(19)
(11) EP 0 161 460 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.1985  Patentblatt  1985/47

(21) Anmeldenummer: 85104070.9

(22) Anmeldetag:  03.04.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F42C 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 19.04.1984 DE 3414841

(71) Anmelder: DIEHL GMBH & CO.
D-90478 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fürst, Wilhelm
    D-8431 Buchberg (DE)
  • Rüdenauer, Werner
    D-8542 Roth (DE)
  • Siebert, Rainer
    D-8505 Röthenbach (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing. Patentassessor et al
Stephanstrasse 49
D-90478 Nürnberg
D-90478 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zünderauslöseeinrichtung


    (57) Bei einer Zünderauslöseeinrichtung am Kopf (1) eines Unterwassergeschosses ist ein Druckaufnehmer dem Staudruck ausgesetzt. Die Zünderauslöseeinrichtung soll es erlauben, verschiedene Staudruckänderungen auszuwerten, und ohne bewegliche Teile arbeiten. Es ist hierfür im Kopf (1) des Geschosses eine mit elektrischen Kontakten (7, 9) versehene Piezokeramikscheibe (8) an ihrer einen Seite starr gestützt. An ihrer anderen Seite liegt ein Druckübertragungskörper (11) an.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Zünderauslöseeinrichtung am Kopf eines Unterwassergeschosses, bei dem ein in einer Öffnung des Geschoßkopfes angeordneter Druckaufnehmer dem Staudruck ausgesetzt ist.

    [0002] Eine derartige Zünderauslöseeinrichtung ist in der DE-OS 31 33 364 beschrieben. Dort ist der Druckaufnehmer mit einer Feder so belastet, daß bei einer ausreichenden Geschwindigkeit des Geschosses unter Vasser durch den Staudruck ein Schalter offengehalten ist. Beim Durchstoßen der Wasseroberfläche schließt der Schalter infolge der Staudruckänderung. Dadurch wird die Zündung ausgelöst. Um den Schalter sicher schalten zu können, ist ein gewisser Hub des Druckaufnehmers gegenüber dem Geschoßkopf nötig. Dies führt zu Dichtungsproblemen. Denn einerseits muß der Druckaufnehmer gegenüber dem Kopf beweglich sein und andererseits muß er diesen gegenüber abgedichtet sein. Letzteres schon deswegen, weil er sonst beid- seitig von Vasser beaufschlagt ist.

    [0003] Der Schaltzeitpunkt hängt bei der Einrichtung der DE-OS 31 33 364 von der Federkennlinie ab. Dies begrenzt die Einsatzmöglichkeiten. So ist es beispielsweise nicht möglich, mit der Einrichtung einen Zielaufschlag als Schaltkriterium heranzuziehen, wenn die Einrichtung so ausgelegt iat, daß sie beim Verlassen den Wassers zündet.

    [0004] Bei der DE-OS 31 33 364 hängt die Ansprechempfindlichkeit von der Feder ab. Sie ist deshalb nur mehr oder weniger grob einstellbar und insbesondere nachträglich kaum verstellbar.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine Anpassung an unterschiedliche Einsatzfälle erleichtert.

    [0006] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß im Kopf des Geschosses eine mit elektrischen Kontakten versehene Piezokeramikscheibe an ihrer einen Seite starr gestützt ist und mit ihrer anderen Seite an einem Druckübertragungskörper anliegt, der in der Öffnung des Kopfes gelagert ist. Dadurch wirkt der Staudruck auf die Piezokeramikscheibe. Jede Änderung des Staudrucks hat eine entsprechende Ladungs- bzw. Spannungsänderung der Piezokeramikscheibe zur Folge. Diese läßt sich in einer elektronischen Auswerteschaltung so verarbeiten, daß die jeweilige Spaanungs- änderung als Schaltkriterium herangezogen wird. Es ist möglich, den Wasseraustritte, den Wassereintritt und/oder den Aufschlag des Geschosses ale Schaltkriterium für die Zündung vorzusehen.

    [0007] Ein weiterer Vorteil der Zünderauslöseeinrichtung besteht darin, daß keine beweglichen Teile vorgesehen sind. Dadurch ist die Einrichtung auch einfach abzudichten.

    [0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und den Unteransprüchen. In der Zeichnung zeigen:

    Figur 1 den Kopf eines Unterwassergeschosses im Längsschnitt und

    Figur 2 einen Schnitt längs der Linie II-II nach Figur 1.



    [0009] In einem Geschoßkopf 1 ist ein Sockel 2 ausgebildet, der von einem Ringraum 3 umgeben ist.

