[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Uberdruck-Kühlkreis mit den Merkmalen des Oberbegriffes
von Anspruch 1.
[0002] Bei Uberdruck-Kühlkreisen ist es bekannt, den Füllstutzen-Deckel mittels einer Dreh-Vorraste
oder einer Drucktaste zum Ablassen des Überdruckes auszustatten und das ausströmende
heiße oder dampfförmige Kühlmittel durch eine Abströmleitung ohne Verbrühgefahr für
die Bedienhand ins Freie bzw. in einen atmosphärischen Vorratsbehälter abzuleiten
(US-A 2 799 260).
[0003] Durch Uberwinden der Vorraste oder durch ungenügendes Ablassen des Überdruckes besteht
dabei jedoch die Gefahr, daß heißes oder dampfförmiges Kühlmittel unmittelbar aus
dem Füllstutzen ausströmt und Verletzungen verursacht.
[0004] Bei einem weiteren bekannten Uberdruck-Kühlkreis (DE-A 28 21 872) sind zwar Vorkehrungen
gegen ein unbeabsichtigtes öffnen des Füllstutzen-Deckels getroffen. Jedoch ist hierbei
ein beabsichtigtes öffnen möglich und auch bei Überdruck ausdrücklich vorgesehen.
Das öffnen ist aber auch dann erschwert, wenn kein Überdruck besteht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, sowohl ein unbeabsichtigtes als auch ein beabsichtigtes
öffnen des Füllstutzendeckels bei bestehendem Überdruck wirksam zu verhindern, ohne
das Öffnen bei nichtbestehendem Überdruck zu erschweren. Dabei sollen neben der Verletzungsgefahr
auch ein die Kühlkreinfunktion gefährdender Druckabbau durch vermeintlich vorsorgliche
Sichtkontrolle des Füllstandes im Füllstutzen bei kurzzeitigen Betriebspausen ausgeschlossen
werden.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine vom Überdruck betätigte Sperrvorrichtung
gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1. Dadurch ist bei Überdruck ein öffnen des Füllstutzens-Deckels
praktisch völlig ausgeschlossen und dennoch ohne Überdruck ein unbehindertes Betätigen
des Füllstutzen-Deckels möglich.
[0007] Die Merkmale des Anspruches 2 sehen eine bevorzugte Ausbildung der Sperrvorrichtung
als bei Überdruck gelöste Kupplung für den Drehgriff des Füllstutzen- Deckels vor.
[0008] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Überdruck-Kühlkreis für eine flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschine
in schematischer Darstellung mit einer erfindungsgemaßen Sperrvorrichtung für den
Füllstutzen-Deckel und
Fig. 2 einen den Füllstutzen eines Nebenstrom-Ausgleichsbehälters verschließenden
Füllstutzen-Deckel mit als Drehgriff-Kupplung ausgebildeter erfindungsgemäßer Sperrvorrichtung
im Schnitt.
[0009] Eine Brennkraftmaschine 1 enthält einen durch einen Pfeil 2 angedeuteten Kühlmantel
2, in den das Kühlmittel mittels einer Kühlmittelpumpe 3 unter Druck gefördert wird.
Am Austritt 4 des Kühlmantels 2 ist ein Vorlauf 5 als Leitungsverbindung mit freiem
Durchgang zu einem Kühler 6 angeschlossen. Der Vorlauf 5 mündet in einen Kühler-Vorlauf-Wasserkasten
7. Vom Vorlauf 5 zweigt ein Kurzschluß 8 ab und mündet in einem Mischthermostat 9,
wobei diese Mündung durch ein Kurzschlußventil 10 des Mischthermostats 9 gesteuert
wird. Von einem Kühler-Rücklauf-Wasserkasten 11 führt eine den Rücklauf 12 aus dem
Kühler 6 bildende Leitung gleichfalls in den Mischthermostat 9, der ein Kühlerventil
13 für die Steuerung der Einmündung des Rücklaufes 12 enthält. Von einer Mischkammer
14 des Mischthermostats 9 mündet eine Saugleitung 15 aus und in die Saugseite 16 der
Kühlmittelpumpe 3.
[0010] An die Saugseite 16 der Kühlmittelpumpe 3 ist zusätzlich eine Nachsaugleitung 17
angeschlossen, die von einem Füllstutzen 18 ausgeht. Der Füllstutzen 18 ist mit einem
Füllstutzendeckel 19 verschlossen. In den Füllstutzen 18 mündet eine Entlüftungsleitung
20, die an einem Hochpunkt des Kühler-Vorlauf-Wasserkastens 7 angeschlossen ist. Mittels
einer Uberlaufleitung 21 ist an den Füllstutzen 18 ein zur Atmosphäre offener Ausgleichsbehälter
22 angeschlossen, der eine gegen Verdunsten des Kühlmittels gesicherte Befüll-öffnung
23 aufweist.
[0011] Innerhalb des Füllstutzen-Deckels 19 sind Überdruckventile 24 und 25 sowie ein Unterdruckventil
26 für die Drucksteuerung des Kühlkreises angeordnet und über die Nachsaugleitung
17 an die Saugseite 16 der Kühlmittelpumpe 3, über die Entlüftungsleitung 20 an den
Kühler-Vorlauf-Wasserkasten 7 bzw. über die Uberlaufleitung 21 an den Ausgleichsbehälter
22 angeschlossen. Zusätzlich ist die Entlüftungsleitung 20 mit einer zum Uberdruckventil
25 parallel geschalteten Drossel 25' innerhalb des Füllstutzen-Deckels 19 mit der
Nachsaugleitung 17 verbunden.
[0012] Im Füllstutzen-Dockel 19 ist ferner eine schematisch dargestellte Sperrvorrichtung
27 angeordnet, die den Füllstutzen-Deckel 19 gegen gefährliches Öffnen sperrt, wenn
im Kühlkreis ein Überdruck besteht. Die Sperrvorrichtung 27 besteht aus einem Sperrkolben,
der einen Sperrstift mit einem gerippten, verzahnten oder ähnlich ausgebildeten Bereich
der Innenwand des Füllstutzens 18 in Eingriff hält. Die Sperrwirkung verstärkt sich
mit steigendem Überdruck und erschwert bzw. verhindert ein unachtsames Öffnen des
Füllstutzen-Deckels 19 mit einem dabei zu erwartenden Heißwasser- oder Dampf-Austritt
und mit der Gefahr von Brand- oder Brühverletzungen der hantierenden Person. Darüber
hinaus verhindert die Sperrvorrichtung 27 ein Ablassen des Überdruckes bei kurzzeitigen
Betriebspausen der Maschine 1, wodurch eine Gefährdung der Kühlkreis-Funktion durch
zu geringen Überdruck während des erneuten Betriebes der Maschine nach der Betriebspause
ausgeschlossen wird.
[0013] Die Ausbildung des Füllstutzens 18 und des Füllstutzen- Deckels 19 in Figur 2 entspricht
grundsätzlich derjenigen nach Figur 1. Der Füllstutzen 18 ist dabei jedoch alternativ
als Bestandteil eines mit einem Luftraum 28 versehenen Nebenstrom-Ausgleichsbehälters
28' ausgebildet. Ferner ist ein einziges Uberdruckventil 24 so gestaltet, daß es einerseits
unmittelbar vom Überdruck im Luftraum 28 und andererseits mittels eines aus Membrane
29 und Kolbenstange 30 bestehenden Stellmotors über die Entlüftungsleitungsleitung
20 vom Uberdruck im Kühler-Vorlauf-Wasserkastens 7 angesteuert wird. Die Sperrvorrichtung
27 gegen das Öffnen des Füllstutzen- Deckels 19 besteht hierbei aus einer Kupplung
31, die ab einem bestimmten Überdruck im Kühlkreis die Verbindung zwischen dem Füllstutzen-Deckel
19 und einem diesen außen umgreifenden Drehgriff 32 löst. Die Kupplung 31 besteht
aus einer Bügelfeder 33 sowie Verzahnungen 34 und 35 am Füllstutzen-Deckel 19 bzw.
am Drehgriff 32. Ein Druckbolzen 36 einer Federhülse 37 des Füllstutzen- Deckels 19
ist durch die Wirkung des Überdruckes zusammen mit dem daran befestigten inneren Teilen
des Füllstutzen-Deckels 19 bewegbar, so daß die Kupplung 27 durch ruckartiges Ein-
bzw. Ausrasten der Bügelfeder 33 in bzw. aus der Verzahnung 34 betätigbar ist.
[0014] Ab einem vorbestimmten Wert des Überdruckes und dadurch gelöster Kupplung 27 läßt
sich lediglich noch der Drehgriff 32 alleine lose drehen und der Deckel 19 kann somit
bis zum Absinken der Temperatur des Kühlmittels und damit auch des Überdruckes im
Kühlkreis auf den vorbestimmten Wert mit Sicherheit nicht geöffnet werden. Eine Verletzung
durch Ausströmen des heißen Kühlmittels oder Dampf sowie eine Funktionsgefährdung
des Kühlmittelkreises durch reduzierten Überdruck ist dadurch ausgeschlossen.
1. Überdruck-Kuhlkreis für flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschinen,
- der mittels eines Füllstutzen-Deckels (19) und eines Überdruckventiles (24 bzw.
25) zur Atmosphäre abgedichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
- daß mit den Füllstutzen-Deckel (19) eine vom Überdruck betätigte Sperrvorrichtung
(27) zusammenwirkt, die das öffnen des Füllstutzen-Deckels (19) bei bestehendem Überdruck
erschwert bzw. ausschließt.
2. Kühlkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Sperrvorrichtung (27) als form- und/oder kraftschlüssige Kupplung (31) zwischen
dem Füllstutzen-Deckel (19) und einem Drehgriff (32) desselben ausgebildet ist,
- wobei die Kupplung (27) bei bestehendem Überdruck gelöst ist (27') und ein Leerdrehen
des Drehgriffes (32) gegenüber dem Füllstutzen-Deckel (19) bewirkt.