[0001] Die Erfindung betrifft eine Untergurt-Elektrohängebahn gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs. Dabei wird üblicherweise eine Laufschiene mit Doppel-T-Profil an der
Tragwerkskonstruktion befestigt, und die Elektrohängefahrzeuge laufen mit zwei Laufrädern
auf den sich beidseitig vom Mittelsteg wegerstrekkenden Unterflansch. Bei dieser Bauweise
kann die an sich bei Untergurt-Elektrohängebahnen mögliche geringe Bauhöhe der Elektrofahrzeuge
nicht voll verwirklicht werden.
[0002] Solange solche Elektrohängebahnen nur für ebenen Betrieb verwendet werden, sind die
Anforderungen, welche an die Führung durch die Laufschiene gestellt werden müssen,
nicht sonderlich kritisch. Wenn jedoch auch ein Betrieb in Steigungs- und Gefällstrecken
erforderlich ist, so müssen in diesen Gefällstrekken Kettenabschnitte oder Zahnstangenverzahnungen
vorgesehen sein, mit denen ein Kettenrad bzw. ein Ritzel kämmt, welches coaxial zum
Laufrad gelagert ist und gemeinsam mit diesem angetrieben wird. Dabei sind Gegendruckrollen
erforderlich, welche auch bei größeren Steigungs- und Gefällwinkeln stets für einen
ausreichenden Eingriff des Kettenrades bzw. des Ritzels in die Kette bzw. Verzahnung
sorgen. Diese Gegendruckrollen müssen ebenfalls an der Laufschiene angreifen, und
zwar derart, daß auch die Laufräder stets auf ihre Laufflächen gedrückt werden. Außerdem
sind im allgemeinen seitliche Stützrollen erforderlich. Bei Anordnungen dieser Art
bereitet nun die Unterbringung der Stromschienen und der zugehörigen Stromzuführungskabel
Schwierigkeiten.
[0003] Es werden daher im allgemeinen unter Inkaufnahme einer grösseren Bauhöhe der Elektrofahrzeuge
Obergurt-Elektrohängebahnen verwendet, wie sie z.B. aus der DE-AS 25 45 907 bekannt
sind. Dabei greifen die Laufräder auf der Oberseite des Oberflansches an, während
die Gegendruckrollen auf der Unterseite des Unterflansches angreifen. Dabei muß die
Laufschiene mit Hilfe von biegefesten Konsolen an der Tragwerkskonstruktion befestigt
werden.
[0004] Es ist auch bekannt, bei Untergurt-Elektrohängebahnen eine Laufschiene mit einem
liegenden U-Profil zu verwenden, wobei das Laufrad auf der Oberseite des Unterflanschs
rollt, während die Gegendruckrollen sich an der Unterseite des Oberflansches abstützen.
Dabei umschlingt das Hängefahrzeug die Laufschienen von oben, so daß seitliche Stützrollen
auch auf der der Laufrolle abgewandten Seite des senkrechten Stegs der -Laufschiene
angreifen können. Dabei sind jedoch wiederum Konsolen für die biegefeste Aufhängung
der Laufschienen erforderlich. Die Stromschiene muß dabei auf der Unterseite des Unterflanschs
angeordnet werden, damit die freie Bewegbarkeit der Elektrofahrzeuge durch die Stromzuführungskabel
nicht behindert wird. Hierdurch wird eine zusätzliche Erhöhung der gesamten Bauhöhe
bedingt (DE-OS 27 50 453J.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Elektrohängebahn zu schaffen, bei
der die Laufschiene direkt an der
Trag- werkskonstruktion befestigt ist und die Elektrofahrzeuge eine äußerst niedrige
Bauhöhe haben und bei einfachem Aufbau den- . noch eine problemlose Führung und einen
problemlosen Antrieb, auch in Steigungs- und Gefällstrecken ermöglichen, während die
Anordnung der Stromschiene weder Anforderungen an die Bauhöhe des Elektrofahrzeugs
stellt, noch deren freie Bewegbarkeit behindert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Hauptanspruchs gelöst.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Elektrohängebahn, wobei die Laufschiene
und die Tragwerkskonstruktion in Schnittdarstellung gezeigt sind, während das Elektrofahrzeug
in Frontansicht gezeigt ist und
Fig. 2 eine Draufsicht des Elektrofahrzeugs der Elektrohängebahn gemäß Fig. l.
