(19)
(11) EP 0 161 590 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.11.1985  Patentblatt  1985/47

(21) Anmeldenummer: 85105418.9

(22) Anmeldetag:  03.05.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 75/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 04.05.1984 DE 3416570

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Pauli, Arthur G., Dipl.-Ing.
    D-8000 München 19 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackung für elektrische Bauelemente


    (57) Verpackung für elektrische Bauelemente (4, 5), die in paarweise in Reihe angeordneten Aufnahmenäpfen (2, 3) einer bandförmigen Kunststoffolie (1) gehalten sind, die mit einer Klebefolie abgedeckt sind, die in den Napfbereichen durch eine Deckfolie (8) vollständig bedeckt ist und mit ihrer Klebeschicht (7) auf den Rand- und dem Mittelstreifen (11, 12, 13) der Kunststoffolie (1) unmittelbar aufliegt. Zur Führung und zum Transport der Verpackung in Bestückungs- und Verpakkungseinrichtungen ist dabei die Kunststoffolie (1) auf ihrer von der Klebefolie abgewandten Seite im Bereich ihres Mittelstreifens (13) derart ausgebildet, daß die einander zugekehrten Wandflächen (18, 19) der Aufnahmenäpfe (2, 3) als Führungsflächen dienen und je Napfpaar senkrecht zur Mittelstreifenlängsachse ausgerichtete Kämme (17) zum Eingriff mit Transportelementen der Bestückungs- und Verpackungseinrichtungen bestimmt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für elektrische Bauelemente, die in paarweise in Reihe angeordneten, tiefgezogenen und in ihrem Bodenteil mit Dämpfungsrippen ausgebildeten Aufnahmenäpfen einer bandförmigen Kunststoffolie gehalten sind, welche mit einer Klebefolie, insbesondere einem Papierband, abgedeckt sind, die auf ihrer der Kunststoffolie zugewandten Seite mit einer Klebeschicht beschichtet ist, die längs der Rand= und des Mittelstreifens der Kunststoffolie, die in Verpackungslängsrichtung der bzw. zwischen den Aufnahmenäpfen verlaufen, freiliegt, und in den Bereichen zwischen diesen Rand= und Mittelstreifen durch eine Deckfolie vollständig bedeckt ist.

    [0002] Eine Verpackung dieser Art ist durch die europäische Patentanmeldung EP 0 051 168 A'l 1 bekannt, in welcher und aus der die elektrischen Bauelemente vollautomatisch und ohne manuelle Hilfsleistungen abgepackt bzw. entnommen werden können. Die Klebefolie weist dabei an ihren Bandenden Reiß-Grifflaschen auf, mittels denen sie von der Kunststoffolie abziehbar ist.

    [0003] Gleichfalls eine Verpackung, wenngleich eine gegenüber der Verpackung nach der genannten europäischen Patentanmeldung verschlechterte Ausführung zeigt die US-A 3 630 346, bei der.die Deckfolie zwar keine durchgehende, d.h. bandförmige Deckfolie, sondern eine entsprechend der Anzahl der abzudeckenden Aufnahmenäpfe in eine Vielzahl von Folien vereinzelte Deckfolie ist. Mit einer derartigen partiellen Abdeckung der Klebeschicht ist, soweit es das Öffnen der Verpackung betrifft, keine Vollautomatisierung erreichbar. Diese Folie mit ihren vereinzelten Deckfolien ist zudem erheblich teurer herstellbar als eine Klebefolie mit fortlaufender Deckfolie. Die bei dieser bekannten Verpackung nur auf den Napfbereich beschränkte Deckfolie führt zwangsweise zu einer Erhöhung der Gesamt-Trennkantenlänge und damit, falls die Trennkante mangelhaft ausgebildet ist, in hohem Maße zu einem nur unvollständigen Abzug der Deck= samt Klebefolie. Die Folge ist, daß insbesondere bei der vollautomatischen Entnahme in Bestückungsautomaten Störungen auftreten können.

