoffatomen und im übrigen Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und/oder ein Anlagerungsprodukt von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären
Fettamins mit einem langkettigen Alkyl-oder Alkenylrest mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen
und/oder eine Verbindung der Formel
R-NH-CH
2-CH
2-COONa,
in der R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere
mit 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, einen Aktivator für Perverbindungen und einen mehrwertigen
Alkohol als Antigelmittel und soviel an Viskositätsregulatoren enthält, daß es eine
Viskosität von 1 000 bis 100 000 mPas bei einem Schergefälle zwischen 5 und 500 s-
1.
2. Wasch-Zusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch a) als Antigelmittel
einen mehrwertigen Alkohol mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen enthält.
3. Wasch-Zusatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch a) als Antigelmittel
ein Gemisch aus einem mehrwertigen Alkohol und Kondensationsprodukten von C10-C20-Fettalkoholen
mit 1 bis 4 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol enthält.
4. Wasch-Zusatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von nichtionischem Tensid zu mehrwertigem Alkohol im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 2 liegt.
5. Wasch-Zusatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von nichtionischem Tensid zu mehrwertigem Alkohol zu Fettalkohol/Ethylenoxid-Addukt
im Bereich von (7 bis 12) zu (5 bis 16) zu (0,5 bis 4) liegt.
6. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) zusätzlich in Wasser leicht lösliche Verbindungen, vorzugsweise aus der
Natriumborat, Natriumchlorid, Natriumacetat und Zucker umfassenden Gruppe enthält.
7. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) zusätzlich in Wasser unlösliche Stoffe, vorzugsweise aus der Zeolith A,
hochdisperse Kieselsäure, Schichtsilikate umfassenden Gruppe enthält.
8. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) zusätzlich Polyglykole und/oder Addukte von 15 bis 25 Mol Ethylenoxid an
1 Mol Fettalkohol enthält.
9. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) als waschkraftverstärkendes nichtionisches Tensid ein Fettalkohol- oder
insbesondere Oxoalkoholethoxylat mit 12 bis 18, vorzugsweise 14 bis 15 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8 und insbesondere etwa 7 Mol Ethylenoxid pro Mol
Alkohol und gegebenenfalls ein Schaumdämpfungsmittel enthält.
10. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) eine quartäre Ammoniumverbindung, deren langkettiger Alkylrest oder Alkenylrest
10 bis 20, vorzugsweise 10 bis 16 und insbesondere etwa 14 Kohlenstoffatome und im
übrigen drei Methylgruppen aufweist und vorzugsweise Tetradecyltrimethylammoniumbromid
ist, enthält.
11. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Aktivator für Perverbindungen Tetraacetylethylendiamin enthält.
12. Wasch-Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch a) zusätzlich wasserlösliche Salze von Alkanpolyphosphonsäuren aus der Gruppe
der Phosphonolalkanpolycarbonsäuren und der amino- und hydroxysubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren,
insbesondere die Alkalisalze der Amino-tris-(me- thylenphosphonsäure), Dimethylenaminomethandiphosphonsäuren,
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, 1-Phos- phonoethan-1,2-diearbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure
und vorzugsweise das Hexanatriumsalz der Ethylendiaminotetramethylenphosphonsäure
enthält.
13. Verfahren zur Herstellung eines Waschzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß man das nichtionische Tensid gegebenenfalls zusammen mit
dem Schauminhibitor auf 40 bis 75 °C erwärmt, das Antigelmittel und gegebenenfalls
den Komplexbildner damit vermischt, den Aktivator für Perverbindungen, die quartäre
Ammoniumverbindung und/oder das Aminderivat und/oder die Verbindung der Formel R-NH-CH2-CH2-COONa zusammen mit den Viskositätsregulatoren unter Einleiten hoher Scherkräfte in
dem Vorgemisch suspendiert, anschließend auf Raumtemperatur abkühlt und mit einem
beutelartigen Gebilde aus einer in borathaltigen wäßrigen Lösungen leichtlöslichen
Folie auf Basis von Polyvinylalkohol umhüllt.