(19)
(11) EP 0 161 323 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.1985  Patentblatt  1985/47

(21) Anmeldenummer: 84104310.2

(22) Anmeldetag:  16.04.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B27N 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Bison-Werke Bähre & Greten GmbH & Co. KG
D-31832 Springe (DE)

(72) Erfinder:
  • Heller, Wolfgang, Dipl.-Holzwirt
    D-3280 Bad Pyrmont (DE)
  • Rückert, Peter
    D-3257 Springe 1 (DE)
  • Wiemann, Dieter
    D-3013 Barsinghausen (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.Chem.Dr. Heyn Dipl.Phys. Rotermund Morgan, B.Sc.(Phys.) 
Postfach 22 16 11
80506 München
80506 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur Erzielung einer vorgebbaren Flächengewichtsverteilung in einem Vlies


    (57) Es wird ein Verfahren zur Erzielung einer vorgebbaren Flächengewichtsverteilung in Querrichtung eines auf einer bewegten Unterlage (22) gebildeten Vlieses (23) für die Herstellung von Span-, Faser- und dergleichen Platten beschrieben, mittels dessen Schwankungen der Rohmaterialzusammensetzung und Schwankungen in der Spangeometrie im Hinblick auf die Beibehaltung einer gewünschten Flächengewichtsverteilung dadurch sofort kompensiert werden können, daß die Dicke des gesamten Vlieses (23) oder bei einem mehrschichtig aufzubauenden Vlies (23) wenigstens eine der Vliesschichten in Abhängigkeit von einer Soll-Flächengewichtsverteilung über die Breite des Vlieses wenigstens bereichsweise durch mechanischen Eingriff über die Breite des Vlieses (23) verändert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzielung einer vorgebbaren Flächengewichtsverteilung in Querrichtung eines auf einer bewegten Unterlage gebildeten Vlieses aus mit mindestens einem Bindemittel versetzten lignozellulose- und/oder zellulosehaltigen Teilchen, wie Spänen, Fasern oder dergleichen für die Herstellung von Span-, Faser- und dergleichen Platten. Ferner ist die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gerichtet.

    [0002] Aus der DE-OS 31 48 800 ist es bekannt, Schwankungen des Flächengewichts von Vliesen durch eine Vielzahl von Einzelmessungen in Querrichtung des jeweiligen Vlieses zu erfassen und einen Ausgleich durch Beeinflussung der zur Bildung des Vlieses verwendeten Streuvorrichtung vorzunehmen. Dies ermöglicht es zwar, Flächengewichtsschwankungen in Querrichtung des Vlieses entgegenzuwirken, aber es ist dabei ein zumindest in manchen Fällen nicht ohne weiteres in Kauf zu nehmender Aufwand verbunden.

    [0003] Aus der DE-PS 22 14 900 ist eine Streuvorrichtung zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte in der Querrichtung von Späne-oder Faservliesen oder dergleichen für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und dergleichen bekannt, bei der oberhalb eines Dosierförderbandes eine Rückstreifwalze oder dergleichen für auf das Dosierförderband aufgestreute Späne, Fasern und dergleichen vorgesehen ist. Die Spaltbreite zwischen Dosierförderband und Rückstreifwalze kann zum Ausgleich unterschiedlicher Flächengewichte in der Querrichtung des Vlieses dadurch verstellt werden, daß das Dosierförderband unterhalb der Rückstreifwalze stufenlos und in Querrichtung in seiner Höhe unterschiedlich verstellbar ist.

    [0004] Nachteilig ist bei dieser bekannten Lösung, daß bei einem sektionsweise erfolgenden Absenken oder Anheben des Dosierförderbandes stets auch die jeweils benachbarten Segmente beeinflußt und in unerwünschter Weise verändert werden. Ferner ist von Nachteil, daß das Dosierförderband aufgrund unterschiedlicher Dehnungen über die Breite beschädigt werden kann, sich im Bereich der Dichtungen zur Bunkerseitenwand Durchschleifeffekte am Dosierförderband ergeben und außerdem das in diesem Falle schwer zu führende Dosierförderband niemals staubdicht bezüglich der Bunkerseitenwand abgedichtet werden kann.