    [0010] Auf dem Sockel 2 sitzt eine Platte 4 auf, durch welche elektrische Kontaktstifte 5 und 6 geführt sind. Der Kontaktstift 5 ist mit einer elektrisch leitenden Folie 7 verlötet, die auf der Platte 4 aufliegt und mit der einen Seite einer Piezokeramikscheibe 8 verbunden ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der Piezokeramikscheibe 8 ist eine elektrisch leitende Folie 9 angeordnet, die mit dem Kontaktstift 6 verlötet ist. Am Umfans der Piezokeramikscheibe 8 ist ein zusammendrückbares Isolierteil 10 vorgesehen. Dieses stützt die Piezokeramikscheibe 8 in radialer Richtung,

    [0011] Auf der Folie 9 sitz ein starrer Druckübertragungskörper 11, der das Isolierteil 10 übergreift. Eine Schutzhülle 12 deckt den Druckübertragungskörper 11 ab und umgreift diesen, das Isolierteil 10 und die Platte 4. Im Bereich des Ringraums 3 ist die Schutzhülle 12 umgebördelt.

    [0012] Die Schutzhülle 12 ist von einem Rand 13 des Geschoßkopfes 1 übergriffen. Die Schutzhülle 12 ist dadurch fest und wasserdicht in dem Geschoßkopf 1 gehalten. Zugleich sind dadurch auch die in ihr untergebrachten Teile zwischen dem Rand 13 und dem Sockel 2 festgelegt.

    [0013] Bewegt sich das Geschoß unter Wasser, dann wirkt über die Schntzhüllse 12 auf den Druckübertragungakörper 11 ein Staudruck in Richtung des Pfeiles S. Dieser pflanzt sich auf die Piezokeramikscheibe 8 fort, so daß an den Kontaktstiften 5 und 6 eine elektrische Spannung abgreifbar ist. Verläßt das Geschoß des Wasser, vermindert sich der Steudruck erheblich. Dementsprechend ändert sich die zwischen den Kontaktstiften 5 und 6 abgreifbare Spannung. Dies läßt sich als Schaltkriterium für die nicht näher dargestellte elektronische Zünderschaltung auswerten.

    [0014] Schlägt das Geschoß auf einem Ziel auf, erhöht sich der auf die Piezokeramikscheibe 8 wirkende Druck gegenüber dem bis dahin herrschenden Staudruck. Die damit verbundene Spannungsänderung läßt sich ebenfalls zur Zündung auswerten.

    [0015] Taucht das Geschoß aus der Luft in das Wasser-ein, nimmt der Staudruck beträchtlich zu. Auch die damit verbundene Spannungsänderung kann zur Zündung ausgewertet werden.


    Ansprüche

    1. Zünderauslöseeinrichtung am Kopf eines Unterwassergeschosses, bei dem ein in einer Öffnung des Gescloßkopfes angeordneter Druckaufnehmer dem Staudruck ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Kopf (1) des Geschosses eine mit elektrischen Kontakten (7, 9) versehene Piezokeramikscheibe (8) an ihrer einen Seite starr gestützt ist und mit ihrer anderen Seite an einem Druckübertragungskörper (11) anliegt, der in der Öffnung des Kopfes (1) gelagert ist.
     
    2. Zünderaualöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Piezokeramikscheibe (8) an ihrer dem Druckübertragungskörper (11) gegenüberliegenden Seite von einer Platte (4) gestützt ist, die neben der Piezokeramikscheibe (8) mit den Kontakten (7, 9) verbundene Kontaktstifte (5, 6 ) trägt.
     
    3. Zünderauslöseeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte von Folien (7, 9) gebildet sind, deren eine zwischen der Piezokeramikscheibe (8) und dem Druckübertragungskörper (11) und deren andere zwischen der Piezokeramikscheibe (8) und der Platte (4) liegt.
     
    4. ZUnderauslöseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am umfang der Piezokeramikscheibe (8) ein Isolierteil (10) angeordnet ist, das zwischen der Platte (4) und dem Druckübertragungskörper (11) liegt.
     
    5. Zünderauslöseeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckübertragungskörper (11), die Piezokeramikscheibe (8) und die Platte (4) von einer gemeinsamen Hülle (12) umschlossen sind, die in dem Geschoßkopf (1) gehalten ist.
     
    6. Zünderauslöseeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (12) in einen Ringraum (3) endet, der einen Sockel (2) umschließt, auf welchem die Platte (4) aufsitzt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht