[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von cellulosischen Fasermaterialien
mit wäßrigen Flotten vor oder nach dem Färben oder Bedrucken mit Substantiv-oder Reaktivfarbstoffen.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasermaterialien vor oder nach
dem Färben oder Bedrucken mit wäßrigen Flotten behandelt, die quaternierte Polyether
enthalten, die durch Kondensation von N-2-Hydroxyalkylaminen der Formel

in der
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen C1-C4-Alkylrest und
R einen C1-C18-Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest oder eine der Hydroxyalkylgruppen

oder

mit der Maßgabe, daß die Menge an N-2-Hydroxyalkylaminen, in denen R für eine Hydroxyalkylgrugge
steht, nicht mehr als 20 Gewichtsprozent der eingesetzten Hydroxyalkylamine beträgt,
gegebenenfalls durch Co-Kondensation mit Polyolen der Formel

in der
A einen 2-, 3- oder 4-wertigen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Rest bedeutet und
n eine Zahl von 2 bis 4 ist,
und anschließende Quaternierung erhalten werden. Für R seien beispielsweise genannt:
als C1-C18-Alkylreste der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, sec.-Butyl-, 2-Ethylhexyl-, Decyl-,
Dodecyl-oder Stearylrest;
als Cycloalkylreste vor allem der Cyclohexylrest und durch C1-C4-Alkylgruppen substituierte Cyclohexylreste, wie der Methylcyclohexyl-, Ethylcyclohexyl-,
Butylcyclohexyl-, Dimethylcyclohexyl- und der Diethylcyclohexylrest;
als Aralkylreste insbesondere der gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl substituierte Benzylrest;
als Arylreste vor allem der gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl substituierte Phenylrest wie der Kresyl-, Xylyl-, Ethylphenyl- und tert.-Butylphenylrest.
[0002] Für R
1 und R
2 seien als C
1-C
4-Alkylreste der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl- und sec.-Butylrest
genannt.
[0003] In bevorzugten Verbindungen (I) stehen R für C
1-C
4-Alkyl oder Cyclohexyl und R
1 und R
2 für Wasserstoff oder Methyl.
[0004] Die aliphatischen Reste A können durch Heteroatome und zusätzlich durch aromatische
Reste unterbrochen sein. Besonders zu nennen sind C
2-C
4-Alkylenreste oder Reste der Formeln

worin
B für 0, S, CO oder CyH2y,
x für 2 oder 3,
y für 1 - 3 und
z für 0 oder 1 stehen.
[0005] Bevorzugte cycloaliphatische, araliphatische und aromatische Reste A leiten sich
von Cyclohexylen, Xylylen und Phenylen ab. Als Polyole seien genannt:
Aliphatische Polyole, z.B. Diole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol; Triole wie Glycerin, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan; Tetraole wie Pentaerythrit; 1,4-Di-ß-hydroxy-ethoxy-benzol, 4,4'-Di-ßhydroxyethoxydiphenylether,
4,4'-Di-B-hydroxyethoxydiphenylsulfid, 4,4'-Di-ß-hydroxybenzophenon, 2,2-Bis-(4-β-hydroxyethoxyphenyl)-propan;
cycloaliphatische Diole, wie 1,4-Bis-methylolbenzol.
[0006] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Menge an einkondensierten Polyolen nicht
höher als 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Polyethers, zu wählen.
[0007] Das mittlere Molekulargewicht der erfindungsgemäß zu verwendenden Polyether sollte
zwischen 500 und 20.000, vorzugsweise 1.000 bis 15.000 liegen.
[0008] Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Polyethern handelt es sich um lineare oder
leicht verzweigte Polyether. Die linearen Polyether können nach bekannten Verfahren
durch Kondensation von N-2-Hydroxyalkylaminen der Formel I, in Gegenwart saurer Katalysatoren,
z.B. H
3PO
3, bei erhöhten Temperaturen, z.B. 150 - 280°C erhalten werden. Um zu verzweigten Polyethern
zu gelangen, kondensiert man die tertiäre Aminogruppen enthaltenden Diole zusammen
mit tertiäre Aminogruppen enthaltenden Triolen, d.h. N-2-Hydroxyalkylaminen der Formel
I, in der R für eine der angegebenen B-Hydroxyalkylgruppen steht. Um eine Vernetzung
zu vermeiden, sollte die Menge an Triolen im Kondensationsgemisch aber nicht mehr
als 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2-15 Gewichtsprozent, betragen.
[0009] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyether sind beispielsweise aus der GB-A-1
107 818 und der DE-A-2 060 572 bekannt.
[0010] Als B-Hydroxyalkylamine der Formel (I) seien beispielsweise die N-Di-(2-hydroxyalkyl)-amine
genannt, wie sie bei der Anlagerung von Ethylen-, Propylen- und Butylenoxid oder Gemischen
dieser Alkylenoxide an primäre aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und
aromatische Amine enstehen.
[0011] Vertreter dieser N-Di-(2-hydroxyalkyl)-amine (I) sind z.B.:
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-N-methylamin, N,N-Bis-/2-hydroxypropyl-(117-methylamin, N,N-Bis-L2-hydroxy-butyl-(1)]-methylamin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-N-isopropylamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-N-n-butylamin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-cyclohexylamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-N-benzylamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-N-(4-methylbenzyl)-amin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-anilin, N,N-Bis-[2-hydroxypropyl-(1)]-anilin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-3-methylanilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-4-tert.-butylanilin.
[0012] Als Vertreter der zur Herstellung der verzweigten Polyether mitverwendeten Triole
seien insbesondere Triethanolamin, Triisopropanolamin und Tributanolamin genannt.
[0013] Die Quaternierung wird in an sich bekannter Weise vorgenommen durch Umsetzen der
gegebenenfalls in Alkohol-Wasser-Gemischen gelösten oder suspendierten Polyether mit
bekannten Alkylierungsmitteln, wie Dimethylsulfat oder Diethylsulfat; p-Toluolsulfonsäurealkylestern,
z.B. p-Toluolsulfonsäuremethylester; Alkylhalogeniden, z.B. Methyljodid oder Ethylbromid;
Chloracetamid, Halogencarbonsäuresalzen, Halogencarbonsäureestern, Alkansultonen,
Benzylchlorid, Methanphosphonsäure-dimethylester, Trimethylphosphat oder Alkylenoxid
wie Ethylenoxid und Propylenoxid in Gegenwart von Säuren.
[0014] Dabei ist es nicht erforderlich, den basischen Polyether vollständig zu quaternieren,
sondern es lassen sich gut wirksame Verbindungen erhalten, wenn nur ein Teil der basischen
Stickstoffatome des Polyethers quaterniert wird.
[0015] Die Mengen, in denen die erfindungsgemäß zu verwendenden quaternierten Polyether
den wäßrigen Flotten zugesetzt werden, können in weiten Grenzen schwanken. Im allgemeinen
hat sich ein Zusatz von 0,1-2 %, vorzugsweise von 0,2-1 %, bezogen auf das Gewicht
der Fasermaterialien, bewährt.
[0016] Man kann die quaternierten Polyether in einem Vorbehandlungsprozeß auf das zu färbende
oder zu bedruckende unbehandelte Fasermaterial zur Verbesserung der Farbausbeute aufbringen,
indem man mit wäßrigen Flotten, die die quaternierten Polyether enthalten, imprägniert
oder bedruckt. Das so behandelte Fasermaterial wird z.B. auf eine Flottenaufnahme
von 60 - 100 % abgequetscht, getrocknet und, gegebenenfalls nach einer Hitzebehandlung,
z.B. durch kurzzeitiges Dämpfen bei 102 - 120°, in üblicher Weise gefärbt oder bedruckt.
[0017] Die Nachbehandlung des gefärbten oder bedruckten Fasermaterials zur Verbesserung
der Naßechtheit wird entweder im Ausziehverfahren durchgeführt, indem man das gefärbte
oder bedruckte Material z.B. während 20 - 30 Minuten in eine wäßrige Flotte einbringt,
die die erfindungsgemäß zu verwendenden quaternierten Polyether enthält und einen
pH-Wert von z.B. 4-8, vorzugsweise von 5,5-6,5, und eine Temperatur von 20-40°C aufweist,
oder die zur Nachbehandlung dienende Flotte kontinuierlich, z.B. mittels eines Foulards,
auf das gefärbte oder bedruckte Material aufbringt.
[0018] Geeignete Farbstoffe für die Herstellung der Färbungen und Drucke sind z.B. im Colour
Index, 3. Auflage (1971), Bd. 2 auf den Seiten 2005-2478 als Direktfarbstoffe und
auf den Seiten 1001-1562 als saure Farbstoffe aufgeführt. Geeignete Reaktivfarbstoffe
sind z.B. bei Venkataraman, The Chemistry of Synthetic Dyes, Volume VI, Reactive Dyes
(Academic Press, New York, London 1972) beschrieben.
[0019] Erfindungsgemäß geeignete Fasermaterialien sind vor allem solche aus natürlicher
oder regenerierter Cellulose; genannt seien Baumwolle, Hanf, Jute, Leinen sowie Viskose-
und Celluloseacetatfasern und cellulosefaserhaltige Mischgewebe.
[0020] Das Fasermaterial kann sich in verschiedenen Verarbeitungszuständen befinden und
z.B. als loses Material, Garn, Gewebe oder Gewirke vorliegen.
[0021] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Farbausbeute und die Echtheitseigenschaften
von Färbungen und Drucken, insbesondere die Schweiß-, Wasser-und Waschechtheiten erheblich
verbessert.
[0022] Gegenüber den häufig zur Verbesserung der Naßechtheiten verwendeten Kondensationsprodukten
aus Ammoniumsalzen, Cyanamidderivaten und Formaldehyd, wie sie z.B. in der amerikanischen
Patentschrift 3 290 310 oder in Rev. Prog. Coloration Vol. 12 (1982), S. 76-77, beschrieben
werden, bieten die erfindungsgemäßen Verbindungen den Vorteil der völligen Freiheit
von Formaldehyd.
[0023] Ein weiterer Vorteil der beanspruchten Verbindungen ist die geringe Beeinträchtigung
des Griffes der behandelten Fasermaterialien und der Lichtechtheit der Färbungen.
Weiterhin verursachen sie keine Farbtonumschläge der Färbungen.
[0024] Herstellung der in den Beispielen verwendeten Polyether:
Polyether A
[0025]

1500 Teile Di-ß-hydroxyethylcyclohexylamin wurden in Gegenwart von 15 Teilen H
3P0
3 3 Stunden unter Stickstoff bei 220 - 230°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 1 Stunde unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 220°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Polyether stellt einen gelben wasserunlöslichen
Sirup dar (mittleres Molekulargewicht: 4460, OH-Zahl: 25).
[0026] Die Lösung von 150 Teilen dieses Polyethers in 200 Volumenteilen Methanol wurde in
der Siedehitze mit 82 Teilen Dimethylsulfat (0,75 Mol Dimethylsulfat je Mol basischer
Aminogruppe) versetzt. Die Reaktionsmischung wurde 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das Quaternierungsprodukt
bleibt als gelber wasserlöslicher Sirup zurück.
polyether B
[0027] Polyether B wurde analog Polyether A hergestellt, nur wurden zur Quaternierung statt
der 82 Teile Dimethylsulfat nur 54 Teile Dimethylsulfat (0,5 Mol Dimethylsulfat je
Mol basischer Aminogruppe) verwendet. Das
Quaternierungsprodukt bleibt als ein gelber wasserlöslicher Sirup zurück.
Polyether C
[0028] Polyether C wurde analog Polyether A hergestellt, nur wurden zur Quaternierung statt
der 82 Teile Dimethylsulfat 108 Teile Dimethylsulfat (1,0 Mol Dimethylsulfat je Mol
basischer Aminogruppe) verwendet. Das Quaternierungsprodukt bleibt als gelber wasserlöslicher
Sirup zurück.
Polyether D
[0029] Ausgangsprodukt:
Zunächst wurden 500 Teile N,N-Di-(ß-hydroxyethyl)-N-cyclohexylamin in Gegenwart von
7,5 Teilen H3PO3 analog zur Herstellung des Polyethers A zu einem Polyether mit einer OH-Zahl 8,6
entsprechend einem mittleren Molekulargewicht 13.000 kondensiert. Der Polyether läßt
sich durch die Formel

beschreiben.
[0030] 85 Teile dieses Polyethers wurden in 80 Volumenteilen Methanol suspendiert und in
der Siedehitze mit 19 Teilen Dimethylsulfat (0,3 Mol Dimethylsulfat je Mol basischer
Aminogruppe) versetzt. Nach zweistündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur wurde das
Lösungsmittel abdestilliert. Der quaternierte Polyether wurde in Form eines gelben
wasserlöslichen Sirups erhalten.
Polyether E
[0031]

1900 Teile N,N-Di-(-ß-hydroxyethyl)-N-butylamin wurden in Gegenwart von 19 Teilen
H
3PO
3 unter Stickstoff 9 Stunden bei 200°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 2 Stunden unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 200°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Polyether stellt ein wasserunlösliches,
leicht rötlich gefärbtes viskoses öl dar (mittleres Molekulargewicht: 5000; OH-Zahl:
22).
[0032] 190 Teile des erhaltenen Polyethers wurden in 150 Teilen Isopropanol gelöst und bei
60-70°C mit 166 Teilen Dimethylsulfat (1,0 Mol Dimethylsulfat je Mol basischer Aminogruppe)
versetzt. Nach zweistündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur wurde das Lösungsmittel
abdestilliert. Der quaternierte Polyether wurde in Form eines hochviskosen wasserlöslichen
Sirups erhalten.
Polyether F
[0033]

700 Teile N,N-Di-(B-hydroxypropyl)-N-methylamin wurden in Gegenwart von 10,5 Teilen
H
3PO
3 unter Stickstoff bei 220°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 1 Stunde unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 220°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Polyether stellt ein schwach rötlich
gefärbtes wasserlösliches öl dar (mittleres Molekulargewicht: 1340; OH-Zahl: 84).
[0034] 150 Teile des erhaltenen Polyethers wurden in 100 Teilen Isopropanol gelöst und bei
60-70°C mit 144 Teilen Dimethylsulfat (1,0 Mol Dimethylsulfat pro Mol basischer Aminogruppe)
versetzt. Nach zweistündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur wurde das Lösungsmittel
abdestilliert. Der quaternierte Polyether wurde in Form eines hochviskosen wasserlöslichen
Sirups erhalten.
Polyether G
[0035] Ausgangsprodukt:
Zunächst wurden 500 Teile N,N-Di-(ß-hydroxyethyl)-N-cyclohexylamin in Gegenwart von
7,5 Teilen H3PO3 analog zur Herstellung des Polyethers A zu einem Polyether mit einer OH-Zahl 14 entsprechend
einem mittleren Molekulargewicht 8000 kondensiert. Der Polyether läßt sich durch die
Formel

beschreiben.
[0036] Die Lösung von 338 Teilen dieses Polyethers in 400 Volumenteilen Methanol wurde in
der Siedehitze mit 173 Teilen Chloressigsäuremethylester versetzt (0,8 Mol Chloressigsäureester
je Mol basicher Aminogruppe). Nach 3-stündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur wurde
das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das Quaternierungsprodukt wurde in Form
eines wasserlöslichen gelblichen Öls erhalten.
Polyether H
[0037] Ausgangsprodukt:
1800 Teile N,N-Di-(B-hydroxyethyl)-N-cyclohexylamin, 200 Teile 2,2-Di-[B-hydroxyethoxy)-phenyl]-propan
wurden in Gegenwart von 20 Teilen H3PO3 5 Stunden unter Stickstoff bei 220 - 230°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 1 Stunde unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 220°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Polyether stellt einen gelben Sirup
dar (mittleres Molekulargewicht: 8000, OH-Zahl: 14; Gehalt an basischen Aminogruppen:
5,16 Äquivalente/kg Polyether).
[0038] Die Lösung von 300 Teilen des Polyethers in 300 Volumenteilen Methanol wurde in der
Siedehitze tropfenweise mit 158 Teilen Dimethylsulfat versetzt (0,8 Mol Dimethylsulfat
je Mol basischer Aminogruppe). Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das Quaternierungsprodukt
bleibt als ein schwach gelblicher wasserlöslicher Sirup zurück.
Polyether I
[0039] Ausgangsprodukt Nr. 1:
1385 Teile N,N-Di-(ß-hydroxypropyl)-N-methylamin wurden in Gegenwart von 62 Teilen
H3P03 5 Stunden unter Stickstoff bei 210 - 220°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 1 Stunde unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 210°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Polyether stellt eine schwach rötliches
viskoses wasserlösliches öl dar (mittleres Molekulargewicht: 1280; OH-Zahl: 86; Gehalt
an basischen Aminogruppen: 7 Äquivalente/kg Polyether).
[0040] Der Polyether läßt sich durch die Formel

beschreiben.
[0041] Ausgangsprodukt 2:
710 Teile dieses Polyethers und 710 Teile N,N-Di-(ß- hydroxyethyl)-N-cyclohexylamin
wurden in Gegenwart von 15 Teilen H3PO3 10 Stunden unter Stickstoff bei 220°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 3 Stunden unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 220°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende Mischpolyether stellt einen wasserunlöslichen,
orangefarbenen Sirup dar (mittleres Molekulargewicht: 6150; OH-Zahl: 18; Gehalt an
basischen Aminogruppen: 6,8 Äquivalente/kg Polyether).
[0042] Die Lösung von 500 Teilen des Mischpolyethers in 500 Volumenteilen Methanol wurde
in der Siedehitze tropfenweise mit 128 Teilen Dimethylsulfat versetzt (0,3 Mol Dimethylsulfat
je Mol Aminogruppe). Die Reaktionsmischung wurde 6 Stunden auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Anschließend wurde das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Das Quaternierungsprodukt
bleibt als ein wasserlöslicher gelber Sirup zurück.
Polyether K
[0043] Ausgangsprodukt:
360 Teile N,N-Di-(ß-hydroxyethyl)-N-cyclohexylamin und 40 Teile Triethanolamin wurden
in Gegenwart von 1,5 Teilen H3POJ 5 Stunden unter Stickstoff bei 220°C kondensiert. Anschließend wurde die Reaktionsmischung
zum Entfernen der flüchtigen Bestandteile 1 Stunde unter vermindertem Druck (12 mmHg)
auf 170°C erhitzt. Der als Rückstand anfallende verzweigte Mischpolyether stellt einen
schwach gelblich gefärbten wasserunlöslichen Sirup dar (OH-Zahl: 108; Gehalt an basischen
Aminogruppen: 6,3 Äquivalente/kg Polyether).
[0044] 200 Teile des Polyethers wurden in 300 Volumenteilen Methanol suspendiert und in
der Siedehitze mit 79 Teilen Dimethylsulfat versetzt (0,5 Mol Dimethylsulfat je Mol
Aminogruppe). Nach 3-stündigem Erhitzen auf Rückflußtemperatur wurde das Lösungsmittel
im Vakuum abdestilliert. Der quaternierte Polyether wurde in Form eines wasserlöslichen
Sirups erhalten.
Beispiel 1:
[0045] Ein Baumwollgewebe wird auf einer
Haspelkufe in einem Flottenverhältnis von 1:20 bei 40°C mit einer Färbeflotte behandelt,
die im Liter 1 g des Farbstoffes Direct Red 79 (C.I. 29065) enthält. Man erhitzt das
Färbebad innerhalb von 30 Minuten auf 98°C und gibt dann 10 g/1 Natriumsulfat kalz.
zu und färbt eine Stunde bei gleicher Temperatur. Nach Abkühlen des Färbebads auf
80°C wird die Färbung in kaltem Wasser gespült. Die Färbung wird dann in einem frischen
Bad, das im Liter
[0046] 0,5 g des Polyethers A
[0047] 0,2 g Essigsäure 60 %ig
[0048] enthält, bei 30°C während 30 Min. behandelt und anschließend mit kaltem Wasser gespült
und getrocknet. Die Echtheitsprüfungen, die bei dieser nachbehandelten Färbung durchgeführt
werden, zeigen, daß das Naßechtheitsniveau durch die Nachbehandlung wesentlich verbessert
wurde.
Beispiel 2:
[0049] Ein Baumwollgewebe wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, gefärbt, gespült und getrocknet.
[0050] Die Färbung wird anschließend auf einem Foulard mit einer Flotte, die im Liter
[0051] 15 g des Polyethers C
[0052] 0,5 g Essigsäure 60 %ig
[0053] enthält, bei Raumtemperatur und einer Flottenaufnahme von 100 % foulardiert und getrocknet.
[0054] Durch diese Nachbehandlung wird das Naßechtheitsniveau ähnlich wie in Beispiel 1
wesentlich verbessert.
Beispiel 3:
[0055] Ein Baumwollgewebe wird auf einer Haspelkufe in einem Flottenverhältnis 1:20 bei
25°C mit einer Färbeflotte behandelt, die im Liter 2 g des roten Farbstoffes der DE-A
2 264 698, Beispiel 3 enthält. Man erhitzt das Färbebad innerhalb von 30 Minuten auf
40°C und gibt dann 50 g/1 Natriumsulfat und nach weiteren 10 Minuten 20 g/1 Soda zu
und färbt 1 Stunde bei 40°C. Anschließend wird kalt, heiß und kochend gespült. Die
Färbung wird dann in einem frischen Bad wie in Beispiel 1 beschrieben mit dem Polyether
A behandelt.
[0056] Die Echtheitsprüfungen, die bei dieser nachbehandelten Färbung durchgeführt werden,
zeigen, daß das Naßechtheitsniveau durch die Nachbehandlung wesentlich verbessert
wurde.
Beispiel 4:
[0057] Ein Baumwollgewebe wird wie in Beispiel 3 beschrieben gefärbt, gespült, geseift und
getrocknet.
[0058] Anschließend wird die Färbung wie in Beispiel 2 nachbehandelt. Durch die Nachbehandlung
wird das Naßechtheitsniveau ähnlich wie in Beispiel 3 wesentlich verbessert.
Beispiel 5:
[0059] Ein Baumwollgewebe wird mit einer wäßrigen Zubereitung bedruckt, die im Liter
[0060] 60 g des Polyethers D und
[0061] 500 g der 4 %igen wäßrigen Lösung eines nichtionischen Verdickungsmittels
[0062] enthält und anschließend getrocknet.
[0063] Das derart vorbehandelte Material wird dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, gefärbt
und gespült. Die bedruckten Stellen zeigen eine deutlich tiefere Anfärbung als die
unbedruckten.
1. Verfahren zur Behandlung von cellulosischem Fasermaterial vor oder nach dem Färben
oder Bedrucken mit Substantiv- oder Reaktivfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrigen Flotten quaternierte Polyether enthalten, die durch Kondensation von
N-2-Hydroxyalkylaminen der Formel

in der
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen C1-C4-Alkylrest und
R einen C1-C18-Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-oder Arylrest oder eine der Hydroxyalkylgruppen -CH2-CH-OH R1 oder

bedeuten, mit der Maßgabe, daß die Menge an N-2-Hydroxyalkylaminen, in denen R für
eine Hydroxyalkylgruppe steht, nicht mehr als 20 Gewichtsprozent der eingesetzten
Hydroxyalkylamine beträgt,
gegebenenfalls durch Co-Kondensation mit Polyolen der Formel

in der
A einen 2-, 3- oder 4-wertigen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Rest bedeutet und
n eine Zahl von 2 bis 4 ist,
und anschließende Quaternierung erhalten werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyether ein Molekulargewicht
von 500 - 20.000 haben.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennezeichnet, daß die Polyether aus N-2-Hydroxyalkylaminen
der Formel des Anspruchs 1, worin R für C1-C4-Alkyl oder Cyclohexyl und R1 und R2 für Wasserstoff oder Methyl stehen, hergestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotten 0,1 - 2 Gew.-%
des Polyethers enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermaterialien nach
dem Färben oder Bedrucken nach dem Ausziehverfahren mit den wäßrigen Flotten behandelt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermaterialien nach
dem Färben oder Bedrucken nach einem kontinuierlichen Verfahren mit den wäßrigen Flotten
behandelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unbehandelten Fasermaterialien
vor dem Färben oder Bedrucken mit den wäßrigen Flotten behandelt werden.