[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für elektrische Bauelemente, die in paarweise
in Reihe angeordneten, tiefgezogenen und in ihrem Bodenteil mit Dämpfungsrippen ausgebildeten
Aufnahmenäpfen einer bandförmigen Kunststoffolie gehalten sind, welche mit einer Klebefolie,
insbesondere einem Papierband, abgedeckt sind, die auf ihrer der Kunststoffolie zugewandten
Seite mit einer Klebeschicht beschichtet ist, die längs der Rand= und des Mittelstreifens
der Kunststoffolie, die in Verpackungslängsrichtung der bzw. zwischen den Aufnahmenäpfen
verlaufen, freiliegt, und in den Bereichen zwischen diesen Rand= und Mittelstreifen
durch eine Deckfolie vollständig bedeckt ist.
[0002] Eine Verpackung dieser Art ist durch die europäische Patentanmeldung EP 0 051 168
A'l 1 bekannt, in welcher und aus der die elektrischen Bauelemente vollautomatisch
und ohne manuelle Hilfsleistungen abgepackt bzw. entnommen werden können. Die Klebefolie
weist dabei an ihren Bandenden Reiß-Grifflaschen auf, mittels denen sie von der Kunststoffolie
abziehbar ist.
[0003] Gleichfalls eine Verpackung, wenngleich eine gegenüber der Verpackung nach der genannten
europäischen Patentanmeldung verschlechterte Ausführung zeigt die US-A 3 630 346,
bei der.die Deckfolie zwar keine durchgehende, d.h. bandförmige Deckfolie, sondern
eine entsprechend der Anzahl der abzudeckenden Aufnahmenäpfe in eine Vielzahl von
Folien vereinzelte Deckfolie ist. Mit einer derartigen partiellen Abdeckung der Klebeschicht
ist, soweit es das Öffnen der Verpackung betrifft, keine Vollautomatisierung erreichbar.
Diese Folie mit ihren vereinzelten Deckfolien ist zudem erheblich teurer herstellbar
als eine Klebefolie mit fortlaufender Deckfolie. Die bei dieser bekannten Verpackung
nur auf den Napfbereich beschränkte Deckfolie führt zwangsweise zu einer Erhöhung
der Gesamt-Trennkantenlänge und damit, falls die Trennkante mangelhaft ausgebildet
ist, in hohem Maße zu einem nur unvollständigen Abzug der Deck= samt Klebefolie. Die
Folge ist, daß insbesondere bei der vollautomatischen Entnahme in Bestückungsautomaten
Störungen auftreten können.
[0004] Die Verpackung nach der US-A 3 630 346 besitzt zwar als getrennte Elemente ausgebildete
Reißlaschen, die jedoch nur quer zur Verpackungslängsrichtung abziehbar sind und folglich
ein vollautomatisiertes Öffnen der Verpackung behindern oder zumindest eine entsprechend
aufwendige Öffnungsmechanik erfordern.
[0005] Bisher wurden elektrische Bauelemente, insbesondere wenn es sich um empfindliche,
keramische Bauelemente wie beispielsweise Ferrit-Schalenkerne handelt, einzeln, bzw.
ggf. gepaart oder satzweise,
.manuell in Styroporpaletten gelegt. Diese Paletten wurden zu Verpackungseinheiten
geschichtet, mit einer Wellpappen-Endplatte abgedeckt und mit Klebeband miteinander
verbunden.
[0006] Erwartungsgemäß traten bei dieser Verpackungsweise eine Reihe von Schwierigkeiten
auf. Neben einer geringen Verpackungsdichte, durch welche viel Lageraum für die leeren
und die gefüllten Verpackungen beansprucht wurde, entstanden hohe Versicherungskosten
für den Lagerraum, welche auf die Brandgefährlichkeit des Styropors zurückzuführen
sind. Eine Aufteilung der Verpackung für Kleinstmengen (verpackte einzelne Teile,
Sätze oder Paare) war bei dieser Verpackungsweise i.ü. nur mit viel Umpackaufwand
und mit verminderter Verpackungsqualität möglich.
[0007] Die vorstehend aufgezeigten Schwierigkeiten konnten durch die Verpackung nach der
europäischen Patentanmeldung EP 0 051 168 A 1 in erheblichem Umfang behoben werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich ausgehend von dieser Verpackung die Aufgabe gestellt,
diese Verpackung so weiterzubilden, daß sie in besonders hohem Maße zum Einsatz in
Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen geeignet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Verpackung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch
gelöst, daß zur Führung und zum Tränsport der Verpackung in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen
die Kunststoffolie auf ihrer von der Klebefolie abgewandten Seite im Bereich ihres
Mittelstreifens derart ausgebildet ist, daß die einander zugekehrten Wandflächen der
Aufnahmenäpfe als Führungsflächen dienen und je Napfpaar senkrecht zur Mittelstreifenlängsachse
ausgerichtete Kämme vorgesehen sind, die zum Eingriff mit Transportelementen der Bestückungs=
und Verpackungseinrichtungen bestimmt sind.
[0009] Bevorzugt sind die Kämme - und zwar betrachtet auf der zur Klebefolie gewandten Seite
der Kunststoffolie - als tiefgezogene Nuten ausgebildet, die jeweils die Aufnahmenäpfe
eines Napfpaares miteinander verbinden.
[0010] Insbesondere in dieser letztgenannten Ausführung besitzt diese Verpackung erhebliche
Vorteile. Die Kämme sind nicht nur als Elemente für den Transport der Verpackung in
Bestückungs= oder Verpackungseinrichtungen geeignet; ihre nutförmige Gestaltung auf
der zur Klebefolie gekehrten Seite ermöglicht zudem einen leichten Zugriff von Greifelementen
zu den Napfräumen und damit eine unproblematische Einführung und Entnahme der Bauelemente
aus den Aufnahmenäpfen. Letztlich wird bei Bedarf durch die Nuten die Klebefläche
des Mittelstreifens der Kunststoffolie erheblich vermindert und damit die Abziehfähigkeit
der Klebefolie erhöht.
[0011] Zugegeben besitzt auch die bekannte Verpackung nach der genannten europäischen Patentanmeldung
entsprechend zueinander gekehrte Wandflächen der Aufnahmenäpfe und damit zur Führung
geeignete Führungsflächen. Diese Führungseigenschaften gelangen jedoch erst zur Geltung,
wenn man, wie geschehen, den Mittelstreifen der Kunststoffolie nicht nur als verbindendes
Element zwischen zwei Reihen von Aufnahmenäpfen betrachtet, sondern ihn darüberhinaus
so gestaltet, daß er.Führungs- und zusätzlich Transportaufgaben übernehmen kann.
[0012] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verpackung sind in den
Unteransprüchen angeführt.
[0013] Die Vorteile der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispieles aufgezeigt.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt gemäß der Linie I-I nach Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Verpackung, wobei die Klebefolie abgezogen
ist,
Fig. 3 in perspektivischer und teils gebrochener Ansicht einen Teil der Kunststoffolie
nach Fig. 1 und 2.
[0014] Gemäß Fig. 1 sind in der Verpackung zwei Reihen elektrische Bauelemente, beispielsweise
gepaarte Ferrit-Schalenkernhälften, verpackt. Die Verpackung besteht aus einer vorgeformten,
einstückigen Kunststoffolie 1 in der Aufnahmenäpfe 2, 3 angeordnet sind. In den Aufnahmenäpfen
2, 3 befinden sich die elektrischen Bauelemente 4, 5. Die Aufnahmenäpfe 2, 3 sind
mit einer einstückigen Klebefolie verschlossen. Die Klebefolie besteht dabei aus dem
Papierband 6, auf dem eine Klebeschicht 7 angeordnet ist. Die Klebeschicht 7 verklebt
das Papierband 6 mit der Kunststoffolie 1. Im Bereich der Aufnahmenäpfe 2, 3 ist die
Klebeschicht 7 mit einer Deckfolie 8, z.B. mit einer Silikonpapierfolie versehen.
An den Aufnahmenäpfen 2, 3 sind Dämpfungsrippen 9, 10 angeformt, durch welche Stoß-
und Druckbelastungen von den elektrischen Bauelementen 4, 5 ferngehalten werden.
[0015] Auf den in Fig. 2 mit 11, 12 bzw. 13 bezeichneten, strichliniert angedeuteten Rand-
bzw. Mittelstreifen der Kunststoffolie 1 liegt die Klebefolie mit ihrer Klebeschicht
7 unmittelbar auf. In den Bereichen zwischen diesen Rand- und Mittelstreifen ist die
Klebefolie jedoch durch eine Deckfolie 8 vollständig bedeckt, so daß die in den Aufnahmenäpfen
2, 3 angeordneten Bauelemente gegen Bekleben gesichert sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Rand- und Mittelstreifen 11, 12 bzw. 13 zusätzlich mit Rippen 16 ausgebildet,
durch die bei Bedarf die Klebfähigkeit in den Bereichen dieser Streifen und damit
die aufzuwendende Kraft für den Abzug der Klebefolie herabgesetzt werden kann.
[0016] Das Aufreißen der Verpackung wird durch an der Verpackung angeordnete Grifflaschen
14, 15 erleichtert.
[0017] Der Mittelstreifen 13 der Kunststoffolie 1 ist auf seiner von der Klebefolie abgewandten
Seite so ausgebildet, daß er zur Führung und zum Transport der Verpackung in Bestückungs=
und Verpackungseinrichtungen geeignet ist. Zu diesem Zweck dienen die einander zugekehrten
Wandflächen 18, 19 der Aufnahmenäpfe 2, 3 als Führungsflächen und jeweils die, die
Napfpaare verbindenden Kämme 17 als Elemente, die mit entsprechenden, in der Zeichnung
nicht dargestellten Transportelementen, z.B. Schubstangen oder Transporträdern der
Bestückungs- oder Verpackungseinrichtungen in Eingriff gelangen, und so die Verpackung
in gewünschter Weise und Richtung befördern.
