[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung zum Beschichten von Gegenständen mit
Pulver, mit einem Zufuhrkanal für das durch einen Trägergasstrom pneumatisch geförderte
Pulver, mit einer Abgabeöffnung am Ende des Zufuhrkanals, mit einer den Zufuhrkanal
bildenden Kanalwand, welche auf einem Längsabschnitt durch ein Rohrstück und stromabwärts
davon aus einem das Pulver durch Reibung elektrisch aufladenden Isoliermaterialmantel
besteht, der sich bis oder bis nahe zur Abgabeöffnung erstreckt, und mit einem koaxial
zum Zufuhrkanal angeordneten Injektor zum Einbringen eines den Trägergas-Pulverstrom
koaxial umgebenden und ihn durch Saugwirkung beschleunigenden Beschleunigungsgases
unter einem Winkel zwischen 15° und 90
0 zur Zufuhrkanalachse über einen Injektorauslaß am stromabwärtigen Ende des Rohrstücks.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der US-PS 4 090 666 bekannt. Bei ihr bildet das Rohrstück
eine doppelte Ringspaltdüse, durch deren inneren Kanal der Trägergas-Pulverstrom und
über deren äußeren Ringspalt der Beschleunigungsgasstrom zugeführt wird. Eine
Pulversprühvorrichtung mit elektrokinetischer Aufladung des Pulver zeigt auch die DE-PS
23 47 491. Ferner zeigt die DE-OS 18 14 809 eine Sprühvorrichtung, bei welcher in
den Pulverstrom Zusatzluft beigegeben und anschließend der Pulver-Zusatzluftstrom
durch Leitschaufeln in eine Wirbelströmung umgewandelt wird.
[0003] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, auf einer kürzeren Strecke des
Zufuhrkanals eine stärkere elektrische Aufladung der Pulverteilchen zu erzielen.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Pulverdurchlaßquerschnitt
des Zufuhrkanals durch einen in seinem Zentrum zwischen Injektor und Abgabeöffnung
axial angeordneten länglichen Leitkörper von einer ausgefüllten Querschnittsform auf
eine im Querschnitt ringartige Querschnittsform mit kleinerer Strömungsdurchtritts-Querschnittsfläche
übergeht, daß auch der Leitkörper aus einem das Pulver durch Reibung elektrisch aufladenden
Material besteht, und daß sich der Leitkörper von nahe des Injektors mindestens soweit
bis nahe zur Abgabeöffnung erstreckt, daß das Pulver durch Reibung am Leitkörper elektrisch
stärker aufgeladen wird und das Pulver vom stromabwärtigen Ende des Leitkörpers bis
zur Abgabeöffnung im wesentlichen keine elektrische Ladung verliert.
[0005] Durch die Erfindung wird folgende Wirkung erzielt:
Der Gasstrom des Injektors saugt den Trägergas-Pulverstrom in Richtung zur Abgabeöffnung
an und beschleunigt ihn in dieser Richtung auf eine höhere Geschwindigkeit. Durch
den Leitkörper ist der Durchlaßquerschnitt des Zufuhrkanals verengt, so daß eine weitere
Beschleunigung des Gas-Pulverstromes stattfindet. Die höhere Geschwindigkeit hat eine
stärkere elektrische Aufladung der Pulverteilchen durch Reibung an der Kanalwand und
an der Außenfläche des Leitkörpers zur Folge. Gleichzeitig erfolgt durch die Querschnittsverengung
infolge des Leitkörpers eine stärkere Konzentration der Pulverteilchen, wodurch die
Pulverteilchen mit größerer Kraft an der Pulverkanalwand und der Oberfläche des Leitkörpers
entlanggleiten und sich elektrisch durch Reibung stärker aufladen. Ferner findet die
elektrische Reibungsaufladung nicht nur an der Innenfläche der Zufuhrkanalwand, sondern
auch an der nicht viel kleineren Oberfläche des Leitkörpers statt, so daß sich nahezu
eine Verdoppelung der Reibungsfläche und damit auch eine wesentliche Steigerung der
elektrischen Reibungsaufladung ergibt. Durch die Förderwirkung des Beschleunigungsgases
und der Stauwirkung des Leitkörpers wird weniger Trägergas für die Förderung des Pulvers
und damit auch weniger Energie benötigt. Ferner wirkt sich die geringere Menge an
Trägergas günstig aus, sowohl auf die genannte elektrische Reibungsaufladung als auch
auf die aus der Abgabeöffnung der Vorrichtung austretende Pulverwolke oder den austretenden
Pulversprühstrahl und auf die Qualität der mit dem Pulver beschichteten Fläche, weil
durch weniger Gas auch weniger Pulverteilchen vom Gegenstand abprallen.
[0006] Weitere Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0007] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung
als Beispiel beschrieben. Darin zeigen
[0008] Figur 1 einen axialen Längsschnitt einer Sprühvorrichtung nach der Erfindung.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Sprühvorrichtung zum Beschichten von Gegenständen
mit Pulver enthält einen Zufuhrkanal 2 für das durch einen Trägergasstrom pneumatisch
geförderte Pulver, eine Abgabeöffnung 4 am Ende des Zufuhrkanals 2, eine den Zufuhrkanal
2 bildende Kanalwand 6, welche auf einem Längsabschnitt durch ein Rohrstück 8 und
stromabwärts davon aus einem das Pulver durch Reibung elektrisch aufladenden Isoliermaterialmantel
10 besteht, der sich bis zur Abgabeöffnung 4 erstreckt. Koaxial zum Zufuhrkanal 2
ist ein Injektor 12 zum Einbringen eines den Trägergas-Pulverstrom koaxial umgebenden
und ihn durch Saugwirkung beschleunigenden Beschleunigungsgases angeordnet. Der Injektorauslaß
14 ist eine Ringspaltdüse, welche am stromabwärtigen Ende des Rohrstückes 8 zwischen
diesem Rohrstück 8 und dem Isoliermaterialmantel 10 gebildet ist. Das Rohrstück 8
trennt den Zufuhrkanal 2 von einer ihn umgebenden Ringkammer 16. Der Außenumfang am
stromabwärtigen Ende 18 des Rohres 8 ist kegelstumpfförmig in Strömungsrichtung so
verjüngt, daß der Rand dieses stromabwärtigen Rohrendes in Form einer ringförmigen
Schneide 20 spitz ausläuft. Dem kegelstumpfförmiq verjüngten Endabschnitt 18 des Rohres
8 liegt mit kleinem Abstand ein kegelstumpfförmig trichterartiger Anfangsabschnitt
22 des Isoliermaterialmantels 10 gegenüber. Die beiden Teile 18 und 22 bilden zwischen
sich den Ringspalt des als Ringspaltdüse ausgebildeten Injektorauslasses 14, welcher
sich, in dem in der Zeichnung gezeigten Längschnitt, unter einem Winkel zwischen 15°
und 90°, vorzugsweise unter einem Winkel von weniger als 45° zur Längsachse des Zufuhrkanals
2 erstreckt. Das Rohrstück 8 ist über eine elektrische Leitung 24 an ein elektrisches
Potential angeschlossen, vorzugsweise an Erdpotential.
[0010] Im Zentrum des Zufuhrkanals 2 ist ein länglicher Leitkörper 26 axial angeordnet,
der sich im wesentlichen über die Länge des Isoliermaterialmantels 10 von einer Stelle
nahe beim stromabwärtigen Endabschnitt 18 des Rohrstückes 8 bis zur Abgabeöffnung
4 erstreckt und ebenso wie der Isoliermaterialmantel 10 aus einem elektrisch isolierendem
Material besteht, welches an ihm entlangreibende Pulverteilchen durch Reibung elektrisch
auflädt. Der stromaufwärtige Anfangsabschnitt 30 des Leitkörpers 26 ist stromaufwärts
kegelförmig verjüngt. Die Kegelspitze 32 liegt zwischen der ringartigen Schneide 20
des Rohrstückes 8 und dem Winkel-Scheitelpunkt 34 des Ringschlitzes 14 des Injektorauslasses.
[0011] Das stromabwärtige Ende 38 des Leitkörpers 26 ist über die Abgabeöffnung 4 axial
hinaus verlängert und an ihrem Ende mit einer radialen Ringschlitzdüse 40 zur Erzeugung
eines im wesentlichen strahlenförmig radial ausströmenden Gasvorhanges 42 versehen.
Der Gasvorhang 42 wirkt als "pneumatischer Prallkörper", auf welchen das Gas-Pulvergemisch
des Zufuhrkanals 2 auftrifft und zu einer Pulverwolke umgeformt wird, welche anschließend
in Strömungsrichtung des Zufuhrkanals 2 auf einen zu beschichtenden Gegenstand weiterströmt.
Die Zuführung des Gases für den Gasvorhang 42 erfolgt über einen zum Zufuhrkanal 2
[0012] in Gehäuseteilen 44 und 46 parallel verlaufenden Kanal 48, einen anschließend zwischen
dem Gehäuseteil 46 und dem Isoliermaterialmantel 10 gebildeten Ringkanal 48, über
Bohrungen 50 in Stegen 52, welche den Leitkörper 26 im Zufuhrkanal 2 halten, zu einer
Axialbohrung 54 des Leitkörpers 26 und von dieser zur Ringschlitzdüse 40. Anstelle
einer Ringschlitzdüse 40 zur Erzeugung eines Gasvorhanges 42 könnte auch ein an sich
bekannter mechanischer Prallkörper vorgesehen sein.
[0013] Die Zufuhr des Beschleunigungsgases in die Ringkammer 16 erfolgt über einen weiteren
Kanal 56 des Gehäuseteils 44. Durch diesen Gaskanal 56 ist auch die elektrische Leitung
24 für das Rohrstück 8 hindurchgeführt, welch letzteres aus einem elektrisch leitenden
oder mindestens halbleitenden Material besteht.
[0014] Ob die Pulverteilchen positiv oder negativ durch Abzug von Anionen oder Kationen
aufgeladen werden, hängt von der Art des Pulvermaterials und des darauf abgestimmten
Materials des Isoliermaterialmantels 10 sowie des aus Isoliermaterial bestehenden
Leitkörpers 26 ab. Die Ladungskonzentration an der inneren Mantelfläche steigt mit
der entgegengesetzten elektrischen Aufladung der Pulverteilchen an und erreicht nach
kurzer Zeit eine gewisse Sättigung, was eine weitere elektrische Aufladung der Pulverteilchen
beeinträchtigt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wandert die elektrische Aufladung
des Isoliermaterialmantels 10 entgegen der Strömungsrichtung des Pulver-Gasstromes
im Zufuhrkanal 2 stromaufwärts zur Schneide 20 und wird vom elektrisch leitenden Rohrstück
8 über dessen elektrische Leitung 24 abgeleitet, Dadurch wird die genannte Sättigung
von Kationen oder Anionen zwischen dem Isoliermaterialmantel 10 und dem Leitkörper
26 vermieden, so daß fortlaufend eine maximal mögliche Reibungsaufladung der nachfolgenden
Pulverteilchen stattfindet. Der Isoliermaterialmantel 10 kann aus mehreren Teilen
bestehen.
[0015] Vorzugsweise ist auch der Leitkörper 26 über die elektrische Leitung 24 oder eine
getrennte Leitung an ein entsprechendes elektrisches Potential, vorzugsweise an Erdpotential,
angeschlossen. Gemäß der Zeichnung kann dieser Anschluß indirekt dadurch erfolgen,
daß der Leitkörper 26 über Stifte 62, welche ihn im Zufuhrkanal 2 halten, mit dem
Isoliermaterialmantel 10 verbunden ist.
1. Sprühvorrichtung zum Beschichten von Gegenständen mit Pulver, mit einem Zufuhrkanal
(2) für das durch einen Trägergasstrom pneumatisch geförderte Pulver, mit einer Abgabeöffnung
(4) am Ende des Zufuhrkanals, mit einer den Zufuhrkanal (2) bildenden Kanalwand (44,46,6,8,10),
welche auf einem Längsabschnitt durch ein Rohrstück (8) und stromabwärts davon aus
einem das Pulver durch Reibung elektrisch aufladenden Isoliermaterialmantel (10) besteht,
der sich bis oder bis nahe zur Abgabeöffnung (4) erstreckt, und mit einem koaxial
im Zufuhrkanal (2) angeordneten Injektor (12) zum Einbringen eines den Trägergas-Pulverstrom
koaxial umgebenden und ihn durch Saugwirkung beschleunigenden Beschleunigungsgases
unter einem Winkel zwischen 150 und 900 zur Zufuhrkanalachse über einen Injektorauslaß (14) am stromabwärtigen Ende (18,20)
des Rohrstückes (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverdurchlaßquerschnitt des
Zufuhrkanals (2) durch einen in seinem Zentrum zwischen Injektor (12) und Abgabeöffnung
(4) axial angeordneten länglichen Leitkörper (26) von einer ausgefüllten Querschnittsform
auf eine im Querschnitt ringartige Quenschnittsform mit kleinerer Strömungsdurchtritts-Querschnittsfläche
übergeht, daß auch der Leitkörper (26) aus einem das Pulver durch Reibung elektrisch
aufladenden Material besteht, und daß sich der Leitkörper (26) von nahe des Injektors
(12) mindestens soweit bis nahe zur Abgabeöffnung (4) erstreckt, daß das Pulver durch
Reibung am Leitkörper elektrisch aufgeladen wird und das Pulver vom stromabwärtigen
Ende des Leitkörpers bis zur Abgabeöffnung (4) im wesentlichen keine elektrische Ladung
verliert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der stromaufwärtige Anfangsabschnitt (30) des Leitkörpers
(26) stromaufwärts kegelförmig verjüngt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 o der 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitkörper
(26) mindestens bis zur Abgabeöffnung (4) sich erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leitkörper (26) an seinem stromabwärtigen Ende ein
Ablenkelement (38,40) zum Versprühen des Pulvers der Pulver-Gasströmung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Injektor
(12) eine den Zufuhrkanal (2) umgebende Ringkammer (16) aufweist, von welcher der
Injektorauslaß (14) zum Zufuhrkanal (2) führt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Injektorauslaß eine Ringspaltdüse (14) ist, deren
Ringspalt zwischen dem stromabwärtigen Endabschnitt (18) des Rohrstückes (8) und einem
mit Abstand gegenüberliegenden Teil der Wand des Zufuhrkanals (2) gebildet ist, vorzugsweise
einem trichterartigen Anfangsabschnitt (22) des Isoliermaterialmantels (10).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück
(8) aus elektrisch leitendem oder halbleitendem Material besteht und an eine elektrische
Leitung (24) zum Anschluß an ein bestimmtes elektrisches Potential angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der stromabwärtige Endabschnitt (18) des Rohrstückes (8)
in Form einer ringartigen Schneide (20) ausläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der stromaufwärtige
Anfang (32) des Leitkörpers (26) axial zwischen dem stromabwärtigen Ende (18,20) des
Rohrstückes (8) und dem Kegelscheitelpunkt (34) des Injektorauslasses (14) liegt.
10. Sprühvorrichtung zum Beschichten von Gegenständen mit Pulver, mit einem zu einer
Abgabeöffnung (4) führenden Zufuhrkanal (2) für das durch einen Trägergasstrom pneumatisch
geförderte Pulver, in welchem sich axial ein länglicher Leitkörper befindet, durch
welchen der Zufuhrkanal (2) längs dieses Leitkörpers einen ringförmigen Querschnitt
hat und die Pulverteilchen sowohl an diesem Leitkörper als auch an der Kanalwand sich
durch Reibung elektrisch aufladen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Unmittel stormaufwärts des Leitkörpers gelegener, das Pulver fördender Abschnitt (8)
des Zufuhrkanals (2) axial gegen den stromaufwärtigen Anfang (32) des Leitkörpers
(26) gerichtet ist und eine ausgefüllte Querschnittsform hat, daß der im Querschnitt
ringförmige Abschnitt einen kleineren Strömungsdurchtrittsquerschnitt als der eine
ausgefüllte Querschnittsform aufweisende Abschnitt hat, und daß in den Zufuhrkanal
(2) ein Injektorauslaß (14) zum Einbringen eines den Pulverstrom axial umgebenden
und ihn in Richtung zum Leitkörper (26) beschleunigenden Beschleunigungsgases mündet.