(19)
(11) EP 0 160 866 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.1985  Patentblatt  1985/46

(21) Anmeldenummer: 85104754.8

(22) Anmeldetag:  19.04.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01H 5/07, E01H 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 05.05.1984 DE 3416632

(71) Anmelder: ING. ALFRED SCHMIDT GMBH
D-79837 St Blasien (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Alfred
    D-7821 Bernau (DE)

(74) Vertreter: Grättinger, Günter 
Grättinger & Partner Postfach 16 55
82306 Starnberg
82306 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneeräumgerät


    (57) Zur Abstimmung der Fahrgechwindigkeiten zwischen einem Schneeräumgerät und einem Begleitfahrzeug mit Ladepritsche, auf welche der geräumte Schnee zu werfen ist, ist am Geräterahmen (4) des Schneeräumgeräts eine Schubstange (13) angelenkt, welche über das Schneeräumgerät nach vorne hinausragt, un mit einem am vorderen Ende angebrachten Puffer (21) gegen die Rückseite des Begleitfahrzeugs (1) zu dessen Schiebebetrieb angestellt zu werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schneeräumgerät für den frontseitigen Antrieb an ein Trägerfahrzeug. Das Schneeräumgerät weist einen Rotor zum Erfassen und Auswerfen des Schnees über einen verstellbaren Ladekamin auf die Ladepritsche eines Begleitfahrzeugs auf. Derartige Schneeräumgeräte sind Schneefräsen oder Schneeschleudern oder auch kombinierte Geräte dieser Art. Besonders bei deren Einsatz im Stadtbereich , z.B. zum Randwall räumen, besteht die Forderung, daß der geförderte Schnee unmittelbar abtransportiert wird. Zu diesem Zweck fahren die Schneeräumgeräte zusammen mit einem Begleitfahrzeug mit Ladepritsche , welches , um den Verkehr möglichst wenig zu behindern, im allgemeinen dem Schneeräumgerät vorausfährt.

    [0002] Die Durchführung der geschilderten Räumaufgabe erfordert geübte Fahrer sowohl auf seiten des Trägerfahrzeugs als auch auf seiten des Begleitfahrzeugs. Beide Fahrzeuge müssen mit konstanter, gleicher Geschwindigkeit bewegt werden, damit der aus dem Ladekamin ausgeschleuderte Schnee

    [0003] zielsicher die Ladepritsche des Begleitfahrzeugs trifft.

    [0004] Da die Getriebe der beiden Fahrzeuge unterschiedlich ausgelegt sind, d. h. die Arbeitsgeschwindigkeit des Trägerfahrzeugs liegt deutlich über der niedrigsten Geschwindigkeit des Begleitfahrzeugs, ergibt sich ein zusätzliches Problem bei der Abstimmung der Fahrzeuggeschwindigkeiten. Dieses Problem konnte bislang nur dadurch gelöst werden, daß der Fahrer des Begleitfahrzeugs dessen Geschwindigkeit durch ständiges Schleifenlassen der Kupplung weiter herabsetzt. Diese Methode der Abstimmung der Geschwindigkeiten beider Fahrzeuge versagt jedoch auf Bergaufstrecken, da es hierbei sehr rasch zu einer Überlastung der Kupplung des Begleitfahrzeugs kommt.

    [0005] Um den erläuterten Nachteilen abzuhelfen, d. h. die Koordinierung der Fahrzeuggeschwindigkeiten auf möglichst einfache Weise sicherzustellen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß am Geräterahmen eine Schubstange angelenkt ist, welche zumindest für den Arbeitseinsatz über das Schneeräumgerät nach vorne hinaus ragt, um mit einem am vorderen Ende angebrachten Puffer gegen die Rückseite des Begleitfahrzeugs zu dessen Schiebebetrieb angestellt zu werden.

    [0006] Bezüglich weiterer Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche verwiesen.

    [0007] Die vorgeschlagene Lösung ist denkbar einfach. Sie setzt lediglich voraus, daß am Schneeräumgerät eine vorzugsweise längenveränderliche, in einer vertikalen Ebene verstellbare Schubstange vorgesehen ist, und daß das Begleitfahrzeug auf Leerlauf geschaltet wird, wobei der Motor abgestellt werden kann.

    [0008] Da das Begleitfahrzeug und das Trägerfahrzeug zumindest beim Randwallräumen in Längsrichtung gegeneinander versetzt fahren, wobei das Begleitfahrzeug mehr zur Strassenmitte hin voraus fährt, ist es zweckmäßig, daß die Schubstange benachbart der strasseninneren Seite am Geräterahmen befestigt ist.

    [0009] Um die Arbeitsweise des Schneeräumgeräts nicht zu beeinträchtigen, d.h. den erforderlichen Druck auf die Straßenoberfläche aufrechtzuerhalten, ist es zweckmäßig, die Schubstange so anzuordnen, daß sie aus einer horizontalen Lage nach oben verschwenkt werden kann. Der Schwenkwinkel ergibt sich einerseits aus dem Abstand zwischen dem Trägerfahrzeug und dem Begleitfahrzeug, andererseits aus der Höhe der Ladepritsche auf seiten des Begleitfahrzeugs. Bei angehobener Stellung der Schubstange ergibt sich eine zusätzlcihe, das Schneeräumgerät in erwünschter Weise gegen den Boden andrückende Kraftkomponente.

