[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschickvorrichtung an Verpackungsmaschinen für kleine
pharmazeutische Produktgegenstände, wie Tabletten, Pillen, Kapseln, Oblong-Produkte
oder dergl., mit einem Füllschuh zum Zuführen der Produktgegenstände in Formhöfe eines
relativ zum Füllschuh unter ihm vorbei bewegten Produktaufnehmers, wie einer Formfolie
oder einer Formatplatte mit einem zwischen der Formatplatte und der Formfolie angeordneten
Abwurfschieber, wobei der Füllschuh mindestens eine Beschickkammer bildet, die eine
zum Produktaufnehmer und seinen Formhöfen hin offene Mündung aufweist und in der ein
die Produktgegenstände in nacheinander gereihter Ordnung zuführender Produktkanal
endet.
[0002] Bei aus der Praxis bekannten Beschickvorrichtun
gen dieser Art reicht die Schwerkraft nicht aus, um die Produktgegenstände schnell
genug durch den Produktkanal in die Beschickkammer rutschen und aus der Beschickkammer
in den Formhof des Produktaufnehmers fallen zu lassen. Es ist daher bekannt, die Produktgegenstände
durch einen Druckluftstrom zu beschleunigen, der durch Druckluftkanäle zugeführt wird,
die im Produktkanal kurz vor dessen Ende an der Beschickkammer münden, so daß der
Druckluftstrom jeweils nur die im Produktkanal unmittelbar vor der Mündung in die
Beschickkammer befindlichen Produktgegenstände erfaßt. Die so in die Beschickkammer
geblasenen Gegenstände gelangen indessen nach wie vor nur durch freien Fall in den
Formhof, weil auf diesem Wege eine unterstützende Beschleunigung durch den Druckluftstrom
fehlt. Dieser entweicht aus der Beschickkammer im wesentlichen durch den Spalt zwischen
dem Füllschuh und dem Produktaufnehmer, gegebenenfalls auch durch an die Beschickkammer
eigens angeschlossene Luftaustrittskanäle. Mit wachsender Bewegungsgeschwindigkeit
des Produktaufnehmers muß auch die Füllgeschwindigkeit steigen und somit die Geschwindigkeit
des Druckluftstromes erhöht werden. Das ist aber mit dem Nachteil verbunden, daß in
den Formhöfen eine starke Luftwirbelung entsteht, die einen Gegendruck erzeugt und
den Fall der Produktgegenstände aus der Beschickkammer in die Formhöfe behindert.
Die nicht schnell genug in den Formhof gelangenden Produktgegenstände können dann
zwischen den sich gegenüber liegenden Rändern der Beschickkammer und des Formhofes
als Folge der Produktaufnehmerbewegung beschädigt werden. Bei entsprechend hoher Luftzufuhr
kann der Rückstau der Luft sogar so stark werden, daß die Produktgegenstände überhaupt
nicht mehr bis auf den Boden der Formhöfe gelangen, sondern in bzw. über den Formhöfen
schweben und u. U. auch wieder aus den Formhöfen herausgeblasen werden können. Dadurch
ist die Füllgeschwindigkeit empfindlich begrenzt. - Ein weiterer Nachteil des Druckluftstromes
als Zuführungs- und Beschickungshilfe besteht in der nicht zu vermeidenden Staubentwicklung.
Der vom Druckluftstrom beim Austritt aus der Beschickkammer mitgeführte Staub verunreinigt
die Siegelfläche der Folie. Noch schwerwiegender aber ist, daß der vom Druckluftstrom
nach außen in die Umgebung getragene Staub regelmäßig von den Produktgegenständen
selbst herrührt und auch aus ihrer Füllung stammen kann, wenn beispielsweise Kapseln
beschädigt worden sind. Oft handelt es sich dabei um physiologisch hochwirksame Stoffe,
wie Schlafmittel, Hormonmittel, Giftstoffe oder-dergl., durch welche die Umgebung
und dort tätige Personen schwer belastet werden können. Weitere Nachteile der Druckluft
sind im hohen Luftverbrauch (Kosten) und in den störenden starken Strömungsgeräuschen
zu sehen. Außerdem ist die Druckluft vom Drucklufterzeuger her verunreinigt und vor
allem nicht steril.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschickvorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß erheblich höhere Füllgeschwindigkeiten als im freien Fall
der Produktgegenstände oder mit einem Druckluftstrom erreicht werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Beschickkammer an mindestens
einen Saugkanal angeschlossen ist, der mit einer Unterdruckquelle (Saugpumpe für Vakuum)
in Verbindung steht.
[0005] Dadurch entsteht im Produktkanal und in der Beschickkammer ein Saugluftstrom, der
zwar ebenfalls wie bei den bekannten Beschickvorrichtungen die Produktgegenstände
auf ihrem Weg in die Beschickkammer beschleunigt, nicht aber in den Formhöfen zu Strömungswirbeln
führen kann, die den Übergang der Produktgegenstände in die Formhöfe behindern. Es
kann sich im Übergang von der Beschickkammer in die Formhöfe kein pneumatischer Rückstau
entwickeln. Im übrigen erfaßt der Saugluftstrom im Produktkanal nicht nur die unmittelbar
vor der Beschickkammer, sondern alle überhaupt im Produktkanal befindlichen Produktgegenstände.
Darüber hinaus läßt sich durch passende Gestaltung der Beschickkammer und ihres Anschlusses
an den Saugkanal oder an die Saugkanäle die am Produktgegenstand in der Beschickkamser
und bei seinem Übergang in den Formhof angreifende Saugwirkung nach Stärke und Richtung
gezielt beeinflussen, so daß insbes. Umorientierungen der Lage der Produktgegenstände
bei ihrem Übergang aus dem Produktkanal durch die Beschickkammer in den Formhof optimal
unterstützt und beschleunigt werden können, wozu bei Verwendung von Druckluft keine
Möglichkeit besteht. Im Ergebnis läßt sich die Fallgeschwindigkeit wesentlich steigern.
Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil des Saugluftstromes besteht darin, daß die angesaugte
Luft aus der unmittelbaren Umgebung der Verpackungsmaschine stammt, also entsprechend
sauber und steril ist, wenn die Maschine selbst in einem sterilen Reinluftbereich
betrieben wird. Aller bei der Zuführung der Produktgegenstände entstehender Feststoffabfall,
nämlich Bruch- oder Reststücke sowie Staub von den Produktgegenständen,wird angesaugt
und abgesaugt, kann also nicht in die Umgebung gelangen. Gleiches gilt für bei der
Zuführung beschädigte Produktgegenstände selbst. Durch geeignete Gestaltung und Bemessung
des an der Beschickkammer wirksamen Absaugquerschnitts hat man es in der Hand, auch
schon Produktgegenstände abzusaugen, die nur geringe Beschädigungen erfahren haben,
dadurch aber in ihrer Form doch so verändert worden sind, daß sie durch den Absaugquerschnitt
austreten und vom Saugluftstrom abgeführt werden können. Dadurch können sonst durch
Füllfehler unvermeidbare Störungen im Arbeitsablauf der Maschine, beispielsweise beim
Versiegeln oder bei der Füllkontrolle, deren Täuschung dann nicht mehr ohne weiteres
möglich ist, sicher vermieden werden. Alle stromab hinter der Beschickkammer im Saugluftstrom
mitgeführten Feststoffe können vom Saugluftstrom leicht dadurch abgeschieden und für
die Umgebung ungefährlich gemacht werden, daß im Weg des Saugluftstromes ein Feststoffabscheider
vorgesehen wird.
[0006] Die Saugwirkung des Saugluftstromes innerhalb des Produktkanals kann leicht dadurch
beeinflußt werden, daß in der Wand des Produktkanals verlaufende und in der Beschickkammer
endende Saugrinnen vorgesehen sind. Oft genügt es, wenn sich diese Saugrinnen nurjm
Endabschnitt des Produktkanals vor der Beschickkammer befinden. Eine weiter bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickkammer an
den Saugkanal über mindestens eine zum Produktaufnehmer hin offene Saugnut angeschlossen
ist. Lage und Verlauf der Saugnut oder Saugnuten beeinflussen die in der Beschickkammer
und im Formhof wirksam werdenden Unterdruck- und Ansaugverhältnisse. Die Öffnung der
Saugnut auch zum Produktaufnehmer hin hat zur Folge, daß Unterdruck und Absaugung
im Formhof nicht nur durch die Beschickkammer hindurch, sondern auch unmittelbar von
den Saugnuten her wirksam werden. Eine in diesem Zusammenhang zweckmäßige Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Füllschuh, in dessen Beschickkammer der
Produktkanal geneigt in einer zur Bewegungsrichtung des Produktaufnehmers im wesentlichen
senkrechten Ebene mündet, die Saugnut auf der Seite der Beschickkammer im spitzen
Mündungswinkel des Produktkanals vorgesehen ist. Die von dieser Saugnut ausgehende
Saugwirkung kann unmittelbar am Produktgegenstand in solcher Weise angreifen, daß
sie die beim Übergang aus dem Produktkanal in den Formhof erforderliche Ausrichtungsänderung
des Produktgegenstandes fördert und beschleunigt. Eine Beschleunigung dieses Übergangs
läßt sich sehr vorteilhaft und wirksam auch dadurch erreichen, daß die in Bewegungsrichtung
des Produktaufnehmers vordere Seite der Beschickkammer von einer in dieser Richtung
schräg gegen den Produktaufnehmer verlaufenden Führungsrampe für die Produktgegenstände
gebildet ist, und daß die Saugnut oder Saugnuten längs der Führungsrampe verläuft
bzw. verlaufen. Das hat zur Folge, daß ein sich sowohl noch in der Beschickkammer
als auch schon im Formhof befindender Produktgegenstand vom Saugluftstrom in Bewegungsrichtung
des Produktaufnehmers entlang der Führungsrampe in den Formhof gelenkt wird, auch
wenn der in Bewegungsrichtung des Produktaufnehmers rückwärtige Wandteil des Formhofes
den Produktgegenstand noch nicht erreicht hat. Im Ergebnis wird so ein Bewegungsablauf
des Produktgegenstandes unterstützt, der den beschädigungslosen Übergang des Produktgegenstandes
in den Formhof auch bei großen Laufgeschwindigkeiten des Produktaufnehmers sicher
stellt. Eine zweckmäßige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß bei nur einer
Saugnut diese mittig zur Beschickkammer in der Rampenfläche der Führungsrampe verläuft.
Bei zwei Saugnuten verlaufen dagegen diese besser beidseits der Rampenfläche der Führungsrampe.
[0007] Die Ausbildung der Beschickkammer im einzelnen richtet sich nach Art und Beschaffenheit
der Produktgegenstände und ihrer Zuführung im Produktkanal. Zu berücksichtigen ist
dabei, daß der Beschickraum nicht nur die Vereinzelung der Produktgegenstände aus
der von ihnen im Produktkanal gebildeten Produktsäule sondern auch erforderlichenfalls
eine Ausrichtungsänderung des Produktgegenstandes ermöglichen muß, wenn die Ausrichtung
der aus dem Produktkanal in die Beschickkammer gelangenden Produktgegenstände nicht
mit deren Ausrichtung im Formhof übereinstimmt. Die einfachste Ausführungsform ist
daher die, in der die Beschickkammer so ausgebildet ist, daß sie den Produktgegenstand
vollständig in der seiner späteren Lage im Formhdf entsprechenden Ausrichtung aufnimmt.
Der Produktgegenstand braucht dann bei der Passage eines Formhofes nur in diesen noch
beschleunigt durch die Saugluft hineinzufallen. Eine insoweit bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß für Oblong-Produkte die Längsachse der Beschickkammer
und der Formhöfe quer zur Bewegungsrichtung des Produktaufnehmers liegt und der Produktkanal
in der Beschickkammer im wesentlichen in deren Längsrichtung mündet, und daß die dieser
Mündung gegenüber liegende Wand der Beschickkammer schräg gegen den Produktaufnehmer
geneigt ist. Die Ausrichtungsänderung kann dann innerhalb dieses Kammerteils eingeleitet
und an der Führungsrampe vollendet werden.
[0008] Eine weitere sehr wesentliche Verbesserung der Überführungsgeschwindigkeit der Produktgegenstände
in die Formhöfe ist dann möglich, wenn es sich bei dem Produktaufnehmer um eine Formatplatte
handelt. In diesem Fall ist die Beschickkammer erfindungsgemäß durch den Formhof hindurch
an den im Abwurfschieber vorgesehenen Saugkanal angeschlossen, so daß der Saugluftstrom
den Formhof in derselben Richtung durchsetzt wie die Beschickung mit dem Produktgegenstand
erfolgt, der Produktgegenstand also besonders wirkungsvoll in den Formhof hineingezogen
wird.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen zur Bewegungsrichtung des Produktaufnehmers senkrechten Längsschnitt
durch einen Füllschuh,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung II -vII durch den Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des Füllschuhs nach den Fig. 1 und 2 gegen die Unterseite, also
von der Seite des Produktaufnehmers her,
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 3 in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Füllschuhs in einer den Fig. 3 und 4 entsprechenden
Ansicht, und zwar in zwei in den Fig. 5a und 5b dargestellten Varianten,
Fig. 6a den Schnitt A - B in Fig. 5a,
Fig. 6b den Schnitt C - D in Fig. 5b,
Fig. 7a den Schnitt E - F in Fig. 5a, und
Fig. 7b den Schnitt G - H in Fig. 5b,
Fig. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer den Fig. 3, 4 und 5
entsprechenden Darstellung,
Fig. 9 den Schnitt A - B in Fig. 8,
Fig, 10 den Schnitt C - D in Fig. 9, und
Fig. 11 den Schnitt E - F in Fig. 9,
Fig. 12 eine andere Ausführungsform der Erfindung, wiederum in einer der Fig. 5 entsprechenden
Darstellung mit zwei nebeneinander gezeichneten Varianten,
Fig. 13 den Schnitt A - B in Fig. 12,
Fig. 14 den Schnitt C - D in Fig. 13,
Fig. 15 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 12 in Richtung des Pfeiles Y,
Fig. 16 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in einer den Fig. 8 und 12 entsprechenden
Darstellung,
Fig. 17 den Schnitt A - B - D - D in Fig. 16,
Fig. 18 den Schnitt E - F in Fig. 16,
Fig. 19 einen der Fig. 18 entsprechenden Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung
mit einer Formatplatte als Produktaufnehmer,
Fig. 20 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in einer der Fig. 19 entsprechenden
Darstellung,
Fig. 21 den Schnitt A - B in Fig. 20 und
Fig. 22 den Schnitt C - D - E - F in Fig. 20.
[0010] In der Zeichnung sind die Produktgegenstände allgemein mit 2 bezeichnet. Sie können
Oblong-Produkte in Kapselform entsprechend den Fig. 1 bis 4 oder etwa Tabletten kreisrunden
Querschnitts wie in den Figuren der anderen Ausführungsbeispiele sein. Jedoch ist
die Erfindung selbstverständlich nicht auf solche Tabletten beschränkt.
[0011] Vielmehr sind die beschriebenen und dargestellten Systeme zur Verarbeitung aller
im Pharmaziebereich für die Produktgegenstände vorkommenden Produktformen und -abmessungen
geeignet.
