(19)
(11) EP 0 163 140 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.1985  Patentblatt  1985/49

(21) Anmeldenummer: 85105120.1

(22) Anmeldetag:  26.04.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 51/18, D03D 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 02.05.1984 DD 262605

(71) Anmelder: VEB Greika Greiz Weberei und Veredelung
D-07973 Greiz (DE)

(72) Erfinder:
  • Baumgarten, Wolfgang
    DDR-6600 Greiz (DD)
  • Böttcher, Harald
    DDR-6600 Greiz (DD)

(74) Vertreter: Zipse + Habersack 
Kemnatenstrasse 49
80639 München
80639 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung zur Fadenüberwachung einer schützenlosen Webmaschine


    (57) Zum automatischen Abschalten des Fadenantriebs einer schützenlosen Webmaschine sind Kett- und Schußfadenwächter sowie eine Kupplung vorgesehen, die die Hauptantriebswelle vom Motor trennt. Eine Schalteinrich. tung dient der Festlegung der Überwachungsperiode für den Fadenlauf und weist zwei Schaltzustände auf, von denen einer die Betätigung eines Relais für die Abschaltung ausschließt. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache, sicher wirkende, leicht bedienbare und mit wenig Aufwand realisierbare Abschaltvorrichtung zu schaffen, die sowohl auf Kett- als auch auf Schußfadenbruche reagiert. Dazu sind der Kupplung ein Schaltelement für die Schalteinrichtung zugeordnet, ein Kettfadenwächter und mindestens ein Schußfadenwächter sowie das Schaltelement und die Schalteinrichtung in Reihe geschaltet und die Schalteinrichtung sowie der Schußfadenwächter getrennt mit einer logischen Verarbeitungseinheit verbunden.




    Beschreibung

    Anwendungsgebiet der Erfindung



    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Fadenüberwachung an einer schützenlosen Webmaschine mit einem Schußfadenwächter und einem Kettfadenwächter zum automatischen Abschalten des von einem Motor über eine Kupplung realisierten Fadenantriebs und mit einer vom Fadenantrieb betätigbaren Schalteinrichtung zur Festlegung der Überwachungsperiode für den Fadenlauf, die zwei von der Stellung des Fadenantriebs abhängige Schaltzustände aufweist, von denen einer die Betätigung eines Relais für die Abschaltung des Fadenantriebs ausschließt. Die Erfindung ist besonders für Maschinen mit diskontinuierlicher Schußfadenbewegung, z. B. für Greifer- und Düsenwebmaschinen, bestimmt.

    Charakteristik der bekannten technischen Lösungen



    [0002] Bei den bekannten Webmaschinen dieser Art werden Kett- und Schußfäden getrennt überwacht, d. h. es sind für die Überwachung der Kettfäden und der Schußfäden getrennte Überwachungseinrichtungen mit den zugehörigen Signalverarbeitungsmitteln erforderlich. Außerdem ist es bekannt, mit erheblichen mechanischem Aufwand und elektrischer Störanfälligkeit die Selbstabschaltung des Bremsmagneten durchzuführen, der für die Stillsetzung der Arbeitsgänge einer Webmaschine notwendig ist.

    Ziel der Erfindung



    [0003] Durch die Erfindung soll eine einfache, sicher wirkende, leicht bedienbare und mit wenig Aufwand realisierbare Anordnung zur Fadenüberwachung geschaffen werden.

    Darlegung des Wesens der Erfindung



    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordnung zur Fadenüberwachung so zu gestalten, daß der Fadenbruch im wesentlichen mit denselben Mittel erfaßt und verarbeitet werden kann und die Webmaschine unabhängig davon, ob ein Kett- oder Schußfaden gebrochen ist, sofort abgeschaltet wird. Außerdem soll die Erfindung ein langsames Fahren einer Webmaschine ohne automatische Fadenüberwachung zum Knüpfen eines gebrochenen Fadens bzw. zur Inaugenscheinnahme der Funktionsfähigkeit der Webmaschine ermöglichen.

    [0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kupplung ein Schaltelement für die Schalteinrichtung zugeordnet ist, daß Kettfädenwächter und Schußfadenwächter elektrisch in Reihe geschaltet sind, daß die Schalteinrichtung mit dem Schaltelement elektrisch in Reihe geschaltet ist und daß die Schalteinrichtung und der Schußfadenwächter mit einer logischen Verarbeitungseinheit zur Erzeugung eines Abschaltimpulses konstanter Dauer verbunden sind, der beim Bruch des Fadens erzeugt wird. Vorteilhaft ist es, im Bedarfsfall, dem Kettfadenwächter mehrere Schußfadenwächter zuzuordnen, die elektrisch parallel zueinander angeordnet sind.

    [0006] Die Erfindung erzeugt sowohl bei einem Schußfadenbruch als auch bei einem Kettfadenbruch ein zeitlich begrenztes, potentialfreies Ausgangssignal, das einen Bremsmagneten betätigt und damit eine Webmaschine anhält. Die zeitliche Begrenzung des Ausgangssignals vermeidet eine Überlastung des Bremsmagneten, wobei dessen Selbstabschaltung nicht erforderlich ist.

    Ausführungsbeispiele



    [0007] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Blockdiagramm für eine Fadenüberwachung gemäß der Erfindung

    Fig. 2 einen Kettfadenwächter

    Fig. 3 einen Schußfadenwächter

    Fig. 4 ein Impulsdiagramm

    Fig. 5 einen Schaltplan zur Fadenüberwachung und

    Fig. 6 die Parallelanordnung mehrerer Schußfadenwächter



    [0008] In Fig. 1 ist mit einem Netzteil 1 über einen Filter 2 eine Betriebsspannungsquelle 3 elektrisch verbunden, die die Versorgungsspannung für einen Kettfadenwächter 4, ein Schaltelement 5, eine logische Verarbeitungseinheit 6 mit einem set-Eingang 61 und einem reset-Eingang 62, einem Impulsbildner 7, einen Verstärker 8 und eine Schaltstufe 9 liefert. Zwischen dem Kettfadenwächter 4 und der Verarbeitungseinheit 6 ist ein Schußfadenwächter 10 elektrisch eingebunden. Mit dem Schaltelement 5 ist eine Schalteinrichtung 11 in Reihe angeordnet, die ebenfalls mit der Verarbeitungseinheit 6 verbunden ist. Der Impulsbildner (Monoflop) 7 ist der Verarbeitungseinheit 6 nachgeordnet und mit der Schaltstufe 9 über einen Impulsunterdrücker 12 und den Verstärker 8 verbunden. Der Fadenantrieb 13 steht über einen Filter 14 mit der Schaltstufe 9 in Verbindung und wirkt auf das Schaltelement 5 ein. Der Fadenantrieb 13, der im einzelnen nicht dargestellt ist, besteht aus einem Antriebsmotor und einer mechanischen Kupplung, die von Hand ein- und ausschaltbar und mit Hilfe eines Bremsmagneten schlagartig ausschaltbar ist. Durch ein feinfühliges Einkuppeln ist ein langsamer Webvorgang möglich, wobei das Schaltelement 5 noch nicht wirksam wird. Dadurch kann die Schalteinrichtung 11 keine Synchronimpulse an die Verarbeitungseinheit 6 liefern und es findet noch keine Fadenüberwachung statt.

    [0009] Die Filter 2 und 14 dienen dem Ausfiltern von Störspannungen. Der Kettfadenwächter 4 kann gemäß Fig. 2 als Lamelle 15 ausgebildet sein, die auf dem jeweiligen Kettfaden 16 hängt und beim Bruch dieses rechtwinklig zur Zeichenebene gerichteten Fadens einen Schalter 17 zur Erzeugung eines Signals an die Verarbeitungseinheit 6 in Richtung eines Pfeils 18 öffnet. Der Schußfadenwächter 10 kann als Lichtschranke gemäß Fig. 3 ausgebildet sein, die, auf einem mit einem Loch 19 versehenen Träger 20, einen Sender 21 und einen Empfänger 22 besitzt, der beim Brechen eines rechtwinklig zur Zeichenebene durch das Loch 19 geführten Schußfadens 23 keine durch den laufenden Faden bedingten Intensitätsschwankungen des empfangenen Lichtes mehr registriert und deshalb kein Low-Signal an die Verarbeitungseinheit 6 abgibt.

    [0010] Ist der Kettfaden 16 gebrochen, so spricht der Kettfadenwächter 4 an und entzieht dem Schußfadenwächter 10 die Betriebsspannung. Der Schußfadenwächter 10 wirkt dann so als sei beim folgenden Fadeneintrag kein Schußfaden 23 vorhanden.

    [0011] Ist der Kett- oder Schußfaden gebrochen, so gibt der Schußfadenwächter 10 während des Überwachungsimpulses der Schalteinrichtung 11 kein Low-Signal an die Verarbeitungseinheit 6. Die Schalteinrichtung 11 ist mit dem Antrieb 13 der Webmaschine synchronisiert. Auf Grund dieser Synchronisation wird der Schußfaden nur während des Schußeintrages überwacht. Die Schalteinrichtung 11 gibt bei jedem Fadeneintrag einen Synchronisations- oder Überwachungsimpuls an die Verarbeitungseinheit 6 ab.

    [0012] In Fig. 4 ist zur Verdeutlichung der Synchronisation ein Impulsfolgediagramm der Impulse I über der Zeit t dargestellt. Ein Linienzug 24 stellt die Impulsfolge vom Kett-und Schußfadenwächter dar, die als Low-Signale am reset-Eingang 62 der Verarbeitungseinheit 6 anliegen. Ein Linienzug 25 stellt die Synchronisationssignale dar, die am Set-Eingang 61 der Verarbeitungseinheit 6 als Low-Signale anliegen. Die Abschaltimpulse sind durch einen Linienzug 26 verdeutlicht. Die Abschaltung tritt ein, wenn, wie an der Stelle 27 in Fig. 4 erkennbar, der Synchronisationsimpuls, der im Beispiel-50 ms beträgt, nicht vollständig im Wächterimpuls von 100 ms liegt. Es erfolgt dann ein Abschaltimpuls von etwa 1 s Dauer, der im Impulsformer 7 (Fig. 1) geformt wird. Die Dauer des Abschaltimpulses reicht aus, um einen nicht dargestellten Bremsmagneten und die zugehörige Kupplung in Wirkung zu bringen.

    [0013] Damit beim Einschalten des Fadenantriebs 13 kein Fehlimpuls erfolgt, ist ein RC-Glied als Impulsunterdrücker 12 vorgesehen. Die dem Einschaltimpuls folgenden Abschaltimpulse werden aus der logischen Verarbeitungseinheit 6 über den Impulsbildner 7, der die Dauer der Impulse bestimmt, durch den Impulsunterdrücker 12 geleitet, im Verstärker 8 verstärkt und durch die Schaltstufe 9 und das Ausgangsfilter 14 zum Fadenantrieb 13 gegeben, um dort ein Auskuppeln und damit ein Stillsetzen des Antriebs zu bewirken.

    [0014] In Fig. 5 ist ein präzisierter Schaltplan zur Schuß- und Kettfadenüberwachung dargestellt. Mit 61 und 62 sind wieder der set- und der reset-Eingang der Verarbeitungseinheit 6 (Fig. 1) bezeichnet, zu der RC-Glieder 28, 29 zur Spannungszuführung für die im Schußfadenwächter 10 bzw. in der Schalteinrichtung 11 enthaltenen Ausgangstransistoren und ein timer-Schaltkreis 32 sowie die zur Funktionsfähigkeit bzw. Funktionssicherheit notwendigen Kondensatoren 33 und 34 gehören. Ein RC-Glied 35 ist mit dem Impulsbildner 7 der Fig. 1 identisch und bestimmt die Impulslänge des Abschaltimpulses, der vom Schaltkreis 32 über ein RC-Glied 36, das mit dem Impulsunterdrücker 12 der Fig. 1 identisch ist, und den Verstärker 8 der Schaltstufe 9 zur Betätigung eines nicht dargestellten Bremsmagneten zugeführt wird. Die Schaltstufe 9 umfaßt ein Relais 37 und eine Freilaufdiode 38. Mit 39 und 40 sind die Ausgänge der Betriebsspannungsquelle 3 (Fig. 1) bezeichnet, die unterschiedliche Versorgungsspannungen liefert. Z. B. können am Ausgang 39 24 V und am Ausgang 40 5 V anliegen.

    [0015] Der Kettfadenwächter 4 kann einen handelsüblichen Näherungsinitiator, einen Grenztaster, einen Reedkontakt oder ein Relais zum Zuführen oder Unterbrechen der Betriebsspannung des Schußfadenwächters 10 enthalten. Der Schußfa- denwächter 10 kann auch auf akustischer oder piezo-elek- trischer Grundlage arbeiten. Das Schaltelement 5 kann ein Näherungsinitiator, ein Grenztaster oder ein Reedkontakt sein. Die Schalteinrichtung kann als Näherungsinitiator oder Reedkontakt ausgebildet sein.

    [0016] In Fig. 6 ist der Kettfadenwächter 4 dargestellt, mit dem drei Schußfadenwächter 101, 102, 103 in paralleler Anordnung elektrisch verbunden sind und von denen immer nur einer wirksam ist. Die Schußfadenwächter 101, 102, 103 sind gemeinsam mit dem reset-Eingang 62 verbunden. Dadurch ist es möglich, drei unterschiedliche Schußfäden, z. B. von unterschiedlicher Farbe, zu überwachen.


    Ansprüche

    1. Anordnung zur Fadenüberwachung einer schützenlosen Webmaschine mit einem Schußfadenwächter und einem Kettfadenwächter zum Abschalten eines von einem Motor über eine Kupplung realisierten Fadenantriebs und mit einer vom Fadenantrieb betätigbaren Schalteinrichtung zur Festlegung der Überwachungsperiode für den Fadenlauf, die zwei von der Stellung des Fadenantriebs abhängige Schaltzustände aufweist, von denen einer die Betätigung eines Relais für die Abschaltung des Fadenantriebs ausschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplung ein Schaltelement für die Schalteinrichtung zugeordnet ist, daß Kettfadenwächter und Schußfadenwächter elektrisch in Reihe geschaltet sind, daß die Schalteinrichtung mit dem Schaltelement elektrisch in Reihe geschaltet ist, und daß Schalteinrichtung und Schußfadenwächter elektrisch mit einer logischen Verarbeitungseinheit zur Erzeugung eines Abschaltimpulses konstanter Dauer verbunden sind, der beim Fadenbruch erzeugt wird.
     
    2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kettfadenwächter mehrere parallel zueinander liegende Schußfadenwächter nachgeordnet sind.
     




    Zeichnung