[0008] Gemäß Fig. 1 umfaßt die erfindungsgemäße Untergurt-Elektrohängebahn eine Laufschiene
10. Diese umfaßt einen senkrechten Steg 12, von dessen unteren Enden sich ein Unterflansch
14 nach nur einer Seite (links in Fig. 1) erstreckt. Andererseits erstrecken sich
vom oberen Ende des senkrechten Stegs 12 zwei Oberflansche 16 und 18 nach beiden Seiten.
Dabei weist der Oberflansch 16, welcher sich zur gleichen Seite erstreckt wie der
Unterflansch 14, eine größere seitliche Erstreckung auf als der andere Oberflansch
18. Außerdem ist der Oberflansch 16 in dem dem Unterflansch 14 gegenüberliegenden
Bereich verdickt. Die Unterseite des Oberflansches 16 und die Oberseite des Unterflansches.14
sind als Laufflächen ausgebildet. Sowohl am Unterflansch 14 als auch am Oberflansch
16 sind Zentrierstifte 20, 22 vorgesehen, welche der formschlüssigen Schienenverbindung
dienen. Eine als Doppel-T-Träger dargestellte Tragwerxsxonstruktion 24 dient zur direkten
Befestigung der Laufschiene mit Hilfe von Befestigungsknacken 26. Alternativ können
zur Befestigung natürlich auch Bolzen und Muttern oder dergleichen verwendet werden.
Es ist auch eine Befestigung an einer bereits bestehenden Kreisförderanlage möglich.
Auf der dem Unterflansch 14 abgewandten Seite des senkrechten Stegs 12 der Laufschiene
10, und zwar im oberen Bereich, sind die Stromschienen 28 mit Hilfe von Armen 30 befestigt.
Zu den Stromschienen 28 führen nicht gezeigte Stromzuführungskabel.
[0009] Ein allgemein mit 40 bezeichnetes Elektrofahrzeug ist so ausgebildet, daß es die
Laufschiene unten herum umschlingt. Das Elektrofahrzeug oder die Elektrolaufkatze
40 umfaßt ein Gehäuse 42. Dieses trägt einen Getriebemotor 44, welcher ein Laufrad
46 antreibt, sowie ein konzentrisch hierzu angeordnetes, nicht gezeigtes Kettenrad.
Letzteres wirkt mit nicht dargestellten Kettenabschnitten zusammen. Das Laufrad ist
als Schlupfrad ausgebildet. Bezüglich näherer Einzelheiten des Laufrades und des Kettenantriebs
wird auf die deutschen Patentanmeldungen P 31 28 824.3 und P 34 03 460.9 . hingewiesen,
auf die zu Offenbarungszwecken ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0010] Das Laufrad 46 rollt auf der Oberseite des Unterflanschs 14 der Laufschiene 10. Vor
und hinter dem Laufrad 46 ist je ein Rollenhalterungsblock 50 unter Vorspannung durch
Druckfedern 52 am Gehäuse 42 befestigt. Jeder Rollenhalterungsblock 50 trägt eine
Gegendruckrolle 54, welche auf der als Lauffläche ausgebildeten Unterseite des Oberflanschs
16 abrollt. Außerdem trägt der Rollenhalterungsblock. 50 je zwei Stützrollen 56, welche
an der dem Laufrad 46 zugewandten Seite des senkrechten Stegs 12 der Laufschiene 10
angreifen. Das Gehäuse 42 weist unterhalb der Laufschiene 10 eine Vorrichtung 58 zur
Befestigung des Gehänges auf, und von dieser erstreckt sich auf der dem Laufrad 46
abgewandten Seite der Laufschiene 10 je ein Lagerblock 60 nach oben, welcher zwei
weitere Stützrollen 62 sowie eine Distanzbuchse 64 trägt. Die vier Stützrollen 62
liegen den Stützrollen 56 etwa gegenüber, d.h. sie greifen auf der dem Laufrad 46
abgewandten Seite des senkrechten Stegs 12 der Laufschiene 10 an. Vermöge der Druckfedern
52 werden die Stützrollen 56 auf die Stützrollen 62 zugedrückt, so daß sämtliche Stützrollen
stets in Angriff an dem senkrechten Steg 12 der Laufschiene 10 gehalten werden. Die
Stromschienen 28 sind über den Stützrollen 62 angeordnet. Für die Stromabnahme weist
das Elektrofahrzeug 40 einen Stromabnehmer 66 auf, welcher sich zwischen den beiden
Stützrollenpaaren 62 nach oben erstreckt.
[0011] Die erfindungsgemäße Untergurt-Elektrohängebahn weist einen äußerst gedrängten Aufbau
bei sehr niedriger Bauhöhe auf. Trotz unsymmetrischer Bauweise, bei der die Antriebsmittel,
und zwar sowohl für horizontale Fahrt als auch für Steigungs-und Gefällstrecken, nur
auf einer Seite der Laufschiene 10 wirken, während die Stromschiene auf der anderen
Seite der Laufschiene 10 angeordnet ist, ist ein störungsfreier Betrieb gewährleistet,
bei der das Elektrofahrzeug spielfrei geführt ist und sowohl auf Horizontalstrecken
als auch auf geneigten Strecken ein sicherer Antrieb gewährleistet ist. Die Bauhöhe
kann extrem niedrig sein und weniger als 235 mm betragen.
1. Untergurt-Elektrohängebahn mit einer Laufschiene, welche mit einem Oberflansch
direkt an einer Tragkonstruktion befestigt ist und mit Elektrofahrzeugen, welche ihren
Strom von einer an der Laufschiene befestigten Stromschiene abnehmen und mit ihren
Laufrädern auf der Oberseite des Unterflanschs rollen, dadurch gekennzeichnet, daß
sich von einem senkrechten Steg (12) der Laufschiene (10) Oberflansche (16, 18) nach
beiden Seiten erstrecken, während sich der Unterflansch (14) nur nach einer Seite
erstreckt, daß das Elektrofahrzeug (4o) die Laufschiene (10) unten herum umschlingt
und vor und hinter dem Laufrad (46) Gegendruckrollen (54) aufweist, welche auf der
dem Unterflansch (14) zugewandten Fläche des Oberflanschs (16) abrollen, während mehrere
Stützrollen (56, 62) an beiden Seiten des senkrechten Stegs (12) der Laufschiene (10)
angreifen und daß die Stromschiene (28) an der dem Laufrad (46) abgewandten Seite
des senkrechten Stegs (12) der Laufschiene (10) befestigt ist.
2. Untergurt-Elektrohängebahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor und
hinter dem Laufrad (46) je ein Rollenhalterungsblock (50) für je eine Gegendruckrolle
(54) und zwei Stützrollen (56) vorgesehen ist, welcher durch Druckfedern (52) zum
senkrechten Steg (12) der Laufschiene hin gedrückt wird.
3. Untergurt-Elektrohängebahn nach einem der Ansprüche l oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromschiene (28) über den Stützrollen (62) auf der der Laufrolle (46) abgewandten
Seite der Laufschiene (10) vorgesehen ist.
4. Untergurt-Elektrohängebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kettenrad oder Ritzel für den Antrieb in Gefäll- und Steigungsstrecken konzentrisch
zum Laufrad (46) und auf der gleichen Seite der Laufschiene (10) wie dieses vorgesehen
ist.
5. Untergurt-Elektrohängebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflansche (16, 18) der Laufschiene (10) durch Befestigungsknacken (26)
direkt an einem Stahlbauträger (24) oder an einer bestehenden Kreisförderanlage befestigt
sind.