    [0005] Aus dem DE-Gbm 75 15 958 ist eine Vorrichtung zum Dosieren von Holzspänen oder anderen span- oder faserartigen Stoffen und Bindemitteln für die Herstellung von Spanplatten bekannt, bei der in einem bodenseitig ein Dosierförderband aufweisenden Bunker zumindest ein Rückstreifrechen vorgesehen ist, der in seiner Gesamtheit in Abhängigkeit von mittels einer Meßvorrichtung gewonnenen Signalen höhenverstellbar ausgebildet ist. Mittels dieser Anordnung kann erreicht werden, daß stets eine bestimmte Leimmenge mit einer bestimmten Spanmenge zusammengeführt wird und auf diese Weise eventuelle Überbeleimungen oder Unterbeleimungen des Spanmaterials vermieden werden können.

    [0006] Aus der EP-A 100 69162 ist ein Verfahren zur Beeinflussung der Dichteverteilung eines zu streuenden Spänevlieses über seine Streubreite bekannt, bei dem aus einem aus mehreren Teilströmen bestehenden Spänestrom die Menge mindestens eines Teilstroms an mindestens einer Stelle seiner Breite reduziert wird, wozu zumindest ein höhen- und seitenverstellbarer Absaugrüssel vorgegebener Breite gegenüber Austragswalzen angeordnet ist und die abgesaugte Teilmenge wieder in den Bunker zurücktransportiert wird. Diese Anordnung ist sehr aufwendig und hinsichtlich der Genauigkeit schlecht zu steuern.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs definierten Art in der Weise auszugestalten, daß die Flächengewichtsverteilung in Querrichtung eines Vlieses sehr genau vorgegeben werden kann, Schwankungen der Rohmaterialzusammensetzung und Schwankungen in der Spangeometrie im Hinblick auf die Beibehaltung einer gewünschten Flächengewichtsverteilung sofort kompensiert werden können und eine Umstellung von einer Vliesdicke auf eine andere Vliesdicke problemfrei durchgeführt werden kann. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung soll im Aufbau besonders einfach, leicht zu betätigen und betriebssicher sein und sich auch zum nachträglichen Einbau in bestehende Anlagen eignen.

    [0008] Der das Verfahren betreffende Aufgabenteil wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dicke des gesamten Vlieses oder bei einem mehrschichtig aufzubauenden Vlies wenigstens eine der Vliesschichten in Abhängigkeit von einer Soll-Flächengewichtsverteilung über die Breite des Vlieses wenigstens bereichsweise durch mechanischen Eingriff über die Breite des Vlieses verändert wird.

    [0009] Vorzugsweise wird der mechanische Eingriff nach der Mittelschichtstreuung und vor der oberen Deckschichtstreuung vorgenommen, weil an dieser Stelle eine solche mechanische oder pneumatische Berührung des Vlieses möglich ist, die den Oberflächencharakter der Fertigplatte nicht negativ beeinflußt.

    [0010] Das während des mechanischen Eingriffs vom Vlies abgenommene Material wird bevorzugt zum Beispiel über eine Förderschnecke oder pneumatisch in den vorgeschalteten Dosierbunker rückgeführt.

    [0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden in Querrichtung des Vlieses mehrere direkt aneinandergrenzende Korrektursektionen gebildet, wobei in jeder Korrektursektion der Spalt zwischen der das Vlies tragenden Unterlage und einer Rückstreifeinrichtung in Abhängigkeit von einer für die jeweilige Sektion vorgenommenen Flächengewichtsmessung verändert wird, welche vorteilhafterweise unmittelbar vor und/oder nach dem mechanischen Korrektureingriff vorgenommen wird.

    [0012] Durch die Schaffung einer Mehrzahl von in Querrichtung aneinandergrenzenden Vliesbereichen, deren jeweiliges Flächengewicht --aufgrund der Beeinflussung eines jeweils dem speziellen Bereich zugeordneten Rückstreiforgans sehr genau vorgegeben werden kann, und die Ausschaltung von gegenseitigen Beeinflussungen nebeneinander liegender Bereiche läßt sich ein sehr differenziertes Volumenprofil in Querrichtung des Vlieses erreichen.

    [0013] Von besonderem Vorteil ist es, zusätzlich zum Flächengewichtsausgleich während des Vliesbildungsvorgangs bzw. nach dem Vliesbildungsvorgang einen diesem vorgeschalteten Flächengewichtsausgleich im Dosierbunker bei der Vorvliesbildung durchzuführen, wobei insbesondere beide Vorgänge des Flächengewichtsausgleichs in analoger Weise unter Verwendung einander entsprechender Korrektursektionen durchgeführt werden.

    [0014] Die Flächengewichtskorrektur bei der Vorvliesbildung hat denbeachtlichen Vorteil, daß die bei der anschließenden Vliesbildung durchzuführenden Korrekturen minimiert werden und demgemäß auch die Menge des rückzuführenden Materials gering ist.

    [0015] Um in jedem Falle eine optimale Korrektur vornehmen zu können, wird die Mittelschicht bevorzugt mit einem Materialüberschuß gestreut, der größer ist als der maximal zu erwartende negative Streufehler in jeder Korrektursektion. Wird mit Korrektur des Vorvlieses gearbeitet, so kann der bei der Mittelschichtstreuung zu verwendende Materialüberschuß wiederum minimiert werden, was ebenfalls Ergebnis des vorteilhaften Zusammenwirkens der Korrekturmaßnahmen bei der Vorvliesbildung und bei der Endvliesbildung ist.

    [0016] Eine bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß im Bereich zwischen einer Mittelschicht- und einer Deckschicht-Streustation eine als Rückstreifrechen oder in Gestalt von Endlosbändern 12 ausgebildete Rückstreifvorrichtung mit mehreren nebeneinander gelegenen und unabhängig voneinander vertikal verstellbaren Segmenten vorgesehen ist, und daß die Verstellung der Segmente dieser Rückstreifvorrichtung in Abhängigkeit von der --Soll-Flächengewichtsverteilung in Querrichtung des Vlieses gesteuert ist.

    [0017] Durch diese Maßnahmen wird es möglich, eine exakte Auslaßhöhe zwischen dem Vliesträger und den einzelnen Rückstreifsegmenten einzustellen, ohne daß dabei die jeweils voreingestellte Auslaßhöhe benachbarter Segmente verändert wird.

    [0018] Der aus vertikal verstellbaren Segmenten bestehenden Rückstreifvorrichtung wird zumindest ein traversierendes Meßgerät zugeordnet, wobei die Momentanstellung der Segmente in Abhängigkeit von den von diesem Meßgerät gelieferten Meßwerten gesteuert ist. Die Meßeinrichtung kann beispielsweise mit Gammastrahlen oder auf optischer Basis mit Rückstrahllichtauswertung arbeiten. Die Korrektur wird im Falle der Durchführung mehrerer Messungen je Sektion in Abhängigkeit von dem sektionsweise gebildeten Mittelwert vorgenommen, wobei die Genauigkeit des Korrektursystems mit der Anzahl der Messungen steigt. Die Meßeinrichtung wird unter Berücksichtigung der Funktion und der Investitionskosten vorzugsweise in Form einer traversierenden Meßeinrichtung hinter der Korrektureinrichtung installiert, und zwar so dicht hinter der Korrektureinrichtung wie möglich.

    [0019] Die einzelnen nebeneinander liegenden Rückstreifrechensegmente können beispielsweise aus für sich bekannten, zweiarmigen Rechenelementen oder aus mit Mitnehmern besetzten Endlosbändern bestehen, wobei im letzteren Falle alle nebeneinander liegenden Endlosbänder einerseits um eine gemeinsame Antriebswalze und andererseits um jeweils eine höhenverstellbare Umlenkrolle geführt sind.

    [0020] Beiden Ausführungsvarianten ist gemeinsam, daß jedes Segment für sich sehr exakt geregelt werden kann und störende Beeinflussungen benachbarter Segmente unterbleiben.

    [0021] Als Variante zu den in ihrem Abstand von einer Vlies-Unterlage einstellbaren Rückstreifrechensegmenten können auch solche Rückstreifrechen Verwendung finden, deren Wirkkreis durch Veränderung der Länge der jeweiligen Rechenelemente einstellbar ist. In diesem --Falle umfaßt der rotierende Rückstreifrechen eine Vielzahl nebeneinander angeordneter, in ihrer Länge verstellbarer, insbesondere teleskopartig ausfahrbarer Rechenelemente, wobei jeweils mehrere benachbarte Rechenelemente ein Segment mit gemeinsam in der Länge verstellbaren Elementen bilden.

    [0022] Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.

    [0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläußert; in der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Vorrichtung zum Ausgleich von Flächengewichtsschwankungen bei der Vliesbildung,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Rückstreif- und Meßvorrichtung zur Verwendung bei einer Anlage nach Fig. 1,

    Fig. 3 eine schematische Ansicht in Querrichtung eines Vlieses zur Erläuterung der Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 2, und

    Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Variante der Vorrichtung nach Fig. 2.

    Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines endlosen Vliesträgers 22, welcher unterhalb einer Streustation vorbeiläuft. Die Streustation umfaßt eine Einheit 24 zur Bildung der unteren Deckschicht und der Mittelschicht sowie einen Abschnitt 25 zur Bildung der oberen Deckschicht des Vlieses 23.



    [0024] Zwischen den Abschnitten 24 und 25 ist eine in Querrichtung sektionsweise unterteilte Rückstreifvorrichtung 10 angeordnet, wobei die einzelnen in Querrichtung nebeneinander liegenden Sektionen in ihrem Abstand zum Vliesträger 22 sowohl gemeinsam als auch individuell verstellt werden können, wie dies durch den Doppelpfeil angedeutet ist. Unmittelbar vorgeschaltet ist der Rückstreifvorrichtung 10 eine vorzugsweise traversierend ausgebildete Meßeinrichtung 6.

    [0025] Die Rückstreifvorrichtung 10 arbeitet mit einer Vorrichtung 26 zur Rückführung des von der Vorrichtung 10 zurückgestreiften Materials zusammen.

    [0026] Nach Fig. 2 besteht die Rückstreifvorrichtung 10 aus mehreren in Querrichtung des Vliesträgers 22 unmittelbar aneinandergrenzenden Endlosbändern 12, die an ihrer Außenseite mit Mitnehmern 13 versehen sind.

    [0027] Diese streifenförmigen und in ihrer Gesamtheit die Vorrichtung 10 bildenden Endlosbänder 12 sind über eine gemeinsame Antriebswalze 15 und jeweils eine eigene Umlenkrolle 16 geführt. Die Umlenkrollen 16 sind sowohl gemeinsam als auch jeweils für sich in ihrem Abstand zum Vliesträger 22 verstellbar, wie dies durch den Pfeil 9 angedeutet ist.

    [0028] Der Abstand der Antriebswalze 15 bezüglich des Vliesträgers 22 ist stets deutlich größer als der jeweilige Abstand der einzelnen Umlenkrollen 16 vom Vliesträger 22, so daß der zum Ausgleich von Flächengewichtsschwankungen erforderliche Rückstreifeffekt stets gewährleistet werden kann und nach der Rückstreifvorrichtung ein aus unterer Deckschicht und Mittelschicht bestehendes Vlies 23 mit der gewünschten Flächengewichtsverteilung vorliegt, die durch das anschließend erfolgende Streuen der Deckschicht nicht mehr in irgendwie störender Weise verfälscht wird.

    [0029] Ein Meßgerät 6 zur Bestimmung des Flächengewichts ist der Rückstreifvorrichtung 10 zugeordnet und auf einer Traverse angeordnet, so daß es in Richtung des Pfeiles 7 quer zum Vlies 23 bewegt werden kann und dabei die Flächengewichtswerte quer zur Bewegungs- 'richtung des Vlieses ermittelt. Dieses Meßgerät 6 ist in Fig. 2 der Rückstreifvorrichtung 10 nachgeschaltet, vorzugsweise wird es jedoch unmittelbar vor der Rückstreifvorrichtung 10 angeordnet.

    [0030] In Fig. 2 ist strichliert für eine der nebeneinander liegenden Sektionen der Rückstreifvorrichtung 10 eine Verstellung im Sinne einer Vergrößerung des Spaltes zwischen Vliesträger 22 und entsprechender Rolle 16 angedeutet. Die Folge einer derartigen Verstellung ist, daß auch der entsprechende Abschnitt des Vlieses 23 - wie ebenfalls strichliert angedeutet - auf der Breite der entsprechenden Sektion eine größere Höhe bzw. Dicke besitzt.

    [0031] Fig. 3 zeigt beispielsweise vier aneinandergrenzende Sektionen 11 der Rückstreifvorrichtung 10, wie sie in Fig. 2 in Seitenansicht dargestellt ist.

    [0032] Jede Sektion hat beispielsweise eine Breite von etwa 100 mm, was auch der Breite der jeweiligen Umlenkrolle 16 mit zugehörigem, mit Mitnehmern 13 besetztem Endlosband 12 entspricht. Die Umlenkrollen 16 sind vorzugsweise mit einer umlaufenden Kerbe versehen, in die ein entsprechender Ansatz des Endlosbandes 12 eingreift und damit sicherstellt, daß ein absoluter Geradelauf des jeweiligen Bandes gewährleistet ist.

    [0033] Die Umlenkrollen 16 können in Richtung der Pfeile 9 relativ zum Vliesträger 22 verstellt werden, wodurch die über die jeweilige Segmentbreite ausgetragene Menge vergrößert bzw. verringert wird. Dies ist in Fig. 3 durch die Versetzung der die verschiedenen Segmente 11 festlegenden Endlosbänder 12 angedeutet.

    [0034] Das Austragsvolumen kann aber auch über die gesamte Wirkbreite durch gleichzeitiges Verstellen aller Umlenkrollen 16 verändert werden, was einer Art Grundjustierung entspricht.

    [0035] Die Drehbewegung zwischen den einzelnen Umlenkrollen 16 wird durch Spezialkupplungen übertragen, die zwischen den Rollen 16 eingebaut sind und einen großen Achsversatz ermöglichen.

    [0036] Die in Fig. 3 im einzelnen dargestellte Profilierung des Vorvlieses in Querrichtung entspricht beispielsweise einem konstanten Flächengewicht unter Berücksichtigung eines unterschiedlichen Volumens herrührend von Spanmaterial unterschiedlicher Dichte.

    [0037] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante einer Vorrichtung nach der Erfindung, bei der gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1 bis 3 versehen sind.

    [0038] Die Rückstreifvorrichtung 10 ist bei dieser Ausführungsform nach Art eines herkömmlichen Rückstreifrechens mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter, jeweils zweiarmiger Rechenelemente 17 ausgebildet. Jeweils mehrere nebeneinander liegende, zweiarmige Rechenelemente 17 bilden ein Segment 11 im Sinne der Darstellung nach Fig. 3. Im Gegensatz zur Ausführungsform nach den Figuren 2 und 3, bei denen der Abstand der Umlenkrollen 16 zum Vliesträger 22 verändert wurde, erfolgt bei der Ausführungsform nach Fig. 4 bei festbleibender Drehachse des Dosierrechens 10 eine Änderung des Wirkkreises 20 im jeweiligen Segmentabschnitt durch Veränderung der radialen Länge der Rechenelemten 17, die teleskopartig ausgebildet und über eine Verstelleinrichtung 18 betätigbar sind. Beispielsweise sind die Rechenelemten 17 in zwei konzentrisch angeordneten Hohlrohren 19 gehaltert, in denen die Verstelleinrichtungen 18 montiert sind. Durch Steuerung dieser Verstelleinrichtungen 18 insbesondere in Abhängigkeit von den mittels der Meßeinrichtung 6 gewonnenen Meßwerten des Flächengewichts läßt sich analog zu der Anordnung nach Fig. 3 jedes Segment auf eine unterschiedliche Spaltbreite bezüglich des Vliesträgers 22 einstellen, wodurch das Volumen unterschiedlich wird und so gewählt werden kann, daß sich in Querrichtung des Vlieses 23wiederum ein konstantes Flächengewicht ergibt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Erzielung einer vorgebbaren Flächengewichtsverteilung in Querrichtung eines auf einer bewegten Unterlage gebildeten Vlieses aus mit mindestens einem Bindemittel versetzten lignozellulose- und/oder zellulosehaltigen Teilchen, wie Spänen, Fasern oder dergleichen für die Herstellung von Span-, Faser- und dergleichen Platten, dadurch gekennzeichnet , daß die Dicke des gesamten Vlieses oder bei einem mehrschichtig aufzubauenden Vlies wenigstens eine der Vliesschichten in Abhängigkeit von einer Soll-Flächengewichtsverteilung über die Breite des Vlieses wenigstens bereichsweise durch mechanischen Eingriff über die Breite des Vlieses verändert wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der mechanische Eingriff nach der Mittelschichtstreuung bzw. vor der oberen Deckschichtstreuung vorgenommen wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das während des mechanischen Eingriffs vom Vlies abgenommene Material in den vorgeschalteten Dosierbunker rückgeführt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in Querrichtung des Vlieses mehrere direkt aneinandergrenzende Korrektursektionen gebildet werden und daß in jeder Korrektursektion der Spalt zwischen der das Vlies tragenden Unterlage und einer Rückstreifeinrichtung in Abhängigkeit von einer für die jeweilige Sektion vorgenommenen Flächengewichtsmessung verändert wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Flächengewichtsmessung unmittelbar vor und/oder nach dem mechanischen Korrektureingriff vorgenommen wird.
     
