[0001] Die Erfindung betrifft einen Geschwindigkeitssimulator nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist bekannt, für fertigungstechnische Überprüfungen eines großkalibrigen Waffenrohres,
beispielsweise zur Kontrolle der Verschlußbewegungen und des Ladevorganges, das Rohr
mit den bei Schußabgabe zurück- und vorlaufenden Teilen mit Hilfe eines Ketten- oder
Seilzuges langsam zurückzuziehen, um dann durch mechanisches Ausklinken des Ketten-
oder Seilzuges einen schnellen und mit gleicher Vorlaufgeschwindigkeit wie bei Schußabgabe
auftretenden Rohrvorlauf zu erzielen. Neben der auftretenden Verletzungsgefahr durch
das plötzliche Entspannen des Ketten-oder Seilzuges beim Ausklinkvorgang ist es schwierig,
den Ketten- oder Seilzug in beengten Rohrrücklaufräumen, vor allem in Panzerhaubitzen
einzubauen. Des weiteren läßt sich mit dem Ketten- oder Seilzug kein langsamer bzw.
in der Geschwindigkeit variierbarer Rohrvorlauf erzielen. Vor allem können zur Überprüfung
und Einstellung der Verschlußfunktionen und der waffenseitigen Ladeeinrichtung die
Rück- und Vorlaufbewegungen eines großkalibrigen Waffenrohres nicht unterbrochen werden,
insbesondere nicht bei maximaler Vorlaufgeschwindigkeit, dem sogenannten "kalten Schuß".
[0003] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung einen Geschwindigkeitssimulator bereitzustellen,
der den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Geschwindigkeitssimulator dahingehend
verbessert, daß die Kcntrollbewegungen des Rohrrück- und Rohrvorlaufs in der Geschwindigkeit
variierbar sind und eine beliebige sowie gefahrlose Unterbrechung der Kontrollbewegungen,
vor allem auch während der maximalen Vorlaufgeschwindigkeit möglich ist. Des weiteren
soll der Geschwindigssimulator manuell tragbar und in beengten Rohrrücklaufräumen
vorzugsweise im Turm einer Panzerhaubitze einbaubar sein.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Die
Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen.
[0005] Die Erfindung zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, daß durch die in Blockbauweise
miteinander verbundene hydraulisch betreibbare Steuer- und Kolbeneinheit eine manuell
tragbare sowohl in beengten Rohrrücklaufräumen einbaubare als auch von mobilen Instandsetzungsgruppen
auf dem Feld einsetzbare und gefahrlos bedienbare kompakte Einheit geschaffen wird,
die mittels Schnellschlußkupplungen einfach an eine Druckversorgung, vorzugsweise
an eine im Turm einer Panzerhaubitze fest installierte hydraulische Druckversorgung
anschließbar ist.
[0006] Besonders vorteilhaft läßt sich die Rück- und Vorlaufgeschwindigkeit des Waffenrohres
durch zwei in der Steuer-und Kolbeneinheit integrierte Drosselventile variabel einstellen.
Durch ein Schaltventil der Steuer- und Kolbeneinheit kann das zurückziehbare Waffenrohr
während des Vor- oder des Rücklaufs in jeder beliebigen Position gehalten werden,
wodurch es weiter vorteilhaft ermöglicht wird, Bewegungsvorgänge an der Rohrwaffe
und an einer waffenseitigen Ladeeinrichtung zu überprüfen und einzustellen.
[0007] Durch die Anordnung eines an sich bekannten 2/2-Wegeventiles in die als Differentialkolben
ausgebildete und während des Rück- und des langsamen Vorlaufs arbeitende Kolbenstange
ist das Hydraulikmedium während des schnellen Vorlaufs in der Lage, weitgehendst widerstandsfrei
aus dem Zylinderraum der Kolbenstange in den Zylinderraum des Differentialkolbens
zu strömen. Dadurch, daß der Differentialkolben am Ende der Kolbenstange innerhalb
des Hydraulikzylinders angeordnet ist, werden entsprechend der dem Kolbenstangenquerschnitt
mal Vorlauflänge benötigten relativ geringen Flüssigkeitsrestmenge auch nur geringe
Zuflußquerschnitte zum Zylinderraum des Differentialkolbens benötigt. Die einseitige
Anordnung der Kolbenstange gestattet des weiteren eine Bauweise der Steuer- und Kolbenzylindereinheit
mit einer kurzen Baulänge kleiner des zweifachen Kolbenhubes, wodurch der Einbau in
engbemessenen Rohrrücklaufräumen mit einer der Baulänge entsprechenden 1Iindestdistanz,beispielsweise
zwischen einem Bodenstück eines zurückgelaufenen Waffenrohres und einem Turmkranz
möglich ist.
[0008] Die Erfindung wird anhand des in den Zeichnungen unter weitgehenden Verzicht auf
erfindungsunwesentliche Einzelheiten dargestellten Ausführungsbeispieles des näheren
erläutert.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 in einer schematischen Schnittdarstellung eines gepanzerten Turmes einer großkalibrigen
Rohrwaffe die Anordnung eines Geschwindigkeitssimulators an einem Bodenstück eines
rück-und vorlaufenden Waffenrohres und an einem Turmkranz;
Fig. 2 schematisch die Steuer- und Kolbenzylindereinheit des Geschwindigkeitssimulators
in der Schaltstellung "Halt";
Fig. 3 schematisch die Steuer- und Kolbenzylindereinheit in der Schaltstellung "langsamer
Rücklauf";
Fig. 4 schematisch die Steuer- und Kolbenzylindereinheit in der Schaltstellung "schneller
Vorlauf";
Fig. 5 schematisch die Steuer- und Kolbenzylindereinheit in der Schaltstellung "langsamer
Vorlauf".
[0010] In den Fig. 2-5 sind die Steuerelemente nach ISO 1219 dargestellt. Fig. 1 verdeutlicht
die Anordnung eines Geschwindigkeitssimulators 1 innerhalb eines in der Azimutebene
drehbaren Turmes 48 einer großkalibrigen Panzerhaubitze zwischen einem mit dem Waffenrohr
11 zurück- und vorlaufenden Teil 8, vorzugsweise dem Bodenstück 13 und einem waffenfest,
vorzugsweise am Turmkranz 6 angeordneten Lager 5. Der Geschwindigkeitssimulator 1
besteht aus einer in Blockbauweise miteinander verbundenen Steuer- 2 und Zylindereinheit
3 mit einer einseitig an dem Ende 22 aus dem Zylinder 4 (Fig. 2) herausragenden Kolbenstange
7. Die Kolbenstange 7 ist über einen Bolzen 49 manuell lösbar mit einem am rückwärtigen
Ende des Bodenstückes 13 angeordneten Lager 50 verbunden, während das der Kolbenstange
7 gegenüberliegende Ende 21 des Zylinders 4 (Fig. 2) ebenfalls über einen Bolzen 49
manuell lösbar mit dem Lager 5 des Turmkranzes 6 verbunden ist.
[0011] Die Steuer- 2 und Zylindereinheit 3 ist über zwei Schnellschlußkupplungen 30 in einfacher
Weise direkt an nicht dargestellte innerhalb des Turmes 48 fest installierte Versorgungsanschlüsse
einer hydraulischen Druckversorgung anschließbar. Sie ist derartig aufgebaut, daß
gegen die in Richtung 12 (Fig. 2) wirkende Kraft eines im Wiegenrohr 51 angeordneten,
jedoch nicht dargestellten Rohrvorholers ein in eine Indexposition 53 um die Schildzapfenachse
52 geschwenktes Waffenrohr 11 entsprechend den in den Figuren 2 bis 5 dargestellten
schematischen Schaltpositionen zur Funktionskontrolle der zurück- und vorlaufenden
Teile 8 und einer nicht dargestellten Ladeeinrichtung mit unterschiedlicher Rücklaufgeschwindigkeit
zurückziehbar und variabel langsam oder mit der bei Schußabgabe auftretenden maximalen
Vorlaufgeschwindigkeit vorlaufbar istsowiedieBewegungsabläufe in jeder beliebigen
Position innerhalb der Waffenrohrrücklauflänge 1
1 gefahrlos unterbrechbar sind. Der Geschwindigkeitssimulator 1 weist bei einer um
den Hub h zurückgezogenen Kolbenstange 7 eine derart kurze Einbaulänge 1
3 auf, daß er in engbemessenen Rohrrücklaufräumen 41 mit einer bei ein- nem.um die
Rohrrücklauflänge 1
1 zurückgelaufenen Waffenrohr 11 zwischen dem Bodenstück 13 und dem Turmkranz 6 verbleibenden
Restdistanz 1
2 kleiner 2 Rohrrücklauflängen 1
1 bzw. 2 Kölbenhublängen h in Indexposition 53 auf der über das Bodenstück 13 hinaus
verlängerten Waffenrohrachse 55 einbaubar ist. Durch die Anordnung des Geschwindigkeitssimulators
1 auf der verlängerten Waffenrohrachse 55 wird der Funktionsablauf der Waffe, insbesondere
des nicht näher dargestellten Verschlusses und der ebenfalls nicht dargestellten Ladeeinrichtung
nicht behindert, so daß aus dem Rohrvorlauf heraus ein Ladevorgang durchgeführt werden
kann.
[0012] Im einzelnen wird der Aufbau und die Wirkungsweise des Geschoßsimulators 1 anhand
der Figuren 2 bis 5 näher beschrieben.
[0013] Gemäß Fig. 2 besteht die Kolbenzylindereinheit 3 aus einem dan sicn bekannten Zylinder
4 mit einer einen konstan ten Innendurchmesser d
3 aufweisenden glatten Bohrung 47. Das Ende 21 des Zylinders 4 enthält eine mit einer
Bohr-ung 56 versehene Lasche 54 zur Befestigung eines am Turmkranz 6 (Fig. 1) angeordneten
Lagers 5. Das andere Ende 22 des Zylinders 4 enthält zur Führung und Abdichtung der
Kolbenstange 7 ein Dichtungselement 57 und eine Führ-ungsbuchse 58. Am äußeren Ende
der Kolbenstange 7 ist ein Gabelstück 59 zur Befestigung am Lager 50 des Bodenstückes
13 (Fig. 1) vorgesehen.
[0014] Das innerhalb des Zylinders 4 befindliche Ende der Kolbenstange 7 ist als ein auf
der Wandung der Bohrung 47 mit reibungsarmen Dichtungs- und Führungselementen 60 ausgerüsteter
und gleitbarer Differentialkolben 14 ausgebildet. Der Differentialkolben 14 enthält
ein hydraulisch entsperrbares 2/2- Wegeventil 17 mit zwei Anschlüssen und zwei bestimmten
Schaltstellungen. In Fig. 2 ist das Wegeventil 17 in geschlossener Stellung dargestellt,
so daß der die Kolbenstange 7 umgebende Zylinderraum 15 nicht über die Einlaß- 18
und Auslaßöffnung 19 des Differentialkolbens 14 direkt mit dem einseitig vom Differentialkolben
14 begrenzten Zylinderraum 16 verbunden ist. Der Zylinderraum 15 hat am Ende 22 einen
Anschluß 23 und der Zylinderraum 16 am Ende 21 einen Anschluß 24 zur Steuereinheit
2. Innerhalb der Steuereinheit 2 können diese Anschlüsse 23, 24 indirekt über hydraulische
Leitungen 34, 35, 36 und über ein zwischen den Leitungen 35, 36 befindliches einstellbares
Drosselventil 20 miteinander verbunden werden. Das Drosselventil 20 ist jedoch ebenfalls
geschlossen, so daß in der Anordnung gemäß Fig. 2 auch eine äußere Verbindung der
Zylinderräume 15, 16 nicht besteht.
[0015] Zur Einstellung der Steuerfunktionen "Halt" (Fig. 2), "langsamer Vorlauf" (Fig. 3)
und "schneller Vorlauf" (Fig. 4) ist innerhalb der Steuereinheit 2 ein bekanntes 3/4-Wegeventil
als Schaltventil 26 angeordnet, dessen Schalter 61 außerhalb der Steuereinheit 2 manuell
bedienbar ist. Zusätzlich enthält die Steuereinheit 2 ein weiteres 2/4- Wegeventil
27, das nur in der Schaltstellung "schneller Vorlauf" (Fig. 4) des Schaltventiles
26 über eine Verbindungsleitung 45 gegenüber einer ersten Grundschaltstellung 28 automatisch
äruckabhängig eine zweite Schaltstellung 29 einnehmen kann. Beide Ventile 26, 27 sind
jeweils an eine Druckleitung 31 und eine Abflußleitung 37 angeschlossen,welche außerhalb
der Steuereinheit 2 über die Schnellschlußkupplungen 30 an das jeweilige Versorgungsnetz
der Rohrwaffe anschließbar sind.
[0016] Das Schaltventil 26 ist über die Leitungen 62 und 36 an den Zylinderraum 16 angeschlossen.
Im Leitungsstrang der Leitung 62 befindet sich ein mit einer Vorsteuerleitung 42 an
das Schaltventil 26 angeschlossenes entsperrbares Rückschlagventil 40.
[0017] Das Wegeventil 27 stellt in der Grundstellung 28 über eine Leitung 33 und ein in
Einströmrichtung 64 (Fig. 3) geöffnetes Rückschlagventil 38 eine Verbindung zur Leitung
34 und 35 her. Zwischen dem Wegeventil 27 und dem Rückschlagventil 38 ist an die Leitung
33 die Steuerleitung 32 des entsperrbaren Wegeventiles 17 angeschlossen, die mit dem
vorderen Ende der Kolbenstange 7 verbunden ist und innerhalb der Kolbenstange zum
Wegeventil 17 weiterführt. Ein weiteres regelbares Drosselventil 46 befindet sich
in der Verbindungsleitung 65 zwischen der Druckleitung 31 und den 2/4-. Wegeventil
27.
[0018] In der Schaltstellung 44 "Halt" des Schaltventiles 26 ist die Verbindung der Druckleitung
31 mit dem Zylinderraum 16 unterbrochen und das Rückschlagventil 40 geschlossen, wodurch
bei ebenfalls geschlossenem Rückschlagventil 38 und hydraulisch zugesteuertem Wegeventil
17 sowie manuell geschlossenem Drosselventil 20 die Kolbenstange 7 nicht durch die
in Richtung 12 ziehende Kraft des Rohrvorholers in Richtung 10 (Fig. 4) oder durch
den Differentialkolben 14 in Richtung 9 (Fig. 3) bewegbar ist.
[0019] In der Schaltstellung 39 "langsamer Rücklauf" des Schaltventiles 26 ist gemäß Fig.
3 die Druckleitung 31 mit der Vorsteuerleitung 42 des Rückschlagventiles 40 ver- .
bunden, wodurch das Rückschlagventil 40 entsperrt ist und das Hydraulikmedium 25 bei
geschlossenem Drosselventil 20 aus dem Zylinderaum 16 in Ausströmrichtung 63 über
die Leitung 62 in die Abflußleitung 37 herausdrückbar ist. Die Druckleitung 31 ist
dabei in der Grundschaltstellung 28 des Wegeventiles 27 direkt mit dem Zylinderraum
15 verbunden, in den das Hydraulikmedium 25 in Einströmrichtung 64 einströmen kann,
wobei die Kolbenstange 7 gegen die in Richtung 12 weisende Kraft des Rohrvorholers
in Richtung 9 und durch das regelbare Drosselventil 46 mit unterschiedlicher Rücklaufgeschwindigkeit
zurückziehbar ist.
[0020] In der Schaltstellung 43 "schneller Vorlauf" des Schaltventiles 26 ist gemäß Fig.
4 die Druckleitung 31 über das selbsttätig geöffnete Rückschlagventil 40 mit dem Zylinderraum
16 verbunden. Dadurch ist das Wegeventil 27 in der Lage, über die Leitung 45 druckgesteuert
die zweite Schaltstellung 29 einzunehmen. In dieser Schaltstellung 29 ist jedoch die
Verbindung der Druckleitung 31 zur Leitung 33 unterbrochen und die Leitung 33 mit
der Abflußleitung 37 verbunden, so daß die Steuerleitung 32 druckentlastet ist und
das Wegeventil 17 bei geschlossenem Rüchschlagventil 38 und Drosselventil 20 durch
den sich unter der Kraft des Rohrvorholers im Zylinderraum 15 aufbauenden Druck geöffnet
ist und das Hydraulikmedium 25 bei dem sich in Richtung 10 vorwärts bewegbaren Differentialkolben
14 direkt, schnell und ohne nennenswerten hydraulischen Widerstand durch die Öffnungen
18, 19 und durch die relativ große Nennweite des Wegeventils 17 aus dem Zylinderraum
15 in den Zylinderraum 16 strömen kann. Aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser
d
l der Kolbenstange 7 und d
2 des Differentialkolbens 14 strömt zusätzlich zu der aus dem Zylinderraum 15 einströmenden
Flüssigkeitsmenge die zum schnellen Vorlauf benötigte Restmenge in Einströmrichtung
64 durch die Leitungen 31, 62 und 36 in den Zylinderraum 16.
[0021] Entsprechend Fig. 5 sind mit dem Geschwindigkeitssimulator 1 auch variable langsame
Vorlaufgeschwindigkeiten der in der Kraftrichtung 12 durch den Rohrvorholer belasteten
Kolbenstange und somit der in Richtung 10 vorlaufenden Teile 8 (Fig.l) einstellbar.
[0022] In der Schaltstellung 44 "Halt" des Schaltventiles 26 und in der Grundschaltstellung
28 des Wegeventiles 27 sowie bei geschlossenem Wegeventil 17 kann bei unterschiedlich
geöffnetem Drosselventil 20 das Hydraulikmedium 25 aus dem Zylinderraum 15 und das
über die Leitungen 31, 33, 35 und 36 in Richtung 64 strömende hydraulische Medium
25 entsprechend der gewünschten Vorlaufgeschwindigkeit unterschiedlich gedrosselt
in den Zylinderraum 16 einströmen.
[0023] Neben dem in einem engbemessenen Rohrrücklaufraum 41 (Fig. 1) einer Panzerhaubitze
beschriebenen und vorteilhaft geeigneten Einsatzfall ist der Geschwindigkeitssimulator
1 (Fig. 1) bei-geringem Energieaufwand und bei einer hohen hydraulisch übertragbaren
Rückholkraft von beispielsweise 80 kN vor allem durch gering, vor- - zugsweise in
Nennweite 6 mm dimensionierte Verbindungsleitungen und Ventile noch manuell tragbar,
so daß der Geschwindigkeitssimulator 1 auch bei Instandsetzungsarbeiten weiterer nicht
dargestellter großkalibriger Rohrwaffen mit Kaliberdurchmessern ≧ 90 mm und relativ
hohen Vorholkräften, beispielsweise auf dem Feld, einsetzbar ist.
Bezugszeichenliste
[0024]
1 Geschwindigkeitssimulator
2 Steuereinheit
3 Kolben-Zylindereinheit
4 Zylinder
5 Lager
6 Turmkranz
7 Kolbenstange
8 Teil
9 Richtung
10 Richtung
11 Waffenrohr
12 Richtung
13 Bodenstück
14 Differentialkolben
15 Zylinderraum
16 Zylinderraum
17 Wegeventil
18 Einlaßöffnung
19 Auslaßöffnung
20 Drosselventil
21 Ende
22 Ende
23 Anschluß
24 Anschluß
25 Hydraulikmedium
26 Schaltventil
27 Wegeventil
28 Grundschaltstellung
29 Schaltstellung
30 Schnellschlußkupplung
31 Druckleitung
32 Steuerleitung
33 Leitung
34 Leitung
35 Leitung
36 Leitung
37 Abflußleitung
38 Rückschlagventil
39 Schaltstellung
40 Rückschlagventil
41 Raum
42 Vorsteuerleitung
43 Schaltstellung
44 Schaltstellung
45 Verbindungsleitung
46 Drosselventil
47 Bohrung
48 Turm
49 Bolzen
50 Lager
51 Wiegenrohr
52 Schildzapfenachse
53 Indexposition
54 Lasche
55 Waffenrohrachse
56 Bohrung
57 Dichtungselement
58 Führungsbuchse
59 Gabelstück
60 Dichtungs- und Führungselement
61 Schalter
62 Leitung
63 Ausströmrichtung
64 Einströmrichtung
65 Verbindungsleitung
d1 Durchmesser
d2 Durchmesser
d3 Innendurchmesser
h Kolbenhub
l1 Waffenrohrrücklauflänge
l2 Distanz
l3 Einbaulänge
1. Geschwindigkeitssimulator zur Kontrolle der bei Schußabgabe zurück- und vorlaufenden
Teile eines großkalibrigen Waffenrohres, durch welchen die zurück- und vorlaufenden
Teile gegen die Kraft eines Rohrvorholers zurück bewegbar sind, dadurch gekenn- zeichnet,
daß der Geschwindigkeitssimulator (1) aus einer in Blockbauweise miteinander verbundenen
hydraulisch betreibbaren Steuer- (2) und Kolben- Zylindereinheit (3) besteht, wodurch
die Kontrollbewegungen eines geschwindigkeitsvariablen Rück- und Vorlaufs sowie eines
schnellen, der maximalen Vorlaufgeschwindigkeit entsprechenden Vorlaufs durchführbar
und beliebig gesichert unterbrechbar sind.
2. Geschwindigkeitssimulator nach Anspruch 1, ge- kennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die Kolben-Zylindereinheit (3) besteht aus einem an sich bekannten Zylinder (4)
mit einer einen konstanten Innendurchmesser aufweisenden Bohrung (47), der an einem
Ende (21) waffenfest, vorzugsweise in einem am Turmkranz (6) angeordneten Lager (5)
manuell lösbar befestigt ist und aus einer bewegbaren Kolbenstange (7), die an dem
anderen Ende (22) des Zylinders (4) aus diesem herausragend an dem mit dem Waffenrohr
(11) vor- und zurücklaufenden Teil (8), vorzugsweise am Bodenstück (13) eines Rohrverschlusses
ebenfalls manuell lösbar befestigt ist, wodurch der Geschwindigkeitssimulator (1)
vorzugsweise in engbemessenen Rohrrücklaufräumen(41)mit einer bei zurückgelaufenem
Waffenrohr (11) zwischen dem Bodenstück (13) und dem Turmkranz (6) verbleibenden Distanz
(12) kleiner zwei Waffenrohrrücklauflängen (11) bzw. zwei Kolbenhublängen (h) einbaubar ist;
b) das innerhalb des Zylinders (4) befindliche Ende der Kolbenstange (7) ist als Differentialkolben
(14) ausgebildet, wodurch zum Bewegen der Kolbenstange (7) ein sie umgebender Zylinderraum
(15) über einen Anschluß (23) oder ein vcm Differentialkolben (14) begrenzter Zylinderraum
(16) über einen Anschluß (24) separat von der Steuereinheit (2) mit Hydraulikmedium
(25) beaufschlagbar sind;
c) der Differentialkolben (14) enthält ein entsperrbares 2/2-Wegeventil (17), durch
daß das Hydraulikmedium (25) zur Simulierung des schnellen ungebremsten Vorlaufs direkt
aus dem Zylinderraum (15) in den Zylinderraum (16) strömbar ist.
Geschwindigkeitssimulator nach Anspruch 1 und 2, da- durch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Steuereinheit (2) ein bekanntes 3/4- Wegeventil als bedienbares Schaltventil (26)
angeordnet ist, durch daß die Steuerfunktionen "langsamer Rücklauf" (Fig. 3), "schneller
Vorlauf" (Fig. 4) und "Halt" (Fig. 2) variabel einstellbar sind.
4. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Steuereinheit (2) ein einstellbares Drosselventil (20) angeordnet
ist, welches mit den Anschlüssen (23, 24) der Zylinderräume (15, 16) derartig regelbar
verbunden ist, daß das Hydraulikmedium (25) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
aus dem Zylinderraum (15) in den Zylinderraum (16) strömbar und ausschließlich der
Vorlauf (Fig. 5) der Kolbenstange (7) in Richtung (10) geschwindigkeitsvariabel einstellbar
ist.
5. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) innerhalb der Steuereinheit (2) ist ein bekanntes 2/4- Wegeventil (27) angeordnet,
daß in der Schaltstellung "schneller Vorlauf" des Schaltventiles (26) über eine Verbindungsleitung
(45) gegenüber einer ersten Grundschaltstellung (28) automatisch druckabhängig eine
zweite Schaltstellung (29) eingenommen hat;
b) in der ersten Grundschaltstellung (28) ist eine über eine Schnellschlußkupplung
(30) an eine hydraulische Energieversorgung anschließbare Druckleitung (31) zur langsamen
Rücklaufbewegung der Kolbenstange (7) direkt über Leitungen (33, 34) mit dem Anschluß
(23) des Zylinderraumes (15) oder zur langsamen Vorlaufbewegung der Kolbenstange (7)
bei geöffnetem Drosselventil (20) über Leitungen (33 , 35, 37) mit dem Anschluß (24)
des Zylinderraumes (16) verbunden, wobei zum Sperren des Wegeventiles (17) zwischen
dem Wegeventil (27) und dem Anschluß (23) eine Steuerleitung (32) an die Leitung (33)
angeschlossen ist;
c) in der zweiten Schaltstellung (29) ist die DruckLeitung (31) unterbrochen, die
Steuerleitung (32) druckentlastet und mit einer an einen Tank ankuppelbaren Abflußleitung
(37) verbunden, wobei jedoch die Leitungen (34, 35) gegenüber der Leitung (33) durch
ein Rückschlagventil (38) geschlossen sind.
6. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schaltstellung (39) "langsamer Rücklauf" des Schaltventiles (26) die Druckleitung
(31) mit der Vorsteuerleitung (42) eines zwischen dem Schaltventil (26) und dem Zylinderraum
(16) angeordneten an sich bekannten entsperrbaren Rückschlagventiles (40) verbunden
und das Rückschlagventil (40) geöffnet ist, wodurch zum Ausströmen des Hydraulikmediums
der Zylinderraum (16) über das Schaltventil (26) mit der Abflußleitung (37) verbunden
ist.
7. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schaltstellung (43) "schneller Vorlauf" des Schaltventiles (26) die Druckleitung
(31) über das selbsttätig geöffnete Rückschlagventil (40) mit dem Zylinderraum (16)
verbunden ist und dadurch aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser (d1) der Kolbenstange
(7) und (d2) des Differentialkolbens (14) zusätzlich zu der aus dem Zylinderraum (15) einströmenden
Flüssigkeitsmenge die zum schnellen Vorlauf benötigte Restmenge in den Zylinderraum
(16) einströmbar ist.
8. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet
, daß in der Schaltstellung (44) "Halt" des Schaltventiles (26) die Verbindung der
Druckleitung (31) mit dem Zylinderraum (16) unterbrochen und das Rückschlagventil
(40) geschlossen ist, wodurch bei geschlossenem Rückschlagventil (38), Wegeventil
(17) und Drosselventil (20) die Kolbenstange (7) nicht in die Richtungen (9, 10) bewegbar
ist.
9. Geschwindigkeitssimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckleitung (31) über ein regelbares Drosselventil (46) mit dem 2/4- Wegeventil
(27) verbunden ist, wodurch die Rücklaufgeschwindigkeit der Kolbenstange (7) in Richtung
(9) einstellbar ist.