(19)
(11) EP 0 162 959 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1985  Patentblatt  1985/49

(21) Anmeldenummer: 84115384.4

(22) Anmeldetag:  13.12.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61B 17/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 27.04.1984 DE 8413031 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hahn, Alfred
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Vogel, Georg
    D-8520 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern eines im Körper eines Lebewesens befindlichen Konkrements (7) mit einem Stoßwellengenerator, der auf ein Zielgebiet im Körper ausgerichtet ist und der ein Spule (4) aufweist, die die Form einer Kugelkalotte hat. Vor der Spule (4) ist ein ebenfalls Kalottenförmiges Abstrahlglied (3) angeordnet, das einen mit einer Flüssigkeit gefüllten Raum abschließt und darin beim kurzzeitigen Anschalten der Spule (4) an eine Hochspannung eine auf den Kugelmittelpunkt forkussierte Stoßwelle erzeugt. Das zu zertrümmernde Konkrement (7) wird im Kugelmittelpunkt angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern von im Körper eines Lebewesens befindlichen Konkrementen mit einem Stoßwellengenerator, der auf ein Zielgebiet im Körper ausgerichtet ist und der eine in einer Fläche liegende Spule aufweist, vor der ein Abstrahlglied liegt, das einen mit einer Flüssigkeit gefüllten Raum abschließt und darin beim kurzzeitigen Anschalten der Spule an eine Hochspannung eine Stoßwelle erzeugt.

    [0002] Die Spule kann gemäß der Zeitschrift "Akustische Beihefte", 1962, Heft 1, Seiten 185 bis 202, als Flachspule ausgebildet sein und an einem Ende eines allseitig geschlossenen, mit Flüssigkeit gefüllten Stoßwellenrohres liegen. Am anderen Ende des Stoßwellenrohres kann dabei ein flexibler Sack vorgesehen werden, mit dem das Stoßwellenrohr an der Oberfläche des zu behandelnden Körpers angelegt wird. Da in diesem Fall die erzeugte Stoßwelle eben ist und auf das jeweilige Konkrement konzentriert werden muß, kann hierzu im Stoßwellenrohr eine akustische Linse angeordnet werden, die zur Fokussierung der Stoßwelle einstellbar ist. Aufgrund der konstruktiven Ausbildung einer solchen Einrichtung ist eine relativ große Baulänge von etwa einem halben Meter gegeben.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch zu vereinfachen, daß die akustische Linse zur Fokussierung entbehrlich ist.

    [0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spule und das Abstrahlglied die Form einer Kugelkalotte haben. Bei dieser Ausbildung wird die Stoßwelle auf den Kugelmittelpunkt konzentriert, in dem das jeweils zu zertrümmernde Konkrement positioniert werden muß. Das Abstrahlglied, von dem die Stoßwelle ausgeht, kann den Teil der Wandung einer flüssigkeitsgefüllten Wanne bilden, in der der Körper zur Zertrümmerung des Konkrementes liegt.

    [0005] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0006] In der Zeichnung ist der untere Teil einer Behandlungswanne 1 dargestellt, in den eine Membran 2 eingesetzt ist, die aus flexiblem Material besteht und eine Kugelkalotte 3 trägt, welche als Abstrahlglied für die Stoßwellen dient. Die Membran 2 ist in der Behandlungswanne 1 mit Hilfe einer Verschraubung elastisch befestigt. Unter der Membran 2 liegt eine Spule 4, die wie die Teile 2 und 3 die Form einer Kugelkalotte hat. Sie verläuft dabei von einer im Scheitelpunkt der Kugelkalotte liegenden Stelle aus spiralig bis zum Rand der Kugelkalotte. Die Anschlüsse 5, 6 zur Spule 4 sind demgemäß in der Mitte und am Rand der Spule 4 vorgesehen.

    [0007] Zur Zertrümmerung eines Konkrements 7 im Körper eines Lebewesens wird dieser Körper in der wassergefüllten Behandlungswanne 1 so positioniert, daß das Konkrement 7 im Mittelpunkt der von der Spule 4 definierten Kugelkalotte und der gegebenenfalls starr ausgebildeten Kugelkalotte 3 liegt. Dann wird über eine Kondensator-Widerstands-Schaltung eine Hochspannung erzeugt, die mehrere kV, z. B. 20 kV, betragen kann. Diese Hochnung wird kurzzeitig an die Spule 4 angelegt, wobei sich mindestens ein Teil der in dem Kondensator gespeicherten Energie schlagartig in die Spule 4 entlädt. Dabei wird sehr schnell ein magnetisches Feld aufgebaut, das in der z. B. aus Kupfer bestehenden Kugelkalotte 3 einen Strom induziert, der dem Strom in der Spule 4 entgegengerichtet ist und ein magnetisches Gegenfeld erzeugt. Durch die Kraftwirkung des Gegenfeldes wird die Kugelkalotte 3 von der Spule 4 weggeschlagen, wobei die Membran 2 federnd nachgibt. Dieses Wegschlagen der Kugelkalotte 3 erzeugt eine Stoßwelle, die im Zentrum der Kugelkalotte 3 und damit in dem dort positionierten Konkrement konzentriert wird. Dadurch wird das Konkrement 7 zertrümmert.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern eines im Körper eines Lebewesens befindlichen Konkrements (7) mit einem Stoßwellengenerator, der auf ein Zielgebiet im Körper ausgerichtet ist und der eine in einer Fläche liegende Spule (4) aufweist, vor der ein Abstrahlglied (3) liegt, das einen mit einer Flüssigkeit gefüllten Raum abschließt und darin beim kurzzeitigen Anschalten der Spule (4) an eine Hochspannung eine Stoßwelle erzeugt, dadurch gekennzeichnet , daß die Spule (4) und das Abstrahlglied (3) jeweils die Form einer Kugelkalotte haben.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Abstrahlglied (3) in die Wandung einer flüssigkeitsgefüllten Wanne (1) eingesetzt ist, in der der Körper so positionierbar ist, daß das zu zertrümmernde Konkrement (7) im Kugelmittelpunkt liegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht