[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 eine
Anordnung zur Herstellung eines Übergangs zwischen einer Mikrostripleitung und einer
koplanaren Zweibandleitung.
[0002] In Mikrowellenschaltungen und in Schaltungen der integrierten Optik, beispielsweise
zur Ansteuerung schneller elektrooptischer Wellenleitermodulatoren werden neben Mikrostripleitungen
auch häufig koplanare Zweibandleitungen verwendet. Beide Leitungstypen müssen häufig
durch breitbandige Übergänge miteinander oder mit koaxialen Leitungen verbunden werden.
Aus der Literatur sind beispielsweise breitbandige Übergänge zwischen steifen koaxialen
Leitungen und koplanaren Zweibandleitungen bekannt. Ein Übergang von einem steifen
Koaxialkabel auf beispielsweise eine Zweibandleitung in Dünnschichtschaltungen ist
jedoch aufgrund der erforderlichen Verbindung des steifen Innenleiters des Koaxialkabels
mit der dünnen Elektrode der Zweibandleitung technologisch schwierig.
[0003] Übergänge von koaxialen Steckern auf Mikrostripleitungen auf Al
20
3-Trägern sind kommerziell erhältlich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache Anordnung zur Herstellung
eines breitbandigen Übergangs zwischen einer Mikrostripleitung und einer koplanaren
Zweibandleitung anzugeben. Ed 1 Sti/16.5.1984 Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Mikrostripleitung und die koplanare
Zweibandleitung quer zueinander geführt und so angeordnet sind, daß die Masseelektrode
der Mikrostripleitung und die Masseelektrode der Zweibandleitung unmittelbar aufeinanderliegen,
und daß eine streifenförmige andere Elektrode der Mikrostripleitung und die dazu quer
verlaufende und zur breiteren Masseelektrode der Zweibandleitung koplanare schmalere
streifenförmige Elektrode der dadurch asymmetrischen Zweibandleitung durch ein oder
mehrere Bändchen oder Drähtchen aus elektrisch leitendem Material miteinander verbunden
sind.
[0005] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ist gemäß Anspruch
1 so ausgestaltet, daß die beiden Enden der schmaleren Elektrode der asymmetrischen
Zweibandleitung mit jeweils einer quer dazu verlaufenden streifenförmigen Elektrode
der Nikrostripleitung durch jeweils ein oder mehrere nebeneinander angeordnete Bändchen
oder Drähtchen aus elektrisch leitendem Material verbunden sind.
[0006] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ist nach
Anspruch 3 so ausgestaltet, daß die eine oder mehreren streifenförmigen Elektroden
der Mikrostripleitung und deren Masseelektrode auf einander gegenüberliegenden Seiten
eines dünnen Substrats aus elektrisch isolierendem Material, und die beiden koplanaren
Elektroden der Zweibandleitung auf einer Seite eines Substrats aus dielektrischem
Material angeordnet sind. Dabei besteht vorzugsweise gemäß Anspruch 4 das Substrat
der Mikrostripleitung aus Keramikmaterial und das Substrat der Zweibandleitung aus
elektrooptischem Material.
[0007] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung, die als schneller
integriert optischer Modulator verwendet werden kann, ist gemäß Anspruch 5 so ausgebildet,
daß sich der Abstand zwischen den koplanaren Elektroden der Zweibandleitung in deren
Längsrichtung verengt, wobei das Verhältnis zwischen der Breite der schmaleren Elektrode
der Zweibandleitung und dem Abstand zwischen den beiden koplanaren Elektroden längs
dieser Elektroden konstant gehalten ist. Bei dieser Ausführungsform ist zugleich ein
für den breitbandigen Übergang günstiger größerer Abstand und ein für eine hohe Grenzfrequenz
des Modulators im GHz-Bereich günstiger wesentlich kleinerer Abstand zwischen den
koplanaren Elektroden der Zweibandleitung realisierbar.
[0008] Die erfindungsgemäße Anordnung wird vorteilhafterweise gemäß Anspruch 6 zur Herstellung
eines breitbandigen Übergangs zwischen einer koaxialen Leitung und einer Zweibandleitung
verwendet, wobei ein Übergang zwischen der koaxialen Leitung und der Mikrostripleitung
hergestellt wird. Dieser Übergang von der koaxialen Leitung, beispielsweise einem
Koaxialkabel, auf die Mikrostripleitung kann mit kommerziell erhältlichen Bauteilen
erfolgen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren in der folgenden Beschreibung
näher erläutert. Von den Figuren zeigen:
Figur 1 in perspektivischer Darstellung eine asymmetrische koplanare Zweibandleitung,
deren Anfang und Ende jeweils durch einen breitbandigen Übergang mit einer Mikrostripleitung
verbunden sind;
Figur 2 in einem Diagramm den bei einer speziell bemessenen Anordnung nach Figur 1
gemessenen Frequenzgang des Reflexionsfaktors S11 bzw. des Einfügeverlusts S21.
[0010] Bei der Anordnung nach Figur 1 besteht die Zweibandleitung ZL aus der breiten streifenförmigen
Masseelektrode 5 und der dazu koplanaren schmäleren streifenförmigen Elektrode 6 auf
der Oberseite.des Substrats 7. Die Unterseite des Substrats 7 kann zusätzlich metallisiert
und mit Masse verbunden sein. Der Wellenwiderstand Z
0 der Zweibandleitung wird durch die Parameter c/b, b/D und die Dielektrizitätskonstante
ε
τ des Materials bestimmt, aus dem das Substrat 7 besteht. Dabei bedeuten b den Abstand
zwischen den parallel verlaufenden streifenförmigen Elektroden 5 und 6 der Zweibandleitung
ZL, c die Breite der schmaleren Elektrode 6 der Zweibandleitung ZL und D die Dicke
des Substrats 7. Für ein Substrat aus LiNn0
3 und Z
0 = 50 Ohm ist beispielsweise das Verhältnis c/b näherungsweise 0,6, wenn D ungleich
größer als b ist.
[0011] Die Mikrostripleitung-ML ist beispielsweise auf dem Substrat 1 aus A1
20
3 mit einer Dicke t von etwa 0,6 mm aufgebracht. Die Masseelektrode 4 ist durch ganzflächige
Metallisierung der Unterseite des Keramiksubstrats 1 gebildet und auf der Oberseite
sind die streifenförmigen Elektroden 2 und 3 in Form von Metallstreifen der Breite
w aufgebracht, die senkrecht zur schmäleren streifenförmigen Elektrode 6 der Zweibandleitung
ZL verlaufen. Im vorliegenden Fall des 0,6 mm dicken Substrats 1 aus Al
2O
3 beträgt die Breite w der Elektroden 2 und 3 für eine 50 Ohm
-Leitung etwa -1,2 mm. Der breitbandige Übergang von der Mikrostripleitung ML auf die
Zweibandleitung ZL wird wie folgt erzielt: Die Unterseite der Mikrostripleitung ML,
auf der sich die Masseelektrode 4 befindet, wird beispielsweise durch Einfügen eines
Federblechs in guten elektrischen Kontakt mit der Masse- elektrode 5 der Zweibandleitung
ZL auf der Oberfläche des Substrats 7 gebracht. Die "heißen" streifenförmigen Elektroden
2 und 3 der Mikrostripleitung ML werden mit der zur Masseelektrode 5 koplanaren "heißen"
Elektrode 6 der Zweibandleitung ZL über leitende Bändchen oder Drähtchen 21 bzw. 31
beispielsweise durch Bonden verbunden.
[0012] Die Optimierung des breitbandigen Übergangs erfolgt durch die richtige Wahl der Dimensionen
a, b, c und d, von denen a den Abstand des Endes der Mikrostripleitung ML auf der
breiteren Masseelektrode 5 der Zweibandleitung ZL von dem der koplanaren schmäleren
Elektrode 6 gegenüberliegenden Rand der breiteren Masseelektrode 5, und d die Breite
oder der Durchmesser der Bändchen oder Drähtchen 21, 31 bedeuten.
[0013] Für das ausgewählte Beispiel der 50 Ohm-Mikrostripleitung ML auf 0,6 mm dickem Substrat
1 aus A1
20
3 und der asymmetrischen koplanaren Zweibandleitung ZL auf 1,5 mm dickem Substrat aus
LiNb0
3 haben sich beispielsweise folgende Dimensionen bewährt: a = 0 bis 0,5 mm, b ungefähr
0,25 mm und c./b ungefähr 0,6.