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich zum Flächengewichtsausgleich während des Vliesbildungsvorgangs ein diesem vorgeschalteter Flächengewichtsausgleich im Dosierbunker bei der Vorvliesbildung durchgeführt wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß beide Vorgänge des Flächengewichtsausgleichs in analoger Weise unter Verwendung einander entsprechender Korrektursektionen durchgeführt werden.
     
    8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Mittelschicht mit einem Materialüberschuß gestreut wird, der größer ist als der maximal zu erwartende negative Streufehler in jeder Korrektursektion.
     
    9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Breite einer Korrektursektion im Bereich von 60 bis 120 mm und insbesondere im Bereich von 80 bis 100 mm gewählt wird.
     
    1O. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich zwischen einer Mittelschicht- und einer Deckschicht-Streustation (24, 25) ein Rückstreifrechen (10) mit mehreren nebeneinander gelegenen und unabhängig voneinander vertikal verstellbaren Segmenten (11) vorgesehen ist, und daß die Verstellung der Segmente (11) dieses Rückstreifrechens (10) in Abhängigkeit von der Soll-Flächengewichtsverteilung in Querrichtung des Vlieses (23) gesteuert ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß dem aus vertikal verstellbaren Segmenten (11) bestehenden Rückstreifrechen (10) zumindest ein traversierendes Meßgerät (6) zugeordnet und die Momentanstellung der Segmente (11) in Abhängigkeit von den von diesem Meßgerät (6) gelieferten Meßwerten gesteuert ist.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der Rückstreifrechen über seine Wirkbreite in einzelne Segmente (11) aufgeteilt ist, deren Abstand vom Vliesträger (22) unabhängig voneinander manuell oder mittels eines elektromechanischen Antriebs einstellbar ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß die einzelnen Segmente (11) im Verstellbereich über einen Achsversatz ermöglichende Kupplungen miteinander verbunden sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß jedes Rückstreifrechensegment zumindest ein Paar von zueinander um 180° versetzte Rechenelemente (17) umfaßt.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß jedes Rückstreifrechensegment (11) aus einem mit Mitnehmern (13) besetzten Endlosband (12) besteht, und daß alle nebeneinander liegenden Endlosbänder einerseits um eine gemeinsame Antriebswalze (5) und andererseits um jeweils eine höhenverstellbare Umlenkrolle (16) geführt sind.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Umlenkrollen (16) in ihrem Abstand zum Vliesträger (22) sowohl gemeinsam als auch individuell verstellbar sind.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der rotierende Rückstreifrechen (10) aus einer Vielzahl nebeneinander angeordneter, in ihrer Länge verstellbarer Rechenelemente (17) besteht, und daß jeweils mehrere benachbarte Rechenelemente (17) ein Segment (11) mit gemeinsam in der Länge verstellbaren Elementen bilden.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß die einzelnen Rechenelemente (17) teleskopartig ausfahrbar ausgebildet sind.
     
    19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß zusätzlich zu Einrichtungen zum Flächengewichtsausgleich während des Vliesbildungsvorganges bzw. nach dem Vliesbildungsvorgang im Dosierbunker eine Anordnung zum Flächengewichtsausgleich bei der Vorvliesbildung vorgesehen ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht