[0001] Die Erfindung betrifft eine Folien-Vorschubeinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Vorschubeinheit dient zum Zuführen des auf Vorratsrollen angelieferten
Folienbandes zu einer Tuben-Herstellungsmaschine, in welcher insbesondere aus Laminat-Folienband
das Tubenrohr hergestellt und anschliessend der Tubenkopf daran angebracht wird.
[0002] Eine mit einer Vorschubeinheit bekannter Bauart ausgerJstete Tuben-Herstellungsmaschine
muss bei jedem Wechsel der Vorratsrollen angehalten werden, damit die Bedienungsperson
den Bandanfang der nachfolgenden Vorratsrolle mit dem Bandende der vorgehenden Vorratsrolle
verbinden kann. Ein solcher Vorgang beinhaltet das Schneiden sowohl des Bandendes
wie auch des Bandanfanges, das Einspannen von Bandende und Bandanfang, das Zusammenkleben
mittels Klebband und das Freigeben aus den Einspannvorrichtungen. Während dieser Zeit
steht die Maschine still.
[0003] Da derartige Maschinen im allgemeinen aus Rentabilitätsgründen in der zur Verfügung
stehenden Arbeitszeit voll ausgelastet sind, wirken sich die Stillstandszeiten nachteilig
auf die Rentabilität aus. Häufig werden Stillstandszeiten noch durch eine Wartezeit
verlängert, wenn die Bedienungsperson wegen anderweitiger Beschäftigung nicht sofort
verfügbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Folien-Vorschubeinheit zu
schaffen, die einen selbsttätigen Rollenwechsel ermöglicht.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei dieser Lösung wird der von der Bedienungsperson vorbereitete Rollenwechsel durch
Ansprechen der Abtastvorrichtung selbsttätig eingeleitet, wenn diese Vorrichtung eine
Unregelmässigkeit im Betrieb feststellt, bei der es sich entweder um das Ende des
Folienbandes oder beispielsweise um eine Fehlerstelle handelt. Vorzugsweise spricht
die Abtastvorrichtung auf Dickenänderungen an, wobei auch Knickstellen erfasst werden.
Das vorübergehende Anhalten kann durch Abstellen der Bandvorschubvorrichtung erfolgen.
Die den Rollenwechsel selbsttätig ausführende Vorschubeinheit arbeitet nicht nur unabhängig
von der Bedienungsperson,sondern auch schneller, als es der Bedieuungsperson von Hand
möglich ist, so dass sich die Stillstandszeiten der Maschine beim Rollenwechsel verkürzen
lassen. Durch die allgemeine Abtastung von Fehlerstellen im Folienband erfolgt ein
Rollenwechsel nicht nur am Ende eines Bandes, sondern bei jeder von der Abtastvorrichtung
erfassten Fehlerstelle. Dadurch lässt sich eine Störung der Tuben-Herstellungsmaschine
vermeiden und die Qualität der hergestellten Tuben verbessern.
[0007] Durch eine besonders bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 2 ist es sogar möglich,
dass die Tuben-Herstellungsmaschine während des Rollenwechsels weiterlaufen kann,
wenn während dieser Zeit der durch die Schlaufe gebildete Vorrat an Folienband der
Maschine zugeführt wird.
[0008] Obwohl eine Ausführung möglich ist, bei der beide Klemmvorrichtungen in einem festen
Abstand voneinander angeordnet sind, ist eine Ausführungsform nach Anspruch 3 vorteilhaft,
bei welcher die Klemmvorrichtung für den Bandanfang in Richtung der Klemmvorrichtung
für das Bandende bewegt wird, weil dadurch zur bequemen Handhabung beim Vorbereiten
des Bandanfanges mehr Bewegungsfreiheit vorhanden ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 4 kann der drehbare Träger beispielsweise
ein in seiner Mitte gelagerter Schwenkbalken sein, an dessen beiden Armen je ein Wickeldorn
angeordnet ist. Eine solche Ausführungsform ermöglicht bei jedem Rollenwechsel ein
selbsttätiges Vertauschen der beiden Rollen, so dass die-das Folienband jeweils liefernde
Rolle sich in der betriebsmässig günstigsten Position befindet. Nach einem-solchen
Wechsel kann die Bedienungsperson den neuen Bandanfang ohne Behinderung durch die
momentan liefernde Rolle für einen weiteren Rollenwechsel vorbereiten.
[0010] Obwohl als Abtastvorrichtung auch ein Detektor genügen würde, welcher lediglich die
Anwesenheit eines Folienbandes feststellt, beispielsweise eine Lichtschranke, ist
eine Ausührungsform nach Anspruch 5 besonders vorteilhaft, weil dadurch, wie bereits
erwähnt, nicht nur das Bandende, sondern auch Fehlerstellen ermittelt werden.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 6 ist die Abtastvorrichtung eine
preisgünstige, mechanische
Dickenmessvorrichtung, bei welcher durch die Anordnung der Gegenwalze eine umständliche
Einführung des Folienbandes in den Messspalt vermieden wird.
[0012] Eine Ausführungsform nach Anspruch 7 gewährleistet eine zuverlässige Positionierung
der Gegenwalze in bezug auf die ortsfest angeordnete Messwalze.
[0013] Durch eine Ausführungsform nach Anspruch 8 ist nicht nur die Positionierung, sondern
auch eine stabile Lagerung der Gegenwalzen möglich.
[0014] Da das zur Verarbeitung gelangene Folienband üblicherweise bereits bedruckt ist,
ermöglicht eine Ausführungsform nach Anspruch 9 eine vom Aufdruck abhängige Positionierung,
so dass der erste bedruckte Abschnitt des Bandanfanges mit dem letzten bedruckten
Abschnitt des Bandendes längengenau verbunden wird. Ferner lässt sich die Positioniervorrichtung
zum verzögerten Ansprechen der Stoppvorrichtung programmieren, um die noch guten bedruckten
Abschnitte aufzubrauchen, welche sich im Moment des Ansprechens der Abtastvorrichtung
zwischen der Abtastvorrichtung und der davon entfernten Schneidvorrichtung befinden.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 10 beschreibt eine Ausgleiahsvorrichtung,
welche praktisch unabhängig von der Länge der gebildeten Schlaufe die Aufrechterhaltung
einer gleichmässigen Zugspannung gewährleistet.
[0016] Eine Ausführungsform nach Anspruch 11 dient zur Aufrechterhaltung einer Zugspannung
des von der Vorratsrolle abgezogenen Folienbandes, wobei die nachfolgende Bemessungsregel
für die Ausgleichsvorrichtung deshalb von Bedeutung ist, weil sich zwischen der Folienband-Vorratsrolle
und der Ausgleichsvorrichtung kein Antriebselement befindet.
[0017] Anspruch 12 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform für die Stoppvorrichtung welche
eine gesteuerte, abbremsbare Stoppwalze aufweist, um ein positioniertes Anhalten des
Folienbandes gegen die Zugkraft der Ausgleichsvorrichtung zu gewährleisten.
[0018] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform beschreibt Anspruch 13, weil durch
eine solche Nachlaufsteuereinrichtung die seitliche Deckung der miteinander zu verbindenden
Folienbandabschnitte gewährleistet ist, ohne das durchlaufende Folienband zwangsweise
seitlich zu führen, weil eine solche Führung eine Deformation der Ränder zur Folge
haben kann.
[0019] Eine Ausführungsform nach Anspruch 14 ermögliche eine rasche Verschweisung, um die
Zeit für den Verbindevorgang so kurz wie möglich zu halten.
