[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender für pastöse Massen, mit einem Gehäuse,
in welchem ein nur in Entleerungsrichtung verlagerbarer Kolben angeordnet ist und
welches eine außenliegende Betätigungshandhabe besitzt, die an einer in Richtung des
Kolbens drückbaren Wand des Kopfstückes ausgebildet ist, welches eine Spender- Austrittsöffnung
aufweist, die am äußeren Ende eines Röhrchens liegt, dessen ein inneres, offenes Mündungsende
ausbildender Endabschnitt auf ganzer über die Wand einwärts vorstehender Länge in
die pastöse Masse ragt.
[0002] Ein Spender dieser Art ist durch die DE-OS 30 42 285 bekannt. Die dort als Balg gestaltete
Betätigungshandhabe bewirkt durch ihre Rückstellung ein Nachziehen des Kolbens über
die Füllstandssäule. Dieses Nachziehen des Kolbens tritt vorrangig auf, d. h. ehe
die stopfenartig sperrend wirkende Restmenge im Röhrchen das entstehende Vakuum mit
Luft ausgleichen könnte. Die pastöse Masse bildet so selbst das Ventil. Das klassische
Ventil, wie es bspw. die DE-AS 12 10 149 benutzt, wird verzichtbar, die Bauform also
erheblich vereinfacht.
[0003] Durch die europäische Patentveröffentlichung 0 100 204 ist ein Spender mit einer
kuppelartigen Auftragswand mit zentralliegender Austrittsöffnung bekannt. Die pastöse
Masse wird über einen handbetätigbaren Schraubkolben ausgebracht. Zur Anwendung kommt
eine bei Lippenstift-Gehäusen bekannte Mechanik. Diese ist relativ aufwendig. Außerdem
kommt es leicht zu einer ungenauen Dosierung, insbesondere Überdosierung.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Spender in herstellungstechnisch
einfacher, gebrauchsvorteilhafter Weise so auszubilden, daß sich die Ausgabe bei Benutzung
des Spenders verlustfrei reguliert.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0006] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Spenders.
[0007] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Spender von erhöhtem Gebrauchswert
geschaffen: Die Betätigungshandhabe selbst bildet die den pastösen Inhalt, bspw. Creme
verstreichende Auftragsfläche. Die Betätigungshandhabe ist als kuppelförmige Kappe
gestaltet. Letztere steht mit der membranartig wirkenden Wand zusammen, mit deren
vorstehenden Röhrchen sie über einen Kragen in einfacher Weise verbunden ist. Zweckmäßig
besteht ein einstückiger Aufbau von Kappe und Kragen. Weiter wird vorgeschlagen, daß
das Röhrchen konzentrisch in der kuppelförmig verlaufenden Wand sitzt und von einer
elastischen Ringzone umgeben ist. Die konzentrische Lage des Röhrchens führt zu einem
hohen Beweglichkeitsgrad der Wand. Außerdem wird die Rückstellfähigkeit begünstigt.
Zuordnungstechnisch wirkt sich als günstig aus, daß die Wand an einem Stopfen des
Gehäuses sitzt. Stopfen, Wand und Röhrchen bilden fertigungstechnisch eine Einheit.
Außerdem kann das für die Rückstellfunktion und Dichtigkeit optimale Material eingesetzt
werden. Um auch die räumlichen Verhältnisse für die Kippbarkeit der kuppelförmigen
Kappe zu optimieren, ist ein genügender Abstand zwischen Kappeninnenfläche und Wand
belassen. Schließlich ist die Kappe von einem Verschlußdeckel überfangen. Letztere
erstreckt sich im Abstand zur Kappe, so daß deren Innenfläche nicht mit der Auftragfläche
in Berührung kommt. Es kommt so nicht zu einem Verschmieren der Innenfläche. Außerdem
ist der Verschlußdeckel zugleich zum Abdichten der Spender-Austrittsöffnung herangezogen,
indem dieser einen in die genannte Öffnung eintretenden Stopfen aufweist. Gehalten
wird der Verschlußdeckel an einer Ringwand des Gehäuses, die mit Abstand außenseitig
der Kappenrandkante verläuft. Die Randkante taucht hier in einen Ringraum des Gehäuses
ein.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand zweier zeichnerisch veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den Spender gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 die Draufsicht auf diesen Spender bei abgenommenem Verschlußdeckel,
Fig. 3 den Spender gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, ebenfalls im Vertikalschnitt
und
Fig. 4 die Draufsicht hierzu, wiederum bei abgenommenem Verschlußdeckel.
[0009] Das zylindrisch ausgebildete Gehäuse 1 des Spenders enthält einen Kolben 2. Dessen
gegenläufig ausgerichtete Randlippen 2' führen sich an der zylindrischen Gehäuseinnenwandung
1'. Das Gehäuse 1 ist unten von einem einen Standsockel 3' bildenden Bodenteil 3 geschlossen.
Es weist eine zentrale Durchbrechung 4 zum Luftausgleich bei Kolbenverlagerung auf.
[0010] Der Kolben ist nur in Entleerungsrichtung (Pfeil x) verlagerbar. Er trägt auf seiner
dem aufstellseitigen Gehäuseende zugewandten Breitfläche einen sogenannten Klemm-Modul
5 in Form eines radial ausgerichtete Zacken 5' aufweisenden Sternes aus Federstahl.
Sein die Kappenenden umschreibender Durchmesser ist größer als der lichte Durchmesser
des Gehäuses 1, wodurch sich die Zackenenden 5' als schrägstehende Stützfüße an der
Gehäuseinnenwandung 1' entgegen der Richtung des Pfeiles x sperrend verhaken.
[0011] Am dem Standsockel 3' gegenüberliegenden Ende trägt das Gehäuse 1 eine Betätigungshandhabe
in Form einer die pastöse Masse auftragenden, topfförmige Kappe 6. Letztere ist kuppelförmig
gestaltet. Ihr etwa sphärischer Abschnitt geht über eine randnahe Krümmung 6' in den
abwärts gerichteten Kappenrand 6" über.
[0012] Zentralliegend weist die Kappe 6 eine Austrittsöffnung 7 für die im Gehäuse 1 enthaltende
pastöse Masse M auf. An die Öffnung 7 schließt ein Kanal 8 an. Gebildet ist der Kanal
8 von einem Röhrchen 9. Das Röhrchen 9 ist einer das Kopfstück K des Spenders mitbildenden
Wand 10 derart angeformt, daß dessen innerer Endabschnitt 9' auf ganzer über die Wand
einwärts vorstehender Länge in die pastöse Masse M ragt, das innere, stets offene
Mündungsende des Röhrchens 9 also völlig freiliegend von der Masse M umgeben ist,
während der äußere, also nach außen bzw. oben hin über die Wand 10 vorstehende Abschnitt
9" mit der Kappe 6 verbunden ist. Die Kappe 6 bildet dazu einen Kragen 12 aus. Ein
solcher Kragen läßt sich der Kappe gleich anformen. Der Krageninnenraum nimmt den
äußeren Abschnitt 9" des Röhrchens auf. Es kann sich hier um eine feste Steckverbindung
handeln. Beim Ausführungsbeispiel ist eine Schraubverbindung bevorzugt, wozu das Röhrchen
das entsprechende Außen- und die zylindrische Innenwandung des Kragens das entsprechende
Innengewinde trägt. Der Stirnrand des Röhrchens ist vom Kappenmaterial überfangen.
Kanal 8 und Austrittsöffnung 7 weisen den gleichen lichten Durchmesser auf. Der Kanalquerschnitt
entspricht einem Bruchteil des Querschnitts des Behälterinnenraums. Dabei weist der
Kanal 8 eine Länge auf, die etwa dem fünf- bis achtfachen Kanal-Durchmesser entspricht.
[0013] Die Wand 10 setzt sich gehäuseseitig in einen hohlen Stopfen 13 fort. Dessen untere,
äußere Randzone formt einen Klipsring 14, welcher eine horizontale Ringschulter 15
hintergreift. Der Schulter ist eine Auflaufschräge 16 vorgelagert. Auch der Rücken
des Klipsringes trägt eine Hinterschneidung 17. Die Einstecktiefe des Stopfens wird
durch einen ihm angeformten Ringbund 18 definiert, welcher auf der Stirnfläche des
Gehäuses 1 aufliegt. Von diesem wulstartig verdickten Ringbund 18 ausgehend spannt
sich die Wand 10 kuppelförmig über den Innenraum des Gehäuses 1. Diese Wand nimmt
so einen konturähnlichen Verlauf zur sich darüber mit Abstand y erstreckenden Kappe
6. Während der zentrale, das Röhrchen 9 umgebende Bereich der Wand relativ dickwandig
gestaltet ist und horizontal verläuft, geht der an diesen ringförmigen Abschnitt anschließende
Bereich in eine elastische Ringzone 19 über. Die erhöhte Elastizität bzw. Flexibilität
ergibt sich aus einer deutlichen Wanddickenreduzierung um etwa 50 % gegenüber der
eigentlichen Wanddicke. Hierdurch entsteht eine Membran hoher Beweglichkeit und Kippbarkeit.
Diese Kippbewegung wird über die als Aufstreichwerkzeug dienende Kappe 6 eingeleitet.
Der Abstand y zwischen Kappeninnenfläche 6"' und der Oberseite der Wand 10 ist selbst
auf extreme Verlagerungen abgestimmt.
[0014] Bei Nichtgebrauch wird die Spenderaustrittsöffnung 7 mittels eines in diese ragenden
Stopfens 20 eines Verschlußdeckels 21 verschlossen. Es ist eine Schraubverbindung
zugrundegelegt. Gegebenenfalls reicht auch eine einfache Klemmzuordnung aus. Die Verschlußstellung
ist exakt definiert, indem der abwärts gezogene Rand des Verschlußdeckels mit seiner
Stirnfläche gegen die Ringschulter 22 einer dem Gehäuse angeformten Ringwand 23 tritt.
Die Zuordnung ist so abgestimmt, daß sich die Innenfläche des VerschluBdeckels mit
Abstand z vor der Außenfläche der Kappe erstreckt. So können etwaige Restmengen der
pastösen Masse, die sich noch auf der kuppelförmigen Streichfläche der Kappe befinden,
nicht auf den Verschlußdeckel übertragen werden. Der eintretende Stopfen 20 sichert
die Lage der Kappe zusätzlich. Selbst eine schlagartige Belastung, wie sie bspw.
[0015] bei heruntergefallenem Spender auftreten, führen nicht zu einem Verkippen der Kappe
6.
[0016] Beim ersten Ausführungsbeispiel lädt die Ringwand 23 gegenüber der Gehäusemantelwand
aus. Dort ist der Spenderkopf K im wesentlichen pilzartig gestaltet. Beim zweiten
Ausführungsbeispiel überwiegt der mehr stabförmige Charakter des Spenders. Die periphere
Auskragung ist in Fig. 1 mit 24 bezeichnet. Sie nimmt einen konkaven Ringverlauf,
so daß zwischen der nach oben noch weiterlaufenden Gehäusewand und der parallel dazu
umlaufenden Ringwand 23 ein umlaufender Ringraum 25 erzielt ist, in den die untere
Randzone der Kappe 6 leicht hineinragt. Dieser Ringraum liegt beim zweiten Ausführungsbeispiel
noch innerhalb des zylindrischen Querschnitts des Gehäuses 1. Die Bezugszeichen sind,
soweit zum Verständnis erforderlich, sinngemäß übertragen.
[0017] Der Kolben 2 weist bei beiden Ausführungsbeispielen einen in Ausgaberichtung liegenden
Vorsprung auf, der exakt in den Hohlraum des Stopfens 13 paßt, wodurch die pastöse
Masse im wesentlichen restfrei ausgegeben wird. Allerdings nimmt der für den inneren
Endabschnitt 9' des Röhrchens 9 vorgesehene Kolbenhöhlungsbereich 2" eine größere
lichte Breite als dieser ein, so daß in der Endphase der Ausgabe die gewünschte Kippbeweglichkeit
der Membran M nicht behindert ist.
[0018] Die Funktionsweise des beschriebenen Spenders ist wie folgt: Nach Abnehmen des Verschlußdeckels
21 wird der Spender mit seiner Kappe gegen die zu behandelnde Fläche des Körperteils
gerichtet und aufgesetzt. Leichte Druckausübung führt zu einem Eindrücken der vorgewölbten
Wand 10. Der Kolben 2 ist durch den Klemm-Modul 3 abgestützt, so daß er nicht nach
unten ausweichen kann. Die pastöse Masse M drängt also durch das innere Mündungsende
11 hindurch über den Kanal 8 in Richtung der Austrittsöffnung 7 und aus dieser aus.
Sobald das Kopfstück K, d. h. die Membran wieder entlastet ist, entsteht im Gehäuseinneren
Unterdruck. Die sich in ihre Grundstellung zurückstellende, flexible Wand 10 zieht
den Kolben 2 in Richtung des Pfeiles x über die Füllgutsäule nach. Die entsprechende
Rückstellung ist bereits abgeschlossen, bevor die noch im Röhrchen 9 verbleibende
Masse als Stopfen das innere Mündungsende 11 erreichen könnte. Entscheidend dabei
ist, daß das Röhrchen 9 in Querschnitt und Länge unter Abstimmung mit der Viskosität
der pastösen Masse und der auftretenden Fließgeschwindigkeit einen entsprechenden
Widerstand bildet, der das auftretende Vakuum überbrückt. Auch wird stets nur so viel
pastöse Masse ausgegeben, wie auch beim Verstreichen benötigt wird. Der bei Abschluß
der Behandlung eintretende leichte mündungsseitige Einzug der stopfenbildenden Masse
vermeidet jeden Überstand, so daß der Stopfen 20 kein Material unter Herausquillen
verdrängen muß. Er findet vielmehr eine etwa seiner Einstecktiefe entsprechende pastenfreie
Zone vor.
[0019] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Spender für pastöse Massen, mit einem Gehäuse, in welchem ein nur in Entleerungsrichtung
verlagerbarer Kolben angeordnet ist und welches eine außenliegende Betätigungshandhabe
besitzt, die an einer in Richtung des Kolbens drückbaren Wand des Kopfstückes ausgebildet
ist, welches eine Spender-Austrittsöffnung aufweist, die am äußeren Ende eines Röhrchens
liegt, dessen ein inneres, offenes Mündungsende ausbildender Endabschnitt auf ganzer
über die Wand einwärts vorstehender Länge in die pastöse Masse ragt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungshandhabe als kuppelförmige Kappe (6) gestaltet und auf einem nach
außen über die Wand (10) vorstehenden, konzentrisch zum Röhrchen (9) liegenden Kragen
(12) sitzt.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (12) einstückig
mit der Kappe (6) gestaltet ist.
3. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (9) konzentrisch
in der kuppelförmig verlaufenden Wand (10) sitzt und von einer elastischen Ringzone
(19) umgeben ist.
4. Spender nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (10) an einem Stopfen
(13) des Gehäuses (1) sitzt.
5. Spender nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen eine Kippbarkeit der kuppelförmigen
Kappe (6) erlaubenden Abstand (y) zwischen Kappeninnenfläche (6"') und Wand (10).
6. Spender nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen mit einem in die Spenderaustrittsöffnung
ragenden Stopfen (20) ausgestatteten Verschlußdeckel (21), welcher, im Abstand (z)
zur Kappe (6) verlaufend, an einer Ringwand (23) des Gehäuses (1) gehalten ist, die
mit Abstand außenseitig der Kappenrandkante (6") verläuft.