[0014] Von den beiden Kurven A und B in Figur 2 zeigt Kurve A den gemessenen Frequenzgang
des Reflexionsfaktors S
11, der an der als Eingang fungierenden streifenförmigen Elektrode 2 der Mikrostripleitung
ML und Kurve B den gemessenen Frequenzgang des Einfügeverlusts S
21 für eine derartig bemessene Anordnung, bei der die Länge L der "heißen" Elektrode
6 der Zweibandleitung ZL 13 mm und deren Breite c = 120 µm bei c/b = 0,6 betrug, und
bei der die streifenförmige Elektrode 3 der Mikrostripleitung ML mit 50 Ohm abgeschlossen
war. Die Breite d der Bondbändchen 21 und 31 betrug jeweils 100 µm. Der Frequenzgang
dürfte bei Verwendung breiterer Bändchen oder Drähtchen 21 und 31, beispielsweise
mit einer Breite oder eines Durchmessers d von 200 bis 1000 um noch wesentlich besser
sein.
[0015] Das beschriebene Ausführungsbeispiel ist typisch für schnelle integriert optische
Modulatoren. Der Abstand b zwischen den koplanaren Elektroden 5 und 6 der Zweibandleitung
ZL soll in diesem Fall jedoch nur 5 bis 20 um betragen. Der Übergang von dem beim
Ausführungsbeispiel verwendeten Abstand b von 250 µm auf Abstände von 5 bis 20 um
kann dann einfach durch beispielsweise taperförmige Verengung des Abstands zwischen
den koplanaren Elektroden 5 und 6 in Längsrichtung dieser Elektroden erfolgen, wobei
das Verhältnis c/b längs der Elektroden 5 und 6 konstant gehalten wird. Nach diesem
Prinzip wurden bereits Modulatoren mit über 4 GHz Grenzfrequenz bei einer Länge L
der heißen Elektrode 6 der Zweibandleitung ZL von 13 mm erprobt.
1. Anordnung zur Herstellung eines breitbandigen Übergangs zwischen einer Mikrostripleitung
und einer koplanaren Zweibandleitung,
dadurch gekennzeichnet . daß
die Mikrostripleitung (ML) und die koplanare Zweibandleitung (ZL) quer zueinander
geführt und so angeordnet sind, daß die Masseelektrode (4) der Mikrostripleitung (ML)
und die Masseelektrode (5) der Zweibandleitung (ZL) unmittelbar aufeinander liegen,
und daß eine streifenförmige andere Elektrode (2; 3) der Mikrostriopleitung (ML) und
die dazu quer verlaufende und zur breiteren Masseelektrode (5) der Zweibandleitung
(ZL) koplanare schmalere streifenförmige Elektroden (6) der dadurch asymmetrischen
Zweibandleitung (ZL) durch ein oder mehrere Bändchen oder Drähtchen (21; 31) aus elektrisch
leitendem Material miteinander verbunden sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die beiden Enden (61, 62)
der schmaleren streifenförmigen Elektrode (6) der asymmetrischen Zweibandleitung (ZL)
mit jeweils einer quer dazu verlaufenden streifenförmigen Elektrode (2, 3) der Mikrostripleitung
(ML) durch jeweils ein oder mehrere Bändchen oder Drähtchen (21, 31) aus elektrisch
leitendem Material verbunden sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die eine oder mehreren
streifenförmigen Elektroden (2, 3) der Mikrostripleitung (ML) und deren Masseelektrode
(4) auf einander gegenüberliegenden Seiten eines dünnen Substrats (1) aus elektrisch
isolierendem Material und die beiden koplanaren Elektroden (5, 6) der Zweibandleitung
(ZL) auf einer Seite eines Substrats (7) aus dielektrischem Material angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Substrat (7) der Zweibandleitung
(ZL) aus elektrooptischem Material besteht.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
sich der Abstand zwischen den koplanaren Elektroden (5, 6) der Zweibandleitung (ZL)
in deren Längsrichtung verengt, wobei das Verhältnis zwischen der Breite (c) der schmaleren
Elektrode (6) der Zweibandleitung und dem Abstand (b) zwischen den beiden koplanaren
Elektroden (5, 6) längs dieser Elektroden konstant gehalten ist.
6. Verwendung einer Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung
eines breitbandigen Übergangs zwischen einer koaxialen Leitung und einer Zweibandleitung,
wobei ein Übergang zwischen der koaxialen Leitung und der Mikrostripleitung hergestellt
wird.