[0020] Die Ansprüche 15 und 16 beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der Klemmvorrichtung
für den Bandanfang, wobei die den Bandanfang seitlich untergreifenden Klemmfinger
eine platzsparende Konstruktion darstellen, welche insbesondere im Zusammenhang mit
der Absenkbarkeit der Klemmvorrichtung steht, da beispielsweise eine Klemmschiene
seitlich herausgezogen werden müsste, nachdem der Bandanfang mit dem Bandende verbunden
ist.
[0021] Anhand der Zeichnungen wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Folien-Vorschubeinheit für eine Tuben-Herstellungsmaschine,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung der Folienband-Vorratsrollen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Schneidtisch und
Fig. 4 eine Stirnansicht auf die Verbindeeinheit.
[0022] Gemäss Fig. 1 wird von einer auf einem ersten Wickeldorn 10 aufgesetzten ersten Folienband-Vorratsrolle
12 mittels einer Bandvorschubvorrichtung 14 Folienband 16 abgezogen und in Pfeilrichtung
18 einer nicht dargestellten Tuben-Herstellungsmaschine zugeführt. Das Folienband
16 ist vorzugsweise ein Laminat-Folienband, welches im Querschnitt aus einer inneren
Kunststofffolie, einer Aluminiumfolie und einer
äus
sere
n, bereits bedruckten Kunststofffolie besteht. In der Tuben-Herstellungsmaschine wird
das Folienband in einem ersten Arbeitsgang abgeschnitten, zu einem Tubenrohr gewickelt
und verschweisst. In einem zweiten Arbeitsgang wird der Tubenkopf an das Tubenrohr
angebracht und sodann ein Verschlussdeckel aufgeschraubt.
[0023] Zwischen der ersten Vorratsrolle 12 und der Tuben-Herstellungsmaschine kommt das
Folienband 16 mit den nachfolgenden Eimrichtungen in Berührung: Abtastvorrichtung
20, Schneidtisch 22, Stoppvorrichtung 24, optische Abtastvorrichtung 26, Ausgleichsvorrichtung
28, Besäumungsvorrichtung 30 und Bandvorschubvorrichtung 14.
[0024] Die ein Walzenpaar 32, 34 aufweisende Abtastvorrichtung 20 dient zum Abtasten der
Dicke des Folienbandes 16 als Kriterium für den vorgesehenen Rollenwechsel. Das Walzenpaar
besteht aus einer ortsfest angeordneten, jedoch federbelasteten Messwalze 34 und einer
Gegenwalze 32. Die Messwalze 34 ist mit einer elektrischen oder elektronischen Kontakteinrichtung
36 verbunden, welche bei Abweichung von der normalen Dicke des Folienbandes 16 anspricht.
Bei der Abweichung kann es sich im Extremfall um das Ende des Folienbandes 16 handeln.
Erfahrungsgemäss weist das Folienband jedoch vor seinem Ende Knickstellen oder sonstige
Unebenheiten auf, die zu einem Ansprechen führen. Selbstverständlich werden auch nicht
mit dem Bandende in Zusammenhang stehende Fehlerstellen erfasst, deren Abtastung einen
Rollenwechsel erforderlich macht. Durch die Abtastung ist gewährleistet, dass der
Tuben-Herstellungsmaschine nur Folienband zugeführt wird, dessen Dicke innerhalb vorbestimmter
Toleranzen liegt.
[0025] Nach der Abtastvorrichtung 20 läuft das Folienband nach einer Umlenkwalze38 über
den Schneidtisch 22, dem eine Schneidvorrichtung 40 mit einem quer zur Bandrichtung
bewegbaren Messer 42 zugeordnet ist. Oberhalb des Schneidtisches 22 ist eine durch
ein Betätigungselement 44 betätigbare Klemmvorrichtung 46 angeordnet, welche zum Klemmen
des Folienbandes 16 während des Schneidvorganges und während des nachfolgenden Verbindungsvorganges
dient.
[0026] Die Stoppeinrichtung 24 weist eine gummibereifte, steuerbareStoppwalze 48 und eine
Gegenwalze 50 auf. Die Stoppwalze 48 wird abgebremst, nachdem die Abtastvorrichtung
20 eine Aenderung der Dicke oder das Ende des Folienbandes 16 festgestellt hat. Die
Abbremsung erfolgt jedoch nicht unmittelbar nach dem Anspruch der Abtastvorrichtung
20, sondern verzögert, um den noch guten und daher brauchbaren Bandabschnitt 16' weiterzufördern,
welcher sich während des Ansprechens zwischen der Abtastvorrichtung 20 und dem Schneidtisch
23 befindet. Zur Feststellung der entsprechenden Länge des brauchbaren Abschnittes
16' dient die optische Abtastvorrichtung 26, welche einer Positioniervorrichtung 52
zugeordnet ist. Die Positioniervorrichtung 52 ist mit der Stoppvorrichtung 24 verbunden,
um diese zu einem solchen Zeitpunkt zu betätigen, in welchem sich gerade das Ende
eines Tubenrohr- Abschnittes beim Messer 42 befindet.
[0027] Die Ausgleichsvorrichtung 28 weist einen an einer Schiene 54 geführten, eine Umlenkwalze
56 aufweisenden Ausgleichswagen 58 auf. Durch die Ausgleichsvorrichtung 28 wird zwischen
zwei Führungswalzen 60 und 62 eine Schlaufe 64 des Folienbandes 16 gebildet. Die Zugkraft
des Ausgleichswagens 58 ist derart bemessen, dass die Bremswirkung einer am Wickeldorn
10 ständig angreifenden Bremse überwunden wird, welche Bremse zur Aufrechterhaltung
einer Zugspannung des Folienbandes dient.
[0028] Die Besäumungsvorrichtung 30 dient zum Abschneiden mindestens eines der Ränder des
Folienbandes 16, um eine saubere, gratfreie Längskante zu erhalten. Die Bandvorschubvorrichtung
14 läuft normalerweise bei abgebremster
St
opp
walze 48weiter, wobei während dieser Zeit die Schlaufe 64 mindestens teilweise eingezogen
wird, bis der neue Bandanfang mit dem ablaufenden Bandende verbunden ist.
[0029] Der erste Wickeldorn 10 ist an einem Arm 66 eines um eine ortsfeste Drehachse 68
drehbaren Schwenkbalkens befestigt. Am zweiten Arm 70 des Schwenkbalkens ist ein zweiter
Wickeldorn 72 befestigt, auf welchen eine zweite Folienband-Vorratsrolle 74 aufgesetzt
ist. Anstelle des aus den beiden Armen 66 und 70 bestehenden Schwenkbalkens 67 kann
auch ein anderer Drehkörper vorgesehen sein, auf welchem mehr als zwei Wickeldorne
angeordnet sind. Die Achsen sämtlicher Wickeldorne 10, 72 erstrecken sich parallel
zur Drehachse 68 und sind alle im gleichen Abstand von der Drehachse angeordnet.
[0030] Die Gegenwalze 32 der Abtastvorrichtung 20 ist dem ersten Wickeldorn 10 am Ende des
Armes 66 zugeordnet. Dem zweiten Wickeldorn 72 ist eine gleiche Gegenwalze 32' am
Ende des Armes 70 zugeordnet. Der Schwenkbalken 67 ist um seine Drehachse 68 im Uhrzeigersinn
dreh- bzw. schwenkbar, so dass nach einer Schwenkbewegung die beiden Wickeldorne 10
und 72 und die beiden Gegenwalzen 32 und 32' miteinander vertauscht sind.
[0031] Von der zweiten Vorratsrolle 74 ist das bis zu einem Anschlag 76 hochgezogene Folienband
78 mit seinem Bandanfang durch eine zweite Klemmvorrichtung festgehalten. Diese Klemmvorrichtung
80 weist das Folienband 78 an beiden Seiten untergreifende Klemmfinger 82 auf, welche
an je einem Zahnrad befestigt sind und mit einem oberhalb des Folienbandes 78 angeordneten
Klemmkörper 84 zusammenwirken. Oberhalb des Anfanges des Folienbandes 78 befindet
sich eine auf das Folienband mittels eines Betätigungselementes 86 absenkbare Verbindevorrichtung
88, welche beispielsweise eine als Impulsband ausgebildete elektrische Widerstandsheizung
sein kann. Die zweite Klemmvorrichtung 80 sowie die Verbindevorrichtung 88 mit Betätigungselement
86 sind an einem in der Fig. 1 nicht dargestellten Rahmen bis in die Höhe des Schneidtisches
22 absenkbar.
[0032] Gemäss Fig. 2 ist der Schwenkarm 67 mittels seiner Drehachse 68 an einem Drehantrieb
90 gelagert, durch welchen er bei jedem Rollenwechsel um einen Winkel von 180
0 schwenkbar ist. In der jeweiligen Abwickelstellung, in welcher die erste Vorratsrolle
12 dargestellt ist, wird der Schwenkbalken 67 durch einen zurückziehbaren konischen
Dorn 92 präzise arretiert, welcher durch ein Betätigungselement 94 in eine im Schwenkarm
66 angeordnete Bohrung 96 eingreift.
[0033] Die am Schwenkarm 66 nur einseitig gelagerte Gegenwalze 32 weist an ihrem freien
Wellenende ein Lager 98 auf, welches beim Schwenken des Schwenkbalkens 67 in eine
mit der Messwalze 34 verbundene ortsfeste Führung 100 eingreift. Diese Führung besteht
aus einer Nut, in welcher das Lager 98 in radialer Richtung zur Drehachse 68 spielfrei
geführt ist. Durch diese Führung ist gewährleistet, dass die in Richtung der Gegenwalze
32 federbelastete Messwalze 34 auf eine Aenderung der Dicke des zwischen den beiden
Walzen 34 hindurchgeführten Folienbandes anspricht, indem die mit der Welle der Messwalze
34 verbundene Kontakteinrichtung 36 betätigt wird. Eine solche Kontakteinrichtung
kann beispielsweise eine Ansprechempfindlichkeit von 1/1000 mm aufweisen.
[0034] Den beiden Wickeldornen 10 und 72 ist je eine einstellbare, kontinuierlich wirkende
Bremse 102, 102' zugeordnet, welche für die Aufrechterhaltung einer Zugspannung des
Folienbandes 16 bestimmt ist. Aus der Fig. 3 ist die Anordnung der Schneidvorrichtung
40 mit dem Messer 42 relativ zum Schneidtisch 22 ersichtlich. Zum Abschneiden des
Folienbandes 16 wird das Messer 42 durch die Schneidvorrichtung 40 in Pfeilrichtung
104 bewegt. Die Verbindung des abgeschnittenen Bandendes mit dem Bandanfang der nachfolgenden
Vorratsrolle erfolgt auf der Oberfläche 106 des Schneidtisches 22. Zur Vermeidung
von Deformationen der empfindlichen Kanten des Folienbandes 16 ist dieses seitlich
nicht geführt. Stattdessen wird die seitliche Lage des Folienbandes 16 mittels einer
weiteren Abtastvorrichtung 108 mit einem Abtastelement 110 abgetastet. Die abgetastete
Lage wird mittels einer Nachlaufsteuereinrichtung 112 auf ein Betätigungselement 114
(Fig. 4) übertragen, um die Klemmvorrichtung für den Bandanfang seitlich derart zu
bewegen, dass der Bandanfang mit dem durchlaufenden oder endenen Folienband 16 in
seitliche Uebereinstimmung gebracht wird.
[0035] Gemäss Fig. 4 ist in einem oberhalb des Schneidtisches 22 angeordneten Rahmen 116
ein die Elemente der Verbindeeinheit tragender auf- und abbeweglicher Wagen 118 angeordnet.
