[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneeräumgerät für den frontseitigen Antrieb an ein Trägerfahrzeug.
Das Schneeräumgerät weist einen Rotor zum Erfassen und Auswerfen des Schnees über
einen verstellbaren Ladekamin auf die Ladepritsche eines Begleitfahrzeugs auf. Derartige
Schneeräumgeräte sind Schneefräsen oder Schneeschleudern oder auch kombinierte Geräte
dieser Art. Besonders bei deren Einsatz im Stadtbereich , z.B. zum Randwall räumen,
besteht die Forderung, daß der geförderte Schnee unmittelbar abtransportiert wird.
Zu diesem Zweck fahren die Schneeräumgeräte zusammen mit einem Begleitfahrzeug mit
Ladepritsche , welches , um den Verkehr möglichst wenig zu behindern, im allgemeinen
dem Schneeräumgerät vorausfährt.
[0002] Die Durchführung der geschilderten Räumaufgabe erfordert geübte Fahrer sowohl auf
seiten des Trägerfahrzeugs als auch auf seiten des Begleitfahrzeugs. Beide Fahrzeuge
müssen mit konstanter, gleicher Geschwindigkeit bewegt werden, damit der aus dem Ladekamin
ausgeschleuderte Schnee
[0003] zielsicher die Ladepritsche des Begleitfahrzeugs trifft.
[0004] Da die Getriebe der beiden Fahrzeuge unterschiedlich ausgelegt sind, d. h. die Arbeitsgeschwindigkeit
des Trägerfahrzeugs liegt deutlich über der niedrigsten Geschwindigkeit des Begleitfahrzeugs,
ergibt sich ein zusätzliches Problem bei der Abstimmung der Fahrzeuggeschwindigkeiten.
Dieses Problem konnte bislang nur dadurch gelöst werden, daß der Fahrer des Begleitfahrzeugs
dessen Geschwindigkeit durch ständiges Schleifenlassen der Kupplung weiter herabsetzt.
Diese Methode der Abstimmung der Geschwindigkeiten beider Fahrzeuge versagt jedoch
auf Bergaufstrecken, da es hierbei sehr rasch zu einer Überlastung der Kupplung des
Begleitfahrzeugs kommt.
[0005] Um den erläuterten Nachteilen abzuhelfen, d. h. die Koordinierung der Fahrzeuggeschwindigkeiten
auf möglichst einfache Weise sicherzustellen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß am Geräterahmen eine Schubstange angelenkt ist, welche zumindest für den Arbeitseinsatz
über das Schneeräumgerät nach vorne hinaus ragt, um mit einem am vorderen Ende angebrachten
Puffer gegen die Rückseite des Begleitfahrzeugs zu dessen Schiebebetrieb angestellt
zu werden.
[0006] Bezüglich weiterer Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
verwiesen.
[0007] Die vorgeschlagene Lösung ist denkbar einfach. Sie setzt lediglich voraus, daß am
Schneeräumgerät eine vorzugsweise längenveränderliche, in einer vertikalen Ebene verstellbare
Schubstange vorgesehen ist, und daß das Begleitfahrzeug auf Leerlauf geschaltet wird,
wobei der Motor abgestellt werden kann.
[0008] Da das Begleitfahrzeug und das Trägerfahrzeug zumindest beim Randwallräumen in Längsrichtung
gegeneinander versetzt fahren, wobei das Begleitfahrzeug mehr zur Strassenmitte hin
voraus fährt, ist es zweckmäßig, daß die Schubstange benachbart der strasseninneren
Seite am Geräterahmen befestigt ist.
[0009] Um die Arbeitsweise des Schneeräumgeräts nicht zu beeinträchtigen, d.h. den erforderlichen
Druck auf die Straßenoberfläche aufrechtzuerhalten, ist es zweckmäßig, die Schubstange
so anzuordnen, daß sie aus einer horizontalen Lage nach oben verschwenkt werden kann.
Der Schwenkwinkel ergibt sich einerseits aus dem Abstand zwischen dem Trägerfahrzeug
und dem Begleitfahrzeug, andererseits aus der Höhe der Ladepritsche auf seiten des
Begleitfahrzeugs. Bei angehobener Stellung der Schubstange ergibt sich eine zusätzlcihe,
das Schneeräumgerät in erwünschter Weise gegen den Boden andrückende Kraftkomponente.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ist einer möglichen festen Ankupplung des
Trägerfahrzeugs an das Begleitfahrzeug überlegen. Die Verkehrsverhältnisse machen
es im allgemeinen erforderlich, dass beide Fahrzeuge jederzeit unabhängig voneinander
steuerbar sind. Darüberhinaus ist die feste Ankopplung auch bedienungstechnisch nachteilig,
da der Fahrer zum Hertellen bzw. Lösen der Kopplung das Fahrzeug verlassen muß.
[0011] Im Rahmen der Erfindung ist ferner noch die Variante denkbar, daß die Schubstange
am vorderen Ende einen Haken besitzt, der entweder in eine an der Rückseite des Begleitfahrzeugs
vorhandene Öse eingreift, oder einfach über die Ldepritsche greift. Diese Variante
setzt aber eine sehr stabil ausgeführte Ladepritsche voraus.
[0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Diese zeigt zwischen einem rückwärtigen Ende eines Begleitfahrzeugs 1 und -einem frontseitigen
Ende eines Trägerfahrzeugs 2 ein frontseitig am Trägerfahrzeug angebautes Schneeräumgerät
in Form einer sog. Seitenschneeschleuder 3. Diese ist in der Zeichnung vereinfacht
dargestellt. Sie ist auf einen Geräterahmen 4 aufgebaut, der mittels einer Geräteplatte
5 an eine Fahrzeugplatte 6 des Trägerfahrzeugs 2angeschlossen ist.
[0013] Auf einem Gehäuse 7 der Schneeschleuder 3 ist ein mit dem Gehäuse 7 um die Rotationsachse
des (nicht gezeichneten) Schleuderrads verschwenkbarer Auswurfkamin 8 aufge
- setzt, der wiederum mit einem Ladekamin 9 versehen ist. Eine seitlich am Schleuderradgehäuse
7 angesetezte Pflugschar 10 sorgt für den Zufluß der Schneemassen zur Eintrittsöffnung
in das Schleuderradgehäuse 7. An einem nach oben ragenden vertikalen Rahmenteil 11
des Geräterahmens 4 ist um eine horizontale Achse 12 in einer vertikalen Ebene verschwenkbar
eine Schubstange 13 angelenkt. Der Verschwenkwinkel W der Schubstange 13 beträgt etwa
60 Winkelgrade, wobei in der Praxis bevorzugt Schwenkstellungen bis zu 30 Winkel graden
vorkommen. Zum Zwecke der Verstellung der Schubstange 13 ist an ihrer Unterseite ein
Hydraulikkolben 14 angelenkt, der im Gelenkpunkt 15 am Geräterahmen abgestützt ist.
In ihrer Ausgangslage liegt die Schubstange 13 in einer horizontalen Ebene 16 auf
einem unteren Querteil 17 einer vertikalen gabelförmigen Führung 18 auf. Die Führung
18 besteht aus zwei, die Schubstange 13 beidseitig abstützenden Wangen 19, die zur
Erhöhung der Stabilität der Führung 18 an ihren oberen Enden mittels eines Querstücks
20 verbunden sind. Hierzu wird auf die Detaildarstellung in der rechten oberen Ecke
der Zeichnung verwiesen.
[0014] Die Schubstange 13 ist teleskopisch verlängerbar ausgebildet. An ihrem vorderen Ende
ist ein Puffer 21 befestigt, der aus einer stählernen Grundplatte 22 und einer kalottenförmigen
Gummiauflage 23 besteht. Die Gumiauflage vermeidet einerseits eine Beschädigung auf
seiten des geschobenen Fahrzeugs; sie ermöglicht andererseit eine gute Anpassung an
die Gestaltung der Rückseite der Ladepritsche und wirkt überdies als Stoßdämpfer.
[0015] Es ist denkbar, in die Gummiauflage einen Druckschalter einzubauen, der über ein
lösbares (nicht gezeichnetes Verbindungskabel einen Stromkreis betätigt, der über
ein Anzeigegerät im Fahrerhaus des Begleitfahrzeugs eine Unterbrechung der Verbindung
zwischen Schubstange und Begleitfahrzeug anzeigt.
1. An ein Trägerfahrzeug frontseitig anzubauendes Schneeräumgerät mit einem Rotor
zum Erfassen und Auswerfen des Schnees über einen verstellbaren Ladekamin (9) auf
die Ladefläche eines Begleitfahrzeugs (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß am Geräterahmen (4) eine Schubstange (13) angelenkt ist, welche zumindest für
den Arbeitseinsatz über das Schneeräumgerät nach vorne hinausragt, um mit einem am
vorderen Ende angebrachten Puffer (21) gegen die Rückseite des Begleitfahrzeugs (1)
zu dessen Schiebebetrieb angestellt zu werden.
2. Schneeräumgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (13) verlängerbar ausgebildet ist.
3. Schneeräumgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (13) etwa zwischen einer horizontalen Richtung und 60 Winkelgraden
nach oben verschwenkbar ist.
4. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (13) mittels eines Hydraulikkolbens (14) verschwenkbar ist.
5. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekenanzeichnet,
daß die Schubstange (13) in einer vertikalen Gabel (18) geführt ist.
6. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (13) in ihrer Längsrichtung begrenzt federnd ausgebildet ist.
7. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet,
daß der Puffer (21) der Schubstange (13) eine Gummiauflage (23) besitzt
8. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Puffer (21) gelenkig mit der Schubstange (13) verbunden ist.
9. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubstange (13) zur strasseninneren Geräteseite mn versetzt angeordnet ist.