    [0004] Die Verpackung nach der US-A 3 630 346 besitzt zwar als getrennte Elemente ausgebildete Reißlaschen, die jedoch nur quer zur Verpackungslängsrichtung abziehbar sind und folglich ein vollautomatisiertes Öffnen der Verpackung behindern oder zumindest eine entsprechend aufwendige Öffnungsmechanik erfordern.

    [0005] Bisher wurden elektrische Bauelemente, insbesondere wenn es sich um empfindliche, keramische Bauelemente wie beispielsweise Ferrit-Schalenkerne handelt, einzeln, bzw. ggf. gepaart oder satzweise,.manuell in Styroporpaletten gelegt. Diese Paletten wurden zu Verpackungseinheiten geschichtet, mit einer Wellpappen-Endplatte abgedeckt und mit Klebeband miteinander verbunden.

    [0006] Erwartungsgemäß traten bei dieser Verpackungsweise eine Reihe von Schwierigkeiten auf. Neben einer geringen Verpackungsdichte, durch welche viel Lageraum für die leeren und die gefüllten Verpackungen beansprucht wurde, entstanden hohe Versicherungskosten für den Lagerraum, welche auf die Brandgefährlichkeit des Styropors zurückzuführen sind. Eine Aufteilung der Verpackung für Kleinstmengen (verpackte einzelne Teile, Sätze oder Paare) war bei dieser Verpackungsweise i.ü. nur mit viel Umpackaufwand und mit verminderter Verpackungsqualität möglich.

    [0007] Die vorstehend aufgezeigten Schwierigkeiten konnten durch die Verpackung nach der europäischen Patentanmeldung EP 0 051 168 A 1 in erheblichem Umfang behoben werden. Die vorliegende Erfindung hat sich ausgehend von dieser Verpackung die Aufgabe gestellt, diese Verpackung so weiterzubilden, daß sie in besonders hohem Maße zum Einsatz in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen geeignet ist.

    [0008] Diese Aufgabe wird bei einer Verpackung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß zur Führung und zum Tränsport der Verpackung in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen die Kunststoffolie auf ihrer von der Klebefolie abgewandten Seite im Bereich ihres Mittelstreifens derart ausgebildet ist, daß die einander zugekehrten Wandflächen der Aufnahmenäpfe als Führungsflächen dienen und je Napfpaar senkrecht zur Mittelstreifenlängsachse ausgerichtete Kämme vorgesehen sind, die zum Eingriff mit Transportelementen der Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen bestimmt sind.

    [0009] Bevorzugt sind die Kämme - und zwar betrachtet auf der zur Klebefolie gewandten Seite der Kunststoffolie - als tiefgezogene Nuten ausgebildet, die jeweils die Aufnahmenäpfe eines Napfpaares miteinander verbinden.

    [0010] Insbesondere in dieser letztgenannten Ausführung besitzt diese Verpackung erhebliche Vorteile. Die Kämme sind nicht nur als Elemente für den Transport der Verpackung in Bestückungs= oder Verpackungseinrichtungen geeignet; ihre nutförmige Gestaltung auf der zur Klebefolie gekehrten Seite ermöglicht zudem einen leichten Zugriff von Greifelementen zu den Napfräumen und damit eine unproblematische Einführung und Entnahme der Bauelemente aus den Aufnahmenäpfen. Letztlich wird bei Bedarf durch die Nuten die Klebefläche des Mittelstreifens der Kunststoffolie erheblich vermindert und damit die Abziehfähigkeit der Klebefolie erhöht.

    [0011] Zugegeben besitzt auch die bekannte Verpackung nach der genannten europäischen Patentanmeldung entsprechend zueinander gekehrte Wandflächen der Aufnahmenäpfe und damit zur Führung geeignete Führungsflächen. Diese Führungseigenschaften gelangen jedoch erst zur Geltung, wenn man, wie geschehen, den Mittelstreifen der Kunststoffolie nicht nur als verbindendes Element zwischen zwei Reihen von Aufnahmenäpfen betrachtet, sondern ihn darüberhinaus so gestaltet, daß er.Führungs- und zusätzlich Transportaufgaben übernehmen kann.

    [0012] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Verpackung sind in den Unteransprüchen angeführt.

    [0013] Die Vorteile der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispieles aufgezeigt. In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt gemäß der Linie I-I nach Fig. 2,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Verpackung, wobei die Klebefolie abgezogen ist,

    Fig. 3 in perspektivischer und teils gebrochener Ansicht einen Teil der Kunststoffolie nach Fig. 1 und 2.



    [0014] Gemäß Fig. 1 sind in der Verpackung zwei Reihen elektrische Bauelemente, beispielsweise gepaarte Ferrit-Schalenkernhälften, verpackt. Die Verpackung besteht aus einer vorgeformten, einstückigen Kunststoffolie 1 in der Aufnahmenäpfe 2, 3 angeordnet sind. In den Aufnahmenäpfen 2, 3 befinden sich die elektrischen Bauelemente 4, 5. Die Aufnahmenäpfe 2, 3 sind mit einer einstückigen Klebefolie verschlossen. Die Klebefolie besteht dabei aus dem Papierband 6, auf dem eine Klebeschicht 7 angeordnet ist. Die Klebeschicht 7 verklebt das Papierband 6 mit der Kunststoffolie 1. Im Bereich der Aufnahmenäpfe 2, 3 ist die Klebeschicht 7 mit einer Deckfolie 8, z.B. mit einer Silikonpapierfolie versehen. An den Aufnahmenäpfen 2, 3 sind Dämpfungsrippen 9, 10 angeformt, durch welche Stoß- und Druckbelastungen von den elektrischen Bauelementen 4, 5 ferngehalten werden.

    [0015] Auf den in Fig. 2 mit 11, 12 bzw. 13 bezeichneten, strichliniert angedeuteten Rand- bzw. Mittelstreifen der Kunststoffolie 1 liegt die Klebefolie mit ihrer Klebeschicht 7 unmittelbar auf. In den Bereichen zwischen diesen Rand- und Mittelstreifen ist die Klebefolie jedoch durch eine Deckfolie 8 vollständig bedeckt, so daß die in den Aufnahmenäpfen 2, 3 angeordneten Bauelemente gegen Bekleben gesichert sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Rand- und Mittelstreifen 11, 12 bzw. 13 zusätzlich mit Rippen 16 ausgebildet, durch die bei Bedarf die Klebfähigkeit in den Bereichen dieser Streifen und damit die aufzuwendende Kraft für den Abzug der Klebefolie herabgesetzt werden kann.

    [0016] Das Aufreißen der Verpackung wird durch an der Verpackung angeordnete Grifflaschen 14, 15 erleichtert.

    [0017] Der Mittelstreifen 13 der Kunststoffolie 1 ist auf seiner von der Klebefolie abgewandten Seite so ausgebildet, daß er zur Führung und zum Transport der Verpackung in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen geeignet ist. Zu diesem Zweck dienen die einander zugekehrten Wandflächen 18, 19 der Aufnahmenäpfe 2, 3 als Führungsflächen und jeweils die, die Napfpaare verbindenden Kämme 17 als Elemente, die mit entsprechenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Transportelementen, z.B. Schubstangen oder Transporträdern der Bestückungs- oder Verpackungseinrichtungen in Eingriff gelangen, und so die Verpackung in gewünschter Weise und Richtung befördern.

    [0018] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, bilden die Kämme 17 auf ihrer zur Klebefolie gekehrten Seitenfläche Nuten 20. Diese senkrecht zur Hittelstreifenlängsachse ausgerichteten Nuten 20 verbinden die Aufnahmenäpfe 2, 3 jeweils eines Napfpaares. Hierdurch wird die Einführung von Greifelementen in die Aufnahmenäpfe 2, 3 und damit die Einführung'bzw. die Entnahme der Bauelemente aus diesen Aufnahmenäpfen erleichtert.

    [0019] Beim automatischen Verpackungsvorgang werden beispielsweise mittels Druckluft aus der erwärmten, bandförmigen Kunststoffolie 1, z.B. aus einer PVC- oder Polystyrol-Folie, die Aufnahmenäpfe 2, 3 samt Dämpfungsrippen 9, 10, Rippen 16 und Kämmen 17 bzw. Nuten 20 gezogen. Nach dem Einlegen der elektrischen Bauelemente 4, 5, was in vollautomatisch arbeitenden Verpackungseinrichtungen z.B. mittels entsprechender Greifelemente erfolgt, werden die Aufnahmenäpfe 2, 3 durch eine Klebefolie, insbesondere ein Papierband 6, geschlossen, das durch Anpreßwalzen gegen die Kunststofffolie 1 gepreßt wird. Als Klebefolie wird beispielsweise ein einstückiges Papierband 6 gewählt, dessen Klebeschicht 7 durch eine Deckfolie 8 beispielsweise aus Silikonpapier abgedeckt ist. In äer Deckfolie 8 werden die Klebbereiche, also die Randstreifen 11, 12 und der Mittelstreifen 13 durch Trennkanten festgelegt und die Deckfolie vor dem Verschließen der Aufnahmenäpfe 2, 3 in diesen Streifenbereichen von der Klebefolie abgezogen.

    [0020] Zum Öffnen der Verpackung wird die Klebefolie an ihren Reiß-Grifflaschen 14, 15 angefaßt und von der Kunststofffolie 1 abgezogen. Da die Klebeschicht 7 nur auf den Rand-und Mittelstreifen 11, 12 bzw. 13 der Kunststoffolie 1 aufliegt, läßt sich die Verpackung einwandfrei und schnell öffnen, ohne daß störende Rückstände haften bleiben. Die Deckfolie 8 dient dabei als Reißfolie.

    [0021] Die Verpackung liegt bei automatischer Verpackung und Bestückung mit ihrem entsprechend ausgeformten Mittelstreifen auf geeigneten Führungselementen der Verpackungs= bzw. Bestückungseinrichtung auf und befindet sich dabei mit ihren Kämmen 17 in Eingriff mit geeigneten Transportelementen der Verpackungs- bzw. Bestückungseinrichtung.

    [0022] Die durch die Nuten 20 bereits erheblich erleichterte Einführung und Entnahme der Bauelemente aus den Aufnahmenäpfen 2, 3 wird zusätzlich durch konische Gestaltung der Aufnahmenäpfe gefördert.


    Ansprüche

    1. Verpackung für elektrische Bauelemente (4, 5), die in paarweise in Reihe angeordneten, tiefgezogenen und in ihrem Bodenteil mit Dämpfungsrippen (9, 10) ausgebildeten Aufnahmenäpfen (2, 3) einer bandförmigen Kunststoffolie (1) gehalten sind, welche mit einer Klebefolie, insbesondere einem Papierband (6), abgedeckt sind, die auf ihrer der Kunststoffolie (1) zugewandten Seite mit einer Klebeschicht (7) beschichtet ist, die längs der Rand= und des Mittelstreifens (11, 12, 13) der Kunststoffolie (1), die in Verpackungslängsrichtung der bzw. zwischen den Aufnahmenäpfen verlaufen, freiliegt und in den Bereichen zwischen diesen Rand= und Mittelstreifen durch eine Deckfolie (8) vollständig bedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung und zum Transport in Bestückungs= und Verpackungseinrichtungen die Kunststoffolie (1) auf ihrer von der Klebefolie abgewandten Seite im Bereich ihres Mittelstreifens (13) derart ausgebildet ist, daß die einander zugekehrten Wandflächen (18, 19) der Aufnahmenäpfe (2, 3) als Führungsflächen dienen und je Napfpaar senkrecht zur Mittelstreifenlängsachse ausgerichtete Kämme (17) vorgesehen sind, die zum Eingriff mit Transportelementen bestimmt sind.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kämme (17) - betrachtet auf der zur Klebefolie gewandten Seite der Kunststoffolie (1) - als tiefgezogene Nuten ausgebildet sind, die jeweils die Aufnahmenäpfe (2, 3) eines Napfpaares miteinander verbinden.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelstreifen (13) der Kunststoffolie (1) zusätzlich gerippt ist.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Randstreifen (11, 12) der Kunststoffolie (1) gerippt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht