[0001] Die Erfindung betrifft praktisch farblose, organische Polyisocyanate mit einem Gehalt
von 0,01 bis 1 ppm (Gewicht) eines im Polyisocyanat löslichen organischen Farbstoffs
mit einem Absorptionsmaximum von 560 bis 590 nm oder eines Gemischs solcher Farbstoffe,
Verfahren zur Herstellung dieser farblosen organischen Polyisocyanate und ihre Verwendung
zur Herstellung von Polyurethankunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.
[0002] Organische Polyisocyanate, insbesondere solche mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch
gebundenen Isocyanatgruppen finden insbesondere auf dem Gebiet der Herstellung von
lichtbeständigen Polyurethankunststoffen und Lacküberzügen höchster Lichtechtheit,
hoher Kreidungsbeständigkeit und ausgezeichneter Glanzhaltung eine ausgedehnte praktische
Verwendung. Für diese Einsatzgebiete werden in der Praxis in der Regel Modifizierungsprodukte
einfacher aliphatischer bzw. cycloaliphatischer Diisocyanate mit einem verringerten
Dampfdruck eingesetzt. Derartige Modifizierungsprodukte sind beispielsweise Allophanat-,
Uretdion-, Harnstoff-, Semicarbazid-, Urethan- und insbesondere Biuret- oder Isocyanuratstruktureinheiten
aufweisende Polyisocyanate eines vermindertem Damgfdrucks. Bei der technischen Herstellung
dieser Modifizierungsprodukte aus den entsprechenden einfachen Diisocyanaten führt
oftmals die nicht ausreichende Wärmefarbbeständigkeit der Reaktionsansätze zu verfärbten,
meist gelblichen bis gelben Polyisocyanaten. Diese Gelbfärbung stört, insbesondere
bei der Anwendung auf dem Lackgebiet, häufig die gleichmäßige Farbgebung und ganz
besonders bei pigmentierten Lacken mit Metallic-Effekt.
[0003] Wie nun gefunden wurde, ist es möglich, diese Nachteile auszuschalten, indem man
den Polyisocyanaten die nachstehend näher beschriebenen, in den Polyisocyanaten löslichen
Farbstoffe in ganz geringen Mengen einverleibt, so daß aus den gelblichen bis gelben
Polyisocyanaten praktisch farblose Polyisocyanate resultieren.
[0004] Gegenstand der Erfindung sind praktisch farblose, gegebenenfalls als Lösung in einem
inerten Lösungsmittel vorliegende, organische Polyisocyanate mit einer Hazen-Farbzahl
gemäß DIN 53 409 von maximal 60 und einem Gelbwert gemäß DIN 6167 von maximal 3,0,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,01 bis 1 ppm (Gewicht), bezogen auf Polyisocyanat,
eines im Polyisocyanat löslichen organischen Farbstoffs mit einem Absorptionsmaximum
von 560 bis 590 nm oder eines Gemischs derartiger Farbstoffe.
[0005] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein 1. Verfahren zur Herstellung dieser
praktisch farblosen organischen Polyisocyanate, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man die, gegebenenfalls in einem inerten Lösungsmittel gelösten, Ausgangspolyisocyanate
mit 0,01 bis 1 ppm (Gewicht), bezogen auf Polyisocyanat, eines im Polyisocyanat löslichen
organischen Farbstoffs mit einem Absorptionsmaximum von 560 bis 590 nm oder eines
Gemischs solcher Farbstoffe vermischt.
[0006] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein 2. Verfahren zur Herstellung solcher
praktisch farblosen organischen Polyisocyanate, welches dadurch'gekennzeichnet ist,
daß man die Herstellung von Lackpolyisocyanaten durch an sich bekannte Biuretisierung
oder Trimerisierung der ihnen zugrundeliegenden Diisocyanate in Gegenwart von 0,01
bis 1 ppm (Gewicht), bezogen auf das Gewicht des bei der Biuretisierung bzw. Trimerisierung
resultierenden Lackpolyisocyanats, eines im Polyisocyanat löslichen organischen Farbstoffs
mit einem Absorptionsmaximum von 560 bis 590 nm oder eines Gemischs solcher Farbstoffe
durchführt.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch die Verwendung dieser
praktisch farblosen organischen Polyisocyanate, gegebenenfalls in mit Blockierungsmittel
für Isocyanatgruppen blockierter Form, zur Herstellung von Polyurethankunststoffen
nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.