[0018] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, bilden die Kämme 17 auf ihrer zur Klebefolie
gekehrten Seitenfläche Nuten 20. Diese senkrecht zur Hittelstreifenlängsachse ausgerichteten
Nuten 20 verbinden die Aufnahmenäpfe 2, 3 jeweils eines Napfpaares. Hierdurch wird
die Einführung von Greifelementen in die Aufnahmenäpfe 2, 3 und damit die Einführung'bzw.
die Entnahme der Bauelemente aus diesen Aufnahmenäpfen erleichtert.
[0019] Beim automatischen Verpackungsvorgang werden beispielsweise mittels Druckluft aus
der erwärmten, bandförmigen Kunststoffolie 1, z.B. aus einer PVC- oder Polystyrol-Folie,
die Aufnahmenäpfe 2, 3 samt Dämpfungsrippen 9, 10, Rippen 16 und Kämmen 17 bzw. Nuten
20 gezogen. Nach dem Einlegen der elektrischen Bauelemente 4, 5, was in vollautomatisch
arbeitenden Verpackungseinrichtungen z.B. mittels entsprechender Greifelemente erfolgt,
werden die Aufnahmenäpfe 2, 3 durch eine Klebefolie, insbesondere ein Papierband 6,
geschlossen, das durch Anpreßwalzen gegen die Kunststofffolie 1 gepreßt wird. Als
Klebefolie wird beispielsweise ein einstückiges Papierband 6 gewählt, dessen Klebeschicht
7 durch eine Deckfolie 8 beispielsweise aus Silikonpapier abgedeckt ist. In äer Deckfolie
8 werden die Klebbereiche, also die Randstreifen 11, 12 und der Mittelstreifen 13
durch Trennkanten festgelegt und die Deckfolie vor dem Verschließen der Aufnahmenäpfe
2, 3 in diesen Streifenbereichen von der Klebefolie abgezogen.
[0020] Zum Öffnen der Verpackung wird die Klebefolie an ihren Reiß-Grifflaschen 14, 15 angefaßt
und von der Kunststofffolie 1 abgezogen. Da die Klebeschicht 7 nur auf den Rand-und
Mittelstreifen 11, 12 bzw. 13 der Kunststoffolie 1 aufliegt, läßt sich die Verpackung
einwandfrei und schnell öffnen, ohne daß störende Rückstände haften bleiben. Die Deckfolie
8 dient dabei als Reißfolie.
[0021] Die Verpackung liegt bei automatischer Verpackung und Bestückung mit ihrem entsprechend
ausgeformten Mittelstreifen auf geeigneten Führungselementen der Verpackungs= bzw.
Bestückungseinrichtung auf und befindet sich dabei mit ihren Kämmen 17 in Eingriff
mit geeigneten Transportelementen der Verpackungs- bzw. Bestückungseinrichtung.
[0022] Die durch die Nuten 20 bereits erheblich erleichterte Einführung und Entnahme der
Bauelemente aus den Aufnahmenäpfen 2, 3 wird zusätzlich durch konische Gestaltung
der Aufnahmenäpfe gefördert.
1. Verpackung für elektrische Bauelemente (4, 5), die in paarweise in Reihe angeordneten,
tiefgezogenen und in ihrem Bodenteil mit Dämpfungsrippen (9, 10) ausgebildeten Aufnahmenäpfen
(2, 3) einer bandförmigen Kunststoffolie (1) gehalten sind, welche mit einer Klebefolie,
insbesondere einem Papierband (6), abgedeckt sind, die auf ihrer der Kunststoffolie
(1) zugewandten Seite mit einer Klebeschicht (7) beschichtet ist, die längs der Rand=
und des Mittelstreifens (11, 12, 13) der Kunststoffolie (1), die in Verpackungslängsrichtung
der bzw. zwischen den Aufnahmenäpfen verlaufen, freiliegt und in den Bereichen zwischen
diesen Rand= und Mittelstreifen durch eine Deckfolie (8) vollständig bedeckt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung und zum Transport in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen
die Kunststoffolie (1) auf ihrer von der Klebefolie abgewandten Seite im Bereich ihres
Mittelstreifens (13) derart ausgebildet ist, daß die einander zugekehrten Wandflächen
(18, 19) der Aufnahmenäpfe (2, 3) als Führungsflächen dienen und je Napfpaar senkrecht
zur Mittelstreifenlängsachse ausgerichtete Kämme (17) vorgesehen sind, die zum Eingriff
mit Transportelementen bestimmt sind.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kämme (17) - betrachtet
auf der zur Klebefolie gewandten Seite der Kunststoffolie (1) - als tiefgezogene Nuten
ausgebildet sind, die jeweils die Aufnahmenäpfe (2, 3) eines Napfpaares miteinander
verbinden.
3. Verpackung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelstreifen
(13) der Kunststoffolie (1) zusätzlich gerippt ist.
4. Verpackung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Randstreifen
(11, 12) der Kunststoffolie (1) gerippt sind.