[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Texturieren von Endlosfilament-Fäden
mittels erhitzter strömender Medien wie dies im Oberbegriff des ersten Anspruches
definiert ist.
[0002] Aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 527 931 ist eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des ersten Anspruches bekannt, bei welcher die Lamellen im wesentlichen einen rechteckigen
Querschnitt aufweisen, mit einer Schmalseite dem gestauchten Faden zugekehrt und strahlenförmig
fest angeordnet sind.
[0003] Bei der Verwendung sogenannter Schlitzdüsen zur Texturierung von Endlosfilament-Fäden
besteht das Problem, dass sich die in der Stauchkammer befindlichen Fadenkringel je
nach Plastifizierungsgrad der Fäden, vorgängiger Behandlung der Fäden durch irgendwelche
Behandlungs- oder Färbemittel, sowie je nach den Reibverhältnissen an den dem Faden
zugewendeten Stirnseiten der Lamellen mehr oder weniger tief in den Raum zwischen
den Lamellen vordringen und dadurch die Reibverhältnisse für das Fortbewegen der Fadenmenge
in dieser Stauchkammer unbestimmt verändern.
[0004] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Reibverhältnisse infolge der Abnützung
der Stirnseiten der Lamellen einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen sind,
was eine dauernde Kontrolle des Texturierproduktes und gleichzeitig eine entsprechende
Anpassung der Betriebsbedingungen in bezug auf die Medienzufuhr, resp. ein häufiges
Ersetzen der Schlitzdüsen erfordert.
[0005] Das häufige Ersetzen der Schlitzdüsen sowie das häufige Kontrollieren des fertigen
Garnes ist ausserdem sehr arbeits- und kostenaufwendig.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu beheben und eine Vorrichtung
zum Kräuseln von Fäden zu schaffen, bei welcher die Kräuselcharakteristiken des fertigen
texturierten Fadens bei im wesentlichen unveränderten Bedingungen in bezug auf die
Medienzufuhr über längere Zeit innerhalb einer brauchbaren Toleranz liegen. Eine weitere
Aufgabe besteht darin, das häufige Ersetzen der Schlitzdüse zu vermeiden.
[0007] Erfindungsgemäss werden die Aufgaben dadurch gelöst, dass jede Lamelle ein Flachstahlteil
ist, welcher an der fadenführenden Stirnseite gerundet und poliert ist.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen bestehen darin, dass die Lamellen in der Schlitzdüse
auswechselbar, resp. steckbar befestigt sind.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen
aufgeführt.
[0010] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch die Rundung der Stirnseiten und
durch das Polieren die Möglichkeit besteht, diese fadenführende Fläche derart zu gestalten,
dass die Betriebsbedingungen, gegeben durch die Reibung zwischen Faden und dieser
Fläche wesentlich weniger Veränderungen durch die Abnützung der Stirnseite unterworfen
sind.
[0011] Durch die auswechselbare Befestigung besteht im weiteren der Vorteil, dass die Lamellen
auf einfachste Weise nach einem bestimmten Zeitintervall ausgewechselt werden können,
so dass die Betriebsbedingungen innerhalb akzeptierter Toleranzen bleiben.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. l eine erfindungsgemässe Vorrichtung, als Längsschnitt gemäss den Schnittlinien
I (Fig. 2) und halbschematisch dargestellt,
Fig. 2 ein Querschnitt der Vorrichtung von Fig. 1, gemäss den Schnittlinien II (Fig.
1) geschnitten und halbschematisch dargestellt,
Fig. 3 eine Ansicht eines Teiles der Vorrichtung von Fig. 1, stark vergrössert dargestellt,
Fig. 4 ein Querschnitt des Teiles von Fig. 3, gemäss der Schnittlinie III (Fig. 3),
Fig. 5 ein Längsschnitt durch ein Detail der Vorrichtung von Fig. l, gemäss der Schnittlinie
IV (Fig. 6), vergrössert dargestellt,
Fig. 6 ein Querschnitt durch das Detail von Fig. 5, gemäss der Schnittlinie V (Fig.
5),
Fig. 7 ein Längsschnitt durch ein weiteres Detail der Vorrichtung von Fig. 1, gemäss
der Schnittlinie VI (Fig. 8), vergrössert dargestellt,
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Detail von Fig. 7.
[0014] Eine Vorrichtung zum Texturieren 1 umfasst einen Fadeneinführungsteil 2 mit einem
Fadeneinführungskanal 3, einen Behandlungsteil 4 mit einem Aussenrohr 5 und einem
sich darin befindlichen Innenrohr 6, welches eine Behandlungskammer 7 beinhaltet.
[0015] Im weiteren umfasst die Vorrichtung 1 im Anschluss an den Behandlungsteil 4 einen
Kräuselteil 8 mit einem
Lochmantelrohr 9 und sich darin befindlichen Lamellen 10, die einen Stauchraum 11 abgrenzen.
[0016] Der Fadeneinführungsteil 2 ist mittels eines Gewindes 12 mit dem Aussenrohr 5 verbunden,
während das Aussenrohr 5 und das Lochmantelrohr 9 durch ein inneres Verbindungselement
13 zentriert und mittels Schrauben 22 resp. 23 miteinander verbindbar sind. Das Verbindungselement
13 dient im weiteren einerseits zur festen Aufnahme des Innenrohres 6 (in Fig. 5 mit
strichpunktierten Linien angedeutet) und andererseits zur steckbaren Aufnahme der
oberen (in Blickrichtung der Fig. 1 gesehen) Lamellenenden (24) (Fig. 1 und 3).
[0017] Zu diesem Zweck weist das Verbindungselement 13 einen mit Schlitzen 25 (Fig. 5 und
6) versehenen ringförmigen Einsatz 26 auf, welcher fest in einer zylindrischen Vertiefung
27 des Verbindungselementes 13 sitzt.
[0018] Zur Aufnahme der oberen Lamellenenden 24 haben die Schlitze 25 eine mit T bezeichnete
Tiefe. Zur radialen Zentrierung dieser Lamellenenden 24 ist im Verbindungselement
13 ausserdem ein koaxiales Verbindungsrohr 14 vorgesehen, welches mit einer Länge
m die Schlitze 25 abdeckt.
[0019] Die oberen Lamellenenden 24 sind somit wie in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien
angedeutet an der inneren gerundeten Stirnseite 39 auf der Länge m und an der äusseren
Stirnseite 40 auf der Länge T radial, mit Bezug auf die Achse der Vorrichtung 1 gesehen,
abgestützt.
[0020] Dabei sind die Toleranzen allseits so gewählt, dass das obere Lamellenende 24 satt,
d.h. praktisch ohne freies Spiel im Schlitz 25 geführt ist.
[0021] Das Verbindungsrohr 14 weist ausserdem eine Verbindungsbohrung 28 auf, welche die
Behandlungskammer 7 mit dem Stauchraum 11 verbindet.
[0022] Das als Fortsatz 15 gebildete untere Ende der Lamellen 10 steckt ebenfalls satt in
Schlitzen 29 eines Mündungsteiles.16. Dabei ist die Länge L des Fortsatzes 15 etwas
länger als die Tiefe t der Schlitze 29, so dass eine Endfläche 30 der Lamellen 10
nicht auf der inneren Stirnfläche 31 des Mündungsteiles aufliegt.
[0023] In jedem Schlitz 25 resp. 29 steckt eine Lamelle 10, so dass diese, wie mit Fig.
2 gezeigt, sternförmig angeordnet sind.
[0024] Zur Bildung der Schlitze 29 besteht der Mündungsteil 16 aus einem mit den Schlitzen
29 versehenen Ringkörper 32, einer diesen Ringkörper 32 umgebenden Hülse 33, sowie'aus
einem Innenring 34.
[0025] Der Mündungsteil 16 weist im weiteren eine Mündungsbohrung 17 auf, durch welche der
gekräuselte Faden (nicht gezeigt) sowie ein Teil des Behandlungsmediums austritt.
[0026] Der andere, zwischen den Lamellen 10 entweichende Teil des Behandlungsmediums entweicht
durch die Austrittsbohrungen 18 des Lochmantelrohres 9.
[0027] Ein im Aussenrohr 5 mittels eines Gewindes 20 befestigter Anschlussstutzen 19 dient
der Zufuhr des Behandlungsmediums in die Vorrichtung 1.
[0028] Im besonderen wird das Behandlungsmedium über einen im Anschlussstutzen 19 vorhandenen
Zufuhrkanal 21 in einen sich zwischen dem Aussenrohr 5 und dem Innenrohr 6 befindlichen
ringförmigen Raum 35 gefördert und von dort in die Behandlungskammer 7.
[0029] Zur Verbesserung der Biegefestigkeit sind die Lamellen 10 mit einer Sicke 36 versehen.
Anstelle einer Sicke 36 könnte jede andere Massnahme für denselben Zweck verwendet
werden, beispielsweise eine Abkröpfung 37, wie in Fig. 4 mit strichpunktierten Linien
angedeutet. Entsprechend müssten die Art und Anordnung der Schlitze angepasst werden.
[0030] Die Länge der Sicke entspricht im wesentlichen der Distanz zwischen dem oberen Lamellenende
24 und dem Fortsatz 15.
[0031] Zur Befestigung des Mündungsteiles 16 dient eine im Lochmantelrohr 9 eingelassene
Schraube 38.
1. Vorrichtung zum Texturieren von Endlosfilament-Fäden mittels erhitzter strömender
Medien,
- mit einem Fadeneinführungsteil für das Ansaugen der Fäden,
- einem daran anschliessenden Behandlungsteil mit einer Behandlungskammer zum Erwärmen
der Fäden,
- und mit einem an den Behandlungsteil anschliessenden, eine sogenannte Schlitzdüse
beinhaltenden Kräuselteil, in welchem die erwärmten Fäden zum Bilden einer Kräuselung
in den Fäden gestaucht werden,
- wobei die Schlitzdüse mit die Schlitze ergebenden Lamellen versehen ist, welche
im wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und mit einer ihrer Schmalseiten
dem gestauchten Faden zugekehrt strahlenförmig angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Lamelle ein Flachstahlteil ist, welcher an der fadenführenden Stirnseite
gerundet und poliert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gerundete Stirnseite
einen Radius aufweist, welcher im wesentlichen der halben Dicke der Lamelle entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen im Bereich
der vom Faden abgewendeten Schmalseite mit längsgerichteten, die Biegefestigkeit erhöhenden
Verstärkungen versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung eine
sich im wesentlichen über die ganze Länge der Lamelle erstrekkende Sicke ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen eine gewalkte
Rundung (auch arrondierte Rundung genannt) an der fadenführenden Stirnseite aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gerundete Stirnseite
im Minimum einen Rauhigkeitswert Ra von 0,2 µ aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die gerundete Stirnseite
einen Rauhigkeitswert Ra von 0,4 µ aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen in der Schlitzdüse
auswechselbar befestigt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzdüse mit einem
oberen und einem unteren Träger versehen ist, welche für die steckbare Aufnahme der
Lamellen mit strahlenförmig angeordneten Schlitzen versehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger und die darin
steckenden Lamellen durch ein die Träger aufnehmendes Lochmantelrohr zusammengehalten
werden.