[0001] In zunehmendem Maße werden Kraftfahrzeuge, wozu auch Lastkraftwagen und deren Anhänger
gehören, über längere Strecken im sogenannten Huckepackverkehr transportiert. Als
Transportfahrzeuge dienen auf dem Lande Schienenfahrzeuge, zur See Frachtschiffe.
Im allgemeinen werden dabei in beiden Fällen prinzipiell gleiche Mittel verwendet,
um die Fahrzeuge für den Transport zu verzurren. Meistens handelt es sich um Radorleger
oder Zurrkabel und dgl.. Die Festlegung der Fahrzeuge hat dabei gegen Verlagerung
in horizonthaler Ebene wirksam zu sein, es sind aber auch unzulässige vertikale Bewegungen
der Fahrzeuge zu vermeiden. Hier zeigt sich nun, und diese überlegung liegt der vorliegenden
Erfindung zugrunde, daß bezüglich der Vertikalbewegungen beim Seetransport deutlich
andere Anforderungen gestellt werden als beim Landtransport und daß diesen deutlich
anderen Anforderungen bisher nicht, zumindest aber nicht ausreichend Rechnung getragen
wird. In beiden Fällen erfolgt nämlich die Verzurrung gegen Vertikalbewegungen in
der Weise, daß die Fahrzeugfederung weitestgehend auf Block gebracht wird, wobei unter
der Fahrzeugfederung die Federung zwischen den Fahrzeugachsen und den Fahrzeugrahmen
verstanden wird, also im allgemeinen die dort vorgesehenen Blattfedern, Wickelfedern
oder pneumatischen Federn.
[0002] Nach den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Oberlegungen, ist diese Art
der Befestigung für den Seeverkehr deswegen unzulänglich, weil die allgemein übliche
Luftbereifung eine Feder darstellt, die bisher nicht blockiert wird, was bei entsprechendem
Seegang dazu führen kann, daß sich Vertikalbewegungen des Fahrzeuges gegenüber dem
Schiffsdeck aufschaukeln und dabei Beanspruchungen auftreten, die die Verankerung
des Fahrzeuges gegenüber dem Schiffsdeck zerstören können und daß die aus Fahrzeugen
bestehende Ladung verrutscht und im äußersten Fall 'den Betrieb des Schiffes gefährden
kann.
[0003] Von dieser Erkenntnis ausgehend schlägt die Erfindung zur Lösung des Problems vor,
eine Vorrichtung anzubringen, die teilweise dem jeweiligen Fahrzeug und teilweise
dem Schiffsdeck derart zuzuordnen ist bzw. zugeordnet ist,daß die gesamte Federung
gegen Ein- und Ausfederbewegungen blockierbar ist.
[0004] Mit dieser Lösung sind jegliche vertikale Relativbewegungen zwischen Fahrzeug und
Schiffsdeck vermieden, so daß kein Aufschaukeln von Bewegungen stattfinden kann, und
die Fahrzeuge wesentlich sicherer auf dem Schiffsdeck festgelegt werden können als
bisher.
[0005] In der weiteren Ausgestaltung der Erfindung soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden,
bei der der Grundgedanke der Erfindung in einfacher und zweckmäßiger Weise realisiert
werden kann. Hierzu sind zusammenfassend Stelzen vorgesehen, die zwischen Schiffsdeck
und Fahrzeugrahmen einzustellen sind und mit denen zusammen Spannkabel zur Anwendung
kommen, die den Fahrzeugrahmen gegenüber den Stelzen festlegen.
[0006] Die weiteren Merkmale der Patentansprüche zeigen die Mittel im einzelnen auf, wie
das angestrebte Ziel der zuverlässigen Verankerung zwischen Fahrzeug und Schiffsdeck
in besonders vorteilhafter Weise zuverlässig und einfach unter Verwendung von teilweise
ansich bekannten Mitteln erreicht werden kann.
[0007] Die Erfindung ist aus den Problemen des Schiffstransportes insbesondere von Lastkraftwagen
und deren Anhängern heraus entstanden. Die Lösung ist deswegen auch insbesondere für
diesen Fall ausgebildet. Dies schließt jedoch nicht andere Anwendungsmöglichkeiten
aus, weshalb in den Patentansprüchen das Kraftfahrzeug generell als gefedert bereiftes
Fahrzeug und das Schiffsdeck als Transportpalette bezeichnet wird. Die Erfindung ist
beispielsweise durchaus zum Transport von luftbereiften Fahrzeugen jeder Art auf einem
Schiffsdeck, einem Eisenbahnwagen oder in einem Flugzeug anwendbar.
[0008] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
nachfolgend erläutert.
[0009] In der Zeichnung zeigen:
[0010] Fig. 1:
Eine Seitenansicht eines auf einer Transportpalette, beispielsweise einem Schiffsdeck,
erfindungsgemäß gezurrten Lastkraftwagen-Fahrgestelles, dem ein leerer oder beladener
Aufbau zugeordnet sein kann,
Fig. 2:
die Anordnung der Fig. 1 in der Draufsicht,
Fig. 3:
in schematischer Darstellung das eine Ende einer erfindungsgemäß vorgesehenen Rahmenquertraverse
mit der erfindungsgemäßen Befestigungs - Einrichtung,
Fig. 4:
in einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung eine andere Ausführungsform und
Fig. 5:
eine erfindungsgemäße Stelze in Seitenansicht und schematischer Darstellung.
[0011] Der in üblicher Weise luftbereifte Lastkraftwagen 100 ist im beladenen oder unbeladenen
Zustand auf das Schiffsdeck 101 aufgefahren. In zwei in Längsrichtung gegeneinander
versetzten Querebenen ist dem Rahmen eine rohrförmige Quertraverse 1 zugeordnet. Diese
Quertraversen weisen an beiden Enden und zwar soweit außen, wie es bei dem zugelassenen
Fahrzeugumgrenzungsprofil zugelassen ist, die Lagerung des einen Teils eines sogenannten
Twist Locks im vorgesehenen Beispiel den um seine vertikale Schwenkachse drehbaren
Hammerkopf, auf. In unmittelbarer Nähe dieses Hammerkopfes und seiner Lagerung ist
der Quertraverse 1 eine Üse 2 zugeordnet. Um die mögliche Länge der Traverse 1 ausnützen
zu können, steht diese an beiden Enden um ein relativ großes Maß über den jeweiligen
Längsträger 5 des Fahrzeugrahmens hinaus; um die notwendige Eckensteifigkeit voh jeweiligem
Längsträger 5 und Quertraverse 1 zu erhöhen, sind zwischen Quertravers und Rahmeniängsträger
Eckenaussteifungen 4 eingeschweißt.
[0012] Die Quertraverse 1, die Hammerköpfe 3 mit ihrer Lagerung, sowie die ösen 2 bilden
eine Baugruppe, die dem Fahrzeug von Haus aus zugeordnet ist oder als Bausatz einem
vorhandenen Fahrzeug nachträglich zugeordnet werden kann. Bei der Lösung nach Fig.
3 ist vorgesehen, daß die Lagerung des Hammerkopfes an jedem Ende jeder Quertraverse
1 ständig der Quertraverse zugeordnet ist. Um das Totgewicht des Fahrzeuges gegenüber
dieser Lösung verringern zu können, kann die Lösung gemäß Fig. 4 vorgesehen werden.
Die Lagerung des Hammerkopfes 3 ist an einem Zapfen 3a befestigt, der in die Quertraverse
1 einfahrbar ist, wobei die Quertraverse zu diesem Zweck zumindest in den Endbereichen
als hohles Rohr ausgebildet ist. Ist der Hammerkopf, bzw. seine Lagerung mit dem Zapfen
3a in die Quertraverse eingeführt, so erfolgt die Sicherung in dieser Position durch
einen Riegel 8, der von oben her durch Löcher in der Quertraverse und dem Zapfen 3a
hindurchgeführt ist. Am oberen Ende ist dieser Riegel als Handgriff ausgebildet. Die
Sicherung des Riegels in seinerBetriebsstellung erfolgt durch einen Splint, der durch
das untere Ende des Riegelschaftes hindurchgesteckt ist.
[0013] Eine der Quertraversen 1 ist im Bereich zwischen der Vorderachse und den Hinterachsen
des Lastkraftwagens angeordnet. Eine zweite Quertraverse ist im hinteren Bereich hinter
den Hinterachsen angeordnet.
[0014] Um das Fahrzeug 100 auf der Transportpalette 101 festlegen zu können, wird unter
jeden Hammerkopf eine Stelze 6 eingestellt, die gemäß Fig.5 ausgebildet ist. Das Außenrohr
6a ist am unteren Ende mit kreuzförmig angeordneten Flossen 6b versehen, um eine möglichst
große Aufstandsfläche auf der Palette 101.zu haben. In das Außenrohr 6a ist radial
spielarm aber längsverstellbar das Innenrohr 6
b eingeführt, das am oberen Ende mit einem Beschlag 3b versehen ist. In dem Beschlag
3b ist ein Längsschlitz vorgesehen, durch den der Hammerkopf 3 in seiner einen Endstellung
hindurchtreten kann, wenn das Innenrohr 6b nach oben verstellt wird, um mit der Oberseite
seines Beschlages an der Unterseite der Halterung des Hammerkopfes 3 zur Anlage zu
kommen. Ist diese Stellung erreicht,so wird ein Riegel 6c durch Löcher im Außenrohr
6a und im Innenrohr 6b hindurchgesteckt, so daß die Länge der teleskopartigen Stelze
nunmehr festgelegt ist. Daraufhin wird der Hammerkopf um 90° um seine Drehachse gedreht,
so daß sich die Längsachsen vom Hammerkopf und Längsschlitz kreuzen und Rahmen des
Fahrzeuges und Stelze gegeneinander arretiert sind. Ist dieser Betriebszustand erreicht,
so werden Spannkabel in je zwei Richtungen zu der Längsachse der Stelze geneigt zwischen
der Üse 2 und entsprechenden Ösen in der Transportpalette 101 spielfrei eingehängt.
Die Stelzen 6 verhindern ein Einfedern, die Spannkabel 7 ein Ausfedern des Fahrzeuges
gegenüber der Transportpalette. Es finden keine Relativbewegungen des Fahrzeuges 100
gegenüber der Transportpalette 101 statt und entsprechend können sich auch keine solchen
Bewegungen aufschaukeln.
1. Vorrichtung zum Zuordnen eines gefedert bereiften Fahrzeuges zu einer Transportpalette,
gekennzeichnet durch teilweise dem Fahrzeug zuzuordnende oder zugeordnete, teilweise
der Transportpalette zuzuordnende bzw. zugeordnete Mittel zum Blockieren der Federung
gegen Ein-und Ausfedern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen Ein-und Ausfedern
zu blockierende Federung die Bereifung der Fahrzeugräder einschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Mittel
die Federung gegen Einfedern, ein anderer Teil der Mittel die Federung gegen Ausfedern
blockiert.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federung
in leicht durch Einfedern vorgespanntem Zustand gegen Ein-und Ausfedern blockierbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Federung
gegen Einfedern blockierende Mittel mindestens eine zwischen dem Rahmen des Fahrzeuges
und der Transportpalette praktisch spiellos einstellbare Stelze ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelze ein längenveränderliches
Teleskop ist, dessen beiden gegeneinander beweglichen Teile in verschiedenen Relativstellungen
zueinander festlegbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das die Federung
gegen Ausfedern blockierende Mittel mindestens ein zwischen dem Rahmen des Fahrzeuges
und der Transportpalette praktisch spiellos einspannbares Spannkabel ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannkabel in ösen
des Fahrzeugrahmens und der Transportpalette einhängbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß je Fahrzeug
insgesamt vier Einheiten aus einer Stelze und mindestens einem Spannkabel vorgesehen
sind, die in Längs-und Querrichtung des Fahrzeuges gegeneinander beabstandet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Einheiten in
einer gemeinsamen Fahrzeugquerebene und je zwei Einheiten in einer gemeinsamen Fahrzeuglängsebene
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeuglängsebenen
für je zwei Einheiten symmetrisch zur Fahrzeuglängsmittelebene angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder
Einheit zwei Spannkabel in Fahrzeuglängs-und Fahrzeugquerrichtung gegenüber der vertikalen
Längsachse der Stelze symmetrisch geneigt vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkabel zweier
in Fahrzeugquerrichtung einander gegenüberliegender Einheit symmetrisch zur Fahrzeuglängsmittelebene
geneigt derart angeordnet sind, daß die Anlenkstelle an der Transportpalette in Fahrzeugquerrichtung
einen größeren Abstand voneinander haben als die Anlenkstelle am Fahrzeug.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5-13, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stelze
am unteren Ende zur großflächigen Abstützung auf der Transportpalette mit zusammen
eine Kreuzkontur bildenden Flossen versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5-14, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stelze
zur lösbaren Zuordnung zum Fahrzeugrahmen am oberen Ende das eine Teil - z.B. der
drehbare Hammerkopf - eines "Twist-Locks" gemäß ISO-Norm aufweist, dessen anderes
Teil - z.B. das Gehäuse zur Aufnahme des Hammerkopfes - dem Fahrzeugrahmen zugeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, daß die dem
Fahrzeugrahmen zuzuordnenden Teile zweier in Fahrzeugquerrichtung einandergegenüberliegender
Einheiten einer gemeinsamen Rahmenquertraverse zugeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fahrzeugrahmen
zuzuordnenden Teile je zweier in Fahrzeugquerrichtung einander gegenüberliegender
Einheiten und die Rahmenquertraverse einen Bausatz bilden, der nachträglich, gegebenenfalls
lösbar, dem Fahrzeug zuzuordnen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fahrzeugrahmen
zuzuordnenden Teile je zweier in Fahrzeugquerrichtung einander gegenüberliegender
Einheiten ein-und ausbaubar der Rahmenquertraverse zugeordnet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Fahrzeugrahmen
zuzuordnenden Teile mit einem Zapfen in die rohrförmige Quertraverse einführbar sind
und Zapfen und Quertraverse mit einem riegelförmigen Mittel gegeneinander verriegelbar
sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16-19, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Quertraverse nahe jeder Einheit eine Einhängegröße für Spannkabel zugeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem-der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug
ein Lastkraftwagen ist, dem die dem Fahrzeug zugehörigen Teile der-Blockiervorrichtung
in einer Querebene zwischen Vorder-und Hinterachse und in einer Querebene hinter der
Hinterachse zugeordnet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportpalette
Teil eines Schiffes ist.