[0012] Ein FUllschuh 1 dient zum Zuführen der Produktgegenstände 2 in Formhöfe 3 eines unter
dem Füllschuh 1 in Richtung der Pfeile vorbeibewegten Produktaufnehmers 5. Der Produktaufnehmer
kann, wie in den Fig. 1 bis 18 eine Kunststoff-Formfolie etwa aus PVC mit darin durch
Tiefziehen hergestellten Formhöfen sein; der Produktaufnehmer kann aber auch von einer
die Formhöfe 3 enthaltenden Formatplatte gebildet sein, wobei zwischen der Formatplatte
und einer die Produktgegenstände letztlich wiederum in eigenen Formhöfen 3' aufnehmenden
Formfolie 5' ein Abwurfschieber 1' angeordnet ist, der gegenüber der Formatplatte
in Richtung des Doppelpfeiles 4a reversierend hin- und herbewegbar ist. Decken sich
die Abwurföffnungen 3a im Abwurfßchieber 1' mit den Formhöfen 3 in der Formatplatte,
können die in den Formhöfen 3 der Formatplatte enthaltenen Produktgegenstände 2 gleichzeitig
durch die Abwurföffnungen 3a in die Formhöfe 3' der während dieses Vorganges beispielsweise
vorübergehend stillstehenden Formfolie 5' fallen, die sich somit getaktet in Richtung
des Pfeiles 4b bewegt. Die Bewegung des Produktaufnehmers 5 gegenüber dem Füllschuh
1 ist in jedem Fall als Relativbewegung zu verstehen. Statt den Produktaufnehmer 5
gegenüber dem stillstehenden Füllschuh 1 zu bewegen, kann auch der Füllschuh 1 gegenüber
dem als Formatplatte ausgebildeten Produktaufnehmer 5 bewegt werden, wie dies in den
Ausführungsbeispielen nach den Fig. 19 und 20 der Fall ist, wo der Füllschuh 1 in
Richtung des Doppelpfeiles 4 gegenüber der den stillstehenden Produktaufnehmer 5 bildenden
Formatplatte bewegt wird. Auch besteht die Möglichkeit, sowohl den Produktaufnehmer
5 wie den Füllschuh 1 gleichgerichtet, jedoch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
zu bewegen, um durch diese Mitführung eine geringere Relativgeschwindigkeit zwischen
dem Produktaufnehmer 5 und dem Füllschuh 1 zu erhalten, damit für den Übergang der
Produktgegenstände 2 in die Formhöfe 3 längere Zeit als bei stillstehendem Füllschuh
1 zur Verfügung steht. Wie im einzelnen die Relativbewegung auch zustande kommen und
der Produktaufnehmer 5 beschaffen sein mag, sind doch die beispielsweise erläuterten
Beschicksysteme mit Beschickung unmittelbar in die Formfolie gleichermaßen auch für
eine Beschickung mittels Abwurfschiebers und Formatplatte geeignet. Insbesondere gilt
dies auch für die Fig. 5 bis 7.
[0013] In jedem Fall bildet der Füllschuh 1 zur Überführung jeweils eines der Produktgegenstände
2 eine Beschickkammer 6, die eine nach unten zum Produktaufnehmer 5 hin offene Mündung
besitzt und an einen die Produktgegenstände 2 aus einer nicht dargestellten Magazineinrichtung
gereiht nacheinander der Beschickkammer 6 zuführenden Produktkanal 7 angeschlossen
ist. Diese Produktkanäle 7 können vertikal über der Beschickkammer 6 verlaufen, wie
in den Fig. 5 bis 7. Die Fig. 8 bis 11 zeigen Ausführungsbeispiele, in denen die Produktkanäle
7 geneigt in einer zur Bewegungsrichtung 4 des Produktaufnehmers 5 parallelen senkrechten
Ebene verlaufen, während in allen anderen Ausführungsbeispielen die Produktkanäle
7 geneigt in einer zur Bewegungsrichtung 4 des Produktaufnehmers'5 senkrecht stehenden
Ebene verlaufen. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 4 sind die die Produktgegenstände
2 bildenden Oblong-Produkte in Richtung ihrer Längsachse im Produktkanal 7 gereiht.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5b, 6b und 7b liegen die Tabletten mit ihren
Kreisflächen aufeinander, sind also koaxial im Produktkanal 7 gestapelt, während sie
in allen anderen Ausführungsbeispielen im Produktkanal 7 gleichsam hochkant aneinander
stoßend gereiht sind, also sich jeweils nur an ihrem Umfang berühren.
[0014] In der Regel ist in den Ausführungsbeispielen der Einfachheit wegen jeweils nur eine
Beschickkammer 6 gezeichnet. In der Praxis aber sind meistens, um gleichzeitig mehrere
Formhöfe 3 füllen zu können, entsprechend mehrere Beschickkammern 6 nebeneinander
angeordnet, wie dies in den Fig. 1 bis 4 oder 20 bis 22 am Beispiel von je zwei Beschickkammern,in
den Fig. 16 bis 18 am Beispiel von drei Beschickkammern gezeigt ist. Im Ergebnis besitzt
der Füllschuh 1 für jeden Formhof 3 eine eigene Beschickkammer 6 mit eigenem Produktkanal
7. Ersichtlich kann diese Anordnung auf eine beliebige Anzahl quer zur Bewegungsrichtung
4 des Produktaufnehmers 5 nebeneinander gereihter Formhöfe 3 erweitert werden.
[0015] In allen Ausführungsbeispielen ist die Beschickkammer 6 an mindestens einen Saugluftkanal
8.1, 8.2 angeschlossen, der mit einer nicht dargestellten Unterdruckquelle, beispielsweise
mit einer Saugpumpe für Vakuum, in Verbindung steht, die weitgehend beliebig ausgebildet
sein kann, soweit nur ausreichende Saugkraft und Saugleistung vorhanden sind. Im Weg
des Saugluftstroms stromab hinter den Beschickkammern 6 und dem Saugkanal 8.1, 8.2
kann ein ebenfalls nicht dargestellter Feststoffabscheider vorgesehen sein, der im
Saugluftstrom mitgeführte Bruch-oder Reststücke beschädigter Produktgegenstände 2
oder durch Abrieb an den Produktgegenständen 2 entstandenen Staub ausfiltert und abscheidet.
[0016] Die Beschickkammer 6 ist an den Saugkanal 8.1, 8.2 über eine oder mehrere Saugnuten
8 angeschlossen. Diese Saugnuten 8 sind zum Produktaufnehmer 5 hin offen. Soweit der
Produktkanal 7 geneigt in einer zur Bewegungsrichtung 4 des Produktaufnehmers 5 im
wesentlichen senkrechten Ebene in der Beschickkammer 6 mündet, wie dies etwa in den
Fig. 12 bis 14 der Fall ist, sollte eine der Saugnuten 8 auf der Seite der Beschickkammer
6 und im spitzen Mündungswinkel 8' des Produktkanals 7 vorgesehen sein, so daß die
Saugluft auf den Produktgegenstand 2 eine Wirkung ausübt, die das Umklappen des Produktgegenstandes
2 in die flache horizontale Lage fördert und beschleunigt. Im übrigen ist in den Ausführungsbeispielen
die in Bewegungsrichtung 4 des Produktaufnehmers 5 vordere Seite der Beschickkammer
6 von einer in dieser Richtung schräg gegen den Produktaufnehmer 5 verlaufenden Führungsrampe
9 für die Produktgegenstände 2 gebildet. Die Saugnuten 8 verlaufen dabei längs der
Führungsrampe 9. Ist nur eine Saugnut 8 vorhanden, wie in den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 3 oder 5b bzw. 6b, verläuft diese Saugnut 8 mittig zur Beschickkammer 6
in der Rampenfläche der Führungsrampe 9. Sind dagegen insgesamt zwei Saugnuten 8 je
Beschickkammer 6 vorhanden, wie etwa in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4
und 5a bzw. 6a, verlaufen diese Saugnuten 8 beidseits der Rampenfläche der FUhrungsrampe
9.
[0017] Die Saugwirkung der Saugluft innerhalb des Produktkanals 7 kann durch Saugrinnen
13 beeinflußt werden, wie sie in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 6a, 6b, 9
bis 11 und 13 vorgesehen sind. Sie verlaufen in der Wand des Produktkanals 7 und enden
in der Beschickkammer 6. Derartige Saugrinnen können sich aber auch wie in Fig. 5b
bis 7b bei 13' zwischen der von den Produktgegenständen 2 gebildeten kreiszylindrischen
Produktsäule und dem im Querschnitt quadratischen Beschickkanal 7 bilden. Hier wird
die Saugwirkung durch die vier Eckrinnen 13' entlang der Produktsäule besonders optimal.
[0018] Die Beachickkammer 6 kann wie in den Fig. 1 bis 4 oder 5b, 6b und 7b so ausgebildet
sein, daß sie den Produktgegenstand 2 vollständig in der seiner späteren Lage im Formhof
3 entsprechenden Ausrichtung aufnehmen kann. Häufiger aber wird der Fall vorliegen,
daß die Beschickkammer 6 die Umorientierung der Produktgegenstände 2 aus ihrer vom
Produktkanal 7 vorgegebenen Lage in die spätere Lage der Produktgegenstände in den
Formhöfen 3 ermöglichen muß. Hierbei spielt die schon erwähnte Führungsrampe 9 eine
entscheidende Rolle, indem sie dem Produktgegenstand 2 den für diese Ausrichtungsänderung
nötigen Bewegungsablauf aufzwingt. Einen insoweit besonders typischen Fall zeigt das
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5a, 6a und 7a, wo der zunächst hochkant stehende
Produktgegenstand 2 an der Führungsrampe 9 in die horizontale flache Lage überführt
wird. Ähnliche Verhältnisse bestehen im Fall der Fig. 8 bis 11, so wiederum die Führungsrampe
9 dafür sorgt, daß sich der in schräg geneigter Lage zugeführte Produktgegenstand
2 entlang der Führungsrampe in die zur Aufnahme im Formhof 3 gewünschte horizontale
Flachlage dreht. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 12 bis 14 und 16 sowie 20 bis
22 besitzt die Beschickkammer 6 im übrigen zwischen der Mündung 11 des Produktkanals
7 und dem Beginn der Führungsrampe 9 einen Kammerteil 14 mit einem Durchtrittsquerschnitt,
welcher der in Bewegungsrichtung 4 des Produktaufnehmers 5 gesehenen Projektion des
aus dem Formhof 3 in die Beschickkammer 6 hineinragenden Teils des Produktgegenstandes
2 in dessen noch durch die Neigung des Produktkanals 7 bestimmter Ausrichtung entspricht.
In diesem Kammerteil 14 setzt daher bei der Fortbewegung des Produktaufnehmers 5 die
Umorientierung des Produktgegenstandes 2 ein, die dann längs der Führungsrampe 9 vollendet
wird. - Kann dagegen die Beschickkammer 6, wie schon erwähnt, den Produktgegenstand
2 vollständig aufnehmen, wie insbesondere in den Fig. 1 bis 4, braucht der Produktgegenstand
2 aus der Beschickkammer 6 nur noch in den Formhof 3 zu fallen, wenn der Formhof 3
die Mündung der Beschickkammer 6 passiert. Bei dem in diesem Zusammenhang gezeigten
Ausführungsbeispiel für. Oblong-Produkte liegt die Längsachse der Beschickkammer 6
und der Formhöfe 3 quer zur Bewegungsrichtung des Produktaufnehmers 5. Der Produktkanal
7 mündet in der Beschickkammer 6 im wesentlichen in deren Längsrichtung. Die dieser
Mündung 11 gegenüberliegende Wand 12 der Beschickkammer 6 ist schräg gegen den Produktaufnehmer
5 geneigt und im übrigen konkav ausgerundet, so daß ein aus dem Produktkanal 7 in
die Beschickkammer 6 gelangender Produktgegenstand 2 an dieser Kammerwand 12 nach
unten abgelenkt werden kann.
[0019] Die in den Fig. 19 und 20 bis.22 dargestellten Ausführungsformen mit als Formatplatte
ausgebildetem Produktaufnehmer 5 zeigen den Fall, daß der sich über dem Produktaufnehmer
5 in Richtung des Doppelpfeils 4 hin- und her
bewegende Füllschuh 1 die Formhöfe 3 in Richtung beider Bewegungshübe beschicken kann.
Dazu ist der Füllschuh 1 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 19 in beiden Bewegungsrichtungen
bezüglich der Beschickkammer 6, der Saugnuten 8 und der Saugkanäle 8.1, 8.2 völlig
symmetrisch ausgebildet, wobei abwechselnd die Saugkanäle 8.1 oder 8.2 mit der Saugquelle
verbunden werden. In den Fig. 20 bis 22 ist der Fall dargestellt, daß die Beschickkammer
6 durch die Formhöfe 3 hindurch an die im Abwurfschieber 1
1 vorgesehenen Saugnuten 8 angeschlossen ist. Das hat zur Folge, daß jeder Formhof
3 während seiner Füllung in Richtung der Beschickbewegung des Produktgegenstandes,
also von oben nach unten, vom Saugluftstrom durchsetzt und dadurch der Produktgegenstand
2 in besonders wirkungsvoller Weise aus der Beschickkammer 6 in den Formhof 3 hineingezogen
wird.
1. Beschickvorrichtung an Verpackungsmaschinen für kleine pharmazeutische Produktgegenstände
(2), wie Tabletten, Pillen, Kapseln, Oblong-Produkte oder dergl., mit einem Füllschuh
(1) zum Zuführen der Produktgegenstände in Formhöfe (3) eines relativ zum Füllschuh
(1) unter ihm vorbei bewegten Produktaufnehmers (5), wie einer Formfolie oder einer
Formatplatte mit einem zwischen der Formatplatte und der Formfolie angeordneten Abwurfschieber
(1'), wobei der Füllschuh (1) mindestens eine Beschickkammer (6) bildet, die eine
zum Produktaufnehmer (5) und seinen Formhöfen (3) hin offene Mündung aufweist und
in der ein die Produktgegenstände (2) in nacheinander gereihter Ordnung zuführender
Produktkanal (7) endet, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickkammer (6) an mindestens
einen Saugkanal (8.1, 8.2) angeschlossen ist, der mit einer Unterdruckquelle (Saugpumpe
für Vakuum) in Verbindung steht.
2. Beschickvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Weg des Saugluftstromes
ein Feststoffabscheider vorgesehen ist.
3. Beschickvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der.Wand
des Produktkanals (7) verlaufende und in der Beschickkammer (6) endende Saugrinnen
(13) vorgesehen sind.
4. Beschickvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschickkammer (6) an den Saugkanal (8.1, 8.2) über mindestens eine zum Produktaufnehmer
(5) hin offene Saugnut (8) angeschlossen ist.
5. Beschickvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Füllschuh
(1), in dessen Beschickkammer (6) der Pröduktkanal (7) geneigt in einer zur Bewegungsrichtung
(Pfeil 4) des Produktaufnehmers (5) im wesentlichen senkrechten Ebene mündet, die
Saugnut (8) auf der Seite der Beschickkammer (6) im spitzen Mündungswinkel (8') des
Produktkanals (7) vorgesehen ist.
6. Beschickvorrichtung nach Anspruch 4.oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Bewegungsrichtung (Pfeil 4) des Produktaufnehmers (5) vordere Seite der Beschickkammer
(6) von einer in dieser Richtung schräg gegen den Produktaufnehmer (5) verlaufenden
Führungsrampe (9) für die Produktgegenstände (2) gebildet ist, und daß die Saugnut
oder Saugnuten (8) längs der Führungsrampe (9) verläuft bzw. verlaufen.
7. Beschickvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei nur einer
Saugnut (8) diese mittig zur Beschickkammer (6) in der Rampenfläche der FUhrungsrampe
(9) verläuft.
8. Beschickvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei Saugnuten
(8) diese beidseits der Rampenfläche der Führungsrampe (9) verlaufen.
9. Beschickvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschickkammer (6) so ausgebildet ist, daß sie den Produktgegenstand (2) vollständig
in der seiner späteren Lage im Formhof (3) entsprechenden Ausrichtung aufnimmt.
10. Beschickvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für Oblong-Produkte
die Längsachse der Beschickkammer (6) und der Formhöfe (3) quer zur Bewegungsrichtung
(Pfeil 4) des Produktaufnehmers (5) liegt und der Produktkanal (7) in der Beschickkammer
(6) im wesentlichen in deren Längsrichtung mündet, und daß die dieser Mündung (11)
gegenüber liegende Wand (12) der Beschickkammer (6) schräg gegen den Produktaufnehmer
(5) geneigt ist.
11. Beschickvcrrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschickkammer (6) zwischen der Mündung (11) des Produktkanals (7) und dem Beginn
der Führungsrampe (9) einen Kammerteil (14) mit einem Durchtrittsquerschnitt aufweist,
der der in Bewegungsrichtung (Pfeil 4) des Produktaufnehmers (5) gesehenen Projektion
des aus dem Formhof (3) in die Beschickkammer (6) hineinragenden Teils des Produktgegenstandes
(2) in dessen noch durch die Neigung des Produktkanales (7) bestimmter Ausrichtung
entspricht.
12. Beschickvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Formatplatte als Produktaufnehmer (5) die Beschickkammer (6) durch den
Formhof (3) hindurch an den im Abwurfschieber (1') vorgesehenen Saugkanal (8.1) angeschlossen
ist.