    [0010] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ist einer möglichen festen Ankupplung des Trägerfahrzeugs an das Begleitfahrzeug überlegen. Die Verkehrsverhältnisse machen es im allgemeinen erforderlich, dass beide Fahrzeuge jederzeit unabhängig voneinander steuerbar sind. Darüberhinaus ist die feste Ankopplung auch bedienungstechnisch nachteilig, da der Fahrer zum Hertellen bzw. Lösen der Kopplung das Fahrzeug verlassen muß.

    [0011] Im Rahmen der Erfindung ist ferner noch die Variante denkbar, daß die Schubstange am vorderen Ende einen Haken besitzt, der entweder in eine an der Rückseite des Begleitfahrzeugs vorhandene Öse eingreift, oder einfach über die Ldepritsche greift. Diese Variante setzt aber eine sehr stabil ausgeführte Ladepritsche voraus.

    [0012] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Diese zeigt zwischen einem rückwärtigen Ende eines Begleitfahrzeugs 1 und -einem frontseitigen Ende eines Trägerfahrzeugs 2 ein frontseitig am Trägerfahrzeug angebautes Schneeräumgerät in Form einer sog. Seitenschneeschleuder 3. Diese ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt. Sie ist auf einen Geräterahmen 4 aufgebaut, der mittels einer Geräteplatte 5 an eine Fahrzeugplatte 6 des Trägerfahrzeugs 2angeschlossen ist.

    [0013] Auf einem Gehäuse 7 der Schneeschleuder 3 ist ein mit dem Gehäuse 7 um die Rotationsachse des (nicht gezeichneten) Schleuderrads verschwenkbarer Auswurfkamin 8 aufge- setzt, der wiederum mit einem Ladekamin 9 versehen ist. Eine seitlich am Schleuderradgehäuse 7 angesetezte Pflugschar 10 sorgt für den Zufluß der Schneemassen zur Eintrittsöffnung in das Schleuderradgehäuse 7. An einem nach oben ragenden vertikalen Rahmenteil 11 des Geräterahmens 4 ist um eine horizontale Achse 12 in einer vertikalen Ebene verschwenkbar eine Schubstange 13 angelenkt. Der Verschwenkwinkel W der Schubstange 13 beträgt etwa 60 Winkelgrade, wobei in der Praxis bevorzugt Schwenkstellungen bis zu 30 Winkel graden vorkommen. Zum Zwecke der Verstellung der Schubstange 13 ist an ihrer Unterseite ein Hydraulikkolben 14 angelenkt, der im Gelenkpunkt 15 am Geräterahmen abgestützt ist. In ihrer Ausgangslage liegt die Schubstange 13 in einer horizontalen Ebene 16 auf einem unteren Querteil 17 einer vertikalen gabelförmigen Führung 18 auf. Die Führung 18 besteht aus zwei, die Schubstange 13 beidseitig abstützenden Wangen 19, die zur Erhöhung der Stabilität der Führung 18 an ihren oberen Enden mittels eines Querstücks 20 verbunden sind. Hierzu wird auf die Detaildarstellung in der rechten oberen Ecke der Zeichnung verwiesen.

    [0014] Die Schubstange 13 ist teleskopisch verlängerbar ausgebildet. An ihrem vorderen Ende ist ein Puffer 21 befestigt, der aus einer stählernen Grundplatte 22 und einer kalottenförmigen Gummiauflage 23 besteht. Die Gumiauflage vermeidet einerseits eine Beschädigung auf seiten des geschobenen Fahrzeugs; sie ermöglicht andererseit eine gute Anpassung an die Gestaltung der Rückseite der Ladepritsche und wirkt überdies als Stoßdämpfer.

    [0015] Es ist denkbar, in die Gummiauflage einen Druckschalter einzubauen, der über ein lösbares (nicht gezeichnetes Verbindungskabel einen Stromkreis betätigt, der über ein Anzeigegerät im Fahrerhaus des Begleitfahrzeugs eine Unterbrechung der Verbindung zwischen Schubstange und Begleitfahrzeug anzeigt.


    Ansprüche

    1. An ein Trägerfahrzeug frontseitig anzubauendes Schneeräumgerät mit einem Rotor zum Erfassen und Auswerfen des Schnees über einen verstellbaren Ladekamin (9) auf die Ladefläche eines Begleitfahrzeugs (1),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Geräterahmen (4) eine Schubstange (13) angelenkt ist, welche zumindest für den Arbeitseinsatz über das Schneeräumgerät nach vorne hinausragt, um mit einem am vorderen Ende angebrachten Puffer (21) gegen die Rückseite des Begleitfahrzeugs (1) zu dessen Schiebebetrieb angestellt zu werden.
     
    2. Schneeräumgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schubstange (13) verlängerbar ausgebildet ist.
     
    3. Schneeräumgerät nach Anspruch 1 oder 2,

    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schubstange (13) etwa zwischen einer horizontalen Richtung und 60 Winkelgraden nach oben verschwenkbar ist.
     
    4. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schubstange (13) mittels eines Hydraulikkolbens (14) verschwenkbar ist.
     
    5. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekenanzeichnet,
    daß die Schubstange (13) in einer vertikalen Gabel (18) geführt ist.
     
    6. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schubstange (13) in ihrer Längsrichtung begrenzt federnd ausgebildet ist.
     
    7. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Puffer (21) der Schubstange (13) eine Gummiauflage (23) besitzt
     
    8. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Puffer (21) gelenkig mit der Schubstange (13) verbunden ist.
     
    9. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schubstange (13) zur strasseninneren Geräteseite mn versetzt angeordnet ist.
     




    Zeichnung