Dieser Wagen 118 trägt insbesondere die zweite Klemmvorrichtung 80 mit den zugehörigen
Betätigungselementen 114 und 124 sowie die Verbindevorrichtung 88 mit dem zugehörigen
Betätigungselement 86. Der Wagen 118 ist durch einen Antrieb 120 auf- und abbewegbar.
[0036] Das zur seitlichen Verstellung der zweiten Klemmvorrichtung 80 dienende Betätigungselement
114 ist mit der Nachlaufssteuer 112 verbunden, um den in der zweiten Klemmvorrichtung
80 eingespannten Bandanfang in seitliche Uebereinstimmung mit dem durchlaufenden Folienband
116 zu bringen. Dadurch ist gewährleistet, dass beim Verbinden des Bandanfanges mit
dem Bandende keine seitliche Ueberlappung auftritt.
[0037] Nachfolgend wird die Funktion der Folien-Vorschubeinheit näher erläutert:
Während das Folienband 16 von der Vorratsrolle 12 durch die Bandvorschubvorrichtung
14 abgezogen und in Pfeilrichtung 18 der Tuben-Herstellungsmaschine zugeführt wird,
kann die Bedienungsperson den zuvor angeschnittenen Bandanfang des von der zweiten
vorratsrolle 74 abgezogenen Folienbandes 78 bis an den Anschlag 76 führen und durch
Betätigen der Klemmvorrichtung 80 festklemmen. Wenn nun die Abtastvorrichtung 20 eine
Veränderung in der Dicke des durchlaufenden Folienbandes 16 oder das Ende des Bandes
feststellt, beginnt die Positioniervorrichtung 52 eine vorbestimmte Anzahl von Tubenrohr-Abschnitten
des Folienbandes 16' zu zählen, um nach Ablauf der vorbestimmten Anzahl Abschnitte
die Stopgvorrichtung 24 zu betätigen, während die Bandvorschubvorrichtung 14 weiterfördert
und durch Anheben des Ausgleichswagens 58 die Schlaufe 64 verkleinert. Gleichzeitig
mit der Stoppvorrichtung 24 oder geringfügig verzögert wird die Bandende-Klemmvorrichtung
46 betätigt und die Schneidvorrichtung 40 in Betrieb gesetzt, welche das Folienband
16 entlang des Schneidtisches 22 abschneidet. Nach dem Rückzug des Messers 42 der
Schneidvorrichtung 40 wird der Wagen 118 mittels des Antriebes 120 abgesenkt. Beim
Absenken wird der Anschlag 76 weggeklapt und der Bandanfang des Folienbandes 78 mit
dem Bandende des abgeschnittenen Folienbandes 16 bei einer längenmässigen Ueberlappung
in Berührung gebracht. Anschliessend wird die Verbindevorrichtung 88 kurzzeitig auf
die sich überlappenden Bandabschnitte abgesenkt, um den Bandanfang mit dem Bandende,
zu verschweissen. Sodann werden die beiden Klemmvorrichtungen 46 und 80 geöffnet,
die Stoppvorrichtung 24 gelöst und der Wagen 118 wieder nach oben bewegt. Nach der
Freigabe des Bandes durch die Stoppvorrichtung 24 kann die Ausgleichsvorrichtung 28
die Schlaufe 64 wiederherstellen. Die Zugkraft der Ausgleichsvorrichtung 28 ist demzufolge
derart zu bemessen, dass durch sie die auf die Vorratsrolle wirkende Bremskraft überwunden
wird. Zur Verminderung des Reibungswiderstandes kann der Ausgleichswagen 58 mittels
Rollen an der Schiene 54 geführt sein.
[0038] Während des vorstehend beschriebenen Verbindevorganges wird der Arretierdorn 92 (Fig.
2) zurückgezogen und der Drehantrieb 90 zum Verschwenken des Schwenkbalkens 67 im
Uhrzeigersinn gemäss Fig. 1 in Bewegung gesetzt. Nach einem Drehwinkel von 180 wird
der Drehantrieb gestoppt und die neue Stellung des Schwenkbalkens 67 durch den Dorn
92 arretiert. Die für den Verbindevorgang erforderliche Zeitspanne ist kleiner als
diejenige Zeitspanne, in welcher die Bandvorschubvorrichtung 14 die Schlaufe 64 vollständig
aufbrauchen würde. Die Geschwindigkeit der Bandvorschubvorrichtung 14 ist derart eingestellt,
dass etwa ein Tubenrohrabschnitt pro Sekunde geförderd wird.
[0039] Nach dem vorstehend beschriebenen Verbindungsvorgang kann die Bedienungsperson wieder
einen neuen Bandanfang in die zweite Klemmvorrichtung 80 zur Vorbereitung für einen
erneuten Rollenwechsel einlegen. Die zweite Klemmvorrichtung 80 ist über Zahnräder
122 vorzugsweise mit einem Drehantrieb 124 verbunden.
[0040] Die schaltungsmässige Verbindung sämtlicher Betätigungselemente und Antriebe der
beschriebenen Folien-Vorschubeinheit mit einer nicht dargestellten Steuereinrichtung
gehört zu den Aufgaben eines Durchschnittsfachmannes, so dass eine entsprechende Erläuterung
an dieser Stelle überflüssig erscheint.
[0041] Die beschriebene Folien-Vorschubeinheit ermöglicht einen selbsttätigen Rollenwechsel
ohne Unterbrechung des Produktionsablaufes, so dass damit die Wirtschaftlichkeit der
Tuben-Herstellungsmaschine beachtlich erhöht werden kann. Zusätzlich bringt die beschriebene.
Folien-Vorschubeinheit eine Erleichterung für die Bedienungsperson, welche keine unnötige
Zeit aufwenden muss, um das Bandende abzuwarten. Einen weiteren wesentlichen Vorteil
bietet die Abtastvorrichtung 20, durch welche nicht nur ein Rollenwechsel beim Bandende
sondern auch bei Fehlerstellen im Folienband ausgelöst wird. Die Folge ist eine Qualitätsverbesserung
der hergestellten Tuben und/oder eine geringere Störanfälligkeit der nachfolgenden
Tuben-Herstellungsmaschine.
1. Folien-Vorschubeinheit für eine Tuben-Herstellungsmaschine, mit mindestens zwei
Wickeldornen (10,72 ) zur Aufnahme von je einer Folienband-Vorratsrolle (12, 74), mit einer Bandvorschubvorrichtung
(14) zum Abziehen des Folienbandes (16) von einer der Vorratsrollen (12) und zum Weiterfördern
desselben zur Tuben-Herstellungsmaschine und mit je einer Klemmvorrichtung (46, 80)
zum Festklemmen des Bandendes und des nachfolgenden Bandanfanges, gekennzeichnet durch
eine zum Abtasten des von der ersten Vorratsrolle(12) abgezogenen Folienbandes (16)
bestimmte Abtastvorrichtung (20), durch eine in Abhängigkeit vom Ansprechen der Abtastvorrichtung
(20) steuerbare Einrichtung (24) zum vorübergehenden Anhalten des Folienbandes (16),
durch eine steuerbare Schneidvorrichtung (40) und durch eine steuerbare Verbindevorrichtung
(88) zum Verbinden des Bandendes mit dem nachfolgenden Bandanfang.
2. Vorschubeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum
vorübergehenden Anhalten des Folienbandes (16) eine zwischen der Abtastvorrichtung
(20) und der Bandvorschubvorrichtung (14) im Förderweg des Folienbandes angeordnete
Stoppvorrichtung (24) ist dass zwischen der Stoppvorrichtung (24) und der Bandvorschubvorrichtung
(14) eine schlaufenbildende Ausgleichsvorrichtung (28) angeordnet ist.
3. Vorschubeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine der Klemmvorrichtungen (80) zur Annäherung an die andere Klemmvorrichtung (46)
bewegbar angeordnet und mit einem Betätigungselement (120) verbunden ist.
4. Vorschubeinheit nach einem der Ansprüchel bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wickeldorne (10, 72) an einem drehbaren Träger (67) in jeweils gleichen Abständen
von dessen Drehachse (68) angeordnet sind und dessen Drehachse sich parallel zu den
Achsen der Wickeldorne (10, 72) erstreckt, dass der Träger (67) mit einem Drehantrieb
(90) verbunden ist und jedem Wickeldorn (10, 72) ein Arretierelement ( 92 ) zur Positionierung
in einer Abwickelstellung zugeordnet ist.
5. Vorschubeinheit nach einem der Ansprüchel bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Abtastvorrichtung (20) eine Folien-Dickenmessvorrichtung ist.
6. Vorschubeinheit nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastvorrichtung
(20) eine ortsfest angeordnete, jedoch federbelastete Messwalze (34) aufweist, die
zur Bildung eines Messspaltes mit jeweils einer Gegenwalze (32) zusammenwirkt, von
denen jedem Wickeldorn (10, 72) eine zugeordnet am Träger (67) befestigt ist.
7. Vorschubeinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (67) in
unmittelbarer Nähe der Gegenwalzen (32) durch einen zurückziehbaren konischen Dorn
(92) in der Abwickelstellung jedes Wickeldornes (10, 72) arretierbar ist.
8. Vorschubeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils mit der
Messwalze (34) zusammenwirkende Gegenwalze (32) an ihrem vom Träger (67) entfernten
Wellenende mittels eines auf dem Wellenende angeordneten Lagers (98 ) in einer ortsfesten
Führung (100) geführt ist.
9. Vorschubeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Stoppvorrichtung (24) in Bandlaufrichtung eine optische Abtastvorrichtung (26)
einer Positioniervorrichtung nachgeordnet ist, um die Stoppvorrichtung (24) in Abhängigkeit
von auf dem Folienband (16) angebrachten Markierungen zu betätigen.
10. Vorschubeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgleichsvorrichtung zur Schlaufenbildung einengewichtsbelasteten an einer Schiene
(54) geführten und eine Umlenkwalze aufweisenden Ausgleichswagen (58) aufweist.
11. Vorschubeinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wickeldorne (10, 72 ) zur Aufrechterhaltung einer Zugspannung des Folienbandes
(16) mit einer ständig wirksamen Bremse ausgerüstet sind und dass die Zugkraft der
Ausgleichsvorrichtung (28) zur Ueberwindung der Bremswirkung bemessen ist.
12. Vorschubeinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoppvorrichtung
eine gummibereifte, gesteuerte, mit einer Gegenwalze (50) einen Klemmspalt für das
Folienband (16) bildende Stoppwalze (48) aufweist, deren Bremswirkung grösser als
die Zugkraft der Ausgleichsvorrichtung ist.
13. Vorschubeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere Abtastvorrichtung (108) zur Abtastung der seitlichen Lage des durchlaufenden
Folienbandes (16) über eine Nachlaufsteuereinrichtung mit der Klemmvorrichtung (80)
des Bandanfanges verbunden ist, um den Bandanfang mittels eines Betätigungselementes
(114) in seitliche Deckung mit dem durchlaufenden oder endenden Folienband (16) zu
bringen.
14. Vorschubeinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindevorrichtung (88) eine als Impulsband ausgebildete elektri- - sche
Widerstandsheizung zum Verschweisen des nachfolgenden Bandanfanges mit dem ablaufenden
Bandende aufweist.
15. Vorschubeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung
(80) für den Bandanfang oberhalb der Bahn des durchlaufenden Folienbandes (16) und
auf dieses absenkbar angeordnet ist.
16. Vorschubeinheit nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung
(80) für den Bandanfang den Bandanfang seitlich untergreifende Klemmfinger (82) aufweist.