[0008] Die erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich zur Herstellung von praktisch farblosen,
d.h. eine Hazen-Farbzahl gemäß DIN 53 409 von maximal 60, vorzugsweise maximal 50
und einem Gelbwert gemäß DIN 6167 von maximal 3,0, vorzugsweise maximal 2,6 aufweisenden
Polyisocyanaten unter Verwendung von Ausgangspolyisocyanaten, die eine Hazen-Farbzahl
von bis zu 300, vorzugsweise bis zu 250 und einem Gelbwert von bis zu 15, vorzugsweise
bis zu 12,5 aufweisen. Oft ist es auch möglich, durch vollständige Kompensation der
Verfärbung der Ausgangspolyisocyanate Verfahrensprodukte zu erhalten, die eine Hazen-Farbzahl
von 0 und einen Gelbwert von 0 aufweisen.
[0009] Das 1. erfindungsgemäße Verfahren eignet sich grundsätzlich zur Beseitigung der Verfärbung
von beliebigen organischen Polyisocyanaten, die eine Hazen-Farbzahl und einen Gelbwert
der obengenannten Größenordnung aufweisen. Das Verfahren ist von ganz besonderem Interesse
für modifizierte organische Diisocyanate, die oftmals nicht im völlig farblosen Zustand
erhältlich sind. Hierzu gehören die bereits oben angesprochenen modifizierten Polyisocyanate
und insbesondere die als "Lackpolyisocyanate" bekannten Urethan-, Biuret- oder Isocyanuratgruppen
aufweisende Polyisocyanate.
[0010] Zu den in diesem Zusammenhang ein besonderes Interesse beanspruchenden, Urethangruppen
aufweisenden Polyisocyanaten gehören insbesondere die Umsetzungsprodukte von (i) 2,4-Diisocyanatotoluol
oder dessen technischen Gemischen mit bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgemisch,
an 2,6-Diisocyanatotoluol mit (ii) unterschüssigen Mengen an niedermolekularen Polyolen
des Molekulargewichtsbereichs 62 bis 200, wie z.B. Ethylenglykol, 1,2-, 1,3- oder
1,4-Dihydroxybutan, Trimethylolpropan bzw. deren Gemischen, welche Umsetzungsprodukte
im Anschluß an ihre Herstellung durch Dünnschichtdestillation von nicht umgesetzten
überschüssigen Ausgangsdiisocyanaten befreit worden sind. Die Herstellung derartiger
Urethangruppen aufweisender Polyisocyanate ist beispielsweise in DE-PS 1 090 196 beschrieben.
[0011] Zu den Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanaten, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein besonderes Interesse beanspruchen, gehören insbesondere jene auf Basis
von 1,6-Diisocyanatohexan, d.h. N,N',N"-Tris-(6-isocyanato- hexyl)-biuret und seine
Gemische mit höheren Homologen, wie sie beispielsweise gemäß DE-PS 1 101 394, US-PS
3 358 010 oder EP-PS 3505 zugänglich sind.
[0012] Zu den Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyisocyanaten, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein besonderes Interesse beanspruchen, gehören insbesondere die Isocyanatgruppen
aufweisenden Trimerisate bzw. Mischtrimerisate auf Basis von 2,4-Diisocyanatotoluol
bzw. dessen Gemischen mit bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgemisch, an 2,6-Diisocyanatotoluol,
1,6-Diisocyanatohexan oder 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan,
deren Herstellung beispielsweise in DE-PS 1 201 992, DE-PS 1 670 667, GB-PS 1 506
373, GB-PS 1 458 564, DE-PS 2 641 380, US-PS 4 324 879, US-PS 4 288 586, DE-OS 3 100
262, DE-OS 3 100 263, DE-OS 3 144 672, DE-OS 3 244 407 oder DE-OS 3 033 860 beschrieben
ist.
[0013] Bei der Durchführung des 1. erfindungsgemäßen Verfahrens kommen die genannten Ausgangspolyisocyanate
vorzugsweise in monomerenfreier bzw. -armer Form zum Einsatz, d.h. es handelt sich
im allgemeinen um Modifizierungsprodukte der beispielhaft genannten Diisocyanate,
die im Anschluß an ihre Herstellung, wie oben im Falle der Urethanpolyisocyanate bereits
angeführt, vorzugsweise durch Dünnschichtdestillation von überschüssigen Ausgangsdiisocyanaten
weitgehend, d.h. bis auf einen unter 1 Gew.-%, vorzugsweise unter 0,5 Gew.-% liegenden
Restgehalt befreit worden sind.
[0014] Besonders bevorzugte, beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Ausgangspolyisocyanate
sind die oben bereits beispielhaft genannten Biuretpolyisocyanate auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan,
die Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyisocyanate auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan,
die Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyisocyanate auf Basis von 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
und die Isocyanuratgruppen aufweisenden Mischtrimerisate auf Basis von Gemischen von
1,6-Diisocyanatohexan und 1-Isocyanato-3,3,5-triaiethyl-5-isocyanatomethyi-cyclohexan.
[0015] Die beispielhaft genannten Ausgangspolyisocyanate können beim 1. erfindungsgemäßen
Verfahren in Substanz oder auch in in Lösungsmitteln gelöster Form vorliegen. Geeignete
Lösungsmittel sind insbesondere die üblichen Lacklösungsmittel wie z.B. Butylacetat,
Methylethylketon, Methylisobutylketon, Ethylenglykol-monoethylether-acetat, Toluol,
Xylol oder beliebige Gemische derartiger Lösungsmittel.
[0016] Bei den bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einsatz gelangenden Farbstoffen handelt
es sich um solche, deren Absorptionsmaximum im visuellen Spektrum bei 560 bis 590
nm, vorzugsweise bei 570 bis 580 nm liegt, und die in den Polyisocyanaten bzw. deren
Lösungen löslich sind, bzw. um beliebige Gemische derartiger Farbstoffe, Beispiele
geeigneter Farbstoffe sind blaue bis violette Anthrachinonfarbstoffe, blaue bis violette
Azofarbstoffe, blaue bis violette symmetrische Cyaninfarbstoffe oder deren Mischungen.
Als besonders bevorzugt seien violette Anthrachinonfarbstoffe und/oder Mischungen
von blauen und roten Anthrachinonfarbstoffen genannt. Konkrete Beispiele für derartige
Farbstoffe sind das 1-Hydroxy-4-(4-tolylamino)-anthrachinon, 1,4-Di- amino-2,3-diphenoxyanthrachinon
(Color Index 62025), Makrolexrotviolett R oder Makrolexblau RR (1,4-Bis-(2,6-diethyl-4-methyl-phenylamino)-anthrachinon
bzw. 1,8-Bis-(4-methyl-phenylamino)-anthrachinon). Der Begriff "organische Farbstoffe"
soll im Rahmen der Erfindung auch organische Metallsalze, die der genannten Bedingung
bezüglich des Absorptionsmaximums entsprechen, wie z.B. Kobaltnaphthenat, und die
ebenfalls erfindungsgemäß geeignet sind, umfassen.
[0017] Die Menge des dem Ausgangspolyisocyanat zuzusetzenden Farbstoffs richtet sich nach
dessen Farbton und nach der Art des jeweils eingesetzten Farbstoffs, sie liegt in
der Regel innerhalb des Bereichs von 0,01 bis 1 ppm, vorzugsweise von 0,1 bis 0,6
ppm, bezogen auf Ausgangspolyisocyanat. Die optimale Menge wird zweckmäßigerweise
durch einige orientierte Vorversuche empirisch bestimmt.
[0018] Die Farbstoffe können den Ausgangspolyisocyanaten bzw. deren Lösungen in fester oder
gelöster Form zugesetzt werden, wobei die obengenannten Lösungsmittel oder auch beispielsweise
Triethylphosphat in Betracht kommen.
[0019] Gemäß dem 2. Verfahren der Herstellung der erfindungsgemäßen, praktisch farblosen
Polyisocyanate werden die Farbstoffe bereits vor der Herstellung der modifizierten
Lackpolyisocyanate den entsprechenden Ausgangsdiisocyanaten oder den zu ihrer Modifizierung
eingesetzten Hilfsmitteln einverleibt. So ist es beispielsweise möglich, bei der Herstellung
von Biuretpolyisocyanaten auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan den Farbstoff bzw. das
Farbstoffgemisch dem zum Einsatz gelangenden 1,6-Diisocyanatohexan oder dem jeweils
zum Einsatz gelangenden Biuretisierungsmittel, falls die Farbstoffe in diesem löslich
sind, einzuverleiben. Ebenso ist es möglich, bei der Herstellung von Isocyanuratgruppen
aufweisenden Polyisocyanaten die Farbstoffe bereits den jeweiligen Ausgangsdiisocyanaten
einzuverleiben. Die Menge der hierbei eingesetzten Farbstoffe wird so bemessen, daß
in den letztendlich erhaltenen Biuretgruppen bzw. Isocyanuratgruppen aufweisenden
Lackpolyisocyanaten nach Entfernung der überschüssigen monomeren Diisocyanate die
Farbstoffe in einer Konzentration innerhalb der obengenannten Bereiche vorliegen.
Auch hier empfiehlt sich die Durchführung einiger weniger orientierender Vorversuche.
[0020] In gewissen Fällen, insbesondere bei Vorliegen von Ethergruppen aufweisenden Lösungsmitteln
wie z.B. Ethylglykolacetat kann es angezeigt sein, den erfindungsgemäßen, die erfindungswesentlichen
Farbstoffe enthaltenden Polyisocyanaten ein Oxidationsschutzmittel in einer Menge
von ca. 10 - 1000 ppm, bezogen auf Gesamtgemisch, einzuverleiben, um einem frühzeitigen
oxidativen Abbau des Farbstoffs durch, aus dem Ether und Luftsauerstoff gebildetem
Peroxid vorzubeugen. Durch Zugabe eines Oxidationsschutzmittels wird dieser oxidative
Abbau der Farbstoffe verhindert. Geeignete Oxidationsschutzmittel sind beispielsweise
2,6-Di-t-butylphenol, 2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol oder 3-(1-hydroxy-2,6-di-t-butylphenyl)-propionsäure-octadecylester.
[0021] Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Alle Prozentangaben
beziehen sich, soweit nichts anders lautendes angemerkt, auf Gewichtsprozente.
Beispiel 1
[0022] In 100 ml Triethylphosphat werden 25,5 mg 1-Hydroxy-4-(4-tolylamino)-anthrachinon
gelöst. Von dieser Stammlösung werden 1 ml Farbstofflösung abgenommen und mit 57 g
Triethylphosphat und 14,2 g Wasser gemischt. Man erhält auf diese Weise das zum Einsatz
kommende Biuretisierungsmittel.
[0023] In einem 3 Hals-Kolben mit Rührer, Tropftrichter und RückfluBkühler, der mit einer
Gasuhr über einen Schlauch verbunden ist, werden 1008 g (6 Mol) 1,6-Diisocyanatohexan
und 80 g Triethylphosphat unter Rühren und Stickstoff auf 120°C aufgeheizt. Der Stickstoffstrom
wird abgestellt und es wird bei dieser Temperatur mit der Zugabe des vorbereiteten
Biuretisierungsmittels begonnen. Man tropft das Biuretisierungsmittel innerhalb von
3 Stunden bei 120°C ein. Anschließend wird der Ansatz auf 180°C aufgeheizt und 30
Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt. Man erhält nach Abkühlen ein praktisch
farbloses Rohbiuret. Der Ansatz wird anschließend zweimal bei 155°C und 0,4 mbar am
Dünnschichtverdampfer vom monomeren 1,6-Diisocyanatohexan und vom Lösungsmittel befreit.
Man erhält ein nahezu farbloses Biuretpolyisocyanat, welches 0,5 ppm (Gewicht) des
eingesetzten Farbstoffs enthält. Das Biuretpolyisocyanat weist folgende Kenndaten
auf:

Vergleichsbeispiel zu Beispiel 1
[0024] Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben nur mit dem Unterschied, daß das Biuretisierungsmittel
ohne den Zusatz des Farbstoffs zubereitet wird. Das Biuretisierungsmittel besteht
in diesem Falle also nur aus der Mischung von 14,2 g Wasser und 57 g Triethylphosphat.
Nach Aufarbeitung wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält man ein gelbes Biuretpolyisocyanatgemisch
mit folgenden Kenndaten:

Beispiel 2
[0025] 1 kg einer 75 %igen handelsüblichen Lösung (Xylol-Ethylglykolacetat 1:1) eines Biuretpolyisocyanatgemisches
auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan mit der Hazen-Farbzahl 260 und dem Gelbwert 13,0
werden mit 0,5 mg 1-Hydroxy-4-(4-tolylamino)-anthrachinon vermischt. Man erhält auf
diese Weise eine klare, farblose Lösung mit der Hazen-Farbzahl 0 und dem Gelbwert
0.
Beispiel 3
[0026] 1 kg einer 90 %igen handelsüblichen Lösung (Butylacetat) eines Isocyanuratgruppen
aufweisenden Polyisocyanatgemischs auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan mit einer Hazen-Farbzahl
von 300 und einem Gelbwert von 15 werden mit 0,6 mg 1,4-Diamino-2,3-diphenoxyanthra-
chinon vermischt. Man erhält auf diese Weise eine klare Lösung, deren Hazen-Farbzahl
50 und deren Gelbwert 2,6 beträgt.
1. Praktisch farblose, gegebenenfalls als Lösung in einem inerten Lösungsmittel vorliegende,
organische Polyisocyanate mit einer Hazen-Farbzahl gemäß DIN 53 409 von maximal 60
und einem Gelbwert gemäß DIN 6167 von maximal 3,0, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von 0,01 bis 1 ppm (Gewicht), bezogen auf Polyisocyanat, eines im Polyisocyanat löslichen
organischen Farbstoffs mit einem Absorptionsmaximum von 560 bis 590 nm oder eines
Gemischs derartiger Farbstoffe.
2. Praktisch farblose, organische Polyisocyanate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den, den genannten Farbstoff oder das genannte Gemisch von Farbstoffen
enthaltenden, Polyisocyanaten um Lackpolyisocyanate,-ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Biuretpolyisocyanaten auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan, Isocyanuratgruppen
aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von 1,6-Diisocyanatohexan, Isocyanuratgruppen
aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von 1-Iso- cyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
und Isocyanuratgruppen aufweisenden Polyisocyanaten auf Basis von Gemischen von 1,6-Diisocyanatohexan
und 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan, handelt.
3. Verfahren zur Herstellung von praktisch farblosen, organischen Polyisocyanaten
gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die, gegebenenfalls in einem
inerten Lösungsmittel gelösten, Ausgangspolyisocyanate mit 0,01 bis 1 ppm (Gewicht),
bezogen auf Polyisocyanat, eines im Polyisocyanat löslichen organischen Farbstoffs
mit einem Absorptionsmaximum von 560 bis 590 nm oder eines Gemischs solcher Farbstoffe
vermischt.
4. Verfahren zur Herstellung von praktisch farblosen, organischen Polyisocyanaten
gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Herstellung der Lackpolyisocyanate
durch an sich bekannte Biuretisierung oder Trimerisierung der ihnen zugrundeliegenden
Diisocyanate in Gegenwart von 0,01 bis 1 ppm (Gewicht), bezogen auf das Gewicht des
bei der Biuretisierung bzw. Trimerisierung resultierenden Lackpolyisocyanats, eines
im Polyisocyanat löslichen organischen Farbstoffs mit-einem Absorptionsmaximum von
560 bis 590 nm oder eines Gemischs solcher Farbstoffe durchführt.
5. Verwendung der praktisch farblosen Polyisocyanate gemäß Anspruch 1 und 2, gegebenenfalls
in mit Blockierungsmittel für Isocyanatgruppen blockierter Form, zur Herstellung von
